Der Mann, der den Mond verkaufte (eBook)

Erzählung
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2015 | 1. Auflage
Heyne (Verlag)
978-3-641-16970-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Mann, der den Mond verkaufte -  Robert A. Heinlein
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Du musst daran glauben!
Delos David Harriman ist besessen davon, als erster Mensch auf dem Mond zu landen - und ihn so in seinen Besitz zu bringen. Doch chemischer Raketentreibstoff wurde noch nicht entwickelt, und das bisher einzige atombetriebene Raumschiff, das die Menschen je gebaut haben, explodierte. Die Finanzierung der nötigen Forschung und der Expedition selbst ist schwierig, zumal der Gewinn, den die Reise abwerfen könnte, ziemlich fragwürdig ist ...

Der Kurzroman 'Der Mann, der den Mond verkaufte' erscheint als exklusives E-Book Only bei Heyne und ist zusammen mit weiteren Stories und Romanen von Robert A. Heinlein auch in dem Sammelband 'Die Geschichte der Zukunft' enthalten. Er umfasst ca. 127 Buchseiten.

Robert A. Heinlein wurde 1907 in Missouri geboren. Er studierte Mathematik und Physik und verlegte sich schon bald auf das Schreiben von Science-Fiction-Romanen. Neben Isaac Asimov und Arthur C. Clarke gilt Heinlein als einer der drei Gründerväter des Genres im 20. Jahrhundert. Sein umfangreiches Werk hat sich millionenfach verkauft, und seine Ideen und Figuren haben Eingang in die Weltliteratur gefunden. Die Romane Fremder in einer fremden Welt und Mondspuren gelten als seine absoluten Meisterwerke. Heinlein starb 1988.

1

»Du musst daran glauben!«

George Strong beantwortete die Forderung seines Partners mit einem Schnauben. »Delos, warum gibst du nicht auf? Du singst diese Melodie seit Jahren. Vielleicht werden die Menschen eines Tages zum Mond gelangen, obwohl ich persönlich daran zweifele. Auf jeden Fall werden du und ich es nicht mehr erleben. Der Verlust des Kraftwerk-Satelliten hat der Sache für unsere Generation den Garaus gemacht.«

D. D. Harriman grunzte.

»Wir werden es nicht erleben, wenn wir auf unseren fetten Hintern hocken und nichts unternehmen, damit es Wirklichkeit wird. Aber wir können es Wirklichkeit werden lassen.«

»Frage Nummer eins: Wie? Frage Nummer zwei: Warum?«

»›Warum?‹ Der Mann fragt ›Warum?‹! George, lebt in deiner Seele nichts anderes als Rabatte und Dividenden? Hast du niemals an einem warmen Sommerabend mit einem Mädchen draußen gesessen, zum Mond hinaufgeblickt und dich gefragt, was da oben sei?«

»Ja-a, einmal. Ich habe mir einen Schnupfen geholt.«

Harriman fragte den Allmächtigen, warum er ihn in die Hände der Philister gegeben habe. Dann wandte er sich wieder seinem Partner zu. »Ich könnte dir sagen, warum, das wirkliche ›Warum‹, aber du würdest mich nicht verstehen. Du möchtest es in Gewinn und Verlust ausgedrückt haben. Du möchtest wissen, wie Harriman & Strong und Harriman Enterprises einen Profit machen können, nicht wahr?«

»Ja«, gab Strong zu, »und fang jetzt nicht an, von Touristenverkehr und sagenhaften Mond-Edelsteinen zu faseln. Das kenne ich alles schon.«

»Du verlangst von mir, dass ich Zahlen über eine brandneue Art von Unternehmen nenne, und weißt, dass ich das nicht kann. Das ist, als hätte man die Brüder Wright in Kitty Hawk um eine Schätzung gebeten, wie viel Geld die Curtiss-Wright Corporation eines Tages am Flugzeugbau verdienen würde. Ich will es auf andere Weise ausdrücken. Du wolltest nicht, dass wir die Produktion von Plastik-Häusern aufnahmen. Wenn du deinen Willen bekommen hättest, säßen wir immer noch in Kansas City, würden Kuhweiden parzellieren und Interessenten herumführen.«

Strong zuckte die Achseln.

»Wie viel hat New World Homes bis heute eingebracht?«

Strong blickte ins Leere, während er das Talent anwandte, das er in die Partnerschaft eingebracht hatte. »Hm … bis zum Ende des letzten Geschäftsjahres $ 172946004,62 nach Abzug der Steuern. Auf den heutigen Tag fortgeschrieben sind das …«

»Lass nur! Wie hoch war unser Anteil?«

»Nun, die Partnerschaft, ausgenommen die Aktien, die du für dich selbst genommen und später mir verkauft hast, verdiente an New World Homes in der gleichen Zeitspanne $ 13010437,20 vor Abzug der Personalsteuer. Delos, diese Doppelbesteuerung muss aufhören. Das Bestrafen von Leistung führt dieses Land geradewegs in den Ruin!«

»Vergiss es, vergiss es! Wie viel haben wir an Skyblast Freight and Antipodes Transways verdient?«

Strong sagte es ihm.

»Und doch musste ich dir mit Gewalt drohen, damit du einen Groschen lockermachtest, um dieses Einspritzdüsen-Patent aufzukaufen. Du sagtest, Raketen seien eine vorübergehende Modelaune.«

»Das war nichts als Glück«, wandte Strong ein. »Du konntest nicht wissen, dass es in Australien einen großen Streik im Uran-Abbau geben würde. Ohne das hätte die Skyways-Firmengruppe uns in die roten Zahlen gebracht. Und New World Homes wäre auch eingegangen, wenn sich uns durch die Straßenstädte nicht ein Markt erschlossen hätte, der nicht den örtlichen Bauvorschriften unterworfen war.«

»Du hast in beiden Punkten unrecht. Schneller Transport zahlt sich aus; das ist schon immer so gewesen. Was New World angeht, kann ich nur sagen: Wenn zehn Millionen Familien neue Häuser brauchen und wir sie ihnen billig verkaufen können, werden sie kaufen. Sie werden sich nicht von Bauvorschriften aufhalten lassen, jedenfalls nicht ewig. Wir hatten auf eine ganz sichere Nummer gesetzt. Denk nach, George! Mit welchen Unternehmen haben wir Geld verloren, und mit welchen haben wir Geld gemacht? Jede einzelne meiner verrückten Ideen hat sich als gewinnbringend erwiesen, stimmt’s? Und die einzigen Fälle, wo wir unseren Einsatz verloren haben, waren konservative, solide Investitionen.«

»Wir haben auch an einigen konservativen Unternehmen verdient«, protestierte Strong.

»Nicht so viel, dass du dir deine Jacht leisten könntest. Sei fair, George. Die Andes Development Company, das Mess-Pantograph-Patent, jede meiner Spekulationen, in die ich dich an den Haaren hereinzerren musste, hat Geld eingebracht!«

»Ich habe Blut schwitzen müssen, um sie so weit zu bringen«, murrte Strong.

»Darum sind wir ja Partner. Ich fasse die Wildkatze am Schwanz; du legst ihr das Geschirr an und kriegst sie ans Arbeiten. Jetzt fliegen wir zum Mond – und dank deiner Tüchtigkeit wird es sich auszahlen.«

»Sprich für dich selbst! Ich fliege nicht zum Mond.«

»Ich schon.«

»Hummpf! Delos, selbst wenn wir reich geworden sind, indem wir auf deine Ideen gesetzt haben, ist es eine unerschütterliche Tatsache, dass du dein Hemd verlieren wirst, wenn du fortfährst zu spielen. Es gibt da ein altes Sprichwort von dem Krug, der einmal zu oft zum Brunnen geht.«

»Verdammt, George – und ich fliege doch zum Mond! Wenn du nicht mitmachen willst, wollen wir liquidieren, und ich tue es allein.«

Strong trommelte auf seiner Schreibtischplatte. »Also, Delos, niemand hat etwas davon gesagt, dass ich nicht mitmachen wolle.«

»Jetzt oder nie! Jetzt ist die beste Gelegenheit, und ich habe mich entschlossen. Ich werde der Mann im Mond sein.«

