Chicagoland Vampires - Von Biss zu Biss (eBook)

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2015 | 1. Auflage
100 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-0094-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Chicagoland Vampires - Von Biss zu Biss -  Chloe Neill
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Merit und Ethan brauchen dringend etwas Zweisamkeit - weitab von den Sorgen um Haus Cadogan wollen sie entspannen, doch der Ärger ist ihnen dicht auf den Fersen. Ein romantisches Stelldichein zwischen den beiden Verliebten wird abrupt gestört: Als eine befreundete Vampirin blutüberströmt in der Tür steht und behauptet, ihren Formwandler-Ehemann umgebracht zu haben, ist die leidenschaftliche Stimmung wie fortgeblasen. Schnell wird Merit und Ethan klar, dass der Ort, an dem sie dem Alltag entfliehen wollten, der Schauplatz eines Krieges zwischen Blutsaugern und Gestaltwandlern ist. Nun wurde frisches Blut vergossen, und die beiden müssen schnell herausfinden, wer für den Mord verantwortlich ist, ehe die Hölle losbricht ... (ca. 100 Seiten)



<p>Chloe Neill ist im Süden der USA aufgewachsen. Mit der Chicagoland-Vampires-Serie hat sie einen internationalen Erfolg gelandet.</p>

Chloe Neill ist im Süden der USA aufgewachsen. Mit der Chicagoland-Vampires-Serie hat sie einen internationalen Erfolg gelandet.

1


Die Welt lag tief unter uns im Dunkeln. Städte hoben sich in leuchtenden Mustern von der Ebene ab wie elektrische Schaltkreise, die auf eine schwarze Leinwand gemalt worden waren.

»Wir leben in einer wunderschönen Welt, Hüterin.«

Ich richtete meinen Blick auf den Vampir, der sich die Kabine im Luxusjet unseres Hauses mit mir teilte. Groß gewachsen, schulterlanges goldenes Haar, Augen, die wie geschliffene Smaragde funkelten. Ethan Sullivan saß in einem elfenbeinfarbenen Ledersessel, ganz der Meister seines Hauses. Denn das war er, der Anführer des Hauses Cadogan in Chicago und Mitglied des zum allerersten Mal einberufenen Kongresses der amerikanischen Meister. Er hatte sich zwar eine andere Aufgabe erhofft, aber hier ging es immerhin um mehr Gleichberechtigung für Vampire in nächster Zukunft – er würde seine Energie einer demokratischen Zusammenkunft widmen, nicht seiner Krone als König der Vampire.

Wer König der Vampire werden wollte, musste sich geistigen und körperlichen Prüfungen unterwerfen, die einem alles abverlangten, und zur selben Zeit waren wir auch noch auf der Jagd nach einem Serienkiller gewesen. Ethan, ich und unsere Leute hatten all diese Katastrophen irgendwie überstanden, aber schließlich fanden wir den Zettel, der das Fass zum Überlaufen brachte: In Ethans Räumlichkeiten im Haus Cadogan hatte Balthasar, der Vampir, der Ethan erschaffen hatte, eine Nachricht hinterlassen. Eine Nachricht, die es gar nicht geben dürfte, denn Balthasar war angeblich schon vor langer Zeit verstorben. Seit wir diesen handschriftlichen Zettel entdeckt hatten, standen wir unter ständiger Hochspannung, auch wenn wir seitdem nichts mehr von Balthasar gehört hatten.

Und dabei waren das nur die letzten dramatischen Vorfälle eines langen, schwierigen Jahres gewesen. Wir brauchten dringend eine Atempause. Also hatten wir uns auf den Weg nach Elk Valley gemacht, einer kleinen Stadt in Colorado. Dort besaß ein alter Freund von Ethan ein Haus, das abgeschieden in den Rocky Mountains lag und in dem wir uns erholen wollten.

Wenn wir bisher zusammen eine Reise unternommen hatten, dann waren immer übernatürliche Katastrophen der Grund gewesen, und daher war ich sowohl begeistert als auch ein bisschen nervös. Aber nervös im besten Sinne.

