Exkarnation - Seelensterben (eBook)

Thriller

(Autor)

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2015 | 1. Auflage
656 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-43557-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Exkarnation - Seelensterben -  Markus Heitz
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Der 2. und abschließende Band der 'Seelenwanderer'-Duologie von Bestseller-Autor Markus Heitz Eine Seelenwanderin auf der Jagd nach einem skrupellosen Entführer. Eine uralte Vampirin auf einer Rettungsmission, die sie an Orte führt, von denen es kaum ein Entkommen gibt. Ein Mann ohne Gedächtnis, der versucht, die Schuldigen zu finden. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich ihre Wege kreuzen ... In 'Exkarnation - Seelensterben' laufen die Fäden aus sämtlichen dunklen Thrillern von Markus Heitz zusammen. Was nach einem fulminanten Ende klingt, birgt die Keimzelle für neue Abenteuer. Und neue Herausforderungen.

Markus Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und Geschichte. Er schrieb über 60 Romane und wurde etliche Male ausgezeichnet. Mit der Bestsellerserie um 'Die Zwerge' gelang dem Saarländer der nationale und internationale Durchbruch. Dazu kamen erfolgreiche Thriller um Wandelwesen, Vampire, Seelenwanderer und andere düstere Gestalten der Urban Fantasy und Phantastik. Die Ideen gehen ihm noch lange nicht aus.

Markus Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und Geschichte. Er schrieb über 60 Romane und wurde etliche Male ausgezeichnet. Mit der Bestsellerserie um "Die Zwerge" gelang dem Saarländer der nationale und internationale Durchbruch. Dazu kamen erfolgreiche Thriller um Wandelwesen, Vampire, Seelenwanderer und andere düstere Gestalten der Urban Fantasy und Phantastik. Die Ideen gehen ihm noch lange nicht aus.

Prolog


Deutschland, Sachsen, Leipzig

Lene? Wo bleibst du?«, schallte Eugens Ruf durch die große Halle der Gründerzeitvilla und drang bis zu ihr ins Arbeitszimmer. »Wir warten mit dem Essen, verdammt.«

Claire hob die Augenbrauen, während sie sich vor dem Computer aufrichtete. Er flucht. Laut und deutlich.

So kannte sie den Mann nicht. Er hatte sich in den letzten Tagen seit der Eröffnung von Deborahs Café in Halle verändert, Stunde um Stunde. Spürbar.

Aus dem einst liebevollen und verständigen Vater war ein aufbrausender Kerl geworden, der jede Kleinigkeit monierte und üppige Strafen über die Töchter ausgoss, wenn sie einen Fehler begangen hatten. Sobald Tränen aus den Augen der Kleinen flossen, brach er zusammen wie ein schlecht gebautes Kartenhaus, entschuldigte sich für sein schreckliches Verhalten und verschwand in den Park oder verbarrikadierte sich im Kaminzimmer bei Musik und Alkohol und frönte hadernd der Schwermut.

Claire erhob sich, band ihre Mahagonilocken zusammen und klappte den Rechner zu. Es muss was in der Firma sein, das ihm zusetzt. Sie würde ihn bitten, den Stress nicht an den Kindern auszulassen. Sport. Ich lasse ihn mehr Sport machen.

Langsam ging sie in ihrem gemütlichen Hausanzug über die Galerie zur Treppe, die abwärtsführte.

Sie hätte Sport auch dringend nötig; ihre Essgewohnheiten drohten Marlenes makellose Figur zu ruinieren. Denn sie, Claire Riordan, steckte im Körper und im Leben der Industriellen Marlene von Bechstein: Chefin der VoBeLa, der Von Bechstein Laboratories. Unveränderlich und unwiederbringlich.

Die Seele der wahren Marlene wiederum war den Machtspielen der Seelenwanderer zum Opfer gefallen und vergangen. Claire hatte sich nach dem Einzug ihrer Seele in den fremden Körper entschieden, ihre Rolle als Lene weiterzuspielen. Dazu gehörte auch, die Töchter Charlene und Pauline im Glauben zu lassen, sie hätten ihre Mutter nicht verloren.

Claires eigene Schwester Nicola und ihre leibliche Tochter Deborah wussten mittlerweile Bescheid und spielten das Spiel mit. Indem sie vorgaben, Lene sei eine Freundin der Riordan-Familie, konnten sie den Kontakt zueinander halten.

