Das Amulett der Ewigkeit (eBook)

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2015 | 1. Auflage
288 Seiten
Thienemann Verlag GmbH
978-3-522-62123-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Amulett der Ewigkeit -  Susanne Glanzner,  Björn Springorum
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London 1851: Schwarze Schatten jagen Christopher durch die düsteren Gassen. Doch er muss das Amulett in Thurgoods Buchladen bringen! Im letzten Moment schafft er es, das Schmuckstück dort zu verstecken und zu fliehen. London 2014: Christine findet das Amulett in einem Antiquariat. Sie steckt es heimlich ein, hinterlässt aber eine Nachricht. Diese erhält Christopher im Jahr 1851. Er schreibt ihr, sie solle es vor dunklen Gestalten beschützen. Über versteckte Botschaften halten die beiden Kontakt und verlieben sich ineinander. Erst spät merken sie, dass mehr als ein Jahrhundert sie trennt. Sie finden heraus, dass das Amulett es vermag, eine Brücke in der Zeit zu schlagen. Doch da sind sie längst die Marionetten in einem Spiel, das die Welt in die Verdammnis führen könnte: Asmodeas Auferstehung. Und alles, was die Dämonin braucht, ist ein Kuss der Verliebten ...

Björn Springorum wurde 1982 in der Hermann-Hesse-Stadt Calw geboren. Kein allzu schlechter Zeitpunkt: Im selben Jahr erblickten auch John Irvings 'Hotel New Hampshire' und George R.R. Martins 'Fevre Dream' das Licht der Bücherwelt. Ein verheißungsvolles Omen? Falls dem so war, dauerte es eine ganze Weile, bis er das selbst merkte: Nach abgeschlossener Schullaufbahn in Calw und dem Studium der Anglistik sowie der Alten Geschichte in Stuttgart wurde er zunächst Textchef beim Musikmagazin Orkus, bald darauf machte er sich selbstständig. Heute lebt und arbeitet er als Autor und freier Kulturjournalist in Stuttgart, teilt sich eine Wohnung mit mindestens zwei, eher aber drei Katzen und hätte gerne Tage, die 36 Stunden dauern. Mindestens. Wenn er nicht gerade schreibt oder liest, erfreut er sich an hohen und gut bestückten Bücherregalen, ausgezeichnetem Essen und guten Weinen. Sein erster Roman 'Herbstbringer' erschien im Herbst 2013 bei Baumhaus/Bastei Lübbe und kam gleich in die Endrunde des Seraph-Literaturpreises, seine Neufassung des Andersen-Märchens 'Die wilden Schwäne' ist im Rahmen einer Anthologie im Sommer 2014 zu erwarten. Mindestens ein Projekt ist derzeit in Planung. Eher aber drei. Außerdem hält er tatsächlich gern Lesungen. Und das hätte er vor einigen Jahren noch für völlig unmöglich gehalten.

Björn Springorum wurde 1982 in der Hermann-Hesse-Stadt Calw geboren. Kein allzu schlechter Zeitpunkt: Im selben Jahr erblickten auch John Irvings „Hotel New Hampshire“ und George R.R. Martins „Fevre Dream“ das Licht der Bücherwelt. Ein verheißungsvolles Omen? Falls dem so war, dauerte es eine ganze Weile, bis er das selbst merkte: Nach abgeschlossener Schullaufbahn in Calw und dem Studium der Anglistik sowie der Alten Geschichte in Stuttgart wurde er zunächst Textchef beim Musikmagazin Orkus, bald darauf machte er sich selbstständig. Heute lebt und arbeitet er als Autor und freier Kulturjournalist in Stuttgart, teilt sich eine Wohnung mit mindestens zwei, eher aber drei Katzen und hätte gerne Tage, die 36 Stunden dauern. Mindestens. Wenn er nicht gerade schreibt oder liest, erfreut er sich an hohen und gut bestückten Bücherregalen, ausgezeichnetem Essen und guten Weinen. Sein erster Roman "Herbstbringer" erschien im Herbst 2013 bei Baumhaus/Bastei Lübbe und kam gleich in die Endrunde des Seraph-Literaturpreises, seine Neufassung des Andersen-Märchens „Die wilden Schwäne“ ist im Rahmen einer Anthologie im Sommer 2014 zu erwarten. Mindestens ein Projekt ist derzeit in Planung. Eher aber drei. Außerdem hält er tatsächlich gern Lesungen. Und das hätte er vor einigen Jahren noch für völlig unmöglich gehalten.

