Das Verlangen der Piratenlady (eBook)

(Autor)

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2015 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-6104-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Verlangen der Piratenlady - Alison Delaine
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Lady Katherine Kinloch gibt es nicht mehr! Nachdem sie sich aus jahrelanger Gefangenschaft befreien konnte, hat die schöne Adelige ihrem früheren prunkvollen Leben entsagt. Als gnadenlose Freibeuterin Kate macht sie nun mit ihrem Schiff das Mittelmeer unsicher. Als sie einen unverschämt attraktiven Schiffbrüchigen aus dem Meer fischt, gerät ihr Herz in Gefahr. Zwar ahnt die Piratenlady, dass ihr geheimnisvoller Passagier etwas vor ihr verbirgt. Gleichzeitig jagt sein aufreizender Blick ihr heiße Schauder über den Körper. Zum ersten Mal ist Kate bereit, ihren Gefühlen das Ruder zu überlassen - da erfährt sie, wer ihr verführerischer Fremder wirklich ist ...



Alison DeLaine lebt im ländlichen Arizona, wo sie oft mit ihrem verbeulten alten Pick-up in die Wüste hinaus fährt, wo sie eine Mine besitzt. Wenn sie nicht damit beschäftigt ist, nach Reichtümern zu graben, ihre Haustiere zu verwöhnen oder ihren Mann im Zaum zu halten, dann bereitet sie am liebsten den Charakteren in ihren Romanen Schwierigkeiten. Besuchen Sie auch ihre Webseite unter www.AlisonDeLaine.com.

2. KAPITEL

Es war ein jämmerlicher Anblick, ebenso jämmerlich wie damals, als sie Mr Bogles aus dem Hafenbecken in Malta gefischt hatten. Doch Mr Bogles war ein Kater. Ein Mann hatte keine von dessen nützlichen Eigenschaften, sondern war ein Quell möglicher Gefahren. Captain Katherine Kinloch trat von der Reling zurück.

„Er könnte jede erdenkliche Krankheit haben“, stellte sie fest. „Wir können das Risiko nicht eingehen.“

„Aye, Captain.“ Ihr algerischer Bootsmann ging in Richtung Vorschiff und erteilte den drei Seeleuten, die über die Bordwand glotzten, einen scharfen Verweis. Trotz der brennenden Sonne fror sie.

Lasst das Netz herunter! Der Befehl lag ihr auf den Lippen, doch sie biss die Zähne fest zusammen und richtete das Fernrohr auf die Meerenge. Niemand an Bord wäre noch am Leben, wenn sie ihren Gefühlen freien Lauf ließ, sobald der Wind aus einer anderen Richtung wehte.

„Schreckliche Art zu sterben“, sagte ihr erster Maat. Er lungerte an der Reling und sah aufs Wasser hinab. Ein leiser Vorwurf lag in seiner Stimme – wie bittere Medizin in süßem Sirup.

„Jede Art zu sterben ist schrecklich, William.“ Die Erwiderung klang kalt. Schrecklich. Ihr war fast ein bisschen übel. „Ich bezweifle, ob wir mehr tun können, als seine letzten Augenblicke zur Qual zu machen, indem wir ihn hochholen.“

„Angenommen, er ist völlig gesund? Und ist nur dabei, zu verdursten?“

„Angenommen, er hat die Pest?“, gab sie scharf zurück. Ein Deck unter ihr brachte Anne dem neugierigen Mr Bogles gut gelaunt bei, wie man Perlen auffädelte. Manche Gefahren waren für Anne unvermeidbar, doch die, die sie hier vor sich hatten, war das gewiss nicht.

Ein Zittern ließ den Horizont vor ihren Augen tanzen, doch sie verstärkte einfach ihren Griff. Sobald die Meerenge hinter ihnen lag, würde sie mit einer Rumpfcrew in unbekannten Gewässern segeln müssen. Vor ihr lag eine Heimat, die sie seit mehr als zehn Jahren nicht mehr gesehen hatte. Die Zweifel über die Richtigkeit ihrer Entscheidung ließen sie schon jetzt unruhig auf Deck umherstreifen, während andere Nachtwachen hielten. Es war nicht der richtige Zeitpunkt für unbedachte Handlungen. Cousin Holliswell sollte verdammt sein, samt seiner Gier. Und ebenso dieser Nicholas Warre, der ihm half!

Andererseits konnte man stets auf die Erbarmungslosigkeit eines Warre zählen.

