Silvia-Duett - Folge 15 (eBook)

Tränen in den Flitterwochen/Hoffnungslos verliebt

, (Autoren)

eBook Download: EPUB
2015 | 1. Aufl. 2015
112 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7325-1641-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Silvia-Duett - Folge 15 - Isa Halberg, Roma Lentz
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Tränen in den Flitterwochen.

Karina spürt Hendriks Lippen noch auf den ihren. Ihre Wangen brennen, ihr Herz flattert - ja, Amors Pfeile sitzen genau da, wo man sie nicht mehr herausziehen kann ...

Während die junge Frau immer wieder an die zärtlichen Liebesstunden mit Hendrik von Bernach und an seinen romantischen Heiratsantrag denkt, geht der junge Freiherr in seiner Wohnung nervös auf und ab. Sein Gesicht ist voller Sorge, und sicher wäre Karina sehr beunruhigt, wenn sie ihn so grüblerisch sehen würde. Aber dass Hendrik ein quälendes Geheimnis vor ihr verbirgt, soll Karina erst nach der Hochzeit erkennen, und schon in den Flitterwochen weint sie bittere Tränen ...

Hoffnungslos verliebt

Marc Weigand kann nur den Kopf schütteln. Er hat wirklich reichlich Erfahrung mit Frauen, aber eine wie diese Christine von Lessem ist ihm noch nie untergekommen. Mit seiner Hände Arbeit soll er fünftausend Euro verdienen! Erst dann sei sie bereit, seine Einladung zu einem Abendessen anzunehmen. Das ist dem erfolgsgewohnten Mann noch nie passiert: Eine Frau, die ganz offen zugibt, dass sie ihn höchst sympathisch findet, und die ihn dennoch vehement ablehnt - wegen seines Geldes. Als wäre er ein Gauner! Dabei ist er nur reich, sehr reich allerdings. Aber zum ersten Mal im Leben hat er ein Problem damit - ein bildhübsches Problem namens Christine ...

Es war ein betriebsamer Vormittag in der historischen Neckarstadt Tübingen. Man schrieb zwar erst Mitte März, aber das Wetter verwöhnte die Menschen mit viel Sonne und frühlingshaften, milden Temperaturen. Die Straßencafés hatten bereits geöffnet, in den Modegeschäften lockten die Modelle der neuen Saison, und am Marktplatz wurden bunte Primeln und Stiefmütterchen verkauft.

Vor dem Buchgeschäft »Gerber«, das in einem entzückenden alten Fachwerkhaus am Neckar auf zwei Etagen Lesestoff für jeden Geschmack bot, rückte Karina die große Terrakotta-Schale mit Frühlingsblumen zur Seite. Die Kunden sollten schließlich bequem durch die Tür hereinspazieren können!

Markus Gerber, dem das Fachgeschäft gehörte, kümmerte sich drinnen gerade um eine ältere Dame, die nach spannenden Reiseberichten suchte.

»Ich bin in meinem Leben leider nicht sehr weit herumgekommen«, meinte sie. »Von Tübingen bis nach Meran und wieder zurück, das war schon das Höchste. Mein Mann hasste Reisen jeder Art, und jetzt, nachdem er verstorben ist, will ich auch nicht mehr fort. Nun möchte ich die fremden Länder auf andere Weise kennenlernen. Filme oder Videos möchte ich mir nicht ansehen, ich lese lieber. Es geht nichts über ein gutes Buch. Bücher können echte Freunde sein, sage ich immer!«

»Es freut mich, dass Sie so denken. Und welche Länder bevorzugen Sie?«, fragte der junge Buchhändler, der mit seinen dreißig Jahren sehr mutig den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt hatte.

»Je weiter weg, desto besser«, bekam er zur Antwort. China, Australien, Neuseeland und sogar die Antarktis interessierten die Kundin, aber auch der afrikanische Kontinent und Südamerika.

Karina Sendler, die ihren Jugendfreund Markus in seinem neu gegründeten Geschäft tatkräftig unterstützte, beobachtete lächelnd, wie er der Dame im dunkelblauen Kostüm mehrere Bände vorlegte.

Die hübsche, siebenundzwanzigjährige Karina mit dem samtbraunen Haar hatte Literaturwissenschaft studiert. Sie war sich noch nicht sicher, für welchen Weg sie sich in der Zukunft entscheiden sollte.

