Blessed (eBook)

Für dich will ich leben
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2015 | 1. Auflage
471 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-43340-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Blessed -  Susanna Ernst
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Geheimnisvoll und romantisch - der All-Age-Roman von der Bestsellerautorin Susanna Ernst! »Heute beginnt ein neuer, besserer Abschnitt in meinem Leben«, dessen ist sich Emily Rossberg sicher, als sie am Morgen nach den Sommerferien erwacht. Erst vor wenigen Monaten ist sie mit ihrer Familie nach L.A. umgezogen und fühlt sich noch immer nicht heimisch in dieser fremden Stadt. Zumindest wird das anbrechende Schuljahr neue Schüler mit sich bringen, die sie endlich von ihrem Frischlings-Posten ablösen. Diese Hoffnung erfüllt sich auch prompt in den Gestalten dreier Geschwister. Doch während Lucy und Adrian Franklin freudig von ihren Mitschülern begrüßt werden, machen selbst die Lehrer einen weiten Bogen um den eigenbrötlerischen und jähzornigen Adoptivbruder der Zwillinge. Nur Emilys Neugier ist schnell geweckt: Was hat es mit diesem Noah auf sich? Sie setzt alles daran, seinem Geheimnis auf die Spur zu kommen... Begeisterte Leserstimmen: »...eine wunderbar romantische Liebesgeschichte, die einfach nur was für`s Herz ist und bei der ich jede Seite genossen habe.« »Die Autorin schreibt fesselnd,spannend und herzerwärmend. (...) Ich habe mitgelacht und mitgeweint.« »Die Geschichte um Emily und Noah ist wieder sehr einfühlsam und mit wunderschönen Worten erzählt.« »Ein besonderer Jugendroman, der durch emotionale Tiefe, wunderschöne Sprache und ganz bezaubernde, authentische Figuren besticht. Eine Geschichte, die man gelesen haben sollte...« Bei »Blessed« handelt es sich um eine überarbeitete Neuausgabe des bereits im Oldigor-Verlag unter demselben Titel veröffentlichten Romans. Von Susanna Ernst sind ebenfalls folgende Titel bei Knaur eBook und Feelings erschienen: »Deine Seele in mir«, »Das Leben in meinem Sinn« und »Immer wenn es Sterne regnet«.

Susanna Ernst wurde 1980 in Bonn geboren und schreibt schon seit ihrer Grundschulzeit Geschichten. Sie leitete siebzehn Jahre lang eine eigene Musicalgruppe, führte bei den Stücken Regie und gab Schauspielunterricht. Außerdem zeichnet die gelernte Bankkauffrau und zweifache Mutter gerne Portraits, malt und gestaltet Bühnenbilder für Theaterveranstaltungen. Das Schreiben ist jedoch ihre Lieblingsbeschäftigung für stille Stunden, wenn sie ihren Gedanken und Ideen freien Lauf lassen will. Ihr Credo: Schreiben befreit!

Susanna Ernst wurde 1980 in Bonn geboren und schreibt schon seit ihrer Grundschulzeit Geschichten. Sie leitete siebzehn Jahre lang eine eigene Musicalgruppe, führte bei den Stücken Regie und gab Schauspielunterricht. Außerdem zeichnet die gelernte Bankkauffrau und zweifache Mutter gerne Portraits, malt und gestaltet Bühnenbilder für Theaterveranstaltungen. Das Schreiben ist jedoch ihre Lieblingsbeschäftigung für stille Stunden, wenn sie ihren Gedanken und Ideen freien Lauf lassen will. Ihr Credo: Schreiben befreit!

I.


Ringgggg…

Beim ersten Klingeln meines Weckers saß ich im Bett. Sonnenstrahlen durchbohrten die Vorhänge meines Zimmers. Mittlerweile hatte ich mich an den frühen Sonnenaufgang gewöhnt. Das grelle Licht und die Wärme selbst der frühesten Morgenstunden störten mich kaum noch; ich fühlte mich ausgeschlafen und fit.

Mit einer viel zu ruckartigen Bewegung schwang ich die Beine über die Bettkante und sprang auf. Dumme Idee, natürlich wurde mir sofort schwindlig. Schwärze breitete sich vor mir aus und umhüllte mich wie seidener Stoff.

Schnell tastete ich nach meiner Kommode, hangelte mich daran herab, setzte mich auf den Fußboden und klemmte den Kopf zwischen meine angewinkelten Knie. Das half meistens … und auch dieses Mal. Sobald sich die wirbelnden Farben aufgelöst hatten und mein Bewusstsein zu mir aufschloss, drang ein einziger Gedanke an die Oberfläche und setzte sich gegen alle anderen durch:

Der Tag meiner Erlösung ist da.

