Hellhole - Wenn der Teufel bei dir los ist ... (eBook)

Roman

(Autor)

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2015 | 1. Auflage
384 Seiten
Penhaligon (Verlag)
978-3-641-16576-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Hellhole - Wenn der Teufel bei dir los ist ... -  Gina Damico
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Der lustigste Bösewicht, den die Fantasy je gesehen hat!
Max ist ein stinknormaler Nerd. Mit stinknormalen Nerd-Hobbys (Games) und stinknormalen Nerd-Problemen (zu wenig Kohle für Games und keine Freundin). Doch als eines Tages ein ausgewachsener Teufel - rot, mit Hörnern und einem unglaublich derben Wortschatz - in seinen Keller einzieht, steht Max' Leben plötzlich Kopf: Burk macht sich auf der Couch breit, spielt den ganzen Tag Playstation und futtert alle Fastfood-Snacks auf, die sich im Haus befinden. Um jeden Preis muss Max den Teufel loswerden, schon um seiner schwerkranken Mutter den Schock ihres Lebens zu ersparen. Doch dann schlägt Burk ihm einen Deal vor: Er rettet das Leben von Max' Mutter, wenn dieser ihm eine Luxusvilla mit Whirlpool besorgt. Und schlagartig wird aus dem unscheinbaren Max ein kriminelles Mastermind wider Willen ...

Gina Damico wuchs in Syracuse, New York auf. Sie studierte Dramaturgie und Soziologie am Boston College, wo sie Comedy-Improvisationstheater spielte. Später fesselten Damico phantastische Stoffe, und sie wurde Buchautorin. In ihrem Roman »Hellhole« beschäftigt sie sich mit der überlebenswichtigen Frage, wie man unbeliebte Mitbewohner loswird, besonders wenn sie aus der Hölle stammen. Gina Damico lebt mit ihrem Mann in Boston.

3

Am nächsten Morgen verschlief Max. Nur fünf Minuten, aber diese fünf Minuten führten dazu, dass er fünf Minuten zu spät unter die Dusche kam, sich fünf Minuten zu spät angezogen hatte und am Ende fünf Minuten zu spät zu der verbalen Tracht Prügel erschien, die Stavroula ihm allzu bereitwillig verabreichte.

»Wir offen vor fünf Minuten«, schimpfte sie, als er hereinstürmte.

»Ich weiß, ich weiß.« Er zog die blaue Weste unter dem Tresen hervor, schlüpfte hinein und betete, dass sie den herausfallenden Glitterregen nicht bemerkte. »Tut mir leid.«

»Vor fünf Minuten. Und wo ist mein Kassierer? Sieht sich rammelnde Ziegen auf dem Computer an?«

»Ich … nein! Wie kommen Sie darauf?«

»Ich habe keine Ahnung, was ihr Kinder auf diesem Kasten macht!«, rief sie und riss die Arme hoch. »Alles, ich weiß, ist, dass du zu spät gekommen. Du mir sagen warum.«

Max Mund war knochentrocken. Auch wenn die Katze nicht verantwortlich war, konnte er Ärger nicht ausstehen. Und um die Wahrheit zu sagen, er war auch immer noch ein bisschen aufgewühlt von dem, was er auf dem Hässlichen Hügel erlebt hatte. Wäre da nicht der eingetrocknete Dreck an seinen Schuhen, er hätte wahrscheinlich angenommen, dass er nur geträumt hatte.

»Letzte Nacht, äh … ich konnte nicht schlafen, und …«

»Und, und? Ich nicht schlafen sechs Jahre seit mein Mann gestorben, Friede seiner Seele.«

Ihrem Beispiel folgend bekreuzigte sich Max. »Es ist nur … ich …«

Er wollte das nicht. Er hasste es, diese Entschuldigung vorzubringen, diese verabscheuenswürdige, manipulative Entschuldigung, aber sie starrte ihn so unnachgiebig an, dass er bereit war, alles zu tun, nur um sie zu beschwichtigen.

»Es war wegen meiner Mom«, sagte er mit leiser Stimme, darauf bedacht, sie mit einer doppelten Dosis Verzweifelten Elends und Unermüdlicher Fürsorge im Angesicht der Not zu würzen.

Augenblicklich verschwand Stavroulas zorniges Stirnrunzeln, und an seine Stelle trat ein Ausdruck von Mitgefühl, vielleicht auch Enttäuschung, weil sie sich nun außerstande sah, ihn weiter anzuschreien. »Ach. Ja. Geht es ihr gut?«

Er nickte und sprach abgehackt: »Ja. Es geht ihr gut.«

»Schön.« Sie wedelte vor ihm mit dem Finger, ehe sie zurück in ihr Büro ging, aber ihr Ärger war längst verraucht. »Sorg dafür, dass das passiert nicht wieder.«

Die Tür krachte ins Schloss.

