Die rote Königin (Die Farben des Blutes 1) (eBook)

Band 1 der einzigartigen Fantasy-Serie für Fans der »Luna-Chroniken« und von »Game of Thrones«

*****

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2015 | 1. Auflage
512 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-92724-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die rote Königin (Die Farben des Blutes 1) -  Victoria Aveyard
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Band 1 der vierteiligen New-York-Times- und Spiegel-Bestseller-Serie DIE FARBEN DES BLUTES - ein absolutes Fantasy-Highlight! Rot oder Silber - Mares Welt wird von der Farbe des Blutes bestimmt. Sie selbst gehört zu den niederen Roten, deren Aufgabe es ist, der Silber-Elite zu dienen. Denn die - und nur die - besitzt übernatürliche Kräfte. Doch als Mare bei ihrer Arbeit in der Sommerresidenz des Königs in Gefahr gerät, geschieht das Unfassbare: Sie, eine Rote, rettet sich mit Hilfe besonderer Fähigkeiten! Um Aufruhr zu vermeiden, wird sie als verschollen geglaubte Silber-Adlige ausgegeben und mit dem jüngsten Prinzen verlobt. Dabei ist es dessen Bruder, der Thronfolger, der Mares Gefühle durcheinander bringt. Doch von jetzt an gelten die Regeln des Hofes, Mare darf sich keine Fehler erlauben. Trotzdem nutzt sie ihre Position, um die aufkeimende Rote Rebellion zu unterstützen. Sie riskiert dabei ihr Leben - und ihr Herz ... Fesselnd, vielschichtig und voller Leidenschaft: Victoria Aveyard entwirft eine faszinierende Welt mit einer starken Heldin, die folgenschwere Entscheidungen treffen muss. Es geht um Freundschaft, Liebe und Verrat, um Politik, Intrigen und Rebellion, um Gut und Böse - und jede Schattierung dazwischen. Band 1: Die rote Königin Band 2: Gläsernes Schwert Band 3: Goldener Käfig Band 4: Wütender Sturm Begleitband: Zerschlagene Krone

Victoria Aveyard studierte Drehbuchschreiben an der University of Southern California. Inzwischen arbeitet sie als freie Autorin und lebt abwechselnd in ihrem Heimatort in Massachusetts und in Los Angeles. Ihre spannende und vielschichtige Fantasy-Serie »Die Farben des Blutes« ist ein internationaler Erfolg. Alle Bände des Vierteilers - »Die rote Königin«, »Gläsernes Schwert«, »Goldener Käfig« und »Wütender Sturm« - sind New-York-Times- und Spiegel-Bestseller. Und auch der Zusatzband »Zerschlagene Krone - Geschichten und mehr aus der Welt der roten Königin« ist ein absolutes Must-Have für alle Fans der Ausnahme-Serie.

Victoria Aveyard studierte Drehbuchschreiben an der University of Southern California. Inzwischen arbeitet sie als freie Autorin und lebt abwechselnd in ihrem Heimatort in Massachusetts und in Los Angeles. Ihre spannende und vielschichtige Fantasy-Serie »Die Farben des Blutes« ist ein internationaler Erfolg. Alle Bände des Vierteilers – »Die rote Königin«, »Gläsernes Schwert«, »Goldener Käfig« und »Wütender Sturm« – sind New-York-Times- und Spiegel-Bestseller. Und auch der Zusatzband »Zerschlagene Krone - Geschichten und mehr aus der Welt der roten Königin« ist ein absolutes Must-Have für alle Fans der Ausnahme-Serie.

2


Unser Haus ist klein, sogar für Stilts-Maßstäbe, aber wenigstens haben wir einen guten Blick. Bevor er verletzt wurde, hat Pa während eines Armeeurlaubs dieses Haus auf besonders hohen Pfählen errichtet, damit wir über den Fluss schauen können. Selbst durch den sommerlichen Dunstschleier hindurch kann man die gerodeten Landstriche erkennen, wo einst Wald stand. Die kahlen Stellen sehen aus wie eine Krankheit, doch die unberührten Hügel im Norden und Westen sind ein stilles Versprechen. Es gibt noch so viel mehr dort in der Ferne. Jenseits von uns, jenseits von den Silbernen, jenseits von allem, was ich kenne.

