Perry Rhodan 2804: Hüter der Zeiten (eBook)

Perry Rhodan-Zyklus 'Die Jenzeitigen Lande'
eBook Download: EPUB
2015 | 1. Auflage
64 Seiten
PERRY RHODAN digital (Verlag)
978-3-8453-2803-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Perry Rhodan 2804: Hüter der Zeiten -  Michael Marcus Thurner
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Einsatz im heimischen Sonnensystem - einem Geheimnis der Vergangenheit auf der Spur Auf der Erde schreibt man den Herbst 1517 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ). Menschen haben Teile der Milchstraße besiedelt, Tausende von Welten zählen sich zur Liga Freier Terraner. Man treibt Handel mit anderen Völkern der Milchstraße, es herrscht weitestgehend Frieden zwischen den Sternen. Doch wirklich frei sind die Menschen nicht. Sie stehen - wie alle anderen Bewohner der Galaxis auch - unter der Herrschaft des Atopischen Tribunals. Die sogenannten Atopischen Richter behaupten, nur sie und ihre militärische Macht könnten den Frieden in der Milchstraße sichern. Wollen Perry Rhodan und seine Gefährten gegen diese Macht vorgehen, müssen sie herausfinden, woher die Richter überhaupt kommen. Ihr Ursprung liegt in den Jenzeitigen Landen, in einer Region des Universums, über die bislang niemand etwas weiß. Auf dem Weg dorthin kommt es zu einem Unfall, der Perry Rhodan in die Vergangenheit der Milchstraße verschlägt, mehr als 20 Millionen Jahre vor seiner Geburt. In dieser Zeit suchen die kriegerischen Tiuphoren die Galaxis heim. Und im heimatlichen Solsystem trifft der unsterbliche Terraner die HÜTER DER ZEITEN ...

3.


Poxvorr Karrok

 

Er glaubte zu spüren, wie das Banner wehte, wie dessen ÜBSEF-Füllungen sich kundtaten, wie ein kräftiger Sturm an eingefangenen Bewusstseinen durch das Sterngewerk blies.

Die TOIPOTAI hatte wieder einmal ein herausragendes Ergebnis erzielt und die Banner-Kampagne auf der Welt Vennbacc ruhmreich beendet. Und er, Poxvorr Karrok, war mehr als nur dabei gewesen!

Er bewegte sich einmal mehr durch den Übungsraum und vollführte die dritte Runde an diesem Trainingshalbtag. Er musste sich austoben, musste die Kampfesfreude dämpfen und auf ein Normalmaß senken. Das Kriegsbukett war immer noch da und erhitzte ihn.

Seine erste Banner-Kampagne! Seine ersten Tötungen im Kampfeinsatz! Er brachte Ruhm über seinen Vater und dessen Ahnen, er hatte sich jedermann bewiesen – nicht inhörig, aber erfolgreich!

»Übungsbild aus!«

Die Simulation einer engen Straße, in der Gegner auf Erlösung durch einen tödlichen Schuss aus seiner Waffe warteten, machte der Realität Platz. Zwei Männer traten ins Innere des kahlen Raumes, beide kannte er.

Poxvorr sprang aus seiner gebückten Haltung hoch. »Tnoxa Yaff! Und ... der Tomcca-Caradocc!«

»Da ist er also, unser jugendlicher Held. Es ist nur wenig Zeit vergangen, seit wir uns das letzte Mal unterhielten«, sagte der Befehlshaber der TOIPOTAI und mit Sicherheit mächtigste Tiuphore der gesamten Kampagne.

»Ja, Tomcca-Caradocc.« Der Befehlshaber der TOIPOTAI war gekommen, um ihn zu belobigen. Poxvorr konnte seine freudige Erregung kaum verbergen. »Dein Einsatzleiter Tnoxa Yaff hat deine Einstellung zum Kampf und deine Leistungen ausdrücklich gelobt. Er meint, dass er niemals zuvor einen derart begabten Frischling in den Banner-Kampf geführt hätte.«

»Danke, Tomcca-Caradocc. Danke, Einsatzleiter.« Die Brünne wollte ihm schier bersten vor Freude. Doch er durfte sich nichts anmerken lassen. Es gab passendere Gelegenheiten, Emotionen zu zeigen.

»Wie sieht es mit deinem Conmentum aus? Fühlst du etwas? Deutet die Brünne an, dass sie mit dir in Kontakt treten möchte?«

»Nein, Tomcca-Caradocc.« Er bemühte sich, seine Enttäuschung nicht durchklingen zu lassen. Dass sich seine mentale Brücke zum Conmentum des Kriegsornats nicht entwickelte, war ein Makel, der schon viel zu lange Bestand hatte.

»Wie schade. Du wirst verstehen, dass wir nicht ewig darauf warten können, dass aus einem Hochbegabten wie dir ein inhöriger Kämpfer wird. Wie lange dürfen wir hoffen? Wann müssen wir dich aufgeben?«

Das war es also? Sein Anführer, sein Herr, jener Mann, der das großartigste Banner vor seinem Sterngewerk hängen hatte, trat ihn mit Füßen zurück in die Niederungen des Nichtkämpfens? Poxvorrs Beine zitterten.

Was würde mit ihm geschehen? Würde er von nun an für die technische Handhabe des Sterngewerks ausgebildet werden oder Handlangerdienste für die Kämpfer seines Volkes leisten, das Unbegrenzte Imperium von Tiu?

»Das Hoffen dauert an, aufzugeben ist nicht der Zeitpunkt, junger Poxvorr Karrok. Dein Einsatzleiter hat ein gutes Wort für dich eingelegt. Er kann sehr überzeugend sein, musst du wissen. Er wünscht, dass du ihn auch bei seinem nächsten Kommandounternehmen begleitest. Danach endet die Zeit des Wartens ... so oder so.«

Xacalu Yolloc drehte sich um und ging davon.

Poxvorr wartete eine Weile, bis die Schritte verklungen waren. Erst dann wagte er es, kräftig durchzuatmen. Auch Tnoxa Yaff, der bei ihm zurück blieb, war ein Vorgesetzter. Doch sie beide waren gleich alt, und Tnoxa verzichtete bei Gelegenheiten wie diesen darauf, seine rangmäßige Überlegenheit hervorzukehren. Er wusste, dass Poxvorr ihm zumindest gleichgestellt sein würde, wenn er inhörig geworden war.

»Danke, Einsatzleiter«, sagte Poxvorr dennoch respektvoll.

»Das war das Mindeste, was ich für dich tun konnte. Und jetzt setzen wir uns, einverstanden?«

Yaff ließ sich auf dem Boden nieder und verschränkte die Beine. Er hatte die Kriegsbrünne ausgezogen und trug eine bequeme Bordkombination. Dies war ungewöhnlich für einen Kämpfer seiner Güte.

»Ich habe einen verantwortungsvollen, aber auch ungewöhnlichen Auftrag erhalten«, sagte er. »Man bedankt sich bei mir für meine ausgezeichnete Kriegsarbeit und will mir die Möglichkeit geben, mich weiter zu beweisen. Allerdings ist dieser Einsatz höchst gefährlich, das Risiko hoch.«

»Kann es denn hoch genug sein?«

»Das sind schöne Worte, und ich könnte mir nichts Besseres vorstellen, als eines Tages mit dem Catiuphat in Verbindung zu treten. Ich werde jubeln, wenn es so weit ist und ich wieder mit den kämpfenden Vorfahren vereint bin. Doch bis dahin möchte ich noch an vielen Banner-Kampagnen teilnehmen. Bevorzugt an der Seite des Tomcca-Caradocc, denn er hat mir einen Platz in seinem Betreuerstab angeboten – sofern ich die kommende Mission zu seiner Zufriedenheit erledige.«

»Das ist ... großartig!« Kurz flammten Zorn und Eifersucht in Poxvorr auf. Yaff war schon lange inhörig und leistete in Verbindung mit seinem Conmentum Großartiges.

»Du bist ein wirklich begabter Kriegskünstler, Poxvorr«, lobte der Einsatzleiter. »Solltest du es schaffen, inhörig zu werden, kannst du es mit den besten Leuten im Sterngewerk aufnehmen. Ich wäre stolz, dich in meiner Gruppe zu haben.«

Seltsam. Andere Tiuphoren glaubten mehr an ihn als er an sich.

»Ich befehlige beim kommenden Einsatz etwa dreihundert Kämpfer. Und ich will dich während der ganzen Zeit nahe bei mir haben. Hast du verstanden?«

»Ja.«

»Es geht um jene Welt, von der diese wirklich lästigen Warnrufe ergehen, die schon mehr als einmal ergiebige Banner-Kampagnen verhindert haben. Wir wurden durch die Hüter der Zeiten um wahrhaft exquisite Geist-Komponenten betrogen.«

Ethik-Unterricht war über Jahre hinweg Bestandteil seiner Ausbildung gewesen. Tiuphoren wussten, dass sie anders waren als die meisten Geschöpfe des Universums und Ziele anstrebten, die sie von der Masse abhoben. Doch das war kein Wunder: Die Tiuphoren stellten an sich selbst den Anspruch, die Besten im Kampf ums Überleben zu sein – im Dies- ebenso wie im Jenseits. Es war nur legitim, alles einzufordern, das sie bekommen konnten, und je mehr Widerstand mögliche Gegner leisteten, desto ruhmreicher die Banner-Kampagnen.

