Gilde der Jäger - Engelsseele (eBook)

Engelsseele

(Autor)

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2015 | 1. Auflage
544 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-8025-9702-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Gilde der Jäger - Engelsseele -  Nalini Singh
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Die große Schlacht um New York hat tiefe Wunden in der Stadt und bei ihren Bewohnern hinterlassen. Das Letzte, was der Erzengel Raphael und seine Geliebte Elena nun brauchen, ist ein weiterer Todesfall - besonders wenn dieser die Handschrift eines wahnsinnigen Erzfeindes trägt. Die Jägerin Ash, eine begabte Fährtensucherin, und der attraktive Vampir Janvier sollen gemeinsam in dem rätselhaften Mordfall ermitteln und begeben sich dabei in größte Gefahr ...



<p>Nalini Singh wurde auf den Fidschi-Inseln geboren und ist in Neuseeland aufgewachsen. Nach verschiedenen Tätigkeiten, unter anderem als Rechtsanwältin und Englischlehrerin, begann sie 2003 eine Karriere als Liebesromanautorin. Mit ihrer Gestaltwandlerserie und der Gilde der Jäger feiert sie international große Erfolge.</p>

Nalini Singh wurde auf den Fidschi-Inseln geboren und ist in Neuseeland aufgewachsen. Nach verschiedenen Tätigkeiten, unter anderem als Rechtsanwältin und Englischlehrerin, begann sie 2003 eine Karriere als Liebesromanautorin. Mit ihrer Gestaltwandlerserie und der Gilde der Jäger feiert sie international große Erfolge.

Schattenteam


Leise und so schnell sie konnte hastete Ashwini die Treppe hinauf. Sie durfte auf keinen Fall Lärm machen und das stockfinstere Treppenhaus, in dem sich die Stufen in einer Art quadratischer Spirale um einen Lichtschacht herum vom Keller bis in den vierundsiebzigsten Stock hochzogen, war ideal für Echos. Hier prallte jedes Geräusch vielfach verstärkt von den Wänden ab.

Zwar tobte am Himmel über New York eine Schlacht zwischen Erzengeln, und unten auf der Erde waren die Vampire der Stadt gegen die Geißel der Wiedergeborenen angetreten, aber Vorsicht war doch angebracht, fand Ashwini, obwohl vermutlich niemand etwaigen Lärm hier im Treppenhaus hören würde. Aber zu große Unbekümmertheit konnte sich rächen und einen das Leben kosten. Deswegen hatte Janvier auch die Stromzufuhr zu diesem Teil des Gebäudes unterbrochen und Naasir ihre Feinde durch ein paar nette kleine Sprengungen abgelenkt.

Als ein Stockwerk weiter oben eine Tür aufging, presste sie sich dicht an die Wand. Ein dünnes Rinnsal Schweiß rann ihr den Rücken hinunter.

»Das Treppenlicht funktioniert nicht.« Überdeutlich dröhnte die verärgerte Männerstimme durch das als Bürohaus konzipierte Gebäude, für dessen grauenhafte Akustik ein für seine »gewagten« Arbeiten bekannter Architekt verantwortlich zeichnete. »Anscheinend hat das Haus bei Raphaels letztem Angriff etwas abbekommen.«

»Nein.« Die Frauenstimme war ebenso klar zu verstehen. »Er hat Leute auf dieser Seite der Front. Lass einfach auf diesem Stockwerk beide Zugangstüren verriegeln, und ich gebe Bescheid, dass das im restlichen Gebäude genauso gehandhabt wird.«

Ashwini grinste: Bei dem, was sie hier vorhatte, brauchte sie keinen Zugang zu den Stockwerken.

Sie stieg weiter nach oben, sobald die feindlichen Wachen sich verzogen hatten. Naasir hatte ihrer kleinen Truppe den Namen Schattenkämpfer gegeben, was Ashwini gefiel. Schattenkämpfer klang viel besser als Spion und in ihren Ohren auch besser als Soldat. Sie, Janvier und Naasir hatten als Gruppe die Aufgabe übernommen, aus dem Herzen des gegnerischen Lagers heraus ihren Feinden Unannehmlichkeiten zu bereiten, sie zu verwirren, zu ärgern und zu reizen. Für ein lediglich aus drei Personen bestehendes Team machten sie ihre Sache verdammt gut, fand Ashwini.

Was sie jetzt vorhatte, sollte das Tüpfelchen auf dem i werden.

