Star Wars? Imperium und Rebellen 1 (eBook)

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2015 | 1. Auflage
416 Seiten
Blanvalet (Verlag)
978-3-641-14396-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Star Wars? Imperium und Rebellen 1 -  Martha Wells
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Der Auftakt der neuen großen Star-Wars-Serie spielt direkt nach Episode 4 'Eine neue Hoffnung'.
Der erste Todesstern des Imperators wurde im letzten Moment vernichtet. Nun wollen die Rebellen, die sich um Prinzessin Leia versammelt haben, einen Stützpunkt auf dem Eisplaneten Hoth aufbauen. Doch als Leia und Han Solo sich um dringend benötigte Ausrüstung bemühen, werden sie verraten. Gefangen zwischen skrupellosen Piraten und der Imperialen Flotte müssen Han und Leia nicht nur dem Tod entkommen. Auch die Rebellion scheint zu scheitern, bevor sie richtig begonnen hat. Denn die Vergangenheit hat Prinzessin Leia eingeholt.

Martha Wells ist »New York Times«-Bestsellerautorin und hat eine Vielzahl an Science-Fiction- und Fantasy-Romanen und -Kurzgeschichten sowie Jugendbücher, Film- und TV-Tie-ins wie »Star Wars«, »Stargate: Atlantis« und Essays geschrieben. Ihr Werk wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet. »Tagebuch eines Killerbots« wurde für den Philip K. Dick Award nominiert und gewann den Nebula Award, Hugo Award, ALA/YALSA Alex Award und Locus Award. Martha Wells lebt mit ihrer Familie in College Station, Texas.

1. Kapitel

Leia Organa hatte ein ganz mieses Gefühl bei der Sache.« Zumindest sind sie pünktlich«, meinte sie, während sie die Datenübertragung auf dem Kom-Schirm verfolgte. Gemeinsam mit General Willard stand sie auf der kleinen Brücke der Wagnis, wo Captain Denlan und Lieutenant Esrai auf dem Piloten- und dem Kopilotensitz Platz genommen hatten. Sie waren gerade aus dem Hyperraum zurückgefallen, und als das Schiff auf Sublichtgeschwindigkeit abbremste, stabilisierte sich das Sternenfeld vor dem Sichtfenster wieder.

Captain Denlan erklärte: »Wären wir nur ein wenig später gestartet, oder wäre unser Hyperantrieb nicht perfekt eingestellt, hätten wir die Übertragung verpasst.«

»Haben wir aber nicht«, entgegnete Leia scharf. Wenn die Rebellenallianz es sich leisten könnte, jedes Schiff mit der nötigen Kom-Ausrüstung zu bestücken, um Hyperwellenübertragungen zu empfangen, dann wäre ihnen dieser Moment der Verwundbarkeit erspart geblieben. Trotzdem war die Mission bislang nach Plan verlaufen. Es gab also eigentlich keinen Grund für sie, so angespannt zu sein – und doch war sie es. Immerhin, sagte sie sich, mussten sie nicht lange warten.

»Zum Glück hat das Flottenkommando die Zeitkonversion richtig berechnet«, meinte Esrai, und ihre Hände nahmen einige schnelle Korrekturen auf der Kontrolltafel vor.« Das wäre sonst peinlich geworden.«

»Das wäre eine Art, es auszudrücken«, kommentierte General Willard. Er stand neben Leias Kom-Station, die Aufmerksamkeit auf den Prozentbalken des Übertragungsschirms gerichtet. Er war ein hochgewachsener, schlanker Mensch mit kurzem ergrauendem Haar, und Leia kannte ihn gut genug, um zu sehen, dass auch er unruhig war. »Prinzessin?«

»Wir haben es.« Sie drehte den Sessel zur Computerkonsole herum und überprüfte das Protokoll, um sicherzugehen, dass auch die gesamte Nachricht aufgezeichnet worden war. Ja, es war alles da. Jetzt mussten sie die übermittelten Koordinaten nur noch dechiffrieren und den Sprung zum Treffpunkt machen, wo sie über den Kauf der Rohmaterialien verhandeln würden, die sie für die Errichtung der Echo-Basis brauchten – dem neuen, geheimen Hauptquartier der Rebellenallianz. Der Stützpunkt stand kurz vor der Vollendung, aber die letzten beiden Monate waren alles andere als einfach gewesen. So vieles war schiefgelaufen, und die Mittel der Allianz waren gefährlich knapp. Sobald diese Mission vorüber und die nötigen Materialien gesichert waren, würde Leia sich gestatten, ein wenig leichter zu atmen. »Wir sind hier fertig«, meinte sie. »Captain …«

