Dark Nights - Ewiges Begehren (eBook)

Roman

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2015 | 1. Auflage
400 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-16499-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Dark Nights - Ewiges Begehren -  Sylvia Day
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Der Engel Adrian Mitchell ist ein Getriebener. Als Anführer einer Eliteeinheit von Seraphim, ist es eigentlich seine Aufgabe, Vampire zu jagen und ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Doch einst geriet Adrian selbst in die Fänge der Versuchung: Er verliebte sich in Shadoe, die Tochter eines Vampirkönigs, und wurde dazu verdammt, sie ewig zu lieben, nur um sie wieder und wieder zu verlieren. Als er der schönen Vampirjägerin Lindsay Gibson begegnet, weiß er sofort, dass er in ihr Shadoe wiedergefunden hat, und dieses Mal ist er nicht bereit, seine große Liebe gehen zu lassen ...

Die Nummer-1-Bestsellerautorin Sylvia Day stand mit ihrem Werk an der Spitze der New York Times-Bestsellerliste sowie 28 internationaler Listen. Sie hat über 20 preisgekrönte Romane geschrieben, die in mehr als 40 Sprachen übersetzt wurden. Weltweit werden ihre Romane millionenfach verkauft.

1

»Phineas ist tot.«

Die Nachricht traf Adrian Mitchell wie ein Hieb. Er hielt sich am Treppengeländer fest, um sein Gleichgewicht zu wahren, umrundete die nächste Biegung und sah den Seraph an, der mit ihm die Treppe erklomm. Mit der Überbringung dieser Nachricht rückte Jason Taylor in Phineas’ vormaligen Rang als Adrians Stellvertreter auf. »Wann … und wie ist er gestorben?«

Jason hielt mühelos mit Adrians unmenschlichem Tempo mit, während sie sich dem Dach näherten. »Vor ungefähr einer Stunde. Es wurde als Vampirangriff gemeldet.«

»Und keiner hatte einen Vampir in Reichweite bemerkt? Wie kann das verdammt noch mal sein?«

»Das war auch meine Frage. Ich habe Damien hingeschickt, damit er nachforscht.«

Sie erreichten den obersten Treppenabsatz. Der Lykaner vor ihnen stieß die schwere Eisentür auf, und Adrian setzte seine Sonnenbrille auf, bevor er in die Sonne von Arizona hinaustrat. Er sah, wie der Wachmann vor der sengenden Hitze zurückschrak, dann hörte er das Knurren des zweiten Lykaners, der das Schlusslicht ihres kleinen Trupps bildete. Niedere, instinktgesteuerte Kreaturen, die sie waren, sprachen die Lykaner auf physische Reize in einer Weise an, die Seraphim und Vampiren fremd war. Adrian fühlte die Temperatur überhaupt nicht; die Nachricht von Phineas’ Tod hatte ihm das Blut in den Adern gefrieren lassen.

Ein Hubschrauber wartete auf dem Landeplatz vor ihnen. Die Rotorblätter schnitten durch die trockene, staubige Luft. Auf dem Bauch des Helikopters stand MITCHELL AERONAUTICS, flankiert von Adrians Logo, den Flügeln.

»Du hast Zweifel.« Er konzentrierte sich auf die Details, weil er es sich nicht erlauben konnte, jetzt seinem Zorn nachzugeben. Innerlich war er erschüttert vor Trauer über den Verlust des besten Freundes und vertrauenswürdigen Stellvertreters. Doch als Anführer der Hüter durfte er keine Schwäche zeigen. Phineas’ Tod würde für Unruhe in seiner Eliteeinheit von Seraphim sorgen. Und die Hüter würden sich auf der Suche nach Kraft und Orientierung an ihn wenden.

»Einer seiner Lykaner hat den Angriff überlebt.« Trotz des Dröhnens des Helikopters musste Jason seine Stimme nicht erheben, um gehört zu werden. Er schirmte auch seine engelsblauen Augen nicht ab, obwohl eine Designer-Sonnenbrille in seinem goldenen Haar steckte. »Ich finde es ein wenig … seltsam, dass Phineas das gesamte Navajo-Lake-Rudel überprüft, dann auf dem Rückweg durch einen Hinterhalt ums Leben kommt, und nur einer seiner Hunde überlebt, um das Ganze als Vampirüberfall zu melden.«