So lebte Claire in einer neuen und zugleich in ihrer alten Welt. Aber gerade nach den letzten Tagen und Wochen voller Unruhe schien es, als wurde sie wirklich mehr und mehr zu Marlene, der freundlichen, doch bestimmten Geschäftsfrau. Vielleicht aus Selbstschutz? Nur im Umgang mit den Kindern blieb sie weich und nahbar.

Sie trat ins Esszimmer und sah ihren Mann alleine am Tisch sitzen, der nach wie vor Hemd und Krawatte trug, an den Ärmeln blitzten die Manschettenknöpfe. Das Essen auf den Tellern der Kinder war zur Hälfte gegessen. Es roch nach Drama.

»Wo sind Charlene und Pauline?«, fragte sie ohne Gruß und setzte sich ihm gegenüber. Sie nahm sich ein aufgeschnittenes Brötchen, die Butter und Wurst.

»Auf ihren Zimmern«, grollte Eugen. Er schlug die Zähne mit viel Wucht in sein Brot und kaute, als würde er es erst töten müssen. »Ich habe sie eben hochgeschickt.«

»Haben sie sich gestritten?« Claire ahnte, dass es einen viel harmloseren Grund gab.

»Sie haben mich genervt«, erwiderte er widerwillig wie ein Verbrecher beim Verhör.

»Genervt.« Sie legte die Hälften auf ihren Teller und faltete die Hände zusammen. »Und wie?«

»Sie haben sich Witze erzählt und gelacht«, antwortete er undeutlich.

Claire setzte sich gerade hin und atmete tief ein. Die Marlene-Seite trat zutage. »Du hast deine Töchter auf ihre Zimmer geschickt, weil sie lustig waren«, fasste sie fassungslos zusammen.

Eugen zeigte entschuldigend auf seinen Tabletcomputer. »Ich lese gerade einen Artikel, der wichtig ist. Er handelt von Absatzzahlen der bekanntesten Energydrinks. Es ist ein tolles Geschäft, in das wir mit den VoBeLa einsteigen könnten«, erwiderte er halb zerknirscht und halb angreifend. »Es geht um Millionen.« Er tippte auf ein leeres Döschen, das neben seinem Glas mit Schorle stand. »Den Hersteller haben wir schon. Alles lückenlos zertifiziert. Er sucht eine Abfüllanlage und den Vertrieb. Das Zeug macht wach ohne Ende.«

»Hat es als Nebenwirkung, dass man zum mürrischen Mann wird?«, fragte Claire schneidend. Sie erinnerte sich, dass er ihr bei der Eröffnung des Cafés eine Überraschung versprochen hatte, die zu Hause wartete. Zweifellos war es das neue Projekt, aber sie freute sich vom ersten Tag an nicht darüber. Es nimmt ihn zu sehr in Beschlag. Die Kinder brauchen ihn.

»Nein, hat es nicht«, rief er erbost. »Es ist vollkommen ohne Nebenwirkungen. Ganz im Gegensatz zu dir und den Gören. Ihr macht mich krank.« Er starrte sie an, dann biss er ab. Kaute hektisch und las auf dem Tablet. »Millionen, Lene. Damit können wir deine kostspielige Parfum-Sache wieder reinholen. Der Gewinn davon ist, gelinde gesagt, überschaubar.«

Claires Kiefer klappte herunter.

Sie kannte Eugen aufgrund ihrer kurzen Zeit in diesem Haus nicht gut genug, um die Ernsthaftigkeit seiner Worte einschätzen zu können. Aber es klang, als würde ihn dieses neue Produkt sehr unter Druck setzen.

Sei mehr Marlene. Anstatt auf die Provokation einzugehen, strich sie Butter aufs Brötchen und legte Wurstscheiben darauf. Nach kurzem Zögern entfernte sie einige wieder. Zwei reichen.

»Du bist überarbeitet«, sagte sie freundlich. »Sport hilft dir sicherlich. Ich stelle einen Personaltrainer ein. Was hältst du davon?«

»Wird dir guttun«, gab er zurück. »Ich fühle mich fit.«

»Es geht darum, dass du Stress hast«, erwiderte sie ruhig. Sie nahm sein Tablet und aktivierte den Browser, gab die passenden Suchbegriffe ein.

»Gib es bitte wieder her, Lene«, hörte sie Eugen sagen.

»Iss mal zu Ende. Du bekommst es gleich.« Die meisten Frauen und Männer auf den Websites sahen zu geschniegelt und zu gestählt aus. Mit denen wollte niemand in Konkurrenz treten.

