Perry Rhodan 2803: Unter dem Sextadim-Banner (eBook)

Perry Rhodan-Zyklus 'Die Jenzeitigen Lande'
eBook Download: EPUB
2015 | 1. Auflage
64 Seiten
PERRY RHODAN digital (Verlag)
978-3-8453-2802-7 (ISBN)

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Perry Rhodan 2803: Unter dem Sextadim-Banner -  Marc A. Herren
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Ein Sonnensystem wird angegriffen - Perry Rhodan gerät zwischen die Fronten 'Auf der Erde schreibt man den Herbst 1517 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ). Menschen haben Teile der Milchstraße besiedelt, Tausende von Welten zählen sich zur Liga Freier Terraner. Man treibt Handel mit anderen Völkern der Milchstraße, es herrscht weitestgehend Frieden zwischen den Sternen. Doch wirklich frei sind die Menschen nicht. Sie stehen - wie alle anderen Bewohner der Galaxis auch - unter der Herrschaft des Atopischen Tribunals. Die sogenannten Atopischen Richter behaupten, nur sie und ihre militärische Macht könnten den Frieden in der Milchstraße sichern. Wollen Perry Rhodan und seine Gefährten gegen diese Macht vorgehen, müssen sie herausfinden, woher die Richter überhaupt kommen. Ihr Ursprung liegt in den Jenzeitigen Landen, in einer Region des Universums, über die bislang niemand etwas weiß. Auf dem Weg dorthin kommt es zu einem Unfall, der Perry Rhodan in die Vergangenheit der Milchstraße verschlägt, mehr als 20 Millionen Jahre vor seiner Geburt. In dieser Zeit suchen die kriegerischen Tiuphoren die Galaxis heim. Ihr Feldzug gegen deren Bewohner findet statt UNTER DEM SEXTADIM-BANNER ...

1.


 

Auf dem Schlachtfeld steht ein Tiuphore nicht nur in Konkurrenz mit dem Feind, sondern auch mit jedem anderen Tiuphoren. Diese Konkurrenz optimiert die Konkurrierenden wie auch die Gesamtheit des Volkes.

Aus: »Die grundlegenden Abhandlungen des Erlösers über die tiuphorische Kriegsführung«

 

Poxvorr Karrok stand mit angehaltenem Atem vor seinem Kriegsornat.

Das Kriegsornat – die Brünne, wie es auch genannt wurde, aber ihm schien das zu profan, zu kurz und zu unmelodisch – war der schlechterdings perfekte Kampfanzug. Das blauschwarze Oberflächenmaterial fühlte sich kalt und warm zugleich an, eine Folge der Verwendung von Tiauxin, in dem kristalline und amorphe Elemente verbunden waren. Dank des Tiauxins passte sich die Form des Kampfanzugs der jeweiligen Situation an und wechselte anschließend in seine Grundstruktur zurück.

Langsam ließ der junge Tiuphore die angehaltene Luft entweichen, während er mit den Fingern über die Brustpanzerung fuhr.

Mein Kriegsornat.

Die Kampfanzüge waren darauf ausgelegt, ihre Träger im Einsatz optimal zu unterstützen. Wenn das Zusammenspiel zwischen Kämpfer und Kriegsornat funktionierte, wenn sie beide eins wurden, waren sie praktisch unbesiegbar. Bereit, den Ruhm des Siegreichen zu empfangen.

Wenn, wenn, wenn!

Poxvorr zog die Hände zurück, als hätte er einen elektrischen Schlag erhalten.

»Was ist los, Kleiner?«, erklang eine ruhige Stimme in seinem Rücken. »Hat dich ein Aktionslicht gezwickt?«

Poxvorr wirbelte herum.

Binyabik Corkecc stand breitbeinig und in voller Brünne vor ihm. Sein Mentor gehörte zu den begnadetsten Kämpfern, die Poxvorr kannte. Obwohl er nur ein paar Jahre älter war als Poxvorr, beherrschte er sein Kriegsornat in einer Perfektion, die ihm seinen Platz in den tiuphorischen Geschichtsbüchern unweigerlich sichern würde. Poxvorr wäre es niemals gelungen, lautlos hinter seinen Mentor zu treten.

»Zieh deine Brünne an!«

»In Kürze beginnt die Aufhebung meines Vaters«, murmelte Poxvorr. »Ich habe keine Zeit für einen Übungslauf.«

»Unsinn!«

Poxvorr verschränkte die Arme. »Ich habe keine Zeit!«, wiederholte er trotzig.

Binyabik machte einen Schritt auf ihn zu. Er hatte das Visier seines Kopfteiles geöffnet, sodass Poxvorr direkt in die eisblauen Augen blickte.