Adrian nutzte die Lykaner seit Jahrhunderten als Wachen für die Hüter wie auch als Herdenhunde, um Vampire in bestimmte Gebiete zu treiben. Doch die jüngsten Hinweise auf Unruhen unter den Lykanern verlangten nach einer Überprüfung der Situation. Die Lykaner waren eigens zu dem Zweck geschaffen worden, seiner Einheit zu dienen. Falls nötig, würde Adrian sie an den Pakt erinnern, den ihre Vorfahren geschlossen hatten. Sie hätten allesamt zur Strafe für ihre Missetaten in seelenlose blutsaugende Vampire verwandelt werden können. Doch Adrian verschonte sie im Gegenzug für ihre vertraglich zugesicherte Treue. Einige Lykaner glaubten allerdings, ihre Schuld wäre bereits von ihren Vorfahren abgegolten worden. Sie begriffen nicht, dass diese Welt für Sterbliche gemacht war und dass sie niemals unter Menschen leben könnten. Ihr einziger Platz war der, den Adrian ihnen eingeräumt hatte.

Eine seiner Wachen duckte sich in den wirbelnden Luftstrom der Rotorblätter und hielt die Tür des Helikopters auf.

Adrians Kraft machte ihn für den Luftstrom unangreifbar, sodass er sich vollkommen normal auf den Hubschrauber zubewegte. Er sah Jason an. »Ich muss den Lykaner befragen, der den Angriff überlebt hat.«

»Ich sage Damien Bescheid.« Der Wind peitschte durch Jasons blonde Locken und trug die Sonnenbrille davon.

Adrian fing sie blitzschnell auf, stieg in die Kabine und setzte sich auf einen der beiden Schalensitze entgegen der Flugrichtung.

Jason nahm den zweiten Sitz. »Aber was ich dich fragen muss: Ist ein Wachhund, der über seinen Herrn nicht richtig wacht, überhaupt etwas wert? Vielleicht solltest du ihn töten, schon um ein Exempel zu statuieren.«

»Falls er schuldig ist, wird er um den Tod betteln.« Adrian warf Jason seine Sonnenbrille zu. »Doch solange ich nichts Gegenteiliges weiß, ist er ein Opfer und mein einziger Zeuge. Ich brauche ihn, um die Täter zu finden und zu bestrafen.«

Die beiden Lykaner sanken auf die Sitze ihnen gegenüber. Der eine war ein untersetztes Kraftpaket, der andere beinahe so groß wie Adrian.

Der größere legte seinen Sitzgurt an und sagte: »Die Gefährtin dieses Lykaners ist bei dem Versuch, Phineas zu schützen, gestorben. Wäre der Lykaner in der Lage gewesen, etwas zu tun, hätte er es getan.«

Jason öffnete den Mund, doch Adrian hob eine Hand. »Du bist Elijah.«

Der Lykaner nickte. Er war dunkelhaarig und hatte die leuchtend grünen Augen einer Kreatur, in deren Adern Dämonenblut floss. Es war einer der Punkte jener Abmachung zwischen Adrian und den Lykanern, dass er ihren Engelsvorfahren Dämonenblut übertrug, nachdem sie sich verpflichtet hatten, den Hütern zu dienen. Dieser Hauch von Dämon machte sie zu einer Mischung aus Mensch und Bestie und hatte einst verhindert, dass ihre Seelen mit der Amputation ihrer Flügel starben. Außerdem machte es sie sterblich und begrenzte ihre Lebenserwartung, was viele von ihnen Adrian übel nahmen.

»Du scheinst mehr über den Vorfall zu wissen als Jason«, bemerkte Adrian und betrachtete den Lykaner prüfend. Elijah war zur Beobachtung zu Adrians Rudel geschickt worden, weil er einige inakzeptable Alpha-Allüren bewiesen hatte. Die Lykaner waren zum Gehorsam gegenüber den Hütern abgerichtet. Sollte sich jemals einer von ihnen als besondere Autorität hervortun, könnte das die Loyalität aller gefährden und Gedanken an eine Rebellion wecken. Diesem Problem steuerte man am besten entgegen, indem man es gar nicht erst aufkommen ließ.

Elijah blickte aus dem Fenster auf das Dach, das rasch kleiner wurde, als der Hubschrauber in den wolkenlosen Himmel über Phoenix aufstieg. Seine geballten Fäuste verrieten die seiner Art angeborene Furcht vor dem Fliegen. »Wir alle wissen, dass bei einem Lykanerpaar einer nicht ohne den anderen leben kann. Kein Lykaner würde je tatenlos zusehen, wie seine Gefährtin stirbt. Unter keinen Umständen.«

Adrian lehnte sich zurück und versuchte die Spannung in sich zu bändigen, die verlangte, dass er seine Flügel ausbreitete, um seiner Rage Luft zu machen. Es stimmte, was Elijah sagte, und deshalb musste Adrian die Möglichkeit, dass es sich tatsächlich um einen Vampirangriff gehandelt hatte, in Betracht ziehen. Sein Kopf sank gegen die Rücklehne. Der Wunsch nach Rache brannte wie Säure in ihm. Viel zu viel hatten ihm die Vampire bereits genommen – die Frau, die er liebte, Freunde und Hüter, die ihm nahe waren. Der Verlust seines Stellvertreters Phineas war, als hätte man Adrian den rechten Arm abgeschlagen. Demjenigen, der hierfür verantwortlich war, würde Adrian noch ganz anderes abtrennen.

Da seine Sonnenbrille seine flammende Iris nicht verbergen würde, senkte er die Lider, um die Gefühle, die in ihm tobten, nicht zu verraten …

… und hätte beinahe das plötzliche Aufblitzen von Silber im Sonnenlicht übersehen.

Instinktiv warf er sich zur Seite und wich knapp einem Dolch aus, der auf seinen Hals zuschnellte.

Er begriff sofort. Der Pilot.

Adrian packte den Arm, der sich um seine Rückenlehne schlang, und brach den Knochen. Der Schrei eines weiblichen Wesens gellte durch die Kabine. Der gebrochene Arm der Pilotin sank in einem unnatürlichen Winkel gegen das Leder, und ihr Dolch fiel geräuschvoll zu Boden. Adrian löste seinen Gurt, fuhr herum und entblößte die Krallen. Die Lykaner schossen zu beiden Seiten Adrians nach vorn.

Da niemand mehr den Steuerknüppel bediente, schlingerte und sank der Hubschrauber. Aus dem Cockpit war ein wildes Piepen zu hören.

Die Pilotin ignorierte ihren unbrauchbaren Arm und stieß mit der anderen Hand einen zweiten Silberdolch durch die Lücke zwischen den beiden Sitzen.

Gebleckte Reißzähne. Schaum vor dem Mund. Blutunterlaufene Augen.

Ein gottverdammter kranker Vampir. Abgelenkt von Phineas’ Tod, hatte Adrian nicht aufgepasst. Was ein riesiger Fehler war.

Die Lykaner verwandelten sich teils, ließen angesichts der Bedrohung die Bestien in sich frei. Ihr aggressives Brüllen hallte durch den engen Raum. Elijah stand notgedrungen geduckt, als er mit der Faust ausholte und zuschlug. Die Pilotin knallte auf den Steuerknüppel, wobei sie ihn nach vorn stieß. Der Helikopter senkte die Nase und wirbelte gen Erde.

Die heulenden Alarmtöne waren ohrenbetäubend.

Adrian sprang nach vorn, packte die Vampirin um die Taille und schleuderte sie durch das Cockpitfenster. Im freien Fall rangen sie miteinander.

»Nur eine Kostprobe, Hüter«, rief sie in einem blubbernden Singsang durch den Schaum vor ihren Lippen. Ihre Augen blickten irre, als sie versuchte, ihm ihre nadelspitzen Zähne in die Haut zu rammen.

Adrian hieb ihr gegen den Brustkorb, sodass die Haut einriss und die Knochen splitterten. Mit der Faust umfing er ihr pochendes Herz und entblößte die Zähne zu einem Lächeln.

Seine Flügel öffneten sich in einer Explosion von strahlendem Weiß mit blutroten Spitzen. Wie ein Fallschirm, der sich aufblähte, stoppten sie Adrians Sturz mit einem heftigen Ruck, bei dem das...

Erscheint lt. Verlag 9.11.2015
Reihe/Serie Dark-Nights-Serie
Übersetzer Sabine Schilasky
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel A Touch of Crimson - Renegade Angels Book 1
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Begehren • Dark Nights • eBooks • Engel • Erotik • Fantasy • Jagd • Jäger • Leidenschaft • Liebe • Liebesromane • Reihe • Roman • Romantasy • Schicksal • Seraphim • Sex • Vampir • Vampirjägerin • Vampirkönig • verdammung • Verlust • Versuchung • Wiedergeburt
ISBN-10 3-641-16499-0 / 3641164990
ISBN-13 978-3-641-16499-7 / 9783641164997
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