Im Bett des wilden Highlanders (eBook)

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2015 | 1. Auflage
320 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-6344-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Im Bett des wilden Highlanders - Juliette Miller
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Schottland im Mittelalter. Um den Nachstellungen des lüsternen Laird Ogilvie zu entgehen, flüchtet Roses aus seinem Clan, in dem sie niedere Dienste verrichten muss. In den stürmischen Weiten der Highlands trifft sie auf den Krieger Wilkie Mackenzie, der ihr Schutz auf seiner Burg gewährt. Vom Rest seines Clans wird die schöne Highlanderin misstrauisch empfangen. Doch Roses hat ohnehin nur Augen für den betörenden Wilkie, in dessen Armen sie bald Nacht für Nacht verbotene Wonnen erlebt, hin- und hergerissen zwischen glühender Leidenschaft und Furcht, dass der geliebte Krieger ihr dunkelstes Geheimnis entdeckt - und sie Ogilvies Häschern ausliefert ...

1. KAPITEL

Der Wüstling sprang mich an.

Seine gierigen Finger waren nur noch wenige Zoll von dem groben Stoff der Männerhosen entfernt, die ich trug. Ich gelangte rasch aus seiner Reichweite, heilfroh darüber, dass ich an diesem Morgen diese nicht gerade schmeichelhafte Montur gewählt hatte statt der Dienstmädchenkleidung, die sehr viel leichter zu packen gewesen wäre.

Doch Laird Ogilvie war für einen etwas übergewichtigen Unhold mittleren Alters ziemlich schnell. Aus seinem geröteten Gesicht sprach wilde Entschlossenheit.

„Deine Mutter konnte mir nur durch den Tod entfliehen.“ Seine Stimme war völlig gefühllos. „Du hast nicht so viel Glück.“

Er stürzte sich erneut auf mich, und diesmal krallten seine Finger sich hinten in meiner Tunika fest. Er zerrte an dem Stoff, was dazu führte, dass der Ausschnitt sich so fest an meinen Hals presste, dass ich anfing zu würgen. Er nutzte seine Chance und drückte mich mit dem Gesicht voran in die dicken Felle, die über sein riesiges Bett gebreitet waren. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und schnappte nach Luft, während ich versuchte, mich aus seinem Griff zu winden.

„Warum ziehst du nur immer diese schrecklichen Männerkleider an, Mädchen? Warte, ich helfe dir dabei, sie auszuziehen.“

Ich hatte den schlechtesten Zeitpunkt gewählt, um die Gemächer des Laird aufzusuchen. Es gehörte zu meinen Pflichten, seine Räume jeden Morgen sauber zu machen und die Becher und Schüsseln des Gelages vom Vorabend einzusammeln und in die Küche zu tragen. Seit fast fünf Jahren erledigte ich diese Aufgabe nun schon, und während dieser Zeit hatte ich stets sorgfältig darauf geachtet, ihn dabei nicht anzutreffen. Doch heute hatte er auf mich gewartet und sich so lange versteckt, bis er sicher sein konnte, dass er allein mit mir war – hinter verschlossener Tür. Es war zu spät, vor ihm zu flüchten.

„Hinter diesen Mauern ist mein Wort Gesetz, und ich sorge dafür, dass du das nicht wieder vergisst“, sagte er schroff. Mit einer Hand umfing er meine Handgelenke, mit der anderen schob er meine Tunika weiter nach oben. „Du scheinst dich immer noch nicht mit der Veränderung deines Standes abgefunden zu haben. Du bist nicht mehr die Tochter eines Grundbesitzers und hast demzufolge keinen Anspruch auf die Privilegien, die ein solcher Rang mit sich bringt. Deine Mutter war genauso vergesslich. Auch sie hatte Schwierigkeiten, sich in die Herabwürdigung ihres Standes zu schicken. Dabei hätte sie weiter auf eurem Gehöft leben können. Aber sie hat mich abgewiesen. Sie war widerspenstig. Begehrenswert, aber widerspenstig.“

Ich versuchte, das Gewicht, das auf mir lastete, abzuwerfen.

„Und ja, ich habe ihr das Land weggenommen, weil ich hoffte, sie würde sich mir dann endlich unterwerfen. Doch sie hat sich immer noch gewehrt.“ Noch immer hielt er meine Handgelenke mit eisernem Griff fest, während seine andere Hand über meine entblößte Hüfte strich, der Kurve meiner Taille folgte und dann weiter nach oben wanderte. „Erst kurz vor ihrem Tod, als ich ihr damit drohte, an ihrer Stelle dich zu nehmen, gab sie ihren nutzlosen Widerstand auf. Du solltest ihr dankbar sein, Mädchen. Sie hat alles getan, um mich davon abzuhalten, dir nachzustellen. Wirklich alles. Aber nun, da sie von uns gegangen ist, kann mich nichts mehr daran hindern. Ich beobachte dich schon eine ganze Weile, Roses. Aber das weißt du ja, nicht wahr?“

Oh ja, ich wusste es. Meine Mutter hatte noch auf ihrem Sterbebett versucht, mich zu warnen. Das war einer der Gründe, warum ich meinen Körper unter weiten Männerkleidern versteckte und dem Laird aus dem Weg ging.

„Du bist eine Küchenmagd“, fuhr er fort. „Aber du könntest so viel mehr sein. Höchste Zeit, dass du dich endlich nützlich machst. Die Geliebte des Lairds genießt gewisse Vorteile. Private Räumlichkeiten, weniger Pflichten, hübsche Kleider und die Gelegenheit, frei und gut beschützt durch meine Gärten zu spazieren.“

Hatte er mit diesen verlockenden Worten auch um meine Mutter geworben?

„Nein.“

„Nein?“

„Ich willige nicht ein.“

Er schwieg einen Moment, dann lachte er leise und niederträchtig. „Ich habe nicht um deine Einwilligung gebeten, Mädchen. Du gehörst mir, und ich habe vor, mir zu nehmen, was ohnehin mein ist.“

Mir entfuhr ein leises Wimmern, denn mir war klar, dass ich keine Wahl hatte – außer jene, von dem Messer in meinem grob genähten Lederbeutel Gebrauch zu machen. Eigentlich durfte ich es nur für Aufgaben in der Küche und im Garten benutzen, aber ich trug es immer bei mir als Schutz vor Angriffen. Bis jetzt hatte ich es noch nie zu diesem Zweck einsetzen müssen. Allerdings tröstete das Wissen, dass es da war und sich gerade schmerzhaft in meine Hüfte drückte, nur bedingt darüber hinweg, dass der Laird sich gerade am Bund meiner Hose zu schaffen machte. Sein Griff um meine Handgelenke lockerte sich, während er meine Tunika weit hochschob.

Dann erstarrte der Laird. „Was ist das? Was ist das für ein Mal?“

Darauf konzentriert, mit der linken Hand so unauffällig wie möglich nach dem Messer zu greifen, antwortete ich nicht.

Ogilvie zeichnete mit den Fingern ein kreisförmiges Muster auf die Mitte meines Rückens. Er schien verwundert, doch dann fand er zu seinem harschen Ton zurück.

„Wer hat dir dieses Zeichen in die Haut geritzt? Antworte!“

„Ich weiß nicht, wovon Ihr sprecht“, keuchte ich.

Aber das war gelogen.

Ich hatte die winzige Tätowierung zwischen meinen Schulterblättern vor fremden Augen immer zu verbergen gewusst. Ich wusch mich nur dann, wenn ich allein war. Ich trug mein Haar lang und offen. Ich hüllte mich in weite, unförmige Kleidungsstücke. Und nun war ich über die Enthüllung des Mals ebenso entsetzt wie über die Entblößung meines Leibes. Während ich mich nach Kräften wand und drehte, um den Händen des Lairds zu entkommen, wanderte mein Geist unwillkürlich zu der vagen Erinnerung an jene Szene, die einst unauslöschlich Furcht im Herzen eines verlorenen Kindes geweckt hatte.