Eine tiefschwarze Haarsträhne flatterte vor die Linse des Fernrohrs. Sie wischte sie weg. „Sehr wahrscheinlich ist er ein tunesischer Korsar“, fügte sie hinzu.

„Oder ein Mann des Königs“, konterte William im Plauderton, bevor er stichelte: „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass du solche Bedenken hattest, als wir Phil und Indy an Bord genommen haben.“

„Natürlich nicht, und du kennst auch den Grund dafür.“

Er lehnte sich über die Reling und rief der leblosen Gestalt dort unten zu: „Wenn du Brüste hast, alter Junge, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, sie zu zeigen.“

„Genug.“ Sie senkte das Fernrohr. In der Sonne wirkte Williams blonder Bart, als wäre er aus purem Gold gesponnen. Er schimmerte im selben Farbton wie die Ohrreifen, die unter seinem scharlachroten Turban glänzten. Seine weite weiße Tunika flatterte über schwarzen Hosen und nackten Füßen im Wind. „Ich hätte dich schon vor Jahren über Bord werfen sollen. Dein Sinn für Humor lässt einiges zu wünschen übrig.“

Er hob eine Braue. „Deiner ebenfalls. Ist verschwunden, genau wie dein Mitgefühl.“

Der Vorwurf traf sie hart. „Komm schon, das ist ungerecht. Wir wissen nichts über ihn“, maulte sie. „Wir kennen weder seine Nationalität noch seinen Beruf, noch wissen wir irgendwas über seine Moral oder darüber, wem er die Treue hält …“

„Unwichtig.“

„Und auch nichts über seine Vergangenheit. Alles ziemlich wichtig für die paar, die noch mit uns an Bord sind.“ Sie fing den Blick auf, den der Bootsmann ihr vom unteren Deck aus zuwarf. Um Gottes willen, sie konnte nicht einmal ihren eigenen Leuten trauen. Trotzig reckte sie das Kinn und starrte Rafik so lange an, bis er sich abwandte.

Sie spürte die vertraute Anspannung in ihrem Körper, eine untrügliche Warnung dafür, dass es keine Fehlentscheidungen geben durfte. „Ich werde mich nicht dazu bringen lassen, mich schuldig zu fühlen, nur weil ich den Schaden zu begrenzen versuche“, fügte sie hinzu. Dennoch fühlte sie sich schuldig, und nicht nur wegen des Unglücksraben da unten im Wasser. Diese Reise war schon jetzt ein enormes Risiko. Sollte sich herausstellen, dass es ein Fehler gewesen war, aufzubrechen, würde Anne am meisten darunter zu leiden haben.

Sie fühlte, dass William sie ansah. „Es ist noch nicht zu spät, zurückzukehren“, sagte er leise.

„Hüte deine Zunge!“

Der Klang energischer Schritte kündigte Millicent an. Sie betrat das Oberdeck mit demselben finsteren Blick, den sie aufgesetzt hatte, nachdem sie erfahren hatte, dass sie nach England segelten. Mit ihrem schlanken Körper, in Hemd und Hosen und mit diesem seltsam geformten Hut konnte man sie für einen jungen Mann halten, wenn man nicht aufmerksam genug hinsah. „Philomena ist außer sich“, verkündete sie, „und India ist bereit, über Bord zu gehen! Der Besatzung gefällt das ganz und gar nicht.“ Mit dünnen Lippen wartete sie auf Katherines Reaktion.

„Wir segeln mit den Gezeiten los“, teilte Katherine ihr mit.

„Und überlassen ihn seinem Schicksal?“ Millicents Stimme klang ungläubig.

„Katherine Kidd“, scherzte William und trat von der Reling zurück, „ich werd mal nachsehen, was ich tun kann, um den Aufstand niederzuschlagen.“

Katherine warf einen Blick nach unten. Sie hoffte auf die Bestätigung, dass es zu spät war und sie nichts mehr tun konnten. Während sie zusah, überrollte eine Welle den Mann dort unten. Er bewegte eine Hand, griff nach etwas und blieb dann unbeweglich liegen. Zum Teufel, sie konnte doch nicht zusehen, wie er starb!

