Chicagoland Vampires - Teuflische Bisse (eBook)

Teuflische Bisse

(Autor)

eBook Download: EPUB
2015 | 1. Auflage
400 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-8025-9692-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Chicagoland Vampires - Teuflische Bisse -  Chloe Neill
Systemvoraussetzungen
9,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Seit Merit in eine Vampirin verwandelt wurde, haben sie und der Vampir Ethan Sullivan Erstaunliches geleistet: Sie haben Haus Cadogan zum stärksten Vampirklan Nordamerikas gemacht und Bündnisse mit allen möglichen übernatürlichen Geschöpfen geschlossen. Als einige befreundete Gestaltwandler Opfer eines magischen Angriffs werden, muss Merit rasch handeln, um herauszufinden, wer dahintersteckt.



<p>Chloe Neill ist im Süden der USA aufgewachsen. Mit der Chicagoland-Vampires-Serie hat sie einen internationalen Erfolg gelandet.</p>

Chloe Neill ist im Süden der USA aufgewachsen. Mit der Chicagoland-Vampires-Serie hat sie einen internationalen Erfolg gelandet.

KAPITEL EINS


MIDNIGHT RIDER


Mitte Februar

Chicago, Illinois

In den letzten zehn Monaten war ich nicht nur zur Vampirin gewandelt geworden, sondern war auch Haus Cadogan beigetreten und zu seiner Hüterin ernannt worden. Ich hatte gelernt, mit einem Schwert zu kämpfen, mich mit einem schlichten Bluff vor einem Monster in Sicherheit zu bringen, Tiefschläge hinzunehmen und wieder auf die Beine zu kommen.

Doch vor allem hatte ich erfahren, was es hieß, loyal zu sein. Und wenn ich von der Magie ausging, die in diesem Augenblick durch den Flur im Erdgeschoss des Hauses waberte, war ich nicht die Einzige, die diese besondere Gesinnung an den Tag legte.

Dutzende Vampire Cadogans saßen im Flur vor dem Büro ihres Meisters, Ethan Sullivan, und warteten auf seine Reaktion, auf seine Worte, auf seinen Plan. Wir saßen hier, wie für Cadogan üblich schwarz und elegant gekleidet und mit unseren Katanas bewaffnet, weil Ethan – unser Lehnsherr und mein Geliebter – die Flucht ergreifen wollte.

»Vom Regen in die Traufe«, sagte die hübsche blonde Vampirin neben mir. Lindsey gehörte als hervorragende Kämpferin zu den Wachen Cadogans. Heute Abend sah sie jedoch eher wie eine Fashonista als eine über hundert Jahre alte Vampirin und Kriegerin aus. Ihre Kostümjacke hatte sie in der Operationszentrale gelassen und die schwarze, mit Satin-Streifen versehene Marlene-Hose mit einem weißen Hemd und zehn Zentimeter hohen Stilettos kombiniert.

»Glauben die wirklich, dass wir ihnen einfach erlauben, ihn mitzunehmen?«, fragte sie. »Dass sie unseren Meister einfach vor seiner eigenen Haustür verhaften dürfen?«

Vor einer Stunde hatte ein Detective der Chicagoer Polizei bei uns vorbeigeschaut – erfreulicherweise einer unserer Freunde – und uns darüber informiert, dass der Staatsanwalt einen Haftbefehl gegen Ethan hatte ausstellen lassen.

Ethan hatte Harold Monmonth, einen mächtigen europäischen Vampir, getötet, nachdem dieser zwei menschliche Wachen umgebracht und dann unser Haus angegriffen hatte. Ethan hatte ganz klar in Notwehr gehandelt, aber in letzter Zeit hatte die Windy City zu viel Gewalt erlebt. Die Bürger der Stadt hatten Angst, und die Bürgermeisterin Diane Kowalcyzk suchte nach einem Sündenbock. Offensichtlich hatte sie den Staatsanwalt auf ihre Seite ziehen können.

Das war der Grund, warum Ethan sich mit Luc, dem Hauptmann der Wachen Cadogans, und Malik, seinem Stellvertreter, in seinem Büro verschanzt hatte und Pläne schmiedete.