Über abgegriffene, vom täglichen Gebrauch verformte Holzsprossen erklimme ich die Leiter zum Haus. Aus dieser Höhe kann ich ein paar Schiffe sehen, die mit stolz geblähten, leuchtenden Segeln den Fluss hochfahren. Silberne. Nur sie sind so reich, dass sie sich private Transportmittel leisten können. Während sie über Gefährte aller Art, über Ausflugsboote und sogar über Jets verfügen, die durch die Lüfte jagen, haben wir nichts als unsere Füße oder mit etwas Glück vielleicht einen Roller.

Die Schiffe müssen unterwegs nach Summerton sein, der kleinen Stadt, die rings um die Sommerresidenz des Königs zum Leben erwacht. Gisa war heute dort, um der Näherin zu helfen, bei der sie in die Lehre geht. Wenn der König zu Besuch in Summerton ist, gehen sie oft dort auf den Markt, um ihre Waren den Händlern und Silber-Adligen zu verkaufen, die der Königsfamilie hinterherziehen wie Entenküken. Der Palast selbst wird das Sonnenschloss genannt und soll ein echtes Wunderwerk sein; ich habe ihn aber noch nie gesehen. Ich weiß ohnehin nicht, wozu die Angehörigen der Königsfamilie ein zweites Haus brauchen, vor allem, wo der Palast in der Hauptstadt schon so edel und prachtvoll ist. Aber wie alle Silbernen handeln sie nicht aus Notwendigkeit, sondern allein nach Lust und Laune. Und was immer sie wollen, bekommen sie auch.

Bevor ich die Tür aufstoße und in das übliche Chaos eintauche, berühre ich die Fahne, die auf dem Vordach flattert. Drei rote Sterne auf vergilbtem Stoff, für jeden Bruder einer, und es gibt darauf noch Platz für mehr. Für meinen Stern. Fast alle Häuser haben diese Flaggen, und auf einigen sind schwarze Streifen an Stelle von Sternen, zur Erinnerung an tote Kinder.

Drinnen schwitzt Ma am Herd; sie rührt in einem Eintopfgericht, während Pa sie von seinem Rollstuhl aus missmutig beäugt. Gisa sitzt am Tisch und stickt. Sie erschafft mal wieder etwas Wunderschönes und Erlesenes, wovon ich nicht das Geringste verstehe.

»Bin wieder da«, sage ich in den Raum hinein. Pa winkt mir kurz zu, Ma nickt und Gisa schaut gar nicht erst von ihrem seidenen Tuch hoch.

Ich lasse meinen Beutel mit Diebesgut neben ihr auf den Tisch fallen und klimpere dabei möglichst laut mit den Münzen. »Ich hab bestimmt genug zusammen, um Pa einen richtigen Geburtstagskuchen zu kaufen. Und noch mehr Batterien. Genug für den ganzen restlichen Monat.«

Gisa beäugt den Beutel und verzieht angewidert das Gesicht. Sie ist erst vierzehn, aber sehr pfiffig. »Eines Tages kommen Leute und nehmen alles mit, was du hast.«

»Eifersucht steht dir nicht, Gisa«, sage ich und tätschele ihr den Kopf. Sofort fliegen ihre Hände hoch zu ihren glänzenden roten Haaren und streichen sie zurück in den akkuraten Knoten.

Ich habe sie schon immer um diese Haare beneidet, aber ich würde es nie zugeben. Während ihre feuerrot leuchten, sind meine das, was wir flussbraun nennen: an den Haarwurzeln dunkel und zu den Enden hin immer ausgebleichter, weil das anstrengende Leben im Dorf uns die Farbe aus den Haaren saugt. Die meisten hier tragen ihre Haare kurz, damit man die grauen Spitzen nicht sieht, aber ich nicht. Mir gefällt es, dass sogar meine Haare wissen, dass man so eigentlich nicht leben sollte.

»Ich bin nicht eifersüchtig«, protestiert Gisa und wendet sich wieder ihrer Arbeit zu. Sie stickt Blumen, die aussehen, als wären sie aus Feuer; jede einzelne ist eine hübsche, aus Fäden gewirkte Flamme auf glattseidenem schwarzem Untergrund.