Schwächlinge, und derer gab es viele, verstanden diese Ansichten nicht. Sie faselten von Frieden, Gleichberechtigung oder gedeihlichem Miteinander, obwohl jedermann wusste, dass die Natur allen Seins ein derartiges Verhalten nicht duldete.

Die Tiuphoren waren Flurbereiniger. Sie löschten aus, was zu schwach war, nahmen in ihre Banner auf, was sich als wertvoll genug bewiesen hatte. Sie taten dem Universum einen Gefallen – und sie erledigten ihre Arbeit mit großem sportlichem Ehrgeiz. Sie waren die Erlösten ebenso wie die Erlöser.

»Der Kampf um Phariske-Erigon tritt bald in eine entscheidende Phase, ebenso der Konkurrenzkampf zwischen dem Tomcca-Caradocc und Caradocc Accoshai. Letzterer ist derzeit mit seinem Sterngewerk XOINATIU unterwegs, um diesen seltsamen Zeitriss zu untersuchen und zu überprüfen, ob er für uns von Nutzen sein kann. Wir hingegen – nun, wir werden dafür sorgen, dass uns keine weiteren Geist-Komponenten vorenthalten werden.«

»Zeedun ...«, murmelte Poxvorr.

»Ja. Zeedun. Mein Einsatzkommando wird allerdings vor dem endgültigen Schlag die Stärke der Verteidigungskräfte im Mitraiasystem analysieren.«

»Wir werden die ersten Tiuphoren vor Ort sein?«

»Ja.«

Poxvorr fühlte, wie sich sein Körper aufpumpte, wie ihn die Kampfeslust aufs Neue durchströmte. Sie würden neues, bislang unbekanntes Terrain betreten.

»Von uns hängt es ab, wie der Tomcca-Caradocc weiter verfährt. Bewahrheiten sich unsere Annahmen, wird es eine große Schlacht geben. Wir bestimmen die Form des Angriffs, dürfen den Boden für die Eroberung des Mitraiasystems bereiten. Was für eine großartige Vorstellung!«

Poxvorr meinte zu riechen, welche Gelegenheit sich den Erlösten bot. »Wir werden Xacalu Yolloc alle Informationen beschaffen, die er benötigt. Damit er in der Schlacht eine gute Balance findet. Damit nicht zu wenige Schiffe und Sterngewerke eingesetzt werden, aber auch nicht zu viele.«

»So ist es geplant. Der Tomcca-Caradocc will wie immer einen ungefährdeten Sieg, viel Ehre und möglichst vortreffliche Geist-Komponenten für das Banner unseres Schiffes.« Tnoxa Yaff sprang auf die Beine, unruhig geworden. »Wir haben nicht mehr viel Zeit, ich muss einige Vorbereitungen treffen. Aber ein Waffengang steht noch aus.«

Er trat ohne Vorwarnung zu, und wäre Poxvorr nicht im letzten Augenblick ausgewichen, hätte er gewiss Prellungen an Oberschenkel und Becken davongetragen. Trotz Brünne.

Er rollte beiseite, wich einem wuchtigen Hieb aus, entzog sich rasch der Reichweite seines Gegners.

Yaff lächelte. »Man merkt in der Tat kaum, dass du noch nicht inhörig bist. Aber es geht nicht nur um das Conmentum. Es geht auch um Instinkte, das Gefühl für den richtigen Moment, Körperspannung, Finten und ...« Noch während er redete, unternahm der Einsatzleiter den nächsten Angriff, aber auch diesmal durchschaute Poxvorr ihn und wich aus.

»Waffen!«, rief Yaff in Richtung der Decke des Übungsraums.

Das Schiffsgehirn gehorchte. Zwei halbmannsgroße Maschinen tauchten wie aus dem Nichts auf und brachten Schlagwaffen herbei, einfache Knüppel, die meist während der Übungseinheiten zum Einsatz kamen. Sie waren intelligent und erkannten, wann ein Gegner einen Schlag nicht mehr abzublocken imstande war und Verletzungsgefahr...

Erscheint lt. Verlag 14.5.2015
Reihe/Serie Perry Rhodan-Erstauflage
Verlagsort Rastatt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Erstauflage • Perry Rhodan • Science Fiction
ISBN-10 3-8453-2803-7 / 3845328037
ISBN-13 978-3-8453-2803-4 / 9783845328034
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