Am Ende der Strasse

Die Geschichte einer unglaublichen Reise
Buch | Hardcover
352 Seiten
2015 | 3. Auflage
Zürcher Publishing (Verlag)
978-3-9524448-0-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Am Ende der Strasse - Dylan Wickrama, Martina Zürcher
18,00 inkl. MwSt
Während Dylan in Sri Lanka in Armut aufwächst, träumt er von Abenteuern und sehnt sich danach, die Welt mit eigenen Augen zu sehen. Allen Widrigkeiten zum Trotz beginnt er viele Jahre später damit, seine Träume zu verwirklichen. Er reist mit seinem geliebten Motorrad namens Bruce auf über zweihunderttausend Kilometern durch fünf Kontinente. Auf dem Weg von Alaska nach Argentinien enden in Panama plötzlich alle Strassen. Aber nicht für Dylan. Am Ende der Strasse beginnt für ihn das grösste Abenteuer seines Lebens: Dylan baut ein vom Motorrad angetriebenes Floss und fährt damit während sechs Wochen über den Pazifik nach Kolumbien.
Eine wahre Geschichte, emotional, inspirierend und spannend erzählt. Eine Abenteuer Geschichte, die den Leser in wunderbaren Bildern mit nimmt auf eine Reise um die Welt und übers Meer.

Hardcover, gebunden. 352 S., Zürcher-Publishing, 2015

Der 15. März 2013 war eine Minute alt, als ich den Motor von Bruce startete und Jacques die Seile löste, die mein Floss mit seiner Prinzessin verbanden. 'Bon voyage, amigo!' Gute Reise, mein Freund. 'Pass gut auf dich auf!', rief er, als er mir die Seile zuwarf und so meine letzten Verbindungen zum sicheren Hafen kappte. Es begann, das grösste Abenteuer meines Lebens! Nach Monaten der Vorbereitung segelte ich nun also alleine hinaus in die unermessliche Weite des Pazifiks. Auf einem Motorrad und zehn Ölfässern. Immer wieder drehte ich mich um. Jacques stand mit einer Taschenlampe in der Hand an Deck seines Schiffes und winkte mir nach. Bald konnte ich nur noch den Lichtstrahl sehen, der sich auf und ab bewegte. Und plötzlich war es weg, das letzte Licht, das letzte vertraute Zeichen, die Nacht hatte es verschluckt. Ich war alleine. Da ich in der Dunkelheit nicht erkennen konnte, woher die Wellen kamen, schlugen sie für mich völlig unerwartet gegen mein Floss. Eine unbehagliche Situation. Es war schwierig, das Gleichgewicht zu halten. Das Wasser schlug in diesen ersten Stunden in meiner Wahrnehmung unglaublich laut gegen die Fassreihen. Meine Sinne waren so wach wie selten zuvor: Jedes Geräusch, das mein Floss, der Motor oder das Meer von sich gaben, versuchte ich genaustens zu analysieren. War etwas Ungewöhnliches zu hören? Wo kam dieses Knarren her? Heulten da etwa Sirenen? Aber noch bevor ich die Geräusche orten konnte, wurden sie vom Wind weg getragen. Er blies mir kräftig um die Ohren und zeigte mir, von der ersten Minute an, wer hier das Sagen hatte. Er war es, der die Wellen so unregelmässig gegen mein Floss trieb. Aber der Wind kam aus Norden und das war gut. Der Nordwind war mein Freund. Er trug mich in den Süden. Der Scheinwerfer von Bruce zeigte nur ein paar wenige Meter vor dem Floss ins Wasser, das sich unter dem Licht schwarz ausbreitete. Ich strengte meine Augen an, um in der Dunkelheit etwas erkennen zu können – vergeblich. Nur anhand des Sternenhimmels konnte ich erahnen, wo die Schiffe ungefähr waren, oder besser gesagt, anhand der nicht vorhandenen Sterne: Dort wo der funkelnde Himmel hinter einem Schatten verschwand, musste ein Schiff liegen. Äusserst vorsichtig manövrierte ich zwischen den vor Anker liegenden Fähren, Segelyachten, Schleppern und Lastkähnen hindurch. Die meisten hatten die vorgeschriebenen Sicherheitslichter nicht eingeschaltet. Wie Spinnen ihre Fäden hatten die Boote ihre Bojen und Ankerseile im Wasser um sich herum ausgebreitet. So, als wollten sie mich fangen, als versuchten sie mich aufzuhalten, bevor ich dem Pazifik gehörte. Unheimlich ragten die überhängenden Schiffswände neben mir auf. Ich kam mir winzig vor und hatte die irrationale Angst, dass mein Floss plötzlich unter eines der grosse Schiffe gespült werden könnte. Das Klatschen des Wasser gegen die metallenen Bäuche der Lastkähne hallte laut. Jene liessen sich dadurch zum Glück nicht aufwecken und schliefen tief und fest, ohne mich und Bruce auf unserer schwimmenden Plattform zu beachten. Wenn ich mich umdrehte, sah ich weit hinten schwach die Lichter der Stadt. Stand ich aber vorne bei Bruce, konnte ich das am hinteren Ende des Flosses angebundene Rettungsboot nicht erkennen. Das Seil, welches Jacques altes Beiboot auf Gedeih und Verderb an mein Floss band, verschwand in der Nacht. Nach ein paar hundert Metern entschied ich mich, den Scheinwerfer von Bruce auszuschalten, er nützte mir nicht viel. Besser, ich verschmolz ganz mit der Nacht und entschwand unsichtbar der Hand der Gesetzeshüter.

Erscheint lt. Verlag 12.2.2015
Zusatzinfo schwarz/weiss Fotografien
Verlagsort Biel / Bienne
Sprache deutsch
Maße 135 x 205 mm
Gewicht 499 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Literatur Essays / Feuilleton
Reisen Reiseberichte Welt / Arktis / Antarktis
Schlagworte Abenteuer • Biographie • Motorrad • Reisen • Weltreise
ISBN-10 3-9524448-0-4 / 3952444804
ISBN-13 978-3-9524448-0-1 / 9783952444801
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich