Der Räuber

112 Aquarell-Zeichnungen nach dem Roman Robert Walsers

(Autor)

Buch | Softcover
248 Seiten
2015
Edition Haus am Gern (Verlag)
978-3-9524192-0-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Räuber - Tilo Steireif
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Der Lausanner Künstler Tilo Steireif hat sich von Robert Walsers Roman Der Räuber zu 115 Aquarell-Zeichnungen inspirieren lassen. Reto Sorg, Leiter des Robert Walser Zentrums in Bern, schreibt das Nachwort.

Leiter Walser-Zentrum Bern

Tilo Steireif
Bern — Was bedeutet es, Künstler zu sein?
Was verlangt es einem ab? Robert Walser
(1878–1956) hat sich diese Fragen gestellt, als
er mit Bleistift seinen Roman ‹Der Räuber› niederschrieb.
Tilo Steireif (*1969, Lausanne) hat bei der Lektüre über die Aktualität des Buches
gestaunt und mit 112 Aquarellzeichnungen auf Walsers Text geantwortet.
Der Roman ‹Der Räuber› nimmt eine Sonderstellung im Werk Robert Walsers ein. 1925
verfasst, aber erst nach Walsers Tod veröffentlicht, schildert das Buch einen erfolglosen
Schriftsteller, der Walser deutlich ähnelt. Er setzt sich mit der Frage auseinander, wie man
als Künstler lebt und wie man sich Geltung verschafft, in der Kunstwelt und in der Gesellschaft allgemein. Ironisch-melancholisch blickt Walser auf die Normen des Kulturbetriebs, in dem der «Weniginbetrachtkommende», wie Walser seinen Räuber auch nennt, verschämt am Tisch des Namhaften sitzt, der ihn gnädig eingeladen hat. Auch formal sticht ‹Der Räuber› aus Walsers Schaffen heraus: Das Buch erzählt
keine in sich geschlossene Geschichte, sondern zerfällt in unzählige kleine Geschichten und Bemerkungen, sprachspielerische Abschweifungen und anarchische Nachdenkereien darüber, weshalb es dem Räuber trotz aller Mühen und Finten nicht gelingen mag, die kulturinteressierte Welt zu erobern.
Steireif, der Walsers Buch eher zufällig für sich entdeckte, findet sich in dem Räuber mit all
seinen finanziellen Sorgen und Imagefragen wieder. Schon beim ersten Lesen reizte es ihn, den verschnörkelten Humor Walsers in Bilder zu fassen. Immer wieder arbeitete er das Buch durch. So entstand eine Serie von 112 formal sehr reduzierten, doch inhaltlich anspielungsreichen Zeichnungen, die weit mehr sind als Text-Illustrationen. Steireif verbindlich nicht nur Szenen, er lässt eigene Interpretationen und Erfahrungen mit einfliessen, garniert den walserschen Sprachwitz mit bildlichem Humor.
Als imitiere er die walsersche Lust an der Abschweifung, flicht Steireif kunst- und kulturhistorische Randbemerkungen mit ein, kleine Hommagen und Zitate, die von Caspar David Friedrich über die kühne Architektur Brasilias bis zu Fischli/Weiss reichen.
Steireifs Zeichnungen sind nun im Robert-Walser-Zentrum in Bern zu sehen, das neben
einer umfangreichen Bibliothek auch über einen kleinen Ausstellungsraum verfügt. In
dichter Reihung hängen die Zeichnungen ringsum an den Wänden, was beim Betrachten das Gefühl vermittelt, man tauche buchstäblich ein in die kuriose und abgründige Welt des Räubers und begleite ihn bei seiner Suche nach Selbstverortung.
Und die Edition Haus am Gern hat Steireifs Zeichnungen in einem Buch gebündelt,
das mit seiner engen Text-Bild-Verbindung beinahe etwas von einer Graphic Novel hat.

Alice Henkes im Kunstbulletin

Tilo Steireif · Der Räuber nach dem Roman von Robert Walser, Serie 2014/15, 112 Aquarellzeichnungen
! Robert Walser-Zentrum, bis Juni 2016; ‹Tilo
Steireif. Der Räuber nach dem Roman von
Robert Walser›. 112 Aquarellzeichnungen, mit
Text von Reto Sorg, Ed. Haus am Gern, Biel
" www.robertwalser.ch

Erscheint lt. Verlag 31.10.2015
Nachwort Reto Sorg
Zusatzinfo farbige Aquarellzeichnungen
Verlagsort Biel
Sprache deutsch
Maße 225 x 170 mm
Gewicht 400 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Literatur
Kunst / Musik / Theater
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Slavistik
Schlagworte Räuber • Reto Sorg • Robert Walser • Walser Zentrum
ISBN-10 3-9524192-0-6 / 3952419206
ISBN-13 978-3-9524192-0-5 / 9783952419205
Zustand Neuware
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