Es gab viele Möglichkeiten, angefangen von der hochinteressanten Arbeit in einem Verlag, bis zu einer Dozentenstelle in einer Uni. Vorläufig kam ihr die Arbeit in dem geschmackvoll eingerichteten Buchladen gerade recht, und Markus war ihr für seine Hilfe sehr dankbar. Karinas Sachkenntnis, ihre Freundlichkeit und ihr Charme waren für viele Kunden ein Grund, das Geschäft in dem schönen Fachwerkhaus immer wieder aufzusuchen.

Aushilfsweise erschien an drei Tagen pro Woche von halb neun bis vier Uhr nachmittags die fleißige Gabi Winter, die früher in einer Bibliothek gearbeitet hatte. Seit zwei Jahren war sie verheiratet, aber es kriselte stark in der jungen Ehe. Meistens hatte sie verweinte Augen und musste mit viel Make-up nachhelfen, damit man ihr im Geschäft den Kummer nicht ansah.

Heute kam Gabi nicht, obwohl man sie dringend gebraucht hätte. Mehrere Kartons mit Neuerscheinungen waren eingetroffen, im Büro häuften sich die Abrechnungen, und außerdem gaben sich die Kunden regelrecht die Klinke in die Hand.

Einige wussten genau, was sie wollten, andere wiederum brauchten eine sehr genaue Beratung. Markus hatte von seinem Vater, der ebenfalls lange als Buchhändler tätig gewesen war, einen sehr klugen Satz übernommen: »Bücher kaufen ist Vertrauenssache.« Nach diesem Grundsatz handelte Markus auch in seinem Laden.

Inzwischen verließ die reisebegeisterte Dame mit einem Bücherpaket zufrieden das Geschäft und stieg draußen in ein wartendes Taxi. Karina wandte sich an einen gut aussehenden, jungen Mann, der unentschlossen vor einem der Regale stand.

»Kann ich Ihnen helfen?«, fragte sie höflich.

Er drehte sich zu ihr um, und sie sah geradewegs in seine graublauen Augen. Sekundenlang tauchten ihre Blicke ineinander.

»Ja, ich weiß wirklich nicht, was ich nehmen soll«, gab der Kunde schließlich zu. »In der letzten Zeit bin ich wenig zum Lesen gekommen, und ich habe keine Ahnung, was im Moment aktuell ist.«

»Möchten Sie denn eine Neuerscheinung oder lieber einen sogenannten Klassiker?«, erkundigte sich Karina.

»Wenn ich das wüsste.« Er seufzte. »Mir ist eigentlich nur klar, dass ich ein faszinierendes Buch haben möchte. Es soll mich ablenken. Sicherlich kennen Sie ja auch Situationen, in denen man viel nachdenkt und nebenbei noch jede Menge Stress hat.«

»Natürlich«, erwiderte sie liebenswürdig. »Ein Buch kann helfen, diesen Stress abzubauen. Sie lesen einige Kapitel und stellen fest, dass es Ihnen schwerfällt, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Das ist der Moment, in dem Sie sich entspannen! Das Buch führt Sie in eine andere Welt, und Sie möchten unbedingt wissen, wie es weitergeht.«

»Dann empfehlen Sie mir bitte so ein Buch!«, meinte der Kunde lächelnd.

Karina musterte ihn verstohlen aus den Augenwinkeln, denn es sollte ihm natürlich nicht auffallen, dass er ihr gefiel.

Ob ihm klar war, wie gut er in seinem hellen Designeranzug aussah? Über dem Arm trug er einen leichten Trenchcoat, und in der Hand hielt er eine Sonnenbrille.

»Wenn es ein bisschen ins Fantastische gehen darf, rate ich Ihnen zu dem neuesten Werk von Dave Fletcher. Er ist ein sehr bekannter englischer Autor«, sagte Karina. »Der Titel ist ›Sternenflug‹. Es handelt von einem Mann, der sich in ein ungewöhnliches Mädchen verliebt und wunderbare, aber auch unerklärliche Dinge erlebt. Mehr möchte ich nicht verraten.«

»Es ist also ein Liebesroman?«

»Ja, aber es geht nicht nur um Liebe. Das Buch besteht aus mehreren Komponenten. Lassen Sie sich überraschen!«

»Gern. Ich bin sicher, Sie haben das Richtige für mich ausgewählt.«

An der Kasse schien er sich wenig später absichtlich mit dem Bezahlen Zeit zu lassen.

»Sind Sie geschäftlich in Tübingen?«, fragte Karina, weil er anscheinend darauf wartete, dass sie noch irgendetwas sagte.

