Biss-Jubiläumsausgabe - Biss zum Morgengrauen / Biss in alle Ewigkeit (eBook)

Enthält neben dem Original auch eine völlig neue Version von 'Twilight'!
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2015 | 1. Auflage
848 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-92886-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Biss-Jubiläumsausgabe - Biss zum Morgengrauen / Biss in alle Ewigkeit -  Stephenie Meyer
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Jede Geschichte hat zwei Seiten ... Beaufort Swans Leben ändert sich von Grund auf, als er der geheimnisvollen Edythe Cullen begegnet. Gerade erst ist er in die düstere Kleinstadt Forks gezogen, und er hätte nie gedacht, hier jemanden wie sie zu treffen. Edythes goldene Augen, ihre Haut wie Elfenbein und ihre übernatürlichen Fähigkeiten faszinieren ihn und ziehen ihn unwiderstehlich an. Beaufort sucht ihre Nähe. Erst nach und nach begreift er, in welche Gefahr er sich damit begibt. Doch da ist es fast schon zu spät ... Zum 10-jährigen Jubiläum von Biss zum Morgengrauen hat Stephenie Meyer mit Biss in alle Ewigkeit eine ebenso gewagte wie fesselnde Neuerzählung der heiß geliebten Kultgeschichte vorgelegt. Diese Doppelausgabe enthält Biss in alle Ewigkeit, ein Vorwort und ein Nachwort der Autorin sowie den vollständigen ersten Band der Twilight-Serie.

Stephenie Meyer ist Autorin des Weltbestsellers 'Twilight' und des Romans 'The Host' (dt. 'Seelen'). Sie studierte englische Literatur an der Brigham Young University und lebt mit ihrem Mann und drei Söhnen in Arizona. Mehr über die Autorin im Internet: www.stepheniemeyer.com.

Karsten Kredel studierte amerikanische, deutsche und afrikanische Literatur in Berlin und Harvard. Er arbeitete als Übersetzer und Lektor, unter anderem bei Suhrkamp, Eichborn und Insel, bevor er 2014 die Leitung von Hanser Berlin übernahm. 2020 wurde Karsten Kredel verlegerischer Geschäftsführer der Ullstein Buchverlage. Stephenie Meyer hat mit ihrer weltberühmten TWILIGHT-Saga einen modernen Klassiker geschaffen und Millionen von Leser*innen in ihren Bann gezogen. Ein beispielloser Erfolg. Ihre BISS-Bücher haben sich weltweit über 160 Millionen Mal verkauft und wurden mit überwältigendem Echo in Hollywood verfilmt. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in Arizona. Mehr zu Stephenie Meyer unter www.stepheniemeyer.com. Claudia Max studierte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Literaturübersetzen mit dem Schwerpunkt Anglistik/Amerikanistik. Seit 2008 ist sie freiberufliche Literaturübersetzerin und hat bisher ca. 80 Werke aus dem Englischen übertragen. 2010 war sie Stipendiatin der Berliner Übersetzerwerkstatt, ihre Arbeit wurde mehrfach mit Stipendien des Deutschen Übersetzerfonds ausgezeichnet. 2023 wurde sie in der Kategorie Jugendbuch für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Sie lebt in Berlin, arbeitet aber überall, denn am liebsten ist sie auf Reisen – in Büchern und in der Welt. Friedrich Pflüger studierte in Tübingen, im englischen Reading sowie in New Haven, Connecticut. Nach Jahren als Naturwissenschaftler im Ausland begann er 2005 als Literaturübersetzer zu arbeiten. Er lebt heute am Fuß der Schwäbischen Alb. Wolfram Ströle, Jahrgang 1957, studierte Anglistik und Geschichte in Erlangen, Aberdeen und Tübingen. Seit Mitte der Achtzigerjahre hat er unter vielen anderen Georgina Byng, John Carol, Anthony Horowitz, Catherine Jinks, Stephenie Meyer, Philip Pullman, Arundhati Roy und Patrick Rothfuss übersetzt.