»Du musst immer Zeit haben! Übungseinheiten sind dein Freund, dein einziger Freund, wenn du weiterkommen willst. Ist es nicht so, dass ein Teil deines Schmerzes, den du jetzt gerade verspürst, daher kommt, dass du nicht rechtzeitig inhörig wurdest? Dein Vater hat darunter gelitten, dass du mit dem Conmentum des Anzuges nicht kommunizieren kannst.«

Ein wunder Punkt in Poxvorrs Denken. Er war der weitaus älteste nicht-inhörige Ornatsnovize. Nur der Umstand, Sohn des ruhmreichen Vorr Yaconc zu sein, hatte ihn bisher davor bewahrt, das Kriegsornat zurück ins Arsenal zu geben und eine Funktion im Innendienst anzutreten.

»Du weißt genau, dass mein Vater stolz darauf war, dass ich die höchsten jemals gemessenen Kampfwerte ohne Unterstützung durch das Conmentum erzielt habe!«

»Welch ein Wunder«, sagte Binyabik abschätzig. »Du hast fast dreimal so viele Übungseinheiten absolviert wie jeder andere Ornatsnovize. Da waren deine guten Ergebnisse nur winzige Tropfen Balsam auf der leidenden Seele deines Vaters. Er ging nicht mehr davon aus, dass du je inhörig würdest. Er schämte sich für seinen Sohn, das ewige Talent.«

»Du ...« Zitternd stand Poxvorr einen Moment vor seinem Mentor, der ihn aufmerksam aus diesen ruhigen eisblauen Augen musterte.

»Du hast mich gebeten, ein gutes Wort einzulegen, damit du bei der nächsten Banner-Kampagne berücksichtigt wirst«, fuhr Binyabik unerbittlich fort. »Aber ich weiß nicht, ob ich das wirklich tun soll. Es ist eine Ehre, unter dem ruhmreichen Banner der TOIPOTAI in den Kampf zu ziehen. Und Ehre muss man zuerst erringen. Es genügt nicht, Sohn eines ehemaligen Sternspringer-Kommandanten zu sein. Ich denke, das sieht auch Xacalu Yolloc so.«

Poxvorr wurde es kurz schwarz vor Augen. Er verehrte Yolloc, den Kommandanten ihres Sterngewerks TOIPOTAI. Hauptsächlich ihm war es zu verdanken, dass ihr Sextadim-Banner in Sachen Reichtum und Sättigung alle anderen Sterngewerke überstrahlte.

Wollte sein Mentor ihn nur provozieren? Oder war es bereits beschlossene Sache, dass die nächste Banner-Kampagne der TOIPOTAI ohne Poxvorr Karrok stattfinden würde?

Kurz ließ er den Blick durch seine Privatunterkunft schweifen. Wie viele dieser Quartiere war sie nicht sehr breit, dafür aber hoch, in mehrere Halbebenen unterteilt, mit engen Spalten, Nischen und Gruben. Offene, symmetrische Räume waren ihm wie allen anderen halbwegs vernünftigen Tiuphoren ein Gräuel.

Zwei Halbebenen oberhalb von ihm lag der Prallfeldblaster, den sie normalerweise für Übungsläufe verwendeten. Dort musste er hinkommen. Binyabik hatte keine Übungswaffe dabei; der Blaster würde ihre Fähigkeiten einigermaßen nivellieren.

Poxvorr wirbelte herum, setzte zwei Finger an den Halsansatz der Brünne und strich mit einer schnellen Bewegung hinunter bis zum Schritt.

Begleitet von einem halben Dutzend blauflammiger Aktionslichter öffnete sich der Anzug vom Scheitelpunkt bis zu den Sohlen der integrierten Kampfstiefel, sodass er sich nur umdrehen und rückwärts in die Brünne treten musste. Sofort verschloss sich der Anzug. Im Innendisplay leuchteten die aktuellen Vital- und Umgebungswerte auf.

»Und nun handelst du im Zorn«, sagte Binyabik. Sein Gesicht verschwand hinter dem blauschwarzen Helmvisier. »Ist das der Weg ...«

Bevor sein Mentor den Satz zu Ende gesprochen hatte, griff Poxvorr an. Von seiner links-rechts-links-Kombination erreichte aber nur der erste Schlag die Schulter seines Gegners. Binyabik, unterstützt von seinem Kriegsornat, beugte den Oberkörper so weit zurück, dass Hüfte und Kopf beinahe auf gleicher Höhe waren.