»Einen Moment.« Esrais Stimme klang angespannt. »Ich habe einen Sensorkontakt. Er ist ziemlich weit entfernt, aber …«

So viel zum Thema »Leichter atmen«. Jeder Nerv in Leias Körper sagte ihr, dass gerade etwas schrecklich aus dem Ruder lief. Sie befanden sich im Mittleren Rand, im entlegensten Winkel eines unbewohnten Systems namens Eschaton. Hier gab es nur kalte, leblose Planeten, die weithin verstreut waren, dazu einen Gasriesen, eine gestreifte, blau glühende Kugel. In einem solchen System sollte es wenig bis gar keinen Verkehr geben – für die Anwesenheit anderer Schiffe hier gab es schlicht keinen Grund. Sie blaffte: »Bringen Sie uns in den Hyperraum – sofort

Gerade, als Leia den Sitz wieder nach vorn drehte, traf sie plötzlich etwas von hinten und schleuderte sie gegen die Konsole. Die Sicherheitsgurte gruben sich schmerzhaft in ihre Brust, ihre Ohren klingelten, die Augen tränten, dann brandete Hitze über ihren Nacken. Einen Sekundenbruchteil später erkannte Leia, dass sie getroffen worden waren.

Sie wirbelte herum und sah Denlan und Esrai über ihren Instrumentenpulten zusammengesunken. Streuenergie ließ Funken von den Kontrollen stieben, das Metall war durch die Energie der Explosion geschwärzt, und Rauch trieb durch die Luft. Mit tauben Fingern griff Leia nach den Gurten, dann öffnete sie den Verschluss und stemmte sich auf die Füße. Doch nach nur einem Schritt fiel sie auf die Knie. Sie landete neben General Willard, der gegen den Fuß der Navigationskonsole geschleudert worden war. Leia sagte laut seinen Namen, konnte aber die eigene Stimme nicht hören – ihre Ohren klingelten noch immer unter den Alarmsirenen des Schiffes, die sich aber seltsam gedämpft anhörten. Das Gesicht des Generals war voller Blut, und seine Augen waren geschlossen, aber als sie die Hand auf seine Brust legte, spürte sie, dass er atmete. Sie seufzte erleichtert, griff nach ihrem Sessel und zog sich wieder in eine aufrechte Position.

Alles, was sie durch das Sichtfenster sehen konnte, war ein umherwirbelndes Sternenfeld – das Schiff trudelte unkontrolliert durch den Raum. Jede Anzeige auf der Brücke war entweder rot leuchtend, von blinkenden Notfallmeldungen erfüllt oder komplett schwarz. Leia taumelte zum Sitz des Piloten und packte Denlan an der Schulter, um ihn von der Funken sprühenden Konsole hochzuziehen, aber dann erstarrte sie, und ihr drehte sich fast der Magen um. Die Kontrolltafel direkt vor ihm war explodiert und hatte ein Loch in seine Brust gesprengt. Mit zusammengepressten Zähnen ließ sie ihn los und wandte sich zu Esrai um, die seitlich aus ihrem Sessel hing. Leia tastete am Hals des Lieutenants nach einem Puls, und als sie die Hand zurückzog, war sie glitschig vor Blut. Obwohl sie Angst davor hatte, was sie sehen würde, schob sie Esrais Haar zur Seite. Splitter hatten sich in die Schläfe der Frau gebohrt, und ihre Augen waren offen, aber starr. Tot.

Die Prinzessin kniff die eigenen Augen zu, um zu verhindern, dass ihr Magen sich vollends umdrehte. Da erbebte und zitterte das Deck unter ihr, und sie griff nach der Rückenlehne des Kopilotensitzes. Sie standen noch immer unter Feuer. Leia blickte auf den Sensorschirm, um herauszufinden, wo der Angreifer steckte.

Eines ihrer Ohren knackte, und das dumpfe Heulen der Sirenen wurde lauter. Einer der Alarme, der ganz in ihrer Nähe erklang, war dabei besonders hartnäckig. Er stammte von einer der wenigen noch funktionierenden Anzeigen auf der Kommandokonsole, auf der eine rasch sinkende Prozentzahl zu sehen war. AUSFALL DES BRÜCKENEINDÄMMUNGSSCHILDES, las Leia, bevor ihr Blick weiter zum Sichtfenster wanderte. Im unteren Viertel der Scheibe hatte sich ein tiefer, gezackter Riss gebildet.

Leia fluchte und rannte über die Brücke, dann schlug sie auf den Öffnungsknopf für die Luke und bückte sich, um Willard zu packen. Der Eindämmungsschild hatte sich automatisch über das Fenster gesenkt, als das Schiff das Leck entdeckt hatte – das war der einzige Grund, warum sie nicht bereits Vakuum atmete. Sie wusste nicht, wie lange es noch dauern würde, ehe der Schild vollständig ausfiel, aber der Alarm ließ darauf schließen, dass es jeden Moment so weit sein könnte.

Nachdem Leia Willard in eine sitzende Position hochgezogen hatte, stellte sie fest, dass die Luke sich nicht geöffnet hatte. Also stand sie auf und schlug noch einmal auf den Knopf. Keine Reaktion. »Das soll doch wohl ein Witz sein«, zischte sie und klappte die Tafel für die manuelle Öffnung hoch. Der Alarm des Eindämmungsschildes heulte ihr in den Ohren, während sie den Hebel für die Notlösung drückte, und sie konnte spüren, wie die Verriegelung klickte. Doch die Luke wollte noch immer nicht aufgleiten. Sie schob ihre Finger in die Dichtung, stemmte den Fuß gegen die Navigationskonsole und setzte dann ihre ganze Kraft ein, um die Türen aufzuzerren.

Langsam bewegte sich die Luke, bis der Spalt schließlich breit genug war, um die Schultern hindurchzuschieben. Das hektische Schrillen des Alarms sagte ihr, dass für mehr keine Zeit war, und so beugte sie sich rasch hinab, packte den General am Kragen seiner Jacke und begann, seinen bewusstlosen Körper durch die Öffnung zu ziehen. Gerade, als sie glaubte, sie würden beide in der Luke steckenbleiben und nicht nur hier sterben, sondern auch noch in einer extrem würdelosen Haltung ihr Ende finden, hörte sie, wie aus der Richtung des Korridors jemand auf sie zurannte. »Hier!«, schrie Leia. Selbst in ihren eigenen Ohren klang ihre Stimme schrill und verzweifelt.

Ein weibliches Mannschaftsmitglied tauchte im Eingang der Brückensektion auf, verschaffte sich kurz einen Überblick über die Situation und sprang dann vor. Sie griff General Willard unter den Armen und warf sich mit ihrem ganzen Gewicht nach hinten.

Leia hob unterdessen die Beine des Generals an und quetschte sich selbst durch die Luke. Anschließend deutete sie auf die Panzertür der Brückensektion. »Beeilung! Die Luke wird sich nicht versiegeln. Wir haben keine Zeit …«

Die Worte sprudelten der Prinzessin zusammenhanglos aus dem Mund, aber die andere Frau begriff trotzdem. Gemeinsam schleiften sie den General durch den Vorraum und nach draußen auf den Gang.

Kaum, dass sie dort angekommen waren, ließ Leia Willards Beine los und wirbelte zu den Türkontrollen herum, um den Knopf für die Notfallversiegelung zu drücken. Im selben Moment, in dem die Panzertür zuglitt, schrillte der Eindämmungsalarm ein letztes Mal und verstummte dann schlagartig. Leia spürte ein Rumpeln und Beben durch das Metall vibrieren, als das Sichtfenster auf der Brücke nachgab.

Schwer keuchend fragte die Frau: »Sind der Captain und Esrai tot?« Sie war ein hochgewachsener Mensch mit dunkelbrauner Haut, das Haar zu Zöpfen geflochten und streng nach hinten gebunden. Sie hätte attraktiv gewirkt, wäre da nicht dieser ausgezehrte Ausdruck der Sorge auf ihren Zügen. Sie blutete aus der Nase, und die Haut um die Augen war...

Erscheint lt. Verlag 16.3.2015
Reihe/Serie Imperium und Rebellen
Übersetzer Andreas Kasprzak
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Star Wars™ Empire & Rebellion 1. Razor's Edge
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte eBooks • Fantasy • Han Solo • Leia • Macht • Rebellen • Rebellion • Science Fiction • Space Opera • Star Wars • Star Wars Legends • Star Wars, Star Wars™ • Star Wars™ • Verrat
ISBN-10 3-641-14396-9 / 3641143969
ISBN-13 978-3-641-14396-1 / 9783641143961
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