Meine Eltern hatten eine uralte abergläubische Heilerin gerufen, als ich die Masern bekam. Ich war noch sehr klein. Aber das welke Gesicht prägte sich tief in mein Gedächtnis. Ein gekrümmter Finger, der anklagend auf mich deutete. Eine Warnung, vorgebracht mit schriller Stimme, niemals vergessen. „Ein Hexenmal! Sie wird geschlagen, gehäutet und auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden! Verbergt dieses Mal! Verbergt es um jeden Preis!“

Laird Ogilvie studierte weiter meinen Rücken, fuhr mit der Fingerspitze über die Konturen der Tätowierung. „Es sieht aus wie ein Siegel. Eine Markierung …“

Auf einmal senkte sich eine bedeutungsschwere Stille über den Raum. Es war diese Art von Stille, die normalerweise dann eintrat, wenn Ogilvie und die Anführer seiner Truppen bei einer ihrer Besprechungen in just dem Moment von einem Bediensteten unterbrochen wurden, in dem eine besonders wichtige Information weitergegeben werden sollte.

Ich wusste nicht, ob er gerade überlegte, ob er mich häuten oder verbrennen lassen sollte, oder ob ihm etwas ganz anderes durch den Kopf ging. Doch worüber der Laird auch nachgedacht haben mochte, es steigerte seine Begierde nur noch. Er fummelte nun hastig an den Bändern seiner eigenen Hose herum.

In diesem Augenblick stach ich zu. Ich hatte die scharfe Klinge mit solcher Kraft geführt, dass sie sich in die Seite seines Bauches bohrte. Seit vielen Monaten übte ich mich mit den jungen Kriegern des Clans heimlich im Schwertkampf, und offenbar hatte dieses Training mir die Fähigkeit geraubt, zurückhaltend zuzustoßen. Zum Glück für den Laird war die Messerklinge nicht besonders lang. Auch wenn ihm momentan vermutlich nicht danach war, hatte er allen Grund, sich über seinen Hang zur Völlerei zu freuen, denn der hatte ihm jetzt wohl das Leben gerettet.

Ich zog das Messer aus der Wunde und nutzte den Schrecken des Lairds, um unter ihm hervorzuschlüpfen und vom Bett zu springen. Er drückte die Hand auf seinen Bauch und betrachtete verwirrt das Blut, das zwischen seinen Fingern hervorquoll, fassungslos, dass seine eigene Bedienstete gewagt hatte, ihm das anzutun.

Ich rannte aus dem Gemach, so schnell mich meine Füße trugen.

In die Verblüffung über meinen rebellischen Akt und die Ruhe, mit der ich dabei vorgegangen war, mischte sich echte Panik. Wozu hatte ich mich eben verdammt? Zu strengster Bestrafung, verhängt von einem rachsüchtigen Laird, oder gar zum Tode. Oder aber zu einem Dasein als clanlose Vagabundin. Ich entschied mich für Letzteres.

Die Angst verlieh mir Flügel. Ich flog förmlich die Treppe hinunter und durch die Flure, die zur Küche führten. Bevor ich eintrat, blieb ich jedoch einen Moment stehen. Ich merkte erst jetzt, dass ich noch immer das blutige Messer in der Hand hielt, und steckte es hastig zurück in den Lederbeutel, wobei ich sorgfältig darauf achtete, dass kein Blut mehr zu sehen war. Dann brachte ich meine Kleidung in Ordnung und zwang mich, so ruhig zu wirken wie nur irgend möglich. Schließlich waren die Küchenmägde an meinen seltsamen Aufzug gewöhnt und auch daran, dass ich eigentlich immer hetzen musste, um meine Aufgaben pünktlich zu erledigen. In der Küche schnappte ich mir rasch eine große Tasche und stopfte mehrere Brotlaibe hinein, eine kleine Holzschüssel und, einer momentanen Eingebung folgend, auch Nadel und Faden und den kleinen Topf mit Heilsalbe, die ich erst gestern für Ismay zusammengerührt hatte.

Ismay stand neben einem der...

Erscheint lt. Verlag 5.6.2015
Reihe/Serie Historical Special
Historical Special
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuerlich • Adlig • bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Erfolgreich • Frauenroman • Genussvoll • highlander liebesromane • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Märchenhaft • Reich • Romantische Bücher • Sexy
ISBN-10 3-7337-6344-0 / 3733763440
ISBN-13 978-3-7337-6344-2 / 9783733763442
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