Der Schatten kam näher.

Christophers Schritte hallten über das Kopfsteinpflaster.

Er rannte, so schnell er konnte, doch der Verfolger ließ sich nicht abschütteln.

Es war merkwürdig. Es gab eigentlich niemanden, der sich in London so gut auskannte wie Christopher. Er wusste alles über die Straßen, Gassen, unterirdischen Passagen und versteckten Schleichwege dieser Stadt. Und doch holte der Schatten auf.

Schritt für Schritt für Schritt.

Christopher blieb ruhig. Es war nicht das erste Mal, dass er verfolgt wurde, und er war noch längst nicht am Ende seiner Kräfte. Er schlug Haken, durchquerte Innenhöfe, kletterte eine Leiter hinauf, rannte einen kurzen Weg über ein Dach. Hier gönnte er sich eine kurze Atempause und blickte über die größte Stadt der Welt. In der Ferne sah er den halb fertigen Glockenturm der Houses of Parliament, dahinter konnte er schemenhaft den bulligen Tower of London ausmachen.

Eine Bewegung hinter ihm ließ ihn herumfahren. Der Schatten stand am Ende einer Balustrade. Obwohl sie nur ein paar Meter trennten, konnte Christopher weder Gesicht noch Formen erkennen. Außerdem hatte sein Verfolger beim Erklimmen der Metallleiter nicht das geringste Geräusch verursacht. Derart leise war nicht einmal er selbst! So albern der Gedanke auch war: Es schien, als würde er tatsächlich von einem Schatten verfolgt. Sicher, es gab jede Menge dunkle Gestalten auf Londons Straßen. Mörder, Grabräuber, Körperdiebe … doch das hier war anders.

Keine Zeit, dich zu wundern. Denk nach!

Er rutschte eine Regenrinne hinunter und eilte eine dunkle Gasse hinab. Wie immer bereute er das ein wenig. Von oben gefiel Christopher die Stadt stets am besten.

Los, schneller!

Er drückte das Paket fester an sich. Er wusste nicht, was es enthielt. Er wusste nur, dass man es ihm anvertraut hatte. Und dass es offensichtlich ziemlich begehrt sein musste. Sicher, es konnte durchaus vorkommen, dass man schon für ein schönes Stück Schweineschinken durch die Straßen dieser Stadt gejagt wurde. Aber das hier war anders. Das hatte ihm schon der Antiquar Thurgood gesagt. Und er hatte es einmal mehr gemerkt, als sich dieser Schatten kurz hinter der Liverpool Street Station von einer Hauswand gelöst und sich ihm an die Fersen geheftet hatte.

Christopher wusste also weder, von wem er verfolgt wurde, noch, wofür er gerade durch die Straßen gejagt wurde. Er wusste nur, dass er einen Auftrag auszuführen hatte. Und er führte jeden Auftrag aus!

Er hatte das Päckchen bei einem mürrischen alten Goldschmied abgeholt, der seine Werkstatt im Hinterhof des Britannia-Pubs eingerichtet hatte. Er hatte vorher noch nie von diesem Mann gehört, doch allein die Lage des Pubs verriet ihm, dass es sich nur um einen äußerst dubiosen Geschäftemacher handeln konnte. Oder um einen ziemlich dummen. Niemand von gutem Ruf würde sich freiwillig in Spitalfields niederlassen. Und wenn doch, so würde er es meist nicht lange überleben.