Aber dann fand sie einen Hünen, der damit warb, der beste Motivator gegen Schweinehund und Stress zu sein. Sein Name war Ares L. Löwenstein, und er sah nicht nur beeindruckend aus, sondern hatte bei allen Muskeln auch ein Bäuchlein. Schnell sandte sie ihm via Mail eine Anfrage und schob das Tablet wieder zu Eugen, der inzwischen aufgegessen hatte.

»Alles erledigt.« Claire lächelte ihm zu und merkte selbst, dass die Herzlichkeit fehlte.

Aber er goss sich Rotwein ein und trank das Glas in einem Zug zu zwei Dritteln leer. »Noch lange nicht«, gab er zurück und öffnete die Kalkulationen wieder. »Du hast es dir nicht angeschaut, oder?«

»Was?«

»Meine Berechnungen zum Drink.«

Hatte sie wirklich nicht. »Mir steht der Sinn nicht danach.«

»Weil du gerade an Fabian denkst?«, gab er betont harmlos zurück und wischte auf dem Display herum.

Wieder ein Pfeil von der Größe einer Harpune.

Claire langte nach ihrem Glas Wasser und zwang sich, ganz langsam zu trinken, um die Gedanken zu sortieren, bevor sie als wütender Wust über ihre Lippen kämen und die Lage verschlimmerten.

Ihr Leibwächter Fabian Vacinsky war ebenfalls ein Seelenwanderer wie sie selbst. Er hatte Claire nach ihrer Seelenwanderung beigestanden, damit sie erstens überlebte und zweitens nicht den Verstand verlor. Sie fühlte eine gewisse Verbundenheit und große Sympathie, und ja, sie musste sich eingestehen, dass sie seine Nähe mochte und sich geborgen fühlte. Sicherer. Aber Claire war sich darüber hinaus keiner Schuld bewusst, schon gar nicht Eugen gegenüber. Mit Rücksicht auf die Familie verbat sie sich jegliche tiefer gehenden Gefühle für Fabian. Eine Beziehung zu ihrem Bodyguard würde ihre Situation verkomplizieren. Das würde auch Marlene so handhaben.

Eugen schien ihr Schweigen als Eingeständnis zu interpretieren.

»Na schön«, sagte er und erhob sich. Er nahm das Tablet und das Rotweinglas. »Ich bin im Kaminzimmer und will nicht gestört werden. Weder von dir noch von den Gören oder Fabian.« Das Glas stellte er auf das Tablet und goss es randvoll, dann steckte er das Musterfläschchen ein und zog sein Smartphone hervor.

Er verließ den Raum und telefonierte.

»Hier ist Eugen von Bechstein, mein Lieber. Ja, ich habe mir die Zahlen angeschaut. Sieht wirklich gut aus. Ich berechne gerade, was es die VoBeLa kosten würde, die Umrüstung an den Abfüllanlagen vorzunehmen, und wenn es Ihnen nichts ausmacht, sollten wir nochmals essen gehen, um Details zu besprechen.« Seine Stimme entfernte sich und wurde zu einem Gemurmel, dann fiel die Tür zum Kaminzimmer mit einem Krachen ins Schloss.

Claire fluchte leise auf Gälisch. Sport. Viel Sport. Innerlich kühlte sie ab. Der Personaltrainer sollte Eugen so in den Arsch treten, dass der Idiot, der gerade in ihm wohnte, ihm zum Hals rausflog. Sehr viel Sport.

»Charlene, Pauline«, rief sie gespielt fröhlich. »Kommt runter. Der große böse Wolf ist weg. Ihr habt sicher Hunger.«

Mit erleichtertem Lächeln kamen die Töchter die Treppe runtergerannt und zu ihr ins Esszimmer. Sie umarmten ihre Mutter und setzten sich artig an den Tisch.

»Wisst ihr«, sagte Claire und freute sich über die zwei, »Papa ist im Moment ein bisschen gereizt. Aber er hat euch sehr, sehr lieb.«

Die Kinder nickten und griffen nach den angebissenen Broten.

Claire wünschte sich, dass eine ihrer Seelengaben die Stimmung bei Menschen zum Heiteren verändern könnte. Ich würde eine Eheberatung eröffnen und wäre reich. Nur zufriedene Kundschaft.

Aber leider vermochten das ihre Kräfte nicht. Dafür konnte sie beispielsweise anderen Menschen und...

Erscheint lt. Verlag 27.7.2015
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
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ISBN-10 3-426-43557-8 / 3426435578
ISBN-13 978-3-426-43557-1 / 9783426435571
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