Battlemage (eBook)

Tage des Krieges
eBook Download: EPUB
2015 | 1. Auflage
520 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-96922-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Battlemage -  Stephen Aryan
Systemvoraussetzungen
9,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Die Welt, die Stephen Aryan kreiert, ist hart und erbarmungslos. Ein irrer König überzieht das Land mit Krieg. Sein Lieblingsspielzeug im Vernichtungsfeldzug ist ein größenwahnsinniger Hexenmeister, der längst all seine Menschlichkeit verloren hat. Einzig die letzten verbleibenden Kriegsmagier stehen zwischen ihm und dem Herz des Reiches. Doch ihre Zahl ist gering und ihre Reihen wanken, während die einfachen Soldaten in der Schlacht sterben wie die Fliegen. Die Götter interessieren diese sterblichen Schicksale wenig, sich einzumischen ist nicht ihre Art. Doch tatenlos zuzusehen, wie der Glaube an sie immer schwächer wird, können sie sich bald nicht mehr erlauben. Die letzten Tage des Krieges brechen an ...

Stephen Aryan ist im Nordosten Englands aufgewachsen und lebt heute in Yorkshire, wo er im Marketing einer Softwarefirma arbeitet. Schon seit seiner frühesten Kindheit ist er begeisterter Fantasyleser. Er hat sich als Buchblogger ebenso betätigt wie als Kolumnist bei Tor.com und als Podcaster. Neben seiner Begeisterung für Fantasy stehen vor allem Comics bei ihm hoch im Kurs.

Stephen Aryan ist im Nordosten Englands aufgewachsen und lebt heute in Yorkshire, wo er im Marketing einer Softwarefirma arbeitet. Schon seit seiner frühesten Kindheit ist er begeisterter Fantasy-Leser. Er hat sich als Buchblogger ebenso betätigt wie als Kolumnist bei Tor.com und als Podcaster. Neben seiner Begeisterung für Fantasy stehen vor allem Comics bei ihm hoch im Kurs.

Kapitel 2


Wieder zu Hause zu sein war schön. Die Luft war feucht und roch sauber und vertraut. Jenseits der dicken Stadtmauern erblickte Balfruss endlose grüne, gelbe und braune Felder, die auf allen Seiten von Steinwällen begrenzt waren. Hier war alles so bunt. Jahre in der Fremde waren nötig gewesen, ihm das klarzumachen.

Im Fernen Osten hatte der Wechsel der Jahreszeiten nur geringen Einfluss auf das Wetter. Der Wind blies etwas kälter, die Sonne wärmte weniger, aber das Land veränderte die Farbe nicht so wie hier in Seveldrom. Nach der langen Abwesenheit zählte Balfruss das Verstreichen der Zeit nicht länger in Tagen oder Wochen. Wozu auch, wenn er nicht nach Hause in die Arme seiner liebenden Frau und Familie eilte. Bevor seine Gedanken noch melancholischer wurden, konzentrierte er sich lieber auf die Stadt.

Von seinem Aussichtspunkt oben auf dem Palast breitete sich Charas vor ihm aus. Die Hauptstadt war eine Festung mit zinnenbewehrten Mauern von über hundert Fuß Höhe. Das Herz von Charas bestand aus uralten Gebäuden, die jahrhundertealt und geradezu in Geschichte getränkt waren. Sie alle überragte die Kathedrale des Großen Schöpfers. Ihr gewaltiger Turm mochte zwar etwas schief sein, und ihr eisernes Dach verfärbte sich an manchen Stellen grün, aber sie stellte noch immer einen bemerkenswerten Anblick dar. Buntglasfenster zeigten Könige und Krieger der Vergangenheit und funkelten im Sonnenlicht in unzähligen hellen Farben.

Trotz der Präsenz der Kathedrale fiel es schwer, den kuppelförmigen Tempel der Gesegneten Mutter und den riesigen Turm der Kirche des Heiligen Lichts zu ignorieren. Beide konkurrierten in der Neustadt um Aufmerksamkeit. Die Neustadt war erst kürzlich – vor fünfhundert Jahren – hinzugefügt worden und breitete sich um die Altstadt aus, was die Bevölkerung beinahe verdreifachte. Die äußere Stadtmauer war so hoch wie die innere und beschützte die Menschen vor den schlimmsten Unbilden des Wetters wie auch vor möglichen Bedrohungen von außen, obwohl es schon seit Jahrhunderten keine Belagerung mehr gegeben hatte.

Aus dieser großen Höhe bot sich Balfruss ein Farbgewimmel in den Straßen. Da waren Ladenschilder und die gestreiften Markisen der Marktstände, die Blumen im Gedächtnispark der Königin. In den meisten Häusern der Altstadt bestanden die Fenster in den obersten Etagen aus Buntglas, eine Mode aus den Tagen, als alle noch ihre Hymnen an den Schöpfer gesungen hatten. In der Neustadt hatte sich das nie durchgesetzt, obwohl die neueren Tempel die Glasmalereien mit unterschiedlichem Erfolg kopierten.

Verglichen mit anderen ihm bekannten Städten war Charas’ Architektur zwar schlicht, doch die Gleichförmigkeit der zwei- und dreistöckigen Häuser der Altstadt wies eine gewisse Schönheit auf. Die geraden Linien, die blauen Schieferdächer und das Fehlen selbst karger Verzierungen kündeten seiner Meinung nach von Stärke und Verlässlichkeit, Eigenschaften, die man den Sevel für gewöhnlich zusprach. Es ärgerte Balfruss, wenn er Witze hörte, in denen die Sevel als eine Rasse beschränkter Viehzüchter verspottet wurden.

Kaum zu glauben, dass er fünf Jahre lang fort gewesen war. Ein Blick in den Spiegel hätte einen Mann gezeigt, der bedeutend älter als siebenunddreißig Jahre aussah. In seinem Haar und dem Bart zeigten sich bereits weiße Flecken, und die dunklen Schatten unter seinen Augen waren zu einem ständigen Merkmal geworden, das genauso gut hätte angeboren sein können. Außerdem war da die unerfreuliche Tatsache, dass er den Wind am Hinterkopf wesentlich deutlicher spürte. Wenigstens hielt sein Bart den Hals warm, wenn es kalt war.

»Froh, wieder daheim zu sein, Lan?«, fragte Vannok Lore, der die Treppe heraufkam.

Es war schön zu sehen, dass sich einige Dinge während seiner Abwesenheit nicht verändert hatten. Vannok war noch immer derselbe, ein hünenhafter Mann in einer Lederrüstung mit einem Schwert am Gürtel.

Sie waren zusammen aufgewachsen, also gab es keinerlei Geheimnisse zwischen ihnen. Niemand sonst nannte ihn Lan, den Namen, den man ihm bei seiner Geburt für die Zeit vor seinem elften Namenstag gegeben hatte. Das war ein alter Brauch aus einer Zeit, als sechs von zehn Kindern vor ihrem zehnten Geburtstag an den Roten Pocken starben. Seit über vierhundert Jahren war kein Fall mehr aufgetreten, aber die Tradition hatte dennoch Bestand.

Obwohl sie viele Jahre getrennt gewesen waren, weil Balfruss im Roten Turm studiert hatte, konnten sie den Gemütszustand des jeweils anderen noch immer mühelos erkennen.

»Ich hätte das nie geglaubt, einmal zu sagen, Vann, aber ich freue mich, wieder zu Hause zu sein.« Balfruss nahm einen tiefen Atemzug – und dann noch einen. »Riechst du das? Das Grün?«

Vannok schnupperte. »Was ist daran im Vergleich zum Osten so anders?«

»Die Wüste ist trocken, würzig und heiß. Man kann die Luft beim Atmen in sich spüren. Natürlich gibt es Gewächse und Bäume, aber nichts Vergleichbares.« Er zeigte auf das Land. »Ich habe die Farben vermisst, und auch die Kälte, möge der Schöpfer mir verzeihen. Den Regen und ebenso den Wind.«

Vannok lachte. »Warst du nicht versucht, dortzubleiben?«

»Nein. Es war nicht die Heimat.«

»Und wirst du dem Zuhause dann diesmal die Treue halten?«

Balfruss lächelte seinen hochgewachsenen Freund an. »Frag mich noch einmal, wenn alles vorbei ist.«

»Wir sollten gehen. Der König wird bald eintreffen, um dich und die anderen zu begrüßen.«

Balfruss folgte seinem Freund mehrere Treppen mit abgelaufenen Stufen nach unten und durch breite Korridore, die sie zum Thronsaal führten.

