Historical Saison Band 28 (eBook)

Maskerade der Sinnlichkeit

(Autor)

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2015 | 1. Auflage
512 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-6316-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Saison Band 28 - Diane Gaston
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WER SIND SIE, MADAME FORTUNE? von GASTON, DIANE
Getarnt als Madame Fortune genießt Lady Celia die rauschenden Nächte im Masquerade Club. Der Inhaber John Rhysdale entführt sie in eine Welt ungeahnter Sinnlichkeit. Aber ihr Traum kann jederzeit enden - wenn John herausfindet, dass sie hinter der Maske steckt!
DIE LEIDENSCHAFT DER PIANISTIN von GASTON, DIANE
Philippa liebt ihre Auftritte als Pianistin im Masquerade Club. Hier gilt nicht alle Aufmerksamkeit ihrer Narbe im Gesicht - und ausgerechnet der attraktive Xavier Campion macht ihr den Hof. Ihr Glück scheint perfekt - bis eine makellose Schöne beginnt, gegen sie zu intrigieren ...
EINE VERFÜHRERISCH SÜNDIGE LADY von GASTON, DIANE
Hugh Westleigh ist Daphnes Held, seit er sie bei einem Brand gerettet hat. Aufopferungsvoll pflegt sie den Erblindeten - und verzehrt sich nach seinen erregenden Küssen. Doch kann Hugh ihr vergeben, wenn er von ihrer dunklen Vergangenheit im Masquerade Club erfährt?



Schon immer war Diane Gaston eine große Romantikerin. Als kleines Mädchen lernte sie die Texte der beliebtesten Lovesongs auswendig. Ihr Puppen ließ sie tragische Liebesaffären mit populären TV- und Filmstars spielen. Damals war es für sie keine Frage, dass sich alle Menschen vor dem Schlafengehen Geschichten ausdachten. In ihrer Kindheit musste sie als Tochter eines Armeeoffiziers oft umziehen. Sie lebte in Japan, Alabama und Washington DC, wo sie auch heute noch wohnt. In ihrer Jugend lernte sie Werte wie Pflichtbewusstsein und Disziplin schätzen, aber auch Einsamkeit kennen, wenn sie wieder einmal in einer neuen Stadt Fuß fassen musste. Doch inmitten ihrer Bücher war sie nicht wirklich allein. Mit Lesen vertrieb sie sich die Zeit. Romantik durfte in ihrer Lektüre noch nie fehlen. Romane mit Happy End, etwa 'Jane Eyre', zog sie dramatisch-düsteren Werken wie 'Sturmhöhe' vor. Doch erst als sie anfing zu studieren, entdeckte sie die Faszination romantischer Liebesromane. Und da sie für ihr Leben gern las, beschloss sie, englische Literatur als Hauptfach zu wählen. Später entschied sie sich jedoch für ein Psychologiestudium, um nach ihrem Abschluss Menschen helfen zu können, ihr eigenes Happy End im Leben zu finden. Auch nach ihrer Heirat und der Geburt ihrer beiden Kinder arbeitete sie ganztags als Psychologin. Irgendwann kehrte dann genug Ruhe in ihren Alltag ein, und sie fand wieder Zeit zum Lesen insbesondere romantischer Liebesromane. Nachdem sie einen ziemlich schlecht geschriebenen Bestseller gelesen hatte, dachte sie sich: Das kann ich besser! Der Erfolg kam nicht über Nacht, doch schließlich wurde ihr erster Regency-Roman veröffentlicht, und sie gewann sogar einen Preis. Diane gab ihren Beruf auf, um sich ganz der Schriftstellerei zu widmen, und hat damit die Erfüllung ihres Lebenstraums erreicht.

1. KAPITEL

London, Mai 1819, einen Monat zuvor

Rhys und sein Freund Xavier saßen an einem Tisch im Speisesaal des Stephen’s Hotel. Gerade hatte man ihnen das Essen serviert, als Rhys einen Blick auf den Eingang warf.

Dort standen zwei Männer, die offenbar nach jemandem Ausschau hielten.

Rhys kannte die beiden. Er kannte sie seit seiner Kindheit. Es waren Viscount William Neddington, genannt Ned, und sein Bruder Hugh Carstairs, die beiden legitimen Söhne des Earl of Westleigh.

Seine Halbbrüder.

Rhys wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Essen zu.

Klirrend ließ Xavier die Gabel fallen. „Teufel noch einmal!“ Er wies mit dem Kopf in Richtung Eingang. „Schau mal, wer da steht.“

Rhys sah hoch. „Sie suchen nach jemandem.“

Im Stephen’s Hotel verkehrten hauptsächlich Offiziere oder ehemalige Militärangehörige wie Rhys und Xavier. Es gehörte nicht zu den Orten, an denen sich die Söhne des Earls normalerweise aufhielten.

Rhys wartete den unausweichlichen Moment ab, in dem einer der Brüder ihn bemerken und dann schnell wegsehen würde. Wann immer sich ihre Wege im Laufe der Jahre gekreuzt hatten, waren Neddington und Hugh bemüht gewesen, ihn wie Luft zu behandeln. Gewiss wünschten sie sich, dass er gar nicht existierte.