Detective Jacobs hatte Ethan vorgeschlagen, Zuflucht bei den Breckenridges zu suchen, einer Formwandlerfamilie, die in Loring Park wohnte, einem Vorort von Chicago – was ihn dem Zuständigkeitsbereich der Bürgermeisterin entziehen würde. Die Breckenridges waren sehr wohlhabend, verfügten über erstklassige Kontakte und ein hohes politisches Ansehen. Sie hielten viel Macht in ihren Händen, und wir hofften, dass sie ausreichte, um die Bürgermeisterin davon abzuhalten, Ethan zum Opferlamm zu machen.

Der Patriarch, Breckenridge Senior, war ein Freund meines Vaters, des Immobilienmoguls Joshua Merit. Ich war mit den jungen Breckenridges zur Schule gegangen und mit einem von ihnen sogar zusammen gewesen. Doch die Familie mochte Vampire nicht, was die Verhandlungen hinter verschlossenen Türen teilweise erklärte.

Der andere Grund dafür war Ethan. Er war fast vierhundert Jahre alt und entsprechend dickköpfig. Sich klammheimlich zu verabschieden war nicht sein Stil, aber für Luc und Malik zählte nur seine Sicherheit. Es war ein langer, harter Winter für das Haus gewesen – einschließlich Ethans verfrühtem Tod und seiner Wiederauferstehung –, und niemand hatte irgendein Interesse an weiteren Problemen. Vor allem aber trauten wir Kowalcyzk nicht über den Weg. Wir würden Ethan einem Rechtssystem überantworten, das uns allem Anschein nach nur mit Vorurteilen begegnete.

Seit einer Stunde tagten sie nun schon hinter dieser Tür. Sie hatten lautstark diskutiert, wobei sich der Standpunkt seiner Krieger, der Ethan offensichtlich überhaupt nicht gefiel, als angespannt knisternde Magie bis in den Flur bemerkbar gemacht hatte – was mich zum eigentlichen Stein des Anstoßes brachte. Ich war die Hüterin Cadogans, doch sie hatten mir den Zutritt zum Büro verwehrt. Sie hatten mir noch die Worte »glaubhafte Abstreitbarkeit« an den Kopf geworfen und mir dann die Tür vor der Nase zugeschlagen.

»Die Bürgermeisterin wusste, dass es Schwierigkeiten geben würde«, meinte ich. »Die Polizei hat schon gesagt, dass Ethan in Notwehr gehandelt hat. Und wir haben ihnen McKetrick auf dem Silbertablett serviert. Was uns angeht, hat die Stadt nicht den geringsten Grund, sich zu beklagen.«

Die Warnung des Detective hatte uns nur Stunden nach der Verhaftung McKetricks erreicht, dem früheren städtischen Ansprechpartner für übernatürliche Belange. Er war für die Unruhen verantwortlich, die in den letzten Tagen Verwüstung und Zerstörung angerichtet hatten, und wir hatten den Beweis dafür geliefert. Man sollte eigentlich meinen, dass wir nun bei der Bürgermeisterin einen Stein im Brett hätten. Weit gefehlt.

»Sie werden uns nicht ewig in Ruhe lassen«, sagte ich. »Jacobs hätte uns nicht gewarnt, wenn er die Lage nicht als wirklich ernst einschätzen würde. Was bedeutet, dass uns nicht viele Möglichkeiten bleiben. Ethan flieht oder wir müssen zu den Waffen greifen.«

»Was immer sie auch vorhaben, das Haus wird darauf vorbereitet sein«, antwortete Lindsey. »Wir müssen Ethan bloß von hier wegbringen.« Sie warf einen kurzen Blick auf ihre filigrane Golduhr. »Wir haben nicht mehr viel Zeit bis Sonnenaufgang. Das wird ganz schön eng.«

»Breckenridge Senior könnte immer noch Nein sagen«, ermahnte ich sie und schlang die Arme um meine Knie. Er und Ethan waren zwar unterschiedliche Übernatürliche, aber in ihrer Sturheit waren sie sich ebenbürtig.

Doch Lindsey schüttelte den Kopf. »Nicht, wenn er clever ist. Einen Vampir aus fadenscheinigen Gründen verhaften zu lassen ist fast das Gleiche wie einen Formwandler aus fadenscheinigen Gründen verhaften zu lassen. Wenn Breckenridge Senior jetzt nicht Farbe bekennt, wird das Rudel bald viel größere Probleme bekommen. Aber wenn er Farbe bekennt?« Sie schnalzte mit der Zunge. »Dann gewinnt er auf jeden Fall. Wir schulden ihm einen Gefallen, und er hat Kowalcyzk Paroli geboten. Was seinen Einfluss nur noch verstärkt, und dann ist es –«

Doch bevor sie den Satz zu Ende bringen konnte, wurde die Tür aufgerissen.