Inzwischen war sie in dem Stockwerk direkt unter dem Dach angekommen, setzte ihren kleinen Rucksack ab und nahm die darin befindliche Sprengladung heraus. Zehn Sekunden, mehr brauchte sie nicht, um die Ladung anzubringen und scharf zu machen. Die zu erwartende Explosion würde vielleicht nicht gleich das ganze Dach in die Luft fliegen lassen, dürfte aber genügend Schaden anrichten, um die Invasionsstreitkräfte aus dem Takt zu bringen. »Fertig!«, flüsterte sie in die Sprechmuschel des schlanken, eleganten Funkgeräts, das sie sich ans rechte Ohr gehängt hatte.

»Dann nichts wie raus mit dir, Cher.« Für den, der den stählernen Kern darin nicht hörte, klang Janviers Stimme so träge wie ein dunstverhangener Sommertag. »Sie haben gemerkt, dass du da bist.«

»Ich bin so gut wie weg.« Sie setzte sich den Rucksack wieder auf, schaffte es aber gerade mal zwei Treppenabsätze weit, als in einiger Entfernung unter ihr das Trampeln schwerer Kampfstiefel hörbar wurde, vermischt mit hektischen Rufen und Kriegsgebrüll.

Zeit für Plan B.

Rasch setzte sie den Rucksack wieder ab, um das darin befindliche, zusammengerollte Kletterseil herauszuholen, das sie nur am Geländer einhängen musste, um sich im selben Moment an den Verfolgern vorbei abzuseilen, ohne dass diese etwas mitbekamen. Schließlich trug sie ihre Handschuhe, die nur die Fingerspitzen frei ließen, nicht aus modischen Erwägungen heraus, sondern in Vorbereitung auf ebendiesen Notfall. Ohne Handschuhe hätte ihr die Haut in Fetzen von den Fingern gehangen, wenn sie nach einem solchen Abseilmanöver unten angekommen
wäre.

Sie prüfte schnell, ob das Metall des Geländers ihr Gewicht zumindest so lange tragen würde, bis sie unterhalb der Verfolger angekommen wäre, hängte den Karabinerhaken des Kletterseils direkt an dem Geländer ein und warf das Seil in den Lichtschacht. Es wickelte sich blitzschnell und fast lautlos ab, nur, wenn das Metall des Hakens gegen das Geländer stieß, konnte man ein leises Kratzen hören, das jedoch im Lärm der näher kommenden feindlichen Kämpfer fast unterging. Ashwini wollte sich gerade über das Geländer schwingen – der leere Rucksack sollte zurückbleiben –, als sie im Nacken einen warmen Luftzug spürte.

Natürlich fuhr sie sofort herum und griff von unten her an, aber sie war zu langsam. Der Mann, der lautlos durch die Tür in ihrem Rücken gekommen sein und sich von hinten an sie angeschlichen haben musste, prallte mit ihr zusammen. Der Karabinerhaken schepperte lautstark gegen das Geländer und bohrte sich Ashwini in den Rücken, als der Angreifer sie gegen das Geländer warf und ihr seinen Unterarm an den Hals drückte.

Fangzähne blitzten auf. »Wie nett! Taucht mein Lunch einfach so vor mir auf!«

Den eitlen Spruch hätte sich der Vampir lieber sparen sollen, denn Ashwini nutzte die Zeit, um aus den in den Ärmeln ihrer Jacke verborgenen Unterarmschienen ein Messer in jede Hand gleiten zu lassen, mit denen sie jetzt zustieß und zwar nach oben, auf seinen Unterleib gerichtet. Eingeklemmt, wie sie war, ließ sich ein zielgenauer Stich nicht hinbekommen, aber zumindest nahm er sie jetzt ernst, und sein Blut klebte an ihren Klingen. Vor Wut aufheulend, versetzte er ihr einen Fausthieb in den Magen – und wich einen Schritt zurück.

Mehr brauchte sie nicht.

Sie atmete an dem Schmerz vorbei, den sein Schlag ihr eingetragen hatte, und stieß erneut zu, diesmal so kräftig und treffsicher, dass es ihr gelang, eine Lunge zu punktieren. Einen Sterblichen hätte Ashwini auf diese Weise ausschalten können, aber ihr Gegner war kein Sterblicher.

Seine Stimme gurgelte vor Zorn, seine Augen glühten in der Dunkelheit. »Schlampe!« Als er diesmal ausholte, geschah das nicht mit der Faust.

Ashwini war zwar für den Nahkampf ausgebildet, aber hier war es stockdunkel, eng und ihr Gegner eindeutig in dieser Kunst kein Neuling. Gerade holte er mit einer Waffe zum Schlag gegen sie aus, bei der es sich allem Anschein nach um ein Breitschwert handelte. Sie riss beide Messer hoch, um den Schlag zu parieren, doch dazu kam er zu wuchtig und gut gezielt: Ihm gelang ein brutaler Treffer. Das Schwert schickte ihre Messer klirrend zu Boden, ritzte ihr mit der Spitze die linke Handfläche und die Innenseite des rechten Oberarms auf – dann spürte sie die ganze Klinge wie kaltes Feuer auf ihrer Brust.

Ein Geruch wie von Eisen, nass und dunkel, drang ihr in die Nase, ihr Atem ging flach und stoßweise.

Der Vampir lachte.

Als ihr klar wurde, dass sie hier nicht mehr herauskommen würde, denn das Getrampel der feindlichen Stiefel war jetzt gerade ein Stockwerk tiefer zu hören und vor ihr schwang dieser Vampir sein Schwert – als ihr klar wurde, dass das hier das Ende war, zwang sie irgendwie ihre rechte Hand dazu, die Pistole aus dem Schenkelhalfter zu ziehen. Kriegsgefangenschaft kam für sie nicht infrage, sie würde sich nie wieder von jemandem einsperren lassen. Wobei Lijuan auch kaum Gefangene machte, da sie gern Leute aß – im wahrsten Sinne des Wortes verzehrte. Was übrig blieb, wenn der Erzengel von China gespeist hatte, zerfiel noch in Lijuans Händen zu Staub.

»Tut mir leid, Cher«, flüsterte sie in das Funkgerät und damit in die Ohren des Mannes, der sie wieder spielen gelehrt hatte, lange nach dem Ende ihrer nur als absurd zu bezeichnenden Kindheit. Sie feuerte. Ihre Pistole spie Feuer, die Schüsse hallten durch das Treppenhaus, drangen durch den Angreifer, prallten an der Wand hinter ihm ab. Der Vampir wankte leicht unter dem Kugelhagel, wich auch zurück – hatte sich aber schnell wieder gefangen und überhäufte Ashwini mit wüsten Flüchen. Und dann sah sie ihn im hektisch flackernden Mündungsfeuer ihrer Pistole das Schwert zum letzten, entscheidenden Schlag heben.

Doch zu diesem kam es nicht mehr, denn ehe die scharfe Schneide auf sie niederfahren konnte, landete das Schwert mit lautem Geklirr auf dem Boden, und eine heiße Blutfontäne ergoss sich über Ashwinis Gesicht. Als sie das Feuer einstellte, konnte sie deutlich die dumpfen, nassen Schläge hören, mit denen der Kopf die Treppen hinuntersprang, und wusste: Diese Rettung hatte sie einer Klinge zu verdanken, die weder Schwert noch Messer war, sondern etwas dazwischen. Scharf wie eine Sense, nur tödlicher.

»Bei mir musst du dich nie entschuldigen, Süße!« Janvier riss sie in seine Arme und stürmte die Treppe hinauf.

Widerspruch war zwecklos, Ashwini war viel zu schwer verletzt. Wenn sie jetzt darauf bestand, aus eigener Kraft weiterzukommen, hielt sie sie nur beide auf. Also griff sie wortlos mit blutverschmierter Hand um Janvier herum, auf der Suche nach der Pistole, die er immer in einem Halfter an seiner Taille trug. Es dauerte eine Sekunde, bis sie sie gefunden und fest genug gepackt hatte. Sein Atem strich warm über ihren Hals, seine Muskeln spannten sich an, bewegten sich, während er mit seiner Last die Treppe hinaufhastete.

Irgendwie blendete sie die Tatsache aus, dass ihre Brust praktisch in zwei Stücke gehauen war, richtete sich, so gut es ging, auf und zielte mit beiden Pistolen, seiner und ihrer, über seine beiden Schultern hinweg. »Gleich wird es hart für deine...

Erscheint lt. Verlag 5.3.2015
Reihe/Serie Elena-Deveraux-Serie
Elena-Deveraux-Serie
Übersetzer Dorothee Danzmann
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Archangels Shadows
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Engel • Fantasy • Gestaltwandler • Nalini Singh • Romantik • Romantische Fantasy • Vampir
ISBN-10 3-8025-9702-8 / 3802597028
ISBN-13 978-3-8025-9702-2 / 9783802597022
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