»Das ist wunderschön, Gi.« Ich streiche über eine der Blumen und staune, wie schön seidig sie sich anfühlt. Gisa blickt auf und schenkt mir ein sanftes Lächeln, das ihre ebenmäßigen Zähne entblößt. Auch wenn wir uns häufig streiten, weiß sie, wie gern ich sie habe.

Und jeder hier weiß, dass ich die Eifersüchtige von uns beiden bin, Gisa. Ich kann nichts – außer diejenigen zu bestehlen, die etwas können.

Wenn Gisa fertig ist mit der Lehre, kann sie ihren eigenen Laden aufmachen. Von überall her kommen dann Silberne, um bei ihr Tücher, Flaggen und Kleider zu kaufen. Gisa wird schaffen, was nur wenigen Roten gelingt – sie wird ein gutes Leben führen. Sie wird für unsere Eltern sorgen und meine Brüder und mich einfache Arbeiten verrichten lassen, damit wir nicht in den Krieg müssen. Gisa wird uns eines Tages retten, mit nichts als Nadel und Faden.

»Wie Tag und Nacht, meine Mädchen«, murmelt Ma und fährt sich durchs graue Haar. Das ist nicht als Beleidigung gemeint, sondern die schmerzhafte Wahrheit. Gisa ist geschickt, hübsch und herzensgut. Ich bin ein bisschen gröber gestrickt, wie Ma es höflich ausdrückt. Das Dunkel zu Gisas Licht. Das Einzige, was wir gemeinsam haben, sind die Ohrringe und die Erinnerungen an unsere Brüder.

Pa keucht in seiner Ecke und schlägt sich mit der Faust vor die Brust. Das ist nichts Ungewöhnliches, weil er nur noch einen echten Lungenflügel hat. Ein geschickter roter Arzt hat ihn glücklicherweise retten können, indem er den kollabierten Flügel durch ein Gerät ersetzt hat, das für ihn atmet. Das Gerät war keine Erfindung der Silbernen; die brauchen so etwas gar nicht. Sie haben die Heiler. Aber Heiler verschwenden ihre Zeit nicht damit, Rote zu behandeln oder gar an der Front zu arbeiten, um Soldatenleben zu retten. Die meisten von ihnen bleiben in den Städten, wo sie das Leben betagter Silberner verlängern und Lebern heilen, die von Alkohol ruiniert sind, oder Ähnliches. Aus diesem Grund sind wir Roten dazu gezwungen, einen illegalen Handel mit Technologien und Erfindungen zu treiben, um uns selbst zu helfen. Einiges davon ist wertlos und das meiste funktioniert nicht mal – aber ein klickendes kleines Stück Metall hat meinem Vater das Leben gerettet. Ich höre es ständig in ihm ticken wie einen leisen Puls, der seine Atmung in Gang hält.

»Ich will keinen Kuchen.« Sein Blick wandert kurz zu seinem Bauch, er hat zugelegt.

»Dann sag mir, was du stattdessen haben möchtest. Vielleicht eine neue Uhr oder –?«

»Sachen, die du anderen Leuten vom Handgelenk gestohlen hast, betrachte ich nicht als neu, Mare.«

Ma zieht schnell den Eintopf vom Herd, bevor ein weiterer Krieg im Hause Barrow losbrechen kann. »Essen ist fertig!« Sie trägt den Topf zum Tisch, und der Geruch umhüllt mich.

»Riecht sehr gut, Ma«, lügt Gisa. Pa ist nicht so taktvoll und verzieht das Gesicht.

Um nicht dumm dazustehen, zwinge ich mich, von dem Eintopf zu essen. Erstaunt und erfreut stelle ich fest, dass er gar nicht so schlecht schmeckt wie sonst. »Hast du den Pfeffer verwendet, den ich dir mitgebracht habe?«

Statt zu nicken, zu lächeln und mir zu danken, weil ich es gemerkt habe, wird Ma rot und antwortet nicht. Ihr ist bewusst, dass ich den Pfeffer gestohlen habe, wie alle meine Gaben.

Gisa verdreht die Augen über ihrem Teller, weil sie weiß, was los ist.

Man sollte meinen, ich wäre an so etwas gewöhnt, aber dass meine Eltern nicht gutheißen, was ich tue, macht mir zu schaffen.

Ma seufzt und legt die Hände vors Gesicht. »Du kannst sicher sein, dass ich das zu schätzen weiß, Mare. Ich wünschte nur …«

»Dass ich mehr wie Gisa wäre«, beende ich ihren Satz.

Ma schüttelt den Kopf. Noch eine Lüge. »Nein, natürlich nicht. Das habe ich nicht gemeint.«

»Aha.« Die Verbitterung, die in diesem einen Wort mitschwingt, ist bestimmt noch auf der anderen Seite des Dorfes zu spüren. Nur mit Mühe unterdrücke ich das Zittern in meiner Stimme. »Das ist das Einzige, womit ich euch aushelfen kann, bevor … bevor ich weggehe.«

Wenn man auf den Krieg anspielt, kehrt in unserem Haus sofort Ruhe ein. Sogar Pas Keuchen hört auf. Ma wendet sich mit vor Zorn hochrotem Kopf ab. Gisa legt unter dem Tisch ihre Hand auf meine.

»Ich weiß, dass du tust, was du kannst, und dass du die besten Absichten hast«, flüstert Ma. Es kostet sie viel Überwindung, das zu sagen, aber es tröstet mich dennoch.

Also halte ich den Mund und zwinge mich zu nicken.

Plötzlich zuckt Gisa zusammen, als hätte sie einen Stoß bekommen. »Oh, das habe ich ja völlig vergessen! Ich bin auf dem Heimweg von Summerton auf der Post gewesen, und da lag ein Brief von Shade!«

Das schlägt ein wie eine Bombe. Ma und Pa reißen sich förmlich um den schmutzigen Umschlag, den Gisa aus der Tasche zieht. Ich sehe zu, wie er von Hand zu Hand geht und sie das Papier untersuchen. Meine Eltern können nicht lesen und befragen deshalb das Papier selbst nach neuen Informationen.

Pa schnüffelt an dem Brief und versucht, den Geruch einzuordnen. »Kiefernholz, nicht Rauch. Gut! Das heißt, er ist nicht mehr am Todesstreifen.«

Wir atmen erleichtert auf. Der Todesstreifen ist ein zerbombter Landstrich, der Norta mit den Lakelands verbindet. Dort findet ein Großteil der Gefechte statt. Und dort sind auch die meisten Soldaten – in Schützengräben,...

Erscheint lt. Verlag 24.4.2015
Reihe/Serie Die Farben des Blutes
Übersetzer Birgit Schmitz
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte action • Action & Abenteuer Liebesromane • Adel • A Game of Thrones • All Age Fantasy • Ball • Bittersweet • Broken Throne • Cal und Mare • Cruel Crown • Das Lied von Feuer und Eis • Der Gesang der Königin • Die Bestimmung • Divergent • dystopie Bücher • Dystopie deutsch kindle • Dystopie Jugendbücher • Dystopie Jugendromane • dystopie romane • Fantasy • Fantasy Bücher • Fantasy für Jugendliche • Fantasy Liebesromane • Fantasy Liebesromane deutsch • Fantasy Liebesromane für Erwachsene • Fantasy Liebesromane für Jugendliche • Fantasyromane • Fantasy Romane • fantasy romane für erwachsene • Fantasy Romane für Jugendliche • Gläsernes Schwert • Glass Sword • goldener Käfig • Hunger Games • Intrige • King's Cage • Königreich • Liebe • Liebesromane • Liebesromane für Jugendliche • Magie Fantasy deutsch • Maven und Mare • New-York-Times-Bestseller • Norta • Prinz • Queen Song • Rebellion • Red Queen • Romane & Erzählungen für Jugendliche • Romantasy • Rotes Netz • Science Fiction & Fantasy für Jugendliche • SPIEGEL-Bestseller • Spiegel-Bestseller-Autorin • Spiegel Bestseller Liebesroman • SpiegelBestsellerliste • Steel Scars • Superkräfte • tribute von panem • Verfilmung • War Storm • Wütender Sturm • X-Men • Zerschlagene Krone
ISBN-10 3-646-92724-0 / 3646927240
ISBN-13 978-3-646-92724-5 / 9783646927245
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