»Es ist eine große Welt«, sagte ich. »Ich fliege gern, weil es mich daran erinnert, wie groß unser Planet ist und wie klein wir im Vergleich dazu sind. Ich mag diesen Gedanken – dass wir unbedeutend sind und unsere Sorgen und Ängste auch.«

Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. »Du wirst niemals unbedeutend sein, Merit.« Er blickte aus seinem Fenster und zog einen Fingerknöchel über das Glas. »Aber ich verstehe, was du meinst. Da wir in der Dunkelheit leben, ist unser Blick eingeschränkt und lässt die Welt kleiner wirken. Hier oben, in zehntausend Metern Höhe, wird einem wieder bewusst, wie groß sie wirklich ist.«

»Der Wein scheint deine poetische Ader zu wecken.«

Er bedachte mich mit einem selbstsicheren Blick, der meine Körpertemperatur spontan nach oben schießen ließ. »Wollen wir herausfinden, was der Wein noch in mir weckt?«

Die Tür zu unserer Kabine öffnete sich mit leisem Zischen, und eine zierliche Brünette im marineblauen Kostüm und mit gepflegter Frisur kam mit einem kleinen Tablett herein. »Darf ich Ihnen ein paar kleine Erfrischungen reichen? Madam?«

Ethan deutete mit einem breiten Grinsen auf mich. »Ist sie wach, hat sie Hunger.«

»Nein, danke, ich habe im Augenblick keinen Appetit«, sagte ich und hob kurz die Hand. Zu diesem Nein ließ ich mich nur aus Prinzip hinreißen, denn die Häppchen sahen absolut köstlich aus.

Die Flugbegleiterin nickte und richtete sich wieder auf. »Lassen Sie es mich wissen, wenn Sie Ihre Meinung ändern. Ich hoffe, Sie hatten bisher einen angenehmen Urlaub?«

»Wir haben gerade erst damit angefangen«, sagte Ethan, »aber bisher gefällt er uns sehr gut.«

Sie lächelte, nickte freundlich und verschwand dann wieder im Servicebereich. Wir blieben in unserer Kabine zurück, die gut zehn Kilometer über der Erde schwebte, umgeben von teurem Leder und feinstem Maserholz.

Ethan lächelte mich an und winkte mich zu sich herüber.

»Ich werde deinem Wunsch ganz bestimmt nicht nachkommen«, sagte ich. »Wir sind hier ja schließlich nicht allein.«

Eine Augenbraue zuckte nach oben, Ethans ständiges Markenzeichen. »Ich glaube, ich bin durchaus in der Lage, dich einen Flug lang nicht von meinem Charme verzaubern zu lassen, Hüterin. Setz dich einfach zu mir.«

Es war nicht meine Art, mich auf irgendjemandes Schoß zu setzen, aber wir hatten so selten Zeit ganz für uns allein, dass ich aufstand, zu ihm hinüberging und mich in seine Arme sinken ließ.

Da wir offiziell im Urlaub waren, hatte ich mich gegen meine übliche Kombination aus Lederhose und Lederjacke entschieden, die ich als Hüterin des Hauses Cadogan praktisch immer trug. Jetzt hatte ich eine blassrosa Wickeljacke, Jeans und Schläppchen an, was mich eher wie eine Ballerina aussehen ließ als wie eine Vampirkriegerin. Doch auch eine Kriegerin brauchte eine Nacht ohne ihr Schwert, ohne die ständigen Kämpfe und politischen Intrigen, die uns wie Bluthunde zu verfolgen schienen.

»Meine Hüterin«, sagte Ethan, als er den Sessel nach hinten kippen ließ und das Licht dämpfte. Ineinander verschlungen betrachteten wir die unter uns dahinziehende Welt. »Wir haben einen harten Winter hinter uns. Lass uns den Frühling genießen.«

Ich schloss die Augen und genoss seinen Duft, der mich umgab, seine Männlichkeit. Er hatte ein frisches, kräftiges Parfüm aufgelegt, das sich mit dem Geruch von Seife vermischte sowie mit der rassigen Note, die ihn auszeichnete.

In seiner Umarmung lagen Vertrautheit und Wärme, und ich wunderte mich immer noch jeden Tag darüber, dass er ganz und gar mein war.