Ned, der ältere und größere der Brüder, drehte den Kopf in Rhys’ Richtung. Ihre Blicke trafen sich, doch diesmal sah Ned nicht weg. Diesmal stieß er Hugh leicht mit einem Ellbogen an, und gemeinsam gingen die beiden direkt auf Rhys’ Tisch zu.

„Sie kommen zu uns“, sagte Rhys zu Xavier.

Der Freund atmete tief aus. „Verflucht …“

Rhys hielt Neds Blicken weiterhin stand. Den Brüdern gegenüber hatte er sich immer zu behaupten gewusst.

Sie blieben vor seinem Tisch stehen.

„Rhys.“ Ned neigte leicht den Kopf, und Rhys schien es, als ob sein Halbbruder sich um Freundlichkeit bemühte.

„Gentlemen.“ Er würde den Teufel tun, die beiden namentlich zu begrüßen und eine Vertrautheit vorzutäuschen, die nie existiert hatte. Er wies in Xaviers Richtung. „Mein Freund, Mr Campion.“

„Wir sind miteinander bekannt.“ Ned verbeugte sich zur Begrüßung.

„In der Tat sind wir das.“ Xaviers Worte klangen sarkastisch.

Rhys schnitt sich ein Stück Fleisch ab. „Wolltet ihr mich nur kurz begrüßen, oder habt ihr eigens nach mir gesucht?“

„Wir haben nach dir gesucht“, erwiderte Hugh.

Xavier blickte von einem zum anderen und war sichtlich neugierig, was der Anlass für diesen ungewöhnlichen Besuch sein mochte.

„Bitte verzeih, dass wir dich beim Dinner stören.“ Neds Worte hörten sich in Rhys’ Ohren versöhnlich, wenngleich etwas hölzern, an. „Wir müssen mit dir reden.“

Sie mussten mit ihm reden? Das war in der Tat etwas ganz Neues.

Rhys konzentrierte sich absichtlich weiter auf seinen Teller, wies jedoch zugleich mit einer Hand auf die zwei freien Stühle am Tisch. „Nehmt Platz.“

Hugh, der schon immer ein hitzköpfiger Charakter gewesen war, schnaubte empört.

„Wir würden es bevorzugen, mit dir allein zu reden“, sagte Ned freundlich.

Xavier setzte sich kerzengerade hin.

Rhys musterte die Männer, in denen er nichts als die beiden Jungen von früher sah. Die bittere Erinnerung an ihre erste Begegnung, bei der er neun Jahre alt gewesen war, kam ihm in den Sinn. Er hatte sie mit dem konfrontiert, was er gerade erst erfahren hatte – dass sie denselben Vater hatten.

Dieses Zusammentreffen hatte wie zahllose andere in ihrer Kindheit mit fliegenden Fäusten und blutigen Nasen geendet.

Rhys starrte in die Augen, die den seinen so glichen – dunkelbraune Augen, über denen sich dichte Brauen wölbten. Wie er selbst trugen auch Ned und Hugh das dunkle Haar kurz geschnitten. Er war zwar größer und muskulöser, doch wenn er neben diesen beiden Männern stand, würde niemand daran zweifeln, dass sie Brüder waren.

Er tauschte mit Xavier Blicke aus. Die Miene des Freundes verriet Misstrauen.

Dann zuckte er mit den Schultern. „Wartet in der Eingangshalle auf mich. Ich komme zu euch, sobald ich aufgegessen habe.“

Ned verbeugte sich kurz, und Hugh sah finster drein, aber beide drehten sich um und verließen den Speisesaal.

Xavier sah ihnen nach. „Ich traue den beiden nicht. Willst du nicht lieber, dass ich dich begleite?“

Rhys schüttelte den Kopf. „Es hat nie eine Zeit gegeben, in denen ich nicht allein mit den beiden fertiggeworden wäre.“

„Trotzdem gefällt mir die Sache nicht“, entgegnete der Freund. „Die Burschen führen etwas im Schilde.“

Rhys aß weiter. „Oh ja, das denke ich auch. Dennoch werde ich allein mit ihnen reden.“

Xavier warf ihm einen skeptischen Blick zu.

Rhys ließ sich Zeit, aufzuessen, obgleich er keinen Appetit mehr verspürte. Aller Wahrscheinlichkeit nach würde es eine unangenehme Unterredung werden.

Xavier klopfte ihm auf die Schulter, bevor er ihn verließ. „Sei vorsichtig, alter Junge.“

Rhys ging in die Eingangshalle, und Ned und Hugh drehten sich zu ihm.

„Kommt mit nach oben“, forderte er die beiden auf.

Er führte sie die Stufen zu seinem Apartment in der zweiten Etage hoch. Als sie das Wohnzimmer betraten, erschien sein Diener.

„Bringen Sie uns Brandy, MacEvoy.“

MacEvoy hob die Brauen. Der Mann, der eine noch verwegenere Vergangenheit als er selbst hinter sich hatte, war während des Krieges sein Offiziersbursche gewesen. Offenkundig hatte er Hugh erkannt, dem sie auf dem Schlachtfeld begegnet waren.

„Bitte setzt euch.“ Rhys wies auf die Sessel. Es bereitete ihm eine seltsame Genugtuung, dass seine Möbel von feinster Qualität waren, auch wenn er sie nur als Gegenleistung für Spielschulden akzeptiert hatte. Ihm ging es gut, was nicht immer der Fall gewesen war.

MacEvoy brachte den Brandy und verließ das Zimmer.

Rhys trank einen Schluck. „Weshalb müsst ihr mich ausgerechnet heute sprechen? Ihr habt euch doch all die Jahre über so bemüht, einen großen Bogen um mich zu machen.“

Verlegen blickte Ned zur Seite. „Wir haben vielleicht nicht direkt mit dir geredet, aber wir haben uns immer darüber auf dem Laufenden gehalten, wo du dich aufhältst und wie es dir geht.“

Ned log. Rhys hätte sein ganzes Vermögen darauf gewettet, dass seine Halbbrüder sich nie darum geschert hatten, wie es ihm nach dem Tod seiner Mutter ergangen war. Damals hatte ihr Vater jede weitere Unterstützung abgelehnt. Gerade einmal vierzehn Jahre war er alt gewesen, als der Earl ihn ohne jeden Penny dem Schicksal überlassen hatte.

Doch es schien ihm sinnlos, wegen der Lüge einen Streit zu beginnen. „Ich fühle mich geschmeichelt“, sagte er stattdessen.

„Dir wurde der höchste militärische Orden verliehen“, fügte Ned hinzu.

Diesmal blickte Hugh zur Seite.

„Ich habe mich im Leben stets bemüht, etwas zu erreichen“, erwiderte Rhys.

Hugh war ebenfalls im Krieg gewesen. Rhys war ihm von Zeit zu Zeit in Spanien, in Frankreich und schließlich in Waterloo begegnet, obwohl Hugh in einem prestigeträchtigen Kavallerie-Regiment, den Royal Dragoons, gedient hatte. Doch letzten Endes hatte Rhys den höheren militärischen Rang erreicht und war im gefürchteten 44. Infanterieregiment bis zum Major aufgestiegen. Nach dem verhängnisvollen Angriff der Kavallerie auf dem Schlachtfeld von Waterloo hatte Rhys den vom Pferd gestürzten Hugh aus dem Schlamm gezogen und ihn vor dem tödlichen Hieb eines französischen Säbels gerettet. Damals hatten sie kein Wort miteinander gewechselt, und Rhys würde auch jetzt nicht davon reden. Es war nur ein flüchtiger Moment gewesen – einer von vielen in diesen schrecklichen Tagen.

Ned beugte sich vor. „Du verdienst dir deinen Lebensunterhalt derzeit durch das Kartenspiel, nicht wahr?“

„Im Wesentlichen“, bestätigte Rhys.

Wie fast jeder Junge hatte er das Kartenspielen bereits in der Schule gelernt, doch erst in den Straßen Londons war er zu einem der geschicktesten Spieler geworden. Allein das Spielen hatte ihm ermöglicht, zu überleben. Aus schierer Not war er immer besser geworden und hatte schließlich genug gewonnen, um ein Offizierspatent zu erwerben. Nun, da der Krieg vorüber war, mehrten seine Gewinne die Grundlage für ein solides Vermögen. Niemals würde es wieder dazu kommen, dass er mit leeren Händen dastand und sein Bauch vor Hunger schmerzte. Langfristig hatte er ehrgeizige Pläne. Ihm schwebte vor, eine eigene Manufaktur aufzubauen. Etwas Nützliches herzustellen schien ihm weit besser, als sich auf das Glück im Spiel zu verlassen.

Hugh schnaubte ungeduldig. „Nun komm schon zur Sache, Ned. Wir sollten nicht um den heißen Brei herumreden.“

Ned sah Rhys direkt an. „Wir benötigen deine Hilfe, Rhys.“

„Beim Kartenspiel?“ Das schien unwahrscheinlich.

„In gewisser Hinsicht schon.“ Ned rieb sich über das Gesicht. „Wir möchten dir ein Angebot machen … ein Geschäftsangebot, das dir ebenfalls zum Vorteil gereichen würde.“

Hielten sie ihn für einen Dummkopf? Äonen würden verstreichen, bevor er sich auf ein Geschäft mit den beiden einlassen würde!

Rhys vermied es, seinen Ärger zu zeigen. „Ich brauche kein Geschäftsangebot. Bei mir lief es ziemlich gut, seit ich auf mich allein gestellt war.“

„Es reicht, Ned.“...

Erscheint lt. Verlag 5.5.2015
Reihe/Serie Historical Saison
Historical Saison
Historical Saison
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuerlich • Adlig • bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Erfolgreich • Frauenroman • Genussvoll • highlander liebesromane • highlanderliebesromane • Historical_Herbst_Sale23 • Historical Saison • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Märchenhaft • Reich • Romantische Bücher • Sammelband • Sexy • SpringSale24
ISBN-10 3-7337-6316-5 / 3733763165
ISBN-13 978-3-7337-6316-9 / 9783733763169
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