»Sind die anderen schon lange hier?«

»Drei kommen aus der Gegend«, sagte Vannok über die Schulter, »aber ein paar sind erst gestern eingetroffen. Einige sind weit gereist, um uns zu helfen.«

»Wie viele sind es?«

»Dich eingeschlossen acht.«

Balfruss war so schockiert, dass er stolperte. Vannok griff noch rechtzeitig nach seinem Ellbogen, um einen Sturz zu verhindern. »Acht? Acht Kriegsmagier?«

Jetzt musste Vannok lächeln. »Warte ab.«

Heutzutage waren Kriegsmagier selten, aber früher einmal hatte es ziemlich viele gegeben. Die Sucher hatten jede Stadt und jedes Dorf nach Kindern abgegrast, die mit der Fähigkeit geboren worden waren. Aber das war gewesen, bevor der Graue Rat vor fünfzehn Jahren seine Stellung aufgegeben hatte. Der Rote Turm nahm immer noch jene auf, die an seine Tür klopften, aber eine stetig schrumpfende Gruppe alternder Freiwilliger unterrichtete jedes Jahr nur eine kleine Gruppe Schüler. Der größte Teil der Belegschaft war irgendwann gegangen, als klar geworden war, dass die Meister nicht zurückkehren würden. Diejenigen, die man nach dem Verschwinden des Rates ausgebildet hatte, bekamen gerade genug beigebracht, um sich nicht aus Versehen selbst – oder andere – umzubringen, bevor man sie wieder nach Hause schickte.

Als sie den Thronsaal betraten, warteten die anderen Kriegsmagier bereits auf den König. Zwei von ihnen erkannte Balfruss auf der Stelle. Sobald sie ihn erblickten, kamen sie mit einem herzlichen Lächeln und ausgebreiteten Armen auf ihn zu. Beide trugen lose fallende gelbe Gewänder, aber damit hörte die Ähnlichkeit zwischen ihnen auch schon auf. Darius war dunkelhäutig und mit langen Gliedern versehen, hatte schwarzes Haar und dunkle Augen, während seine Frau Eloise blass und blond war. Die einzige Gemeinsamkeit war das Zeichen Ayilahs, das rote Symbol, das man ihnen ins Gesicht tätowiert hatte. Es führte in einer senkrechten Linie vom Haaransatz quer über das rechte Auge zum Unterkiefer – und bezeugte ihren Status als Magier in den Wüstenkönigreichen.

»Was macht ihr denn hier? Ich habe euch doch erst vor wenigen Wochen verlassen«, sagte Balfruss.

»Mit meiner Frau darf man sich nicht anlegen«, erwiderte Darius und schüttelte ihm beide Hände mit eisernem Griff. Balfruss hätte seinen Freund am liebsten umarmt, aber er wusste, dass Darius’ Sitten nichts von der öffentlichen Zurschaustellung von Zuneigung hielten. »Sie hat mir berichtet, was passiert ist. Nach allem, was du für mein Land getan hast, wie hätte ich da nicht kommen können?«

Balfruss streckte Eloise die Hand entgegen, aber sie küsste ihn auf beide Wangen und umarmte ihn. »Hör auf, die Stirn zu runzeln, Darius«, sagte sie, ohne einen Blick nach hinten zu werfen. »Wir befinden uns jetzt in meinem Land. Unter Freunden ist das nicht ungehörig.«

Vannok räusperte sich, und Balfruss verstand sogleich den Hinweis.

»Entschuldige, Vann. Lasst mich euch vorstellen.«

»Das wird warten müssen.« Denn in genau diesem Augenblick betrat der König den Thronsaal; seine Berater folgten ihm dichtauf.

Balfruss war dem König noch nie zuvor begegnet, aber es schien offensichtlich, warum ihn einige den Grauen Bären nannten. Jedes Haar auf seinen nackten Armen und dem Kopf hatte die Farbe alter Asche. Obwohl fast fünfundsechzig Jahre alt, war er noch immer ein stämmiger Mann in guter körperlicher Verfassung. Auf der einen Seite standen seine drei erwachsenen Kinder hinter ihm, zwei breite und bärtige Söhne mit ihrer schlanken, eleganten Schwester. Auf der anderen Seite standen zwei ergraute Krieger, bei denen es sich vermutlich um Generäle handelte. Der eine musste Gregor sein, der verrückte einäugige Bastard, den man auch den Garstigen nannte – selbstverständlich immer nur hinter seinem Rücken. Zu Balfruss’ Überraschung gesellte sich Vannok zu den anderen Generälen, und dann begrüßten sie ihn als...

Erscheint lt. Verlag 14.9.2015
Reihe/Serie Tage des Krieges
Übersetzer Andreas Decker
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Abercrombie • auftakt • blutig • Buch • Bücher • eBook • episch • Fantasy Bücher • Fantasy Reihe • Fantasy Serie • Götter • grim • gritty • Heroic Fantasy • Krieg • Kriegsmagier • Magie • Magier • Prophezeiung • Schlacht • Trilogie • Triologie • Zauberer
ISBN-10 3-492-96922-4 / 3492969224
ISBN-13 978-3-492-96922-2 / 9783492969222
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 1,5 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich