Ohne Vampir nichts los (eBook)

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2015 | 1. Auflage
352 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-8025-9972-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ohne Vampir nichts los -  Lynsay Sands
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Als Unsterbliche Sherry Carnes Laden verwüsten, kommt ihr der Vampir Basileios Argeneau zu Hilfe. Basil erkennt in Sherry sofort seine Seelengefährtin, auch wenn er nicht weiß, was er von ihrer scharfzüngigen und offenherzigen Art zu halten hat. Doch der Überfall auf Sherrys Laden macht ihm eines deutlich: Sherry schwebt in großer Gefahr, und Basil ist der Einzige, der sie retten kann.



<p>Die kanadische Autorin Lynsay Sands hat zahlreiche zeitgenössische und historische Romane verfasst. Sie studierte Psychologie, liest gern Horror- und Liebesromane und ist der Ansicht, dass ein wenig Humor "in allen Lebenslagen hilft". Mit der Argeneau-Serie gelang ihr der große internationale Durchbruch.</p>

Die kanadische Autorin Lynsay Sands hat zahlreiche zeitgenössische und historische Romane verfasst. Sie studierte Psychologie, liest gern Horror- und Liebesromane und ist der Ansicht, dass ein wenig Humor "in allen Lebenslagen hilft". Mit der Argeneau-Serie gelang ihr der große internationale Durchbruch.

1


Sherry saß da und erledigte missmutig ihre Arbeit. Sie hasste es, ihre Steuererklärung zu machen. Und sie hasste es noch mehr, Steuern zu zahlen.

Sie schnaubte wutentbrannt, während sie den Betrag errechnete, den sie in diesem Quartal zahlen musste. Sie speicherte die Datei, schloss das Programm und wollte eben den Computer runterfahren, als die Tür zu ihrem Büro aufgerissen wurde. Noch immer schlecht gelaunt hob Sherry den Kopf und war wild entschlossen, dem Mitarbeiter sprichwörtlich den Kopf abzureißen, der es wagte, ohne anzuklopfen ins Zimmer gestürmt zu kommen. Doch ihre Worte blieben ihr buchstäblich im Hals stecken, als sie ein zierliches blondes Mädchen im Teenageralter erblickte, das die Tür hinter sich zuwarf.

Die Kleine nahm so gut wie keine Notiz von Sherry, wenn man von einem flüchtigen Blick in ihre Richtung absah, während sie sich im Raum umschaute. In dem Moment, als ihr das Fenster auffiel, von dem aus man das Geschäft überblicken konnte, duckte sie sich hastig auf den Boden. Das Büro lag acht Treppenstufen über dem Niveau des Geschäfts, das man durch dieses Fenster aus der Vogelperspektive überblicken konnte. Ein paar Sekunden später hob die Kleine zögerlich den Kopf und spähte ängstlich zum Fenster.

Sherry zog verwundert die Augenbrauen hoch. »Das Glas ist auf der anderen Seite verspiegelt. Vom Geschäft aus kann dich niemand sehen«, erklärte sie.

Das Mädchen warf ihr einen gereizten Blick zu. »Schhhht!«

»Wie bitte?«, gab Sherry mit einer Mischung aus Belustigung und Fassungslosigkeit zurück. Sie wurde ernst und fügte in energischem Tonfall an: »Das hier ist mein Büro, Kleine. Wenn du mir keinen guten Grund für deine Anwesenheit nennen kannst, rate ich dir, auf der Stelle von hier zu verschwinden.«

Anstatt dieser Aufforderung Folge zu leisten, bewirkten Sherrys Worte, dass die Kleine sich zu ihr umdrehte und sie mit finsterer Miene anstarrte. Das Erstaunlichste waren ihre silbrig-grünen Augen, die fast zu glühen schienen. Von diesen wunderschönen, ungewöhnlichen Augen in den Bann gezogen, starrte Sherry das Mädchen ebenfalls an. Dann aber zog sie fragend die Augenbrauen hoch. »Also? Willst du weiter nur auf dem Boden hocken oder wirst du mir jetzt erklären, was du hier zu suchen hast?«

Statt zu antworten, legte das Mädchen die Stirn in Falten und fragte: »Wieso kann ich dich nicht lesen?«

Diese scheinbar in keinerlei Zusammenhang stehende Frage ließ Sherry kurz auflachen. Aber als von der Kleinen immer noch keine Reaktion kam, sagte sie in ernstem Tonfall: »Vielleicht liegt es daran, dass ich kein Buch bin.«

Aber auch das änderte nichts an dem starren, eindringlichen Blick ihres Gegenübers. »Wie heißt du?«, versuchte Sherry es mit einem erneuten Anlauf.

»Stephanie«, kam die gedankenverloren klingende Antwort. Der forschende Blick, der Sherry das Gefühl gab, ein Käfer unter dem Mikroskop eines Wissenschaftlers zu sein, wurde jäh unterbrochen, als ein Gong ertönte und über die Lautsprecheranlage des Geschäfts verkündet wurde, dass der Vordereingang nun geöffnet sei. Stephanie schien sich dabei an etwas zu erinnern, duckte sich wieder und spähte vorsichtig über die Fensterbank hinweg in den Laden.

»Wie ich schon sagte, die Scheiben sind von der anderen Seite verspiegelt«, erklärte Sherry ein wenig aufgebracht. »Niemand kann sehen …«

»Schht!«, zischte Stephanie sie an, ohne sich zu ihr umzudrehen. Sie hob nur einen Arm und hielt die Hand hoch, um Ruhe zu gebieten.

Gegen ihren Willen kam Sherry dieser unausgesprochenen Aufforderung nach. Dieses Mädchen hatte etwas Seltsames an sich, eine plötzliche Reglosigkeit und Anpassung, die jetzt noch viel intensiver waren als vor ein paar Minuten. Ratlos warf Sherry selbst einen Blick durch das Fenster und sah, wie vier Männer das Geschäft betraten. Wobei die Formulierung »betraten« die Sache nicht ganz traf. Das war ein zu normaler Begriff. Wären die Männer so wie jeder andere in den Laden gekommen, hätte Sherry das nur beiläufig zur Kenntnis genommen und sich wieder dem Mädchen in ihrem Büro gewidmet. Aber an diesen Männern war nichts normal.

Diese vier Kunden schienen alle Mitte zwanzig zu sein, und sie hatten alle lange, schmutzigblonde Haare. Einer trug sie zum Pferdeschwanz gebunden, ein anderer zum Dutt hochgesteckt, der dritte mit Gel so in Form gebracht, dass sein Kopf wie ein Igel wirkte. Der vierte dagegen, der entweder der Anführer war oder zumindest den Eindruck erweckte, die Gruppe anzuführen, trug seine Haare wie eine Löwenmähne.

Da sie das Gefühl hatte, dass Ärger im Anmarsch war, beobachtete sie die Männer genauer, die einheitlich in Jeans und T-Shirts gekleidet waren, die alle dringend eine Waschmaschine von innen hätten sehen sollen. Ihr fiel auf, dass diese Männer nicht gingen, sondern sich bewegten wie Raubtiere, die sich an ihre Beute heranschlichen. Unwillkürlich kam Sherry sich wie eine Gazelle in der Serengeti vor. Sie konnte nur froh sein, dass die vier sich auf der anderen Seite des Fensters befanden.

Ohne es zu bemerken, war sie aufgestanden und hatte sich zu Stephanie gestellt. Von dort sah sie mit an, wie der Anführer den Kopf hob und durch die Nase einatmete, als würde er Witterung aufnehmen. Es passte zu diesem Erscheinungsbild eines Raubtiers. Dann nickte er, nahm den Kopf runter und sah sich um. »Wo ist das Mädchen?«, fragte er.

Es war nicht weiter verwunderlich, dass die Kunden weiter nach den Küchenutensilien suchten, für die sie hergekommen waren. Wahrscheinlich fühlte sich keiner von ihnen angesprochen, da sie nicht wussten, welches Mädchen er meinte. Sherry bezweifelte, dass irgendwer von ihrem Personal Stephanie überhaupt bemerkt hatte, von den Kunden ganz zu schweigen, die nur Augen für ihren Einkauf hatten.

Als niemand reagierte, warf der Anführer einen grimmigen Blick über die Schulter zu dem Mann mit der Igelfrisur, der noch immer in der offenen Eingangstür stand. Er machte zwei Schritte nach vorn, dann warf er die Tür mit solcher Wucht zu, dass das Glockenspiel wie verrückt hin und her schaukelte. Als es zur Ruhe kam, legte sich Stille über das Geschäft. Alle Blicke waren nun auf das Quartett gerichtet, die Luft schien vor Angst wie aufgeladen, die Sherry nicht nur den Leuten da unten anmerkte, sondern die sie selbst am eigenen Leib verspürte.