Sie reichte Millicent das Fernrohr. „Komm, sieh ihn dir an! Erkennst du irgendwelche Anzeichen einer Krankheit?“

Millicent, die älteste Tochter eines Landarztes und selbst eine hervorragende Wundärztin, setzte das Instrument an die Augen und schaute nach unten. „Auf seinem Gesicht kann ich keine Wunden erkennen“, sagte sie nach einer Weile. „Aber bei all den Bartstoppeln ist das schwer zu sagen. Keine Anzeichen von Gelbsucht. Auf seinen Händen ist die Haut nur von der Sonne verbrannt.“ Nach einer weiteren Weile gab sie Katherine das Fernrohr zurück. „Angenommen, er war frisch rasiert, als ihn das Unglück ereilte, treibt er seit mindestens drei Tagen auf dem Meer. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass er noch am Leben wäre, hätte er eine Krankheit. Ich bin natürlich nicht sicher. Nicht, ohne ihn untersucht zu haben. Aber ich denke, er stellt ebenso wenig eine Gefahr dar wie alle anderen an Bord.“

Gefahr war das richtige Wort. Ihre Vernunft sagte zwar, ein einzelner Mann konnte nur eine geringe Bedrohung sein, doch die Erfahrung hatte sie schon ganz anderes gelehrt. Katherine musterte den Mann. Der Überlebende eines Schiffsunglücks? Dafür gab es keinen Beweis, und das Wetter war – bis auf einige hohe Wolken – recht gut gewesen. Ein Gefangener, der den Mauren entflohen war? Diese Möglichkeit ließ sofort ein gewisses Mitgefühl in ihr aufsteigen.

„Ich sage das nicht leicht dahin“, fügte Millicent steif hinzu. „Ich würde die Sicherheit der Besatzung nie gefährden – schon gar nicht Annes.“

„Daran zweifle ich nicht im Geringsten.“ Wieder bedeckte der Seegang die regungslose Gestalt auf dem Floß. Auf dem Hauptdeck hatten sich inzwischen so viele Leute versammelt, dass es ein Wunder war, dass das Schiff nicht nach Steuerbord krängte. Die junge, gefühlsduselige India stand mit William zusammen und gestikulierte wild. Philomena – die niemals wegsah, wenn sie einen Mann erblickte – schaute Katherine an, als wolle sie sagen: „Und, was nun?“

Katherines Magen zog sich so stark zusammen, dass sie glaubte, sie müsse sich übergeben. Der Tumult auf dem Hauptdeck brummte ihr in den Ohren, während die Zeit verstrich, die dem Mann dort unten womöglich das Leben retten konnte. Manche Fehler waren leicht vermeidbar. Wenn sie ihn an Bord bringen ließ und er sich als die Gefahr entpuppte, die sie fürchtete …

Andererseits, wenn sie ihn sterben ließe …

„Na gut.“ Die Worte platzten aus ihr heraus, ohne dass sie es wollte. Wahrscheinlich hatte ihr Magen sie ausgespuckt. „Zieht ihn hoch! Wenn es nur das geringste Zeichen einer Krankheit gibt, wenn es überhaupt …“ Doch Millicent hatte sich schon umgedreht und flog beinahe die Stufen herab, um Katherines Anweisung weiterzugeben.

Katherine Kidd, allerdings. Sie atmete tief ein und versuchte, die zitternden Hände ruhig zu halten. Ihr Magen fühlte sich schon besser an, doch das sollte er eigentlich nicht. Auch wenn der Mann gesund war, konnte er ihnen Schwierigkeiten bereiten.

In dem Fall würde er die Reise in Ketten verbringen.

Allein auf dem Oberdeck, hielt sie sich das Fernrohr ans Auge und richtete es vorsichtig nach unten. Ein eindrucksvolles Gesicht rückte in ihr Blickfeld, zum Greifen nah vor der Linse. Ihr Unterleib zog sich plötzlich zusammen. Die Haut des Mannes musste früher dunkel gewesen sein, doch nun ließ ihn die Blässe nahezu geisterhaft erscheinen. Eine starke, perfekt geformte Nase erhob sich aus einem kantigen Gesicht...

Erscheint lt. Verlag 25.9.2015
Reihe/Serie Historical Gold Extra
Historical Gold Extra
Historical Gold Extra
Übersetzer Charlotte Gatow
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuerlich • Adlig • bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Erfolgreich • exotisch • Frauenroman • Genussvoll • Heiratsantrag • highlander liebesromane • highlanderliebesromane • Historical Gold Extra • Historical_Herbst_Sale23 • Historical Romance • Historische Liebesromane • historische liebesromane deutsch • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Lord • Märchenhaft • Regency • regency liebesromane deutsch • Reich • Romantische Bücher • SpringSale24_2
ISBN-10 3-7337-6104-9 / 3733761049
ISBN-13 978-3-7337-6104-2 / 9783733761042
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