»... den du gehen willst, um dich der schmerzhaften Selbsterkenntnis zu entwinden?«, beendete Binyabik den angefangenen Satz. Während dieser Worte krachte seine rechte Faust gedankenschnell zweimal in Poxvorrs Seite.

Der junge Tiuphore verlor das Gleichgewicht und stolperte beim Versuch, es wiederzufinden, über Binyabiks ausgestrecktes Bein. Poxvorr stürzte zu Boden. Da dieser nicht vertikal zur Schwerkraftausrichtung verlief, rollte er mehrere Schritte von seinem Gegner weg.

Über eine Rückwärtsrolle kam Poxvorr wieder in den Stand. Während sein Mentor in Angriffshaltung ging, zog sich Poxvorr auf die über ihm stehende Halbebene hoch, zwängte sich durch zwei Pfeiler und sprang auf eine angedeutete Altane auf der anderen Seite seines Quartiers.

Binyabik folgte ihm mit dem Blick und schien dann durch sein Conmentum über den Prallfeldblaster auf der oberen Halbebene informiert zu werden. Jedenfalls sprang er aus dem Stand in die Höhe und landete vor den beiden Säulen, vor denen Poxvorr zuvor gestanden hatte.

Nun galt es keine Zeit mehr zu verlieren. Der Ornatsnovize rannte über die Kante der Altane an der Wand entlang. Mit einem mächtigen Sprung erreichte er eine Einbuchtung, federte den Aufprall ab und sprang sofort weiter. Mit ausgestreckten Armen segelte er auf die Kante der Halbebene zu. Im Augenwinkel blitzte ein schwarzblauer Schatten auf, der in seine Richtung flog.

Poxvorr bekam mit der linken Hand die Kante zu fassen, krallte sich an ihr fest, während der Rest des Körpers an die Unterseite der Halbebene schlug. Gleichzeitig spürte er, wie Binyabiks schwerer Körper gegen ihn krachte.

Er hatte sich darauf vorbereitet und schlug mit dem Ellbogen gegen seinen Widersacher, bevor dieser die Gelegenheit hatte, sich an ihm festzukrallen. Poxvorr traf ihn unterhalb der Achsel, und Binyabiks Körper löste sich von ihm.

Der Ornatsnovize schwang zurück, ergriff die Kante mit der zweiten Hand und zog sich hoch, während unter ihm sein Mentor auf dem Boden aufschlug. Poxvorr schnellte vorwärts, packte den Prallfeldblaster und feuerte zwei kurz gezielte Schüsse auf Binyabik, der sich bereits wieder aufgerappelt und zu den beiden Säulen emporgearbeitet hatte.

Der Blaster produzierte kopfgroße, halb transparente Prallfeldkugeln: Trafen diese präzise, stülpten sie sich über ihr Ziel und verbanden es mit einer Wand, dem Boden oder einer anderen Fläche.

Poxvorr hatte aber nur ungenau gezielt, sodass Binyabiks Kriegsornat keine Mühe hatte, die beiden Kugeln mit einem Arm abzufangen, mithilfe des formverändernden Tiauxins die Prallfeldentwicklung zu unterbinden, herumzuwirbeln und sie in Poxvorrs Richtung zurückzuschleudern.

Die erste Kugel riss ihm den Blaster aus der Hand, die zweite traf die Kante der Halbebene, umfloss seinen linken Knöchel und arretierte ihn an Ort und Stelle.

Fluchend blieb Poxvorr stehen. Er hatte den Übungslauf verloren.

Seelenruhig sprang Binyabik zu ihm hoch und öffnete das Helmvisier. Er sah amüsiert aus.

»Nicht schlecht, mein Kleiner, wirklich nicht schlecht. Einen Moment warst du klar im Vorteil. Jetzt stell dir einmal vor, wie es wäre, wenn du dich mit dem Conmentum verbinden könntest. Deine Kampfwerte würden sich potenzieren.«

Poxvorr ließ das Helmteil zurückfahren. Er spürte, wie seine Lippen zitterten.

Binyabik richtete den Blaster auf seinen Knöchel und desaktivierte das Prallfeld. »Hast du wenigstens etwas gespürt?«, fragte er dann mit deutlich sanfterer Stimme. »Eine Ahnung? Die Spur eines Echos deiner eigenen Gedanken?«

Poxvorr blickte zu Boden. »Nein. Da war absolut...

Erscheint lt. Verlag 7.5.2015
Reihe/Serie Perry Rhodan-Erstauflage
Verlagsort Rastatt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Erstauflage • Perry Rhodan • Science Fiction
ISBN-10 3-8453-2802-9 / 3845328029
ISBN-13 978-3-8453-2802-7 / 9783845328027
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