Max atmete auf. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass sein Ruhepuls wieder auf einem normalen Niveau lag, griff er nach seinem Kreuzworträtselbuch. Im gesamten Verlauf der Doppelschicht des letzten Samstags hatte er einundzwanzig Rätsel gelöst, was einen Schnitt von gerade 1,5 Rätseln pro Stunde ergab, und das reichte einfach nicht. Ermüdung hatte sich breitgemacht. Ermüdung war der Feind.

Entschlossen, es dieses Mal besser zu machen, und noch entschlossener, den Vorfall auf dem Hässlichen Hügel aus seinen Gedanken zu vertreiben, stellte er seine Uhr auf vierzehn Stunden ein – seine Schicht dauerte fünfzehn, aber er musste eine Stunde für Mittag- und Abendessen und diese nervtötenden Unterbrechungen durch die Kunden abziehen. Er zog die Kappe von seinem Stift, machte sich an die Arbeit und hielt erst inne, als mitten in Rätsel Nummer fünf die Türglocke bimmelte und Audie hereinspazierte.

»Hallo, du Einsiedler!«, sagte sie.

Audie gab es in exakt zwei Stimmungen: überschäumend und etwas weniger überschäumend. Das war alles. Heute: einer der seltenen Auftritte der letztgenannten.

Max drückte die Stopptaste seiner Uhr und bedachte sie mit einem kümmerlichen Lächeln. »Ich mache es wieder gut.«

»Das ist auch besser.« Audie bemühte sich um eine strenge Miene, versagte aber jämmerlich, weil sich ihr Gesicht einfach nicht passend verziehen lassen wollte. »Mit Salamis. Zackig!«

Max zog den Karton Slim Jims, den er gebunkert hatte, hervor und warf ihn auf den Tresen. »Heute habe ich für dich eine Auswahl in Plastik verpackter Wurstwaren vorbereitet, verfeinert mit einem rustikalen Flatus künstlicher Schweineafter und einer dekadenten Melange mechanisch separierter Hühnchen«, verkündete er im Stil eines der Küchenchefs aus den Wettkochsendungen, mit denen seine Mutter ihren eigenen Worten zufolge das Leben vergeudete. Was sie nicht daran hinderte, sie auch weiter anzuschauen. »Bon appétit.«

»Du bist ein echter Freak«, bemerkte Audie kichernd, warf ihm einen Geldschein zu und stürzte sich in den Kampf mit der Verpackung. »Aber danke.«

»Wie gefällt Ihnen das Mundgefühl, Ma’am?«

»Ih! Für dieses Wort sollte ein lebenslanges Moratorium gelten.«

»Was meinst du? Mundgefühl?«

»Aufhören!«, schrie sie und versetzte ihm einen jener spielerischen Scheinhiebe auf den Arm, an deren Perfektionierung sie gearbeitet hatte, seit sie fünf gewesen war.

Max wich lächelnd aus. »Was hat dich so früh an einem Samstag aus dem Bett getrieben?«, fragte er und nahm sich ebenfalls ein Slim Jims.

Mit einem Nicken deutete Audie auf das Fenster. Ihr Vater stand draußen und tankte den Familienwagen auf, während ihre Mutter die Windschutzscheibe mit einem Abzieher bearbeitete. Eine dritte Person schlief auf der Rückbank. »Ich bringe Wall zum Flughafen. Was natürlich bedeutet, wir alle bringen Wall zum Flughafen, denn Mom und Dad haben darauf bestanden, uns zu begleiten. Als würden sie glauben, es würde mir derart das Herz brechen, wenn er mal ein Wochenende weg ist, dass ich ihn gleich dort auf dem Check-in-Schalter vögeln würde.«

»Lustige Vorstellung.«

»Stimmt. Eine meiner kleinen Fantasien.«

»Dann ist ihr Misstrauen vielleicht nicht ganz unbegründet.«

»Hey, schlag dich nicht auf ihre Seite.« Sie nahm noch einen Bissen. »Er ist nicht mal bei Bewusstsein. Hammerspiel, gestern Abend, nicht, dass dir das viel sagen würde.«

Während sie aßen, spielte Max mit dem Gedanken, ihr von seinem Erlebnis auf dem Hässlichen Hügel zu erzählen. Vielleicht könnte sie …

… dich freundlich darüber in Kenntnis setzen, dass du übergeschnappt bist?, ging sein Verstand dazwischen. Sie wird mich für verrückt halten, überlegte er weiter. Und wehe, wenn ihr Vater davon erfährt. Der rennt sofort da rauf, um Nachforschungen anzustellen, und ich verliere meinen privaten Ausgrabungsort, und wenn er, Gott verhüte, beschließt, mich auszuhorchen, dann breche ich total zusammen und gestehe den Diebstahl von Frankenkatz, und dann werde ich verhaftet und ins Gefängnis gesteckt, wo ich mit annähernder Sicherheit lernen werde, wie ich aus einer Zahnbürste eine Klinge machen kann, um mich selbst zu verteidigen, was immerhin eine Fähigkeit ist, die ich vermutlich schon jetzt erwerben sollte … ob man wohl auch ein Slim Jims anschleifen kann …

Die Türglocke bimmelte, und ein menschlicher Kühlschrank betrat den Verkaufsraum, beugte sich über den Tresen und lächelte Audie mit einem ganzen Mund voller ebenmäßiger, schmerzhaft weißer Zähne an.

»Hey, Mädchen.«

Audies Stimmung schaltete in den höchsten Gang. Klick! Volle Kraft überschäumend. »Du bist wach!« Ihr Gesicht erglühte, als er ihre Hand ergriff, sie herumwirbelte, beinahe auf den Boden fallen ließ und ihr einen dicken, feuchten Kuss auf den lachenden Mund drückte.

Der Riese zog sie wieder hoch und drehte sich zu Max um. »Hey, Oschi.«

»Hi, Wall«, entgegnete Max mit einer Stimme, die so mickrig war, wie er sich fühlte.

Eigentlich hieß der Star-Linebacker von E’ville, der seit drei Jahren Audies Freund war, Emmanuel, aber da er sich auf dem Footballfeld gewöhnlich in eine Betongarage mit einem kleinen Helm auf dem Dach verwandelte, war der Spitzname Wall an ihm hängen geblieben. Er war ein netter Kerl, trotzdem kam sich Max stets vor wie der Microceratus gobiensis gegenüber dem Brachiosaurus altithorax namens Wall. Max als vergleichsweise athletisch zurückgebliebener und absolut unbeeindruckender Mensch konnte nicht die geringste Gemeinsamkeit zwischen sich und diesem Kerl ausmachen. Max wusste nichts über Football. Max wusste nicht, wie er den Beliebtheitsabstand überbrücken könnte. Und er wusste auch nicht, was ein Oschi war.

Die Bürotür wurde geräuschvoll aufgerissen. »Nein!«, brüllte Stavroula, als sie Wall in ein Slim Jims beißen sah. »Schluss damit! Ihr Footballrohlinge esst all meine Würste.«

»Roula, Roula, Roula«, entgegnete Wall und legte ihr einen gewaltigen Arm über die Schulter, als sie sich dem Tresen näherte. »Sie wissen doch, dass ich meine Würste brauche. Ich bin ein Junge im Wachstum.«

Sie gab ein Psff von sich. »Du wächst nicht mehr, du knallst Kopf an Decke, machst Sprinkler kaputt, setzt Laden unter Wasser. Bah!« Und damit machte sie kehrt, schlurfte abwinkend zurück in ihr Büro.

Max stopfte mehr Slim Jims in den Mund. Nun, da Wall hier war, wagte er nicht mehr, den Hässlichen Hügel zu erwähnen. »Also, habt ihr gewonnen?«, fragte er.

»Haben wir gewonnen?«, rief Wall, den Mund voller Nitrate. »Er fragt, ob wir gewonnen haben!«, brüllte er fassungslos einer unsichtbaren Menge entgegen, lachte lauthals, um gleich darauf einen tödlichen Blick abzuschießen, eine Kombination, die außer ihm nur ein gewisser Mr. Denzel Washington in dieser Perfektion beherrschte.

Für eine Sekunde fürchtete Max ernsthaft um sein Leben, aber Wall lachte gleich...

Erscheint lt. Verlag 24.8.2015
Übersetzer Frauke Meier
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Hellhole
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Antiheld • Bartimäus • chips • Dark Fantasy • eBooks • Fantasy • Games • Hölle • Humor • Junkfood • lustig • lustige • Nerds • Skullduggery Pleasant • Teufel • Whirlpool
ISBN-10 3-641-16576-8 / 3641165768
ISBN-13 978-3-641-16576-5 / 9783641165765
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