Ich lächelte, als er mich fester in seine Arme schloss. »Erzähl mir, was wir in Elk Valley, Colorado, machen werden.«

»Außer dem Nächstliegenden?«, fragte er und knabberte an meinem Ohrläppchen. »Lange Spaziergänge, atemberaubende Aussichten, plätschernde Gebirgsbäche, in die wir springen können, wenn es warm genug ist. Und wenn man deine besonderen Vorlieben in Betracht zieht, wird sicherlich auch das eine oder andere vorzügliche Abendessen infrage kommen.«

»Ich bin mehr als nur die Summe meiner kulinarischen Gelüste.«

Er lachte leise. »Das bezweifle ich nicht im Geringsten. Doch das Schönste ist, dass wir einfach wir selbst sein können, Merit. Ein Mann und eine Frau ohne Politik, ohne Chaos, nur wir beide.«

»Hört sich ziemlich gut an.«

»Das wird es auch sein. Ich habe vor, dich zu verwöhnen, Hüterin.«

»Das erzählst du mir schon die ganze Zeit.«

»Das tue ich. Lass uns doch herausfinden, wie gut ich mein Wort halten kann.«

»Was ist das?«, fragte ich eine Stunde später, als wir auf dem Rollfeld standen.

Es war ein Monstrum, kein Fahrzeug. Geländegängig, Kastenform. Riesige Reifen, extrem auffällige Bodenfreiheit. Die Karosserie war in einem so leuchtenden Orange gehalten, dass ich mich fast schon wunderte, dass sie nicht von selbst leuchtete.

»Das«, sagte Ethan und trat an meine Seite, »ist unser Gefährt.« Er hatte die Hände in die Hüfte gestemmt und ein Alphatier-Funkeln in seinen Augen.

»Aus Angst vor der nahenden Zombieapokalypse? Weil wir darauf zählen, dass die Farbe sie alle abschreckt?«

»Weil wir den Allradantrieb brauchen. Auf unserem Weg werden wir nicht ewig auf befestigten Straßen fahren können.«

Mir gefiel die angedeutete Jagd durch die wilden Wälder Colorados nicht so recht. Ich fürchtete mich nicht davor, denn immerhin war ich hier das Raubtier. Selbst wenn es dort ziemlich finster war, konnte ich doch mühelos in der Dunkelheit sehen, und die Kreaturen, die dort lebten, würde ich im Notfall ohnehin mit Leichtigkeit besiegen. Die Nacht war nun mal unser Zuhause. Aber um dort hinzukommen, musste ich in diesem rollenden Orangenbonbon mitfahren.

»Ich werde es Orangenbonbon nennen«, teilte ich Ethan mit.

»Tu, was du nicht lassen kannst«, sagte er, half unserer Flugbegleiterin beim Einladen unseres Gepäcks und hielt mir dann die Tür auf. »Als dein Meister werde ich das tun, was ich nicht lassen kann.«

Eine Überraschung für niemanden.

Die Sonne mochte untergegangen sein, aber der Mond stand hoch am Himmel, eine leuchtend weiße Scheibe über uns. Wir fuhren durch schmale Täler mit waldbedeckten Hängen, dann in die Berge, wo wir auf kurvenreicher Strecke immer weiter nach oben kamen.

Ethan hatte die Fenster heruntergefahren, und das sanfte Plätschern eines Bachs zu unserer Rechten wurde zur musikalischen Untermalung unserer Reise. Ich sah zu den bewaldeten Hügeln hinauf und erinnerte mich an einen Familienausflug nach Aspen, als wir noch jung gewesen waren. Mein Bruder Robert, meine Schwester Charlotte und ich waren leidenschaftlich gern Ski gefahren, und das auf Abhängen, die ich eigentlich nicht hätte hinuntersausen sollen. Doch der Geschwindigkeitsrausch hatte mich so mitgerissen, dass ich am Ende einen gebrochenen Arm mit nach Hause brachte.

Doch das Skifahren war nicht der Grund, warum ich mich daran erinnerte … Es waren die Bäume.

»Das sind doch Espen, oder?« Nur mit Espenholzpflöcken konnte man Vampire töten.

»Das sind sie«, sagte Ethan, der das Lenkrad mit beiden Händen festhielt und konzentriert auf die Straße blickte. Mit seinem eigenen, eleganten...

Erscheint lt. Verlag 1.10.2015
Reihe/Serie Chicagoland-Vampires-Reihe
Chicagoland-Vampires-Reihe
Übersetzer Marcel Aubron-Bülles
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Lucky Break
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Chicago • Humor • Romantic Fantasy • Romantik • Romantische Fantasy • Unsterbliche • Vampir
ISBN-10 3-7363-0094-8 / 3736300948
ISBN-13 978-3-7363-0094-1 / 9783736300941
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