Luc und Malik traten heraus, gefolgt von Ethan. Sie waren alle groß, und ihr Auftreten ließ erkennen, dass sie das Sagen hatten, aber das war es dann auch schon mit den äußerlichen Gemeinsamkeiten.

Luc hatte zerzaustes dunkelblondes Haar und zog gerne eng anliegende Jeans und abgetragene Stiefel an, im Gegensatz zu Ethan und Malik, die elegante Anzüge trugen. Da Ethans Wohlergehen zu Lucs Pflichten zählte, stand ihm die Sorge in sein markantes Gesicht geschrieben.

Malik hatte kakaobraune Haut, kurze Haare und hellgrüne Augen. Nachdenklich betrachtete er die im Flur versammelten Vampire. Malik war zurückhaltend, sorgfältig und hatte sich den Respekt aller im Haus verdient. Genau wie Luc schien er von den aktuellen Umständen wenig begeistert zu sein.

Und dann war da noch Ethan.

Er hatte den Körperbau eines Leistungssportlers – groß gewachsen, schlank, durchtrainiert. Sein schwarzer Anzug war ihm auf den Leib geschneidert. Er hatte glatte, schulterlange blonde Haare, die ein Gesicht umrahmten, das von einem klassischen Bildhauer hätte geschaffen worden sein können: gerade Nase, ausdrucksstarke Wangenknochen, verführerischer Mund und grüne Augen, die wie makellose Smaragde blitzten. Ethan war das geborene Alphatier, beschützerisch und anmaßend, intelligent mit einem Talent für strategisches Denken – und so stur, dass er es mit mir aufnehmen konnte.

Wir hatten es am Anfang nicht leicht gehabt, aber am Ende hatten wir doch zueinandergefunden. Was vermutlich das größte Wunder von allen war.

Eine Sorgenfalte zeichnete sich auf seiner Stirn ab, aber ansonsten merkte man ihm nichts an. Er war der Meister unseres Hauses. Selbstzweifel konnte er sich nicht leisten.

Ein Dutzend Vampire sprang auf.

»Ich begebe mich sofort zum Anwesen der Breckenridges«, sagte Ethan mit fester Stimme. »Vampire Cadogans fliehen nicht. Wir verstecken uns nicht. Wir nutzen nicht das Dunkel der Nacht, um uns davonzustehlen. Wir stellen uns unseren Problemen. Doch dieses Haus hat in der letzten Zeit einiges durchmachen müssen. Ich bin um der Sicherheit des Hauses willen gebeten worden, mich rar zu machen. Dieser Bitte entspreche ich hiermit, aber nur vorübergehend.«

Ich atmete befreit durch, aber die schwere Last, die auf mir lag, wurde nur unmerklich geringer. Ihm gefiel diese Entscheidung überhaupt nicht, das war klar.

»In der Zwischenzeit werden wir versuchen, diese unsägliche Angelegenheit zu beenden. Die Anwälte des Hauses werden sich um den Haftbefehl kümmern. Malik hat einen Freund, der für die Gouverneurin arbeitet, und er wird ihn fragen, ob die Gouverneurin Bürgermeisterin Kowalcyzk nicht davon überzeugen kann, sich einsichtig zu verhalten.«

Das war mir neu, aber Malik war auch nicht der geschwätzige Typ. Was ich von ihm aber wusste, war, dass er einen solchen Gefallen niemals einfordern würde, außer es wäre absolut notwendig.

»Nimmst du Merit mit...

Erscheint lt. Verlag 5.2.2015
Reihe/Serie Chicagoland-Vampires-Reihe
Chicagoland-Vampires-Reihe
Übersetzer Marcel Aubron-Bülles
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Wild Things
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Chicago • cook county • Fantasy Romance • Freundinnen • Gefühle • gefühlvoll • Geheimnis • Gesicht • Gestaltwandler • Illinois • Liebesroman • Liebesromane • Nordamerika • Romantik • Romantische • Romantische Fantasy • Romanze • Übersinnliche • Unsterblich • USA • Vampir • Vampirroman • Vampirromane
ISBN-10 3-8025-9692-7 / 3802596927
ISBN-13 978-3-8025-9692-6 / 9783802596926
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich