Kühe, Konten und Komplotte (eBook)

Steif und Kantig ermitteln wieder
eBook Download: EPUB
2015 | 1. Auflage
224 Seiten
Midnight (Verlag)
978-3-95819-035-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kühe, Konten und Komplotte -  Gisela Garnschröder
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Lug und Trug im Münsterland: Der zweite Fall für Isabella Steif und Charlotte Kantig Bauer Kottenbaak liebt seine Kühe, aber noch mehr liebt er Krankenschwester Hermine. Als sie auf dem Radweg von einem Auto überfahren wird, erleidet er einen Schlaganfall. Kurz darauf stürzt Hermines Sohn Johannes von der Leiter und wird tot aufgefunden. Grund genug für Isabella Steif und Charlotte Kantig, sich ein wenig umzuhören. Die beiden alten Damen sind sich sicher: Hier hat jemand nachgeholfen! Sie ermitteln mit Hochdruck, aber erst, als Charlotte entführt wird, merken die Schwestern, dass sie auf der richtigen Spur sind.  Entdecken Sie auch die weiteren Fälle von Steif und Kantig: - Band 1: Steif und Kantig - Band 2: Kühe, Konten und Komplotte - Band 3: Landluft und Leichenduft - Band 4: Hengste, Henker, Herbstlaub - Band 5: Felder, Feuer, Frühlingsluft - Band 6: Schnäpse, Schüsse, Scherereien - Band 7: Mondschein, Morde und Moneten - Band 8: Gärtner, Gauner, Gänseblümchen  - Band 9: Dünen, Diebe, Dorfgeplänkel - Band 10: Printen, Plätzchen und Probleme - Band 11: Komplizen, Kappen, Karneval - Band 12: Halunken, Horror, Halloween - Band 13: Blüten, Birken, Bösewichter

Gisela Garnschröder ist 1949 in Herzebrock/Ostwestfalen geboren und aufgewachsen auf einem westfälischen Bauernhof. Sie erlangte die Hochschulreife und studierte Betriebswirtschaft. Nach dem Vordiplom entschied sie sich für eine Tätigkeit in einer Justizvollzugsanstalt. Immer war das Schreiben ihre Lieblingsbeschäftigung. Die berufliche Tätigkeit in der Justizvollzugsanstalt brachte den Anstoß zum Kriminalroman. Gisela Garnschröder wohnt in Ostwestfalen, ist verheiratet und hat Kinder und Enkelkinder. Sie ist Mitglied bei der Krimivereinigung Mörderische Schwestern, beim Syndikat und bei DeLiA.

Gisela Garnschröder ist 1949 in Herzebrock/Ostwestfalen geboren und aufgewachsen auf einem westfälischen Bauernhof. Sie erlangte die Hochschulreife und studierte Betriebswirtschaft. Nach dem Vordiplom entschied sie sich für eine Tätigkeit in einer Justizvollzugsanstalt. Immer war das Schreiben ihre Lieblingsbeschäftigung. Die berufliche Tätigkeit in der Justizvollzugsanstalt brachte den Anstoß zum Kriminalroman. Gisela Garnschröder wohnt in Ostwestfalen, ist verheiratet und hat Kinder und Enkelkinder. Sie ist Mitglied bei der Krimivereinigung Mörderische Schwestern, beim Syndikat und bei DeLiA.

1. Kapitel


Die Äpfel waren reif. Isabella Steif stand in ihrem Garten und sah hinauf in den hohen Baum, den noch ihr Vater gepflanzt hatte. Er trug immer reichlich. Es waren saftige, etwas säuerlich schmeckende Äpfel. Isabella wusste nicht, wie die Sorte hieß, aber der Geschmack war einfach köstlich. Sie teilte sich jedes Jahr die Früchte mit ihrer Schwester Charlotte Kantig, die gleich nebenan wohnte.

In diesem Jahr trug der Baum so viel, dass Isabella schon einige Äste abstützen musste, damit sie nicht brachen. Nun ging sie unter dem Baum hin und her und überlegte, wie sie die Ernte am besten bewerkstelligen konnte. Natürlich musste Charlotte ihr helfen, auch wenn ihre Schwester bisher immer nur den kleinen Teil abgepflückt hatte, den sie selbst verbrauchte.

Entschlossen ging Isabella ins Haus und lief zum Boden hoch, wo sie den Apfelpflücker übers Jahr aufbewahrte. Als sie wieder herunterkam, stand Charlotte im Garten und biss gerade in einen Apfel.

»Gut, dass du kommst!«, rief Isabella ihr zu. »Dann kannst du mir gleich helfen!«

Charlotte kaute genüsslich auf ihrem Apfel herum und murmelte mit vollem Mund: »Keine Zeit. Ich muss gleich weg. Wollte heute Abend mit Ottokar ins Theater.«

»Ha, wenn´s um Arbeit geht, hast du ja nie Zeit!«, regte sich Isabella auf. »Aber morgen wird hier geerntet, sonst kannst du dir deine Äpfel kaufen!«

Charlotte warf das abgeknabberte Kerngehäuse des Apfels in hohem Bogen in einen Strauch und grinste. »Eigentlich habe ich gedacht, wir sagen den Männern Bescheid und revanchieren uns mit Apfelkuchen!«

Isabella starrte sie an, noch immer den Apfelpflücker in der Hand: »Welche Männer? Kommt Thomas zu Besuch?«

»Der ist doch grad aus den Flitterwochen zurück und zaubert mir ein Enkelkind«, grinste Charlotte. »Ich hatte an Ottokar und Eberhard gedacht. Die bekommen Apfelkuchen und jeder ein Körbchen Äpfel dazu!«

»Ist ja toll, wie du meine Äpfel verteilst«, sagte Isabella, aber der Gedanke, die Arbeit anderen zu überlassen, war durchaus angenehm.

»Gut. Du fragst Ottokar, und ich lade Eberhard zum Apfelkuchen ein«, war Isabella schließlich einverstanden. »Wenn die beiden dann auch noch ein Körbchen voll mitnehmen können, helfen sie uns bestimmt!«

»Toll, holst du mir noch zwei Äpfel runter?«, fragte Charlotte und zeigte auf den Pflücker.

»Wieso zwei?«

»Einen für mich und einen für Ottokar zum Probieren!« Charlotte lachte.

»Unverschämt bist du gar nicht?!«, sagte Isabella grinsend und hatte ruck, zuck mehrere Äpfel im Pflücksack.

Charlotte nahm zwei heraus und ging zur Pforte. »Bis morgen, Schwesterchen!«

»Bring einen Korb mit!«, rief Isabella ihr nach, nahm die letzten Äpfel aus dem Sack und brachte den Pflücker in die Garage.

Es war halb zwölf in der Nacht. Die Krankenschwester Hermine Aufdemsande streifte die neongrüne Warnweste über ihren Anorak und verabschiedete sich von ihrer Kollegin. Ihr Dienst endete eigentlich um elf Uhr abends, aber durch einen Notfall war es später geworden. Sie freute sich auf die Heimfahrt mit dem Rad. Es war eine sternenklare Septembernacht, die durch den Mond wunderbar erhellt wurde. Hermine liebte die nächtlichen Fahrten durch die Dunkelheit. Sie nahm für ihre Fahrt zur Arbeit immer das Rad, nicht nur weil der Radweg entlang der Landstraße direkt an ihrer Wohnung vorbeiführte, sondern auch weil es sie nach der anstrengenden Arbeit in der Klinik angenehm ablenkte.

Sie war schon fast zu Hause, als sie plötzlich ein Auto ohne Licht vor sich sah. Es war noch ziemlich weit entfernt, aber durch den Mondschein schon gut zu erkennen. Gerade als sie überlegte, wieso jemand auf dem Radweg parkte, hörte sie, wie der Motor aufheulte. Grinsend stellte sie sich vor, dass dort jemand seinen Rausch ausgeschlafen hatte, und nun eiligst das Weite suchte. Doch in Sekundenschnelle begriff sie, dass der Wagen auf sie zuraste.

»Der muss mich doch sehen«, dachte sie entsetzt und machte einen Schlenker zur Seite. In ihrer Panik verhedderte sie sich, wurde seitlich von dem Wagen erfasst und durch die Luft geschleudert. Das Krachen und Knirschen, als der Wagen über ihr Rad fuhr, noch im Ohr, prallte sie unsanft mit dem Rücken auf den Weg. Plötzlich war alles still, auch das Motorgeräusch war verklungen.

Sie wollte sich aufrichten, doch ihre Beine versagten ihr den Dienst, und etwas Feuchtes rann an ihrer Stirn hinunter. Wie aus der Erde gewachsen stand dann jemand vor ihr: »Hilfe, ich …!« Sie verstummte, denn die Gestalt beugte sich zu ihr hinunter, fummelte an dem Kettchen um ihren Hals und riss es mit einem Ruck ab.

Charlotte und ihr Nachbar Ottokar Breit kamen gut gelaunt aus dem Theater. Mitternacht war schon vorbei, als sie auf der Landstraße Richtung Heimat fuhren. Sie schwärmten noch von dem Theaterstück und waren bester Laune, als ihnen ein Wagen entgegenraste. »Idiot! Mach dein Fernlicht aus!«, brüllte Ottokar verärgert, als der Wagen an ihm vorbeischoss, und fuhr etwas gemäßigter fort: »Der hat es ja eilig. Fährt, als sei Teufel hinter ihm her!«

»Sieht fast aus, als würde er vor irgendwas flüchten. Hast du die Nummer erkannt?«, fragte Charlotte.

»Nein, dazu war er zu schnell! Außerdem war ich so geblendet, dass ich nicht einmal sehen konnte, was es für ein Wagen war!«

»Egal, irgendwann wird er sich den Hals brechen!« Charlotte schüttelte den Kopf. »Stell dir vor, ein Reh kreuzt die Straße!«

»Dann hat er ein Problem!«, bestätigte Ottokar. »Aber die Leute meinen, des Nachts ist sowieso keiner unterwegs, und brettern, was das Zeug hält!«

Sie waren schon einige Kilometer weiter und fast zu Hause, als Charlotte rief: »Was war das denn?«

»Was meinst du?« Ottokar verlangsamte die Fahrt.

»Da hinter uns, lag da nicht ein Fahrrad?« Charlotte drehte sich nach hinten um und versuchte etwas zu erkennen, was allerdings trotz des hellen Mondlichts unmöglich war.

»Auf der Straße war nichts, das hätte ich gesehen!«

»Auf dem Radweg. Es lag mitten auf dem Radweg«, beharrte Charlotte. »Dreh um, bitte!«

Ottokar wendete den Wagen und fuhr langsam zurück.

»Da, da ist es!« Charlotte zeigte aufgeregt aus dem Fenster. »Das ist doch gefährlich, wenn ein Radler im Dunkeln daherkommt.«

Ottokar stoppte den Wagen so, dass die Scheinwerfer den Radweg beleuchteten. Kaum ausgestiegen, schrie Charlotte: »Um Gottes willen!« Auf dem Radweg lag nicht nur das Rad, sondern wenige Meter entfernt auch eine Frau.

Charlotte und Ottokar rannten zu der Verletzten. »Sie atmet noch, ruf den Krankenwagen«, stieß Charlotte hervor, die schon neben der Verletzten kniete und ihr vorsichtig ihre Jacke unter den Kopf schob.

Zwei Stunden später setzte Ottokar Charlotte vor ihrer Haustür ab. »Hoffentlich kommt sie durch!«, sagte Charlotte leise und verabschiedete sich mit einem Händedruck. Noch immer geschockt von dem Unfall ging sie ins Haus und setzte sich in ihr Wohnzimmer.

Ottokar hatte ihr vorgeschlagen, bei ihm zu übernachten, aber sie hatte es abgelehnt. Sie musste jetzt allein sein. Sie schaltete den Fernseher an, weil sie nicht wusste, was sie tun sollte, denn schlafen konnte sie nicht. Nach wenigen Minuten ging sie in die Küche, machte sich einen Tee und setzte sich wieder ins Wohnzimmer.

Die verletzte Frau hatte ihr noch etwas zugeflüstert, aber sie hatte es nicht verstanden. Dann war der Krankenwagen gekommen und die Polizei gleich hinterher. Ein Einsatzwagen der Feuerwehr war ebenfalls vor Ort gewesen.

Charlotte durfte gar nicht daran denken. Sie hatte die Fragen beantwortet und die Untersuchung der Unfallstelle beobachtet und sich zitternd an Ottokar geklammert. Keiner von beiden konnte sich vorstellen, warum jemand die Frau auf dem Radweg überfahren hatte. Die Polizei hatte festgestellt, dass die Fahrzeugspuren einige Meter hinter der Unfallstelle direkt zwischen den Bäumen hindurch vom Radweg auf die Straße führten. Auf dem Grasstreifen zwischen Fahrbahn und Radweg waren Spuren zu sehen gewesen. An der Unfallstelle gab es weit und breit keine Häuser und Zeugen des Unfalls wohl auch nicht. Aber wieso war der Wagen über den Radweg gefahren? Charlotte konnte sich das nicht erklären.

Die Frau war Krankenschwester am Josefs-Hospital und nach dem Unfall auch dorthin gebracht worden. Charlotte kannte sie vom Sehen, und bei der Unfallaufnahme hatte sie erfahren, dass die Verletzte Hermine Aufdemsande hieß und etwa einen Kilometer weiter in einem Haus an der Landstraße wohnte.

Erst als draußen schon der Morgen graute, hatte Charlotte sich so weit gefasst, dass sie sich ins Bett legte und in einen leichten Schlaf fiel.

Es war nach neun Uhr, als sie wieder erwachte. Die Haustürklingel schlug an. Gähnend erhob sie sich, schlurfte die Treppe hinunter und öffnete die Tür.

»Hast du noch geschlafen?«, überfiel Isabella sie empört. »Wir wollen doch heute die Äpfel ernten!«

Charlotte hielt sich gähnend die Hand vor die Stirn. »Schrei nicht so, ich habe schreckliche Kopfschmerzen!«

»Oh, gesoffen gestern Abend!«, höhnte Isabella. »Ich hab es ja gleich gesagt! Dieser Ottokar ist einfach nicht der richtige Umgang für dich!«

»Halt den Mund, Isabella, und komm mit in die Küche!«, sagte Charlotte, ihre ganze restliche Energie zusammennehmend. »Wenn Ottokar nicht gewesen wäre, hätte ich nicht gewusst, was ich tun sollte.«

»Wieso?« Isabella folgte ihrer Schwester in die Küche. »Was hat denn dieser...

Erscheint lt. Verlag 8.5.2015
Reihe/Serie Ein-Steif-und-Kantig-Krimi
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Auerbach & Keller • Auerbach & Keller • außergewöhnliche Ermittler • Cosy Crime • Cosy-Krimi • Cosy-Krimis • Cosy Mystery • Erwin • Heiterer Kriminalroman • Hengste • Henker • Herbstlaub • kauzige Ermittler • Kriminalroman • Krischan Koch • Landluft und Leichenduft • Lissie Sommer • Lissie Sommer Krimis • lustiger Krimi • Midnight • Miss Marple • Mord und Ente • Münsterland • Münster Tatort • Paula Bengtzon • Pippa Bolle • Regiokrimi • Regiokrimi Krimis • Regionalkrimi • Steif und Kantig • Tatort Münster • Tina Gründlich • Ullstein • Walter Bachmeier • weibliche Ermittler • weibliche Ermittlerin
ISBN-10 3-95819-035-9 / 3958190359
ISBN-13 978-3-95819-035-1 / 9783958190351
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