»Nein, im Gegenteil. Ich habe hier studiert und bin vor ein paar Tagen angekommen, um mich hier mit meinen Studienkollegen zu treffen«, gab er Auskunft. »Zum letzten Mal war ich vor zwei Jahren in der Stadt. Da habe ich dieses Geschäft noch nicht gesehen.«

»Herr Gerber hat den Laden in diesem Fachwerkhaus erst vor einem Jahr eröffnet.«

»Das Haus kenne ich gut.« Der Fremde nickte. »Früher war hier ein Café mit Weinstube. Wir Studenten haben uns gern und oft auf einen Rotwein hier getroffen.«

»Ja, ich bin auch ab und zu in der ›Neckarstube‹ gewesen«, entgegnete Karina. »Ich stamme aus Tübingen, daher kenne ich das Lokal gut. Studiert habe ich allerdings in Hamburg und Berlin. Die ›Neckarstube‹ gibt es übrigens immer noch.«

Das schien ihn sichtlich zu freuen. »Ach ja? Und wo?«

»In der Nähe des Schlosses in einem größeren Haus, das sogar unter Denkmalsschutz steht«, erklärte die junge Frau. »Die Besitzer wollten ein wenig mehr Platz für ihr Lokal haben. Schauen Sie doch einfach mal vorbei.«

Nun gab es wirklich nichts mehr zu sagen, und der Kunde verließ das Geschäft.

»Du hast ja ganz schön mit diesem arroganten Wichtigtuer geflirtet«, murmelte Markus Gerber, dem die Eifersucht ins Gesicht geschrieben stand. »Musste das sein, Kari?«

Eigentlich mochte sie es nicht, wenn Markus sie »Kari« nannte, aber so hatte er sie schon immer angesprochen. Es hatte keinen Sinn, ihn darauf hinzuweisen, denn er war sehr beharrlich in seinen Gewohnheiten.

Was Karina an Markus Gerber jedoch wirklich störte, war seine Eifersucht. Sie wusste, dass er sich vor einiger Zeit plötzlich in sie verliebt hatte – er behauptete es jedenfalls – während ihre eigenen Gefühle freundschaftlich geblieben waren.

Als Kinder waren sie in unmittelbarer Nachbarschaft aufgewachsen, und im Teenager-Alter hatten sie miteinander vieles unternommen: Ausflüge, Disco-Besuche und alles, was Jugendlichen in diesem Alter gefällt.

Lange war es auf beiden Seiten nur Freundschaft gewesen, geprägt von Vertrauen und gegenseitiger Hilfsbereitschaft.

Warum Markus sich aber seit einiger Zeit in den Kopf gesetzt hatte, Karina sogar mit einem Ring an sich zu binden, blieb unklar. Es war wohl so, dass es ihm praktisch erschien, aus Freundschaft Liebe werden zu lassen. Insgeheim befürchtete er anscheinend, sie könne ihn und sein Geschäft verlassen, um neue Wege zu gehen.

Karina sah sich um. Zum Glück war der Laden für einen Augenblick leer, nur draußen vor den Schaufenstern standen einige Leute und betrachteten die Auslagen.

»Markus, jetzt werde ich richtig wütend«, wies sie ihn ärgerlich zurecht. »Wir beide haben eine Abmachung. Du akzeptierst, dass wir beide Freunde sind und kein Liebespaar, und ich komme jeden Tag ins Geschäft. Bis auf Weiteres übrigens, denn ich habe dir von Anfang an gesagt, dass sich die Dinge auch einmal ändern können.«

»Ich wünsche mir, dass du für immer bleibst, Kari.«

Sie seufzte. »Das wird auf keinen Fall möglich sein. Trotzdem bleiben wir Freunde, Markus. Allerdings wird es Streit geben, wenn du harmlose Kunden als arrogante Wichtigtuer bezeichnest. Und noch etwas: Falls ich wirklich einmal ein bisschen flirte, dann ist das meine Sache. Findest du nicht auch? Man ist doch schließlich nicht aus Stein!«

»Mit anderen Worten, dieser Schnösel hat dir gefallen!«

»Ja, das hat er. Ein Schnösel war er nicht. Wahrscheinlich werden wir ihn sogar wiedersehen, denn mir fällt gerade auf,...

Erscheint lt. Verlag 21.7.2015
Reihe/Serie Silvia-Duett
Silvia-Duett
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte feelgood • Gefühle • Happy End • Herzschmerz • Hollywood • Liebe • Liebe / Beziehung • Liebesgeschichte • Liebesroman • Liebesromane • Nicholas Sparks • PS ich liebe dich • Romance • romantisch • Romantische Komödie • Schicksale und Wendepunkte • tatsächlich liebe • wohlfühlen
ISBN-10 3-7325-1641-5 / 3732516415
ISBN-13 978-3-7325-1641-4 / 9783732516414
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