Auf den ersten Blick


17. Januar 2005

Meine Mutter fuhr mich mit heruntergelassenen Fenstern zum Flughafen. Überall sonst mochte Januar sein, in Phoenix jedoch war es warm, vierundzwanzig Grad, bei strahlend blauem Himmel. Ich trug mein Lieblingsshirt – das von Monty Python mit den Schwalben und der Kokosnuss. Mom hatte es mir vor zwei Jahren zu Weihnachten geschenkt und es war mittlerweile etwas zu kurz, aber das war egal. T-Shirts würden sich für mich sowieso bald erledigt haben.

Auf der Halbinsel Olympic im Nordwesten von Washington liegt unter einem fast ständig bewölkten Himmel eine Kleinstadt namens Forks. Diese unbedeutende Stadt bekommt mehr Regen ab als jeder andere Ort in den Vereinigten Staaten von Amerika. Vor dieser Stadt und ihrer erdrückenden Düsternis war meine Mutter mit mir geflohen, als ich nur wenige Monate alt war. In dieser Stadt hatte ich bis zu meinem vierzehnten Geburtstag jeden Sommer einen Monat meiner Ferien verbringen müssen. Dann hatte ich schließlich Bedingungen gestellt und die letzten drei Sommer machte mein Vater, Charlie, mit mir stattdessen zwei Wochen Urlaub in Kalifornien.

Und trotzdem ging ich nun für den Rest meiner Highschoolzeit nach Forks ins Exil. Anderthalb Jahre. Achtzehn Monate. Ich hatte das Gefühl, eine Gefängnisstrafe anzutreten. Achtzehn Monate, ganz schön hart. Als ich die Autotür hinter mir zuschlug, klang es wie niederrasselnde Eisenstäbe.

Okay, das war ein bisschen theatralisch. Meine Mutter hatte schon immer gesagt, ich hätte eine lebhafte Fantasie. Und natürlich war das alles meine eigene Entscheidung. Selbst auferlegtes Exil.

Das machte die Sache aber auch nicht einfacher.

Ich liebte Phoenix. Ich liebte die Sonne und die trockene Hitze und die große ausufernde Stadt. Und ich lebte gern bei meiner Mutter, die mich brauchte.

»Du musst das nicht tun«, wiederholte meine Mutter – zum soundsovielten Mal –, als wir an die Sicherheitskontrolle kamen.

Sie behauptet, wir sähen einander so ähnlich, dass ich sie als Rasierspiegel benutzen könnte. Das stimmt nicht ganz, aber mit meinem Vater habe ich wirklich überhaupt keine Ähnlichkeit. Im Gegensatz zu mir hat meine Mutter ein spitzes Kinn und volle Lippen, aber wir haben genau die gleichen Augen. Sie wirken kindlich bei ihr – so groß und blassblau –, weshalb sie eher wie meine Schwester und nicht wie meine Mutter aussieht. Das bekommen wir jedenfalls ständig zu hören und obwohl sie so tut, als ob sie es nicht mögen würde, steht sie total drauf. Mich lässt das Blassblau nicht jung wirken, sondern eher … unfertig.

Als ich in diese großen besorgten Augen blickte, die meinen so ähnlich sind, geriet ich in Panik. Ich hatte mich mein ganzes Leben lang um meine Mutter gekümmert. Bestimmt hatte es irgendwann mal eine Zeit gegeben (wahrscheinlich als ich noch in den Windeln lag), in der ich nicht für Rechnungen und Papierkram und Kochen und einen kühlen Kopf zuständig war, aber daran konnte ich mich nicht mehr erinnern.

War es gut, meine Mutter sich selbst zu überlassen? In den Monaten, in denen ich mit dieser Entscheidung gerungen hatte, kam es mir wie der richtige Schritt vor. Aber jetzt fühlte es sich in jeder Hinsicht falsch an.

Klar, sie hatte nun Phil, die Rechnungen würden also bestimmt pünktlich bezahlt werden, der Kühlschrank wäre gefüllt und das Auto vollgetankt, und wenn sie sich verlief, gab es jemanden, den sie anrufen konnte … Sie brauchte mich nicht mehr so dringend.

»Ich will aber gehen«, log ich. Ich war immer ein mieser Lügner gewesen, aber diesen Satz hatte ich in letzter Zeit so oft wiederholt, dass er mittlerweile fast glaubhaft klang.

»Grüß Charlie von mir.«

»Mach ich.«

»Bis bald«, versprach sie. »Du kannst jederzeit wieder nach Hause kommen – und wenn du mich brauchst, setze ich mich sofort in den Flieger.«

Aber ich wusste, was ihr das abverlangen würde.