»Danke für Ihre Aufmerksamkeit«, sagte der Anführer und schlenderte weiter. Nach ein paar Metern blieb er vor einer Angestellten stehen, die einer jungen Frau behilflich gewesen war, deren Tochter sich an ihren Rock klammerte.

Sherry schnappte nach Luft, als die Hand des Mannes nach vorn schoss und sich in den Sweater der Mutter verkrallte. Er sah sie nicht mal an, als er sie packte und zu sich zerrte. Erst dann drehte er den Kopf zu ihr um. Seine Nasenspitze berührte dabei fast die ihre, während er energisch fragte: »Wo ist das …?«

Sherry verkrampfte sich noch heftiger, als er mitten im Satz abbrach. Sie biss sich auf die Lippe, ihre Nackenhaare sträubten sich, da er erneut durch die Nase einatmete, diesmal noch genüsslicher als zuvor. Sie konnte es sich nicht erklären, aber dieses Verhalten löste bei ihr Sorge um diese Kundin aus, zumal er sich dann auch noch wie erregt leicht schüttelte, als er wieder ausatmete.

»Du bist schwanger«, sagte er und begann zu lächeln. Er beugte den Kopf vor und schnupperte an ihrem Hals entlang. Nach einem glücklichen Seufzer erklärte er: »Ich mag Schwangere fast so sehr wie unbehandelte Diabetiker. All diese Hormone im Blut …« Er lehnte sich leicht zurück und sah ihr ins Gesicht. »Das ist ein gehaltvoller Cocktail.«

»Verdammt.«

Sherry stutzte und wandte ihren Blick von dem Szenario ab, das sich vor ihren Augen abspielte. Sie sah Stephanie an und musste zu ihrem Erstaunen feststellen, dass sie das Mädchen völlig vergessen hatte.

»Was?«, fragte sie und flüsterte instinktiv. Sie kannte diese Leute nicht, und sie hatte auch keine Ahnung, was da unten los war, aber Alarmglocken schrillten in ihrem Kopf, weil irgendetwas nicht stimmte. Etwas Übles bahnte sich vor ihren Augen an, und eine innere Stimme sagte ihr, dass es nur noch schlimmer werden würde.

Stephanie sah sich nervös um. »Gibt es hier einen Hinterausgang?«

»Ja, durch die Tür da drüben kommt man in eine Gasse hinter den Geschäften«, antwortete Sherry und zeigte auf eine nach unten führende Treppe am anderen Ende ihres Büros.

Sherry konnte es der Kleinen nicht verübeln, dass sie sich aus dem Staub machen wollte. Sie selbst hätte das am liebsten auch gemacht, aber das ging nicht. Sie konnte ihre Angestellten und Kunden nicht einfach der Gnade dieser Männer ausliefern, die momentan ihr kleines Geschäft belagerten. Es war so, als hätten sich vier Löwen in einen Stall voller Lämmer geschlichen. Obwohl der Vergleich hinkte. Schließlich waren es Löwinnen, die auf die Jagd gingen, und nicht die Herren der Schöpfung. Diese Männer ließen sich wohl zutreffender mit Wölfen vergleichen.

»Du hast nicht zufällig einen Wagen in der Gasse geparkt, oder?«, fragte Stephanie in hoffnungsvollem Tonfall.

Sherry starrte sie an. Zwar hatte sie die Frage akustisch vernommen, aber sie hatte nichts davon mitbekommen, dass das Mädchen dabei auch die Lippen bewegt hatte. Wie …?

»Oder?«, wiederholte Stephanie, und jetzt machte sie dabei auch eindeutig den Mund auf.

»Nein, ich nehme immer die U-Bahn«, antwortete Sherry. Die meisten Leute machten es so wie sie, weil sie nicht die völlig überzogenen Parkgebühren...

Erscheint lt. Verlag 3.12.2015
Reihe/Serie Argeneau
Argeneau
Übersetzer Ralph Sander
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel The Immortal who loved me
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Argenau • Argeneau • Fantasy • Humor • Liebesroman • Romance • Romantic Fantasy • Romantik • Romantische Fantasy • Vampir • Vampire
ISBN-10 3-8025-9972-1 / 3802599721
ISBN-13 978-3-8025-9972-9 / 9783802599729
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