»Nun … wir müssen gehen, sonst kommen wir zu spät zur Sitzung.«

Bevor sie ihr gemeinsames Büro verließen, schaltete Strong, der immer auf den Penny achtete, das Licht aus. Harriman hatte es ihn tausendmal tun sehen; diesmal bemerkte er: »George, wie wäre es mit einem Lichtschalter, der sich automatisch dreht, sobald du einen Raum verlässt?«

»Hmm, aber wenn nun jemand in dem Raum zurückbleibt?«

»Dann müsste man davon ausgehen, dass das Licht nur anbleibt, wenn jemand im Raum ist – den Schalter vielleicht auf die Wärmeausstrahlung des menschlichen Körpers abstimmen.«

»Zu teuer und zu kompliziert.«

»Nicht unbedingt. Ich werde die Idee an Ferguson weitergeben, der damit herumspielen kann. Der Schalter sollte nicht größer sein als der jetzt gebräuchliche und nicht teurer als der Strom, den er in einem Jahr spart.«

»Wie soll das funktionieren?«, fragte Strong.

»Wie soll ich das wissen? Ich bin kein Ingenieur. Das ist etwas für Ferguson und die anderen klugen Kerlchen.«

Strong murrte: »Das lässt sich kommerziell nicht auswerten. Ob man das Licht ausschaltet, wenn man einen Raum verlässt, hängt davon ab, ob man Sinn dafür hat. Ich habe ihn, du hast ihn nicht. Wenn ein Mann keinen Sinn dafür hat, kann man ihn auch nicht für einen solchen Schalter interessieren.«

»Doch, wenn der Strom noch strenger rationiert wird. Die Energieknappheit verschlimmert sich.«

»Eine vorübergehende Erscheinung. Diese Sitzung wird Abhilfe schaffen.«

»George, nichts auf der Welt ist so dauerhaft wie eine vorübergehende Notlage. Der Schalter bringt uns bestimmt Geld.«

Strong zog Notizbuch und Schreibstift aus der Tasche. »Ich werde Ferguson morgen zu mir bitten und mit ihm darüber reden.«

Harriman vergaß die Sache und dachte nie wieder daran. Sie waren auf dem Dach angekommen; er winkte einem Taxi und erkundigte sich bei Strong: »Wie viel können wir flüssig machen, wenn wir unsere Aktien von Roadways und Belt Transport Corporation … ja, und von New World Homes abstoßen?«

»Ha? Bist du verrückt geworden?«

»Wahrscheinlich. Aber ich werde alles Bargeld brauchen, das du für mich lockermachen kannst. Roadways und Belt Transport taugen sowieso nichts; die hätten wir längst verkaufen sollen.«

»Du bist tatsächlich verrückt! Das sind die einzigen konservativen Unternehmen, die du unterstützt hast.«

»Als ich sie unterstützt habe, waren sie nicht konservativ. Glaube mir, George, die Straßenstädte haben ihren Höhepunkt überschritten. Sie werden krank, genau wie früher die Eisenbahnen. In hundert Jahren wird keine einzige mehr auf dem Kontinent übrig sein. Wie lautet die Formel für das Geldmachen, George?«

»Kaufe billig ein und verkaufe teuer.«

»Das ist nur die Hälfte … deine Hälfte. Wir müssen erraten, in welche Richtung die Entwicklung läuft, wir müssen ihr einen Schubs geben und dafür sorgen, dass wir von Anfang an dabei sind. Verkaufe diese Aktien, George! Ich brauche Geld, um handeln zu können.« Das Taxi landete, sie stiegen ein und flogen zum Dach des Hemisphere Power Building.

Von dort fuhren sie in den Konferenzsaal des Energie-Syndikats...

Erscheint lt. Verlag 11.5.2015
Übersetzer Rosemarie Hundertmarck
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel The Man who sold the Moon
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Der Mond • eBooks • Future History • Geschichte der Zukunft • Kurzroman • Robert A. Heinlein
ISBN-10 3-641-16970-4 / 3641169704
ISBN-13 978-3-641-16970-1 / 9783641169701
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