»Du brauchst dir um mich keine Sorgen zu machen«, beteuerte ich. »Das wird super. Ich hab dich lieb, Mom.«

Sie drückte mich fest an sich, ich ging durch die Metalldetektoren und dann war sie weg.

Der Flug von Phoenix nach Seattle dauert drei Stunden, danach geht es noch mal eine Stunde in einem kleinen Flugzeug hoch nach Port Angeles und dann mit dem Auto eine Stunde runter nach Forks. Das Fliegen hat mir nie etwas ausgemacht, doch die Fahrt mit Charlie beunruhigte mich ein wenig.

Charlie hatte die ganze Sache ziemlich gut aufgenommen. Er schien sich wirklich zu freuen, dass ich zum ersten Mal für längere Zeit bei ihm wohnen würde. Er hatte mich schon in der Schule angemeldet und wollte mir auch helfen, ein Auto zu finden.

Aber es würde verkrampft mit ihm sein. Man konnte keinen von uns beiden als extrovertiert bezeichnen – vermutlich eine Grundvoraussetzung, um mit meiner Mutter zusammenzuleben. Doch davon mal abgesehen – worüber sollten wir reden? Ich hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich Forks nicht mochte.

Bei der Landung in Port Angeles regnete es. Es war kein böses Omen, es war einfach wie immer. Die Sonne hatte ich innerlich schon abgehakt.

Charlie kam mich mit dem Streifenwagen abholen. Auch damit hatte ich gerechnet. Für die braven Bürger von Forks ist Charlie nämlich Chief Swan, der Polizeichef der Stadt. Und das war der Hauptgrund, warum ich unbedingt ein eigenes Auto haben wollte, obwohl ich knapp bei Kasse war: Ich hatte keine Lust, in einem Wagen mit roten und blauen Lichtern auf dem Dach durch die Stadt kutschiert zu werden. Nichts hält den Verkehr so sehr auf wie ein Polizist.

Ich stolperte aus dem Flugzeug und in Charlies unbeholfen entgegengestreckten Arm.

»Schön, dich zu sehen, Beau«, sagte er lächelnd, während er mich reflexartig auffing. »Du hast dich kaum verändert. Wie geht’s Renée?«

»Mom geht’s gut. Ich freu mich auch, dich zu sehen, Dad.« Er wollte nicht, dass ich ihn Charlie nannte.

»Ist es für dich wirklich in Ordnung, sie allein zu lassen?«

Wir wussten beide, dass es bei dieser Frage nicht darum ging, ob ich mich persönlich gut dabei fühlte. Es ging darum, ob ich mich vor meiner Verantwortung ihr gegenüber drückte. Genau aus diesem Grund hatte Charlie mit meiner Mutter nie um das Sorgerecht gestritten; er wusste, dass sie mich brauchte.

»Ja. Sonst wäre ich nicht hier.«

»Na gut.«

Ich hatte nur zwei große Reisetaschen dabei. Die meisten meiner Arizona-Klamotten waren nicht wasserfest und für das Klima in Washington State nicht geeignet. Obwohl Mom und ich unser Geld zusammengelegt hatten, um meine Wintergarderobe aufzustocken, war sie nach wie vor dürftig. Ich konnte die beiden Taschen problemlos tragen, doch Charlie bestand darauf, mir eine abzunehmen.

Ich geriet etwas aus dem Gleichgewicht – nicht dass mein Gleichgewichtssinn jemals besonders ausgeprägt gewesen wäre, vor allem seit meinem letzten Wachstumsschub – und stolperte über die Türschwelle. Die Tasche machte einen Schlenker und traf einen Typen, der ins Flughafengebäude hineinwollte.

»Oh, sorry.«

Er war nicht viel älter als ich, allerdings wesentlich kleiner, aber das hielt ihn nicht davon ab, sich mit hochgerecktem Kinn vor mir aufzubauen. Sein Hals war auf beiden Seiten tätowiert. Die kleine Frau mit den rabenschwarz gefärbten Haaren neben ihm starrte mich drohend an.

»Sorry?«, wiederholte sie, als wäre meine Entschuldigung eine Beleidigung gewesen.

»Ja, wieso?«

Und dann bemerkte sie Charlie in seiner Uniform. Er brauchte nicht mal was zu sagen. Ein Blick von ihm auf den Tätowierten genügte, und schon trat der Typ einen Schritt zurück und sah plötzlich wesentlich jünger aus. Als Charlie die Frau musterte, verzog sie den roten, mit Lipgloss geschminkten Mund zu einer Schnute. Ohne einen weiteren Kommentar drückten sich die beiden an mir vorbei und gingen in das kleine Flughafengebäude.

Charlie und ich zuckten gleichzeitig die Achseln. Es war lustig, dass wir, obwohl wir uns so selten sahen, manchmal die gleichen Angewohnheiten hatten. Vielleicht hatte es was mit den Genen zu tun.

»Ich hab ein gutes Auto für dich gefunden, ganz billig«, verkündete Charlie, als wir angeschnallt im Streifenwagen saßen und losfuhren.

»Was denn für eins?«, fragte ich misstrauisch, weil er »ein gutes Auto für dich« gesagt hatte statt einfach »ein gutes Auto«.

»Es ist ein Pick-up – ein Chevy.«

»Und wo hast du den her?«

»Erinnerst du dich noch an Bonnie Black aus La Push?« La Push ist das winzige Indianerreservat hier an der Küste.

»Nein.«

»Ihr Mann und sie waren im Sommer oft mit uns angeln«, versuchte Charlie mir auf die Sprünge zu helfen.

Das erklärte, warum ich mich nicht an sie erinnerte. Im Verdrängen von unangenehmen Erinnerungen bin ich Weltmeister.

»Sie sitzt mittlerweile im Rollstuhl«, fuhr Charlie fort, als ich nicht reagierte. »Da sie sowieso nicht mehr Auto fahren kann, hat sie mir ein gutes Angebot gemacht.«

»Welches Baujahr?« Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hatte er gehofft, dass ich genau diese Frage nicht stellen würde.

»Bonnie hat alles Mögliche am Motor ausgetauscht – er ist so gut wie neu.«

Glaubte er wirklich, ich würde so schnell aufgeben?

»Wann hat sie ihn denn gekauft?«

»Ich glaube, 1984.«

»Als Neuwagen?«

»Das nicht. Neu war er Anfang der Sechziger, würde ich mal sagen – oder...

Erscheint lt. Verlag 17.10.2015
Übersetzer Karsten Kredel, Claudia Max, Friedrich Pflüger, Wolfram Ströle
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte All-Age-Fantasy • Bella • Bella und Edward • Belletristik für Jugendliche • Biss • Bittersweet • Blockbuster • Edward • Edward Cullen • Fantasy • Fantasy für Jugendliche • Fantasy Liebesromane deutsch • Fantasy Romance • Fantasy-Romane • Fantasy, Science Fiction und Vampirromane • Für Junge Erwachsene • Isabella Swan • Jacob Black • Jubiläum • Jugendroman • Kristen Stewart • Liebesgeschichte • Liebesgeschichten • Liebesromane • Liebesromane deutsch • Liebesromane für Junge Erwachsene • liebesromane kindle deutsch • Literatur & Fiktion • Mythen und Legenden • New Adult Fantasy • New York Times Bestseller • Obsidian • Paranormal • paranormale Fantasyromane • paranormale Liebesgeschichte • Paranormal Romance • revenge • Robert Pattinson • romance deutsch • Romantasy • romantasy ab 14 • Romantic Fantasy • Romantik • Romantische Bücher • Romantischer Thriller • Science Fiction & Fantasy • Science-Fiction & Fantasy für Jugendliche • Science Fiction und Vampirromane • SPIEGEL-Bestseller • Stephenie Meyer • Twilight • Twilight Saga • Unterhaltungsliteratur • Urban Fantasy • urban fantasy deutsch • Vampire • Vampire Academy • Vampire Diaries • vampir liebesromane deutsch • Vampirroman • Verbotene Liebe • Verfilmung • Weltbestseller • Werwölfe • Werwölfe und Formwandler • YA-Bücher • zeitgenössische Fantasyromane
ISBN-10 3-646-92886-7 / 3646928867
ISBN-13 978-3-646-92886-0 / 9783646928860
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