Christophers Auftrag lautete, das Paket ohne Umwege zurück in Thurgoods Antiquariat auf der Piccadilly Road zu bringen. Es war nicht der erste brisante Auftrag, den Christopher in letzter Zeit für den liebenswerten alten Büchernarren ausgeführt hatte. Es war nicht das erste Mal, dass er dabei von schlimmem Gesindel aus den Slums der Stadt verfolgt worden war.

Neugierig war Christopher nicht, dennoch fragte er sich jetzt, warum er unbedingt jeden Auftrag annehmen musste. Natürlich, ein guter Bote führte seine Arbeit aus, ohne Fragen zu stellen. Und Christopher war der Beste. Dennoch: Selbst er hätte wenigstens dieses eine Mal Nein sagen können.

Letzten Endes hatte die versprochene Entlohnung nachgeholfen. Wie immer. Das Honorar löste die Bilder von den dunklen Gestalten, Dieben und Mördern aus Spitalfields auf wie die Sonne den Nebel auf der Themse.

Christopher brauchte das Geld, wenn es mit seiner Theaterkarriere jemals vorangehen sollte. Er war schon 17, es musste also endlich mal etwas passieren! Und jetzt, da der große John Ryder sich bereit erklärt hatte, ihm gegen ein gewisses Entgelt Schauspielunterricht zu erteilen, durfte er nicht länger warten.

Doch jetzt verfluchte Christopher seine Gier. Es war zum Verrücktwerden: Sein Verfolger schien immer schon vor ihm zu wissen, welche Richtung er als Nächstes einschlagen würde. Und so ungern es Christopher zugab: Langsam aber sicher gingen ihm die Ideen aus. Die kalte Londoner Nachtluft brannte ihm in der Kehle, und er war mittlerweile ein ganzes Stück vom direkten Weg abgekommen. Leise fluchte er vor sich hin.

Vom Britannia-Pub zu Thurgoods Antiquariat war es bei seinem normalen Tempo kaum eine Stunde. Jetzt hastete er seit bestimmt zwei Stunden durch die verlassenen Gassen der schlafenden Stadt.

Die Bettler hatten sich längst in ihren Verstecken verkrochen, für die Straßenverkäufer war es noch zu früh. Es waren die wenigen Nachtstunden, in denen tatsächlich Ruhe auf Londons Straßen einkehrte. Und gerade jetzt hätte sich Christopher nicht über ein wenig Gesellschaft beschwert.

Immerhin regnete es. Das machte den Gestank ein wenig erträglicher. An heißen Tagen hielt man es in gewissen Vierteln der Stadt kaum noch aus. Vor allem in Flussnähe roch es in einem Sommer wie diesem erbärmlich.

Christopher orientierte sich kurz. Gut, er war in der Nähe von St. Pauls und damit direkt an der Themse. Das erklärte auch den Geruch. So weit war er also doch nicht vom Weg abgekommen. Da vorne war die Fleet Street, die musste er einfach in westliche Richtung nehmen und dann …

Der Schatten tauchte vor ihm auf. Mit weit aufgerissenen Augen schlitterte Christopher ein Stück und kam zum Stehen.

Wie war das möglich?

Zur Abwechslung könnte ein wirklich guter Plan jetzt nicht schaden.

Er könnte natürlich – nein, das war zu gefährlich! Er wusste nicht, wer sich zu dieser nachtschlafenden Zeit in den Tunneln unter der Stadt herumtrieb. Womöglich gab es dort auch noch mehr von diesen Schatten. So langsam wurde ihm die Sache unheimlich

Reiß dich zusammen! Ein Christopher Blackpool schreckte vor nichts zurück! Auch nicht vor gespenstischen Verfolgern. Er atmete tief durch und rannte weiter. An dem Schatten vorbei, nach rechts in eine kleine Seitenstraße.

Er sprintete am brandneuen British Museum vorbei, sprang über einen Zaun, legte einen kurzen Spurt über den fein säuberlich geschnittenen Rasen hin, verließ den schützenden Schatten des imposanten Gebäudes, tauchte in einer Seitengasse unter – und stellte nach einem kurzen Blick über die Schulter befriedigt fest, dass er den Schatten zumindest vorübergehend abgehängt hatte. Doch wie jeder Bewohner dieser Stadt traute er dem Frieden nicht.

Er näherte sich dem Antiquariat nicht von der großen und selbst um diese Uhrzeit belebten Piccadilly Road. Lieber verschaffte er sich von der Rückseite Zutritt – dort, wo die Kutsche mit dem Thurgood-Emblem auf ihren nächsten Liefereinsatz in den königlichen Palast oder zu den betuchten Bürgern der Stadt wartete. Ein geübter Sprung, und Christopher konnte sich an den kleinen Fenstern des Obergeschosses hochziehen. Bevor er das stets unverschlossene linke Fenster nach oben schob, lauschte er angestrengt in die Nacht.

Sollte er diesen Schatten wirklich losgeworden sein? Leise, ganz leise öffnete er das störrische Fenster – nur so weit, dass er sich hindurchzwängen konnte. Christopher wusste, dass es immer dann erbärmlich zu knarren begann, wenn es ganz geöffnet wurde. Fast so, als würde es sich dagegen wehren. Doch er war schmal und wendig, das spielte ihm nicht das erste Mal in die Karten.

Einmal mehr staunte er über die unglaubliche Menge alter Bücher, die sich im Antiquariat zu allen Seiten auftürmte. Es roch nach vergilbtem Papier, alter Tinte und noch älterem Wissen. Kein Wunder, dass dieses Obergeschoss geheim war. Diese Bücher mussten ein Vermögen wert sein.

Auf Zehenspitzen schlich er über den Dielenboden. Er spürte die lockere Stelle sofort. Vorsichtig löste er die verwitterte Holzdiele. Darunter kam eine kleine Vertiefung zum Vorschein. Auch Christopher hatte erst vor wenigen Tagen von diesem Versteck erfahren: Feierlich hatte ihn der Antiquar vor diesem Auftrag mit ins Obergeschoss genommen.

»Dies ist meine bislang wichtigste Lieferung. Vielleicht wirst du wieder verfolgt werden … sehr wahrscheinlich wirst du wieder verfolgt werden. Halte nicht an, setze dich nicht zur Wehr und lass dich auf gar keinen Fall auf irgendetwas ein. Bringe das Paket in das Antiquariat und verstecke es genau hier. Es geht um Leben und Tod, Christopher«, hatte der Antiquar ihm im Widerschein großer Kerzen eingeschärft.

Was trage ich da nur bei mir?, fragte sich Christopher zum wiederholten Mal.

Ganz gleich, was es auch war: Auch diesen Auftrag würde er zu Ende bringen! Mit Ausnahme des zu spät zugestellten Liebesbriefs eines Dandys aus Carnaby und eines zerbrochenen Krugs Wein für eines der leichten Mädchen in Whitechapel hatte er immer alles pünktlich und unversehrt übermittelt.

»Hast du es bei dir, Junge?«

Die Stimme aus der Dunkelheit erschreckte Christopher zu Tode. Nur mit Mühe unterdrückte er einen Aufschrei, dann erst erkannte er den Antiquar. Er hatte sich hinter einem hohen Bücherregal versteckt und lugte argwöhnisch hinter den alten Büchern hervor.

Christopher streckte ihm das Päckchen entgegen »Ja, hier ist es.«

»Nein, nein,...

Erscheint lt. Verlag 9.3.2015
Illustrationen Roman Lang
Mitarbeit Designer: Tina Agard
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Fantasy • Liebe • London • Mystery • Zeitreise
ISBN-10 3-522-62123-9 / 3522621239
ISBN-13 978-3-522-62123-6 / 9783522621236
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