Sturmglut (eBook)

Roman
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2015 | 1. Auflage
450 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-43364-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sturmglut -  Franziska B. Johann
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Die Geschichte um Esta, das Mädchen, das den Wind bezwingt, geht weiter! Ein heißer Sommer hält nicht nur Deutschland im Griff, auch Spanien kämpft mit Hitze und Trockenheit. Als in einem Nationalpark ein Waldbrand ausbricht, der aufgrund einer stürmischen Wetterlage außer Kontrolle gerät, schickt Keller Esta und sein Team nach Spanien. Vor Ort trifft Esta auf Vincent Stein, der den Kampf gegen den Windclan mit erheblichen finanziellen Mitteln unterstützt. Stein verfügt über wichtige Informationen zu Estas Vater, doch er scheint nicht der ehrenwerte Geschäftsmann zu sein, für den Keller ihn hält. Auf der Suche nach ihren familiären Wurzeln beginnt Esta, sich auf ein gefährliches Spiel mit Stein einzulassen - allein. Schon bald wird ihr schmerzlich bewusst, dass sie ohne Johanna, Janis und seine Familie nicht so stark ist, wie sie glaubt. Als sie Paul als einzigen ins Vertrauen zieht, überschlagen sich die Ereignisse und gleiten Esta schließlich immer stärker aus der Hand ... Spannung und Fantasy in einem eBook vereint! Begeisterte Leserstimmen: »Viele unerwartete Ereignisse überraschen den Leser und bringen immer neue Spannung in das Buch!« »Ich war gefesselt davon und verfolgte fasziniert, wie es weiterging. Es hat mir sehr gut gefallen.« »Dieses Buch hat mich gefesselt, wütend gemacht, mit den Protagonisten zittern lassen und mich auf eine Achterbahn der Gefühle mitgenommen, die mich mehr als einmal zum Taschentuch greifen oder entsetzt aufschreien ließ.« Der erste Teil »Sturmschatten« wurde beim lovelybooks-Leserpreis »Bestes eBook only 2014« unter die Top 30 gewählt!

Franziska B. Johann wurde 1968 im Nordosten Brandenburgs geboren, verbrachte dort ihre Kindheit und Jugend, bis es sie nach dem Abitur für ein paar Jahre in die 'Fremde' verschlug. Heute lebt sie mit ihrer Familie wieder in ihrer Geburtsstadt. Sie liebt Gewitter, die kleinen fantastischen Geheimnisse des Alltags und lässt sich beim Schreiben gerne von der Landschaft ihrer seenreichen Heimat inspirieren.

Franziska B. Johann wurde 1968 im Nordosten Brandenburgs geboren, verbrachte dort ihre Kindheit und Jugend, bis es sie nach dem Abitur für ein paar Jahre in die "Fremde" verschlug. Heute lebt sie mit ihrer Familie wieder in ihrer Geburtsstadt. Sie liebt Gewitter, die kleinen fantastischen Geheimnisse des Alltags und lässt sich beim Schreiben gerne von der Landschaft ihrer seenreichen Heimat inspirieren.

Kapitel 1


Einunddreißig Jahre später …

Na, komm schon.« Esta zwinkerte Janis zu und rutschte näher an ihn heran, damit er sie über die laute Musik hinweg besser verstehen konnte.

»Deine Eltern freuen sich, wenn wenigstens einer ihrer Söhne zur Feier des Tages die Tanzfläche betritt.«

Janis verzog das Gesicht und schüttelte mit dem Kopf. Seine dunklen Haare fielen ihm weich ins Gesicht.

»Das ist absolut nicht meine Musik«, erklärte er.

Esta lachte. »Ich weiß, aber vielleicht kannst du dich trotzdem überwinden.«

Sie trug heute das hellblaue Kleid, das sie sich zu Beginn des Schuljahres für den Begrüßungsball am Gymnasium gekauft hatte.

Mit einer langsamen Bewegung klemmte sie sich eine blonde Haarsträhne hinter das Ohr, die sich aus ihrer Hochsteckfrisur gelöst hatte. Dabei ließ sie ihren Freund nicht aus den Augen.

Janis erwiderte ihren intensiven Blick.

»Also gut«, gab er sich geschlagen, und ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er sich erhob. »Aber nur ein Lied.«

Sie waren mit Abstand die Jüngsten auf der Tanzfläche und benötigten ein paar Takte, bis sie ihre Schritte und Bewegungen aufeinander abgestimmt hatten.

»Guck dir bloß mal meinen Vater an«, sagte Janis und wich mit Esta im Arm einem tanzenden Paar aus.

Karl Borksson bot seinen Gästen heute wirklich einen seltenen Anblick, denn er lächelte. Bereits beim Sektempfang anlässlich seines fünfzigsten Geburtstages, zu dem unzählige Geschäftspartner und Vertreter diverser Vereine erschienen waren, wirkte Karl ungewohnt entspannt und zufrieden.

Jetzt saß er mit seinem Bruder Olof neben der Tanzfläche, das steife Bein nach vorne gestreckt, und sah lächelnd dabei zu, wie seine Frau mit einem Herrn im mittleren Alter über die Tanzfläche schwebte.

»Das ist sein Tag heute«, stellte Esta fest.

»Bis zu unserem Tag sind es auch nur noch ein paar Wochen«, lächelte Janis. »Unser erstes Date draußen auf der Terrasse. Es ist schon fast ein Jahr her.«

»Unglaublich, oder?« Bei dem Gedanken an ihre erste schüchterne Verabredung vor zehn Monaten begann sich in Estas Bauch immer noch ein Karussell zu drehen.

Janis zog sie fester an sich. Ihr Blick fiel wieder auf Karl und Olof.

»Schade, dass Olof und Kristin alleine angereist sind«, bemerkte sie.

»Die Flüge von Island nach Deutschland sind teuer, und sie waren ja erst zu Weihnachten alle hier.«

»Ich hätte Emma trotzdem gerne wiedergesehen.«

»Und Jon und Ketil«, ergänzte Janis schmunzelnd.

»Die natürlich auch«, grinste Esta.

Vor einem dreiviertel Jahr hatte sie bei Janis’ isländischen Verwandten ereignisreiche Tage verbracht, an denen endlich ihre Erinnerung an die Sprache ihrer Kindheit zurückgekehrt war. Janis’ Cousin Jon hatte ihr dabei geholfen, das alte Buch zu übersetzen. Das Buch, welches das Symbol enthielt, das Esta mit Janis verband – eine Sonne, die einen kleinen Stern umschloss.

Esta trug dieses Symbol, eingraviert in ein altes Medaillon, an einer Kette um den Hals. Es gehörte zu den wenigen Dingen, die ihr – vermutlich von ihren Eltern – geblieben waren.

Bis sie es als Tattoo auf Janis’ Oberarm entdeckte, hatte Esta das Symbol für einmalig gehalten.

Janis hatte sich dieses Tattoo bereits vor vier Jahren stechen lassen, zu einer Zeit, als sie sich beide noch gar nicht kannten. Diese Tatsache kam ihr immer noch ziemlich verrückt vor. Aber was war schon normal in ihrem Leben?

Der DJ riss Esta aus ihren Gedanken. Wortreich kündigte er einen Wunschtitel an.

Janis nutzte sofort seine Chance.

»Ich muss dringend an die Luft«, erklärte er und pustete sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

Esta nickte. Das Thermometer war an diesem zweiten Julitag nur knapp unter der Dreißig-Grad-Marke geblieben, und im Saal staute sich die Hitze.

Hand in Hand schlängelten sie sich zwischen den anderen Paaren hindurch von der Tanzfläche.

Viele der Gäste waren bereits aus der stickigen Gaststätte unter die Sonnenschirme auf der Terrasse geflüchtet und genossen den Blick ins Fillstedter Tal.

Janis steuerte mit Esta auf seine beiden älteren Brüder zu, die mit Betty an der hölzernen Terrassenbegrenzung lehnten.

Esta schickte eine sanfte Luftbewegung quer über die Terrasse, und Betty lächelte ihr dankbar zu. Janis’ Schwägerin war heute die Einzige, die eine langärmelige, bis zum Hals geschlossene Bluse und lange Hosen trug. Eine äußerst schweißtreibende Rücksichtnahme auf die Befindlichkeiten von Janis’ Eltern, die Bettys bunte Tattoos überhaupt nicht leiden konnten.

Normalerweise hielt sich Esta in der Öffentlichkeit mit ihren Kräften zurück, doch manchmal war es einfach zu verlockend, fast unbemerkt ein wenig mit dem Wind zu spielen.

»Sagt bloß, ihr habt bei der Hitze getanzt?«, fragte Henric, als sie sich zu ihnen gesellten.

Auch er war heute optische Kompromisse eingegangen, hatte sein Augenbrauen-Piercing entfernt und seine langen schwarzen Haare zu einem Zopf zusammengebunden.

»Esta meint, zu Ehren unseres knurrigen Alten sollten wir alle mal tanzen«, erklärte ihm Janis und grinste.

»Genau.« Esta warf Henric einen herausfordernden Blick zu.

Der hob lachend die Hände. »Bei der nächsten Metal-Nacht im Hurrikan tanze ich gerne mit dir, aber heute kriegst du mich ganz bestimmt nicht auf die Tanzfläche. Frag Eric.«

Eric riss entsetzt die Augen auf. »Betty erlaubt nicht, dass ich mit anderen Frauen tanze, stimmt’s Betty?«

»Wie kommst du denn darauf?« Betty lachte warm.

»Da bleibt wohl nur noch Matthis übrig.« Henric sah sich suchend um. »Matthis«, rief er quer über die Terrasse. »Komm mal her.«

Matthis, der jüngste der Borksson-Brüder, schob sich zwischen den Tischen hindurch, ohne den Blick von seinem Handy zu heben. Er war in den letzten Monaten mächtig gewachsen und hatte seine Brüder fast eingeholt.

»Bist ja schwer beschäftigt«, stellte Henric fest, als Matthis sie erreichte, und deutete auf dessen Handy. »Schreibst du einem Mädchen? Wie heißt sie denn? Geht sie in deine Klasse?«

»Sie kommt in die Zehnte«, entgegnete Matthis knapp.

Henric grinste. »Also ist sie ein Jahr älter als du. Respekt! Wenn du ein paar Tipps brauchst …«

Betty verdrehte die Augen. »Was soll er denn von dir lernen? Du wechselst doch die Frauen öfter als deine Unterhosen.«

»Eben.« Henric streckte die Hand nach Matthis’ Handy aus. »Hast du ein Foto von ihr?«

»Klar.« Mit einem provozierenden Grinsen schob Matthis sein Handy in die Hosentasche.

»Kann mich in einer Stunde jemand nach Bergrode zum Kino fahren?«, fragte er in die Runde.

»Das ist nicht dein Ernst«, fuhr Eric seinen kleinen Bruder an. »Unser Vater feiert heute seinen Fünfzigsten. Da fährst du nirgendwohin.«

»Papa kriegt doch überhaupt nicht mit, ob ich da bin oder nicht«, entgegnete Matthis gereizt.

»Nein«, entschied Eric. »Du hast in einer Woche Sommerferien. Dann kannst du von mir aus jeden Tag ins Kino gehen.«

»Ich bin aber heute verabredet.«

»Jetzt sei nicht so streng mit ihm«, mischte sich Betty ein und knuffte Eric in die Seite. »Matthis langweilt sich hier doch noch mehr als wir.«

»Ich würde dich ja fahren«, warf Henric ein. »Aber ich habe schon zu viel getrunken.«

»Ich fahre dich«, erklärte Janis und ignorierte Erics bösen Blick.

»Danke, Mann.« Matthis strahlte.

»Gut, Kleiner«, freute sich Henric. »Dann hast du jetzt noch ausreichend Zeit, um mit Esta tanzen zu gehen.«

»Ich soll mit Esta tanzen?«, entfuhr es Matthis. »Da drinnen?«

Er bemerkte das Grinsen auf den Gesichtern seiner Brüder und warf Esta einen fragenden Blick zu. »Na von mir aus«, entschied er, als Esta eifrig nickte. »Aber nicht meckern, wenn ich dir auf die Füße trete.«

Während Matthis und Esta auf die Tür zur Gaststätte zusteuerten, sahen ihnen die anderen hinterher.

»Das gibt es doch gar nicht«, schimpfte Henric, als Matthis sein Handy aus der Hosentasche zog und es Esta unter die...

Erscheint lt. Verlag 1.6.2015
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte esta • Familiengeheimnis • Hitze • Intrigen • Nationalpark • Spanien • Waldbrand • Wetter • Wind
ISBN-10 3-426-43364-8 / 3426433648
ISBN-13 978-3-426-43364-5 / 9783426433645
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