Ich erhob mich vorsichtig, wischte mir die zerzausten Haare aus der Stirn und warf einen prüfenden Blick in den großen Standspiegel neben meinem Bett. Das übliche Chaos blickte mir entgegen: Ich trug ein ausgeleiertes, löchriges Tanktop, das vermutlich irgendwann einmal rot gewesen sein musste. Dazu eine blau-weiß karierte Boxershorts meines Bruders, die er sich mal wieder zu klein gekauft hatte. In dieser Klimahölle, in die unser Vater uns verschleppt hatte, leisteten mir Jasons Fehlkäufe in manch einer Nacht gute Dienste. Am schlimmsten aber waren – wie immer – meine Haare.

Keine Ahnung, wie ich schlief – was um alles in der Welt ich nachts anstellte. Doch die regelrecht verfilzten, rostroten Strähnen, die sich wirr um meinen Kopf schlängelten, teils schlaff herabhingen und teils abstanden, ließen auf wilde Szenen schließen.

Das Laken, in dem ich mich in diesem Moment mit dem Fuß verfing und stolperte, weil es mal wieder hauptsächlich den Boden und nicht etwa meine Matratze bedeckte, erzählte dieselbe Geschichte. Obwohl ich mir mein Knie schmerzhaft an der Kommode stieß, tat ich den Beinahesturz mit einem Lachen ab, wickelte das Laken um meinen Arm und warf es zurück auf das Bett.

Sollte jemals ein Mann den Mut aufbringen, neben mir zu schlafen, würde ich mich in peinlicher Erklärungsnot befinden, so viel stand fest. Vorausgesetzt, der arme Kerl überlebte die Nacht an meiner Seite überhaupt. Wie gut, dass ich bisher niemandem Rechenschaft schuldig war.

Wieder fiel mein Blick in den Spiegel. An anderen Tagen hätte mich der Anblick meiner Haare wohl an den Rand der Verzweiflung getrieben. Doch an diesem Morgen ignorierte ich die Missstände meines Äußeren, wischte mir eine verfilzte Haarsträhne aus der Stirn und gönnte meinem Spiegelbild sogar ein ermutigendes Grinsen. Heute war alles anders. Der erste Tag meines neuen, unbehelligten Lebens brach an.

Gut, das war vielleicht ein etwas theatralischer Blick auf den Stand der Dinge, aber Fakt war, dass ich mich zum ersten Mal seit unserer Ankunft hier auf die Schule freute.

Ich freute mich auf meine bisher einzige Freundin Kathy, die erst am Vortag aus ihrem Feriencamp heimgekehrt war, auf einige andere Schüler meiner Stufe und kurioserweise sogar auf manch einen Lehrer. Am meisten jedoch – und das war der eigentliche Grund für meine gute Laune – freute ich mich auf neue Schüler.

Ich erwartete niemanden Bestimmtes, im Gegenteil. Wer kommen würde, war mir völlig egal. Ich freute mich auf die Ankunft neuer, fremder Schüler, die mich nach den nervenzehrenden Monaten vor den Sommerferien endlich von meinem unfreiwilligen Sonderposten ablösen würden. Ab heute war ich nicht mehr die Neue.

So weit ging zumindest meine Hoffnung, auf die ich mich innerhalb der letzten Wochen dermaßen versteift hatte, dass sie mittlerweile einer Gewissheit glich. Ich war mehr als zuversichtlich, heute mal ausnahmsweise nicht wie ein Affe im Käfig angegafft zu werden.

 

Zwei Monate vor den großen Ferien waren wir nach Little Rose gezogen. Wir, das waren mein Vater David, mein Bruder Jason und ich. Dad war als einer der besten Filmregisseure Englands bekannt. Nach dem Erfolg seines letzten Films bekam er gleich mehrere Angebote großer amerikanischer Filmstudios, die er selbst als unablehnbar bezeichnete. Eine Zeit lang hatte er mit dem Gedanken gespielt, zwischen Manchester und L. A. hin- und herzupendeln. Doch als ihm klar wurde, dass die Dreharbeiten mindestens anderthalb Jahre beanspruchen würden, diskutierte er den Umzug mit uns.

Ich schlug vor, er sollte doch alleine gehen, doch mein Dad wäre nicht mein Dad gewesen, hätte er das tatsächlich getan. Niemals hätte er uns allein in England zurückgelassen. Mit viel Geschick hatte er unsere kleine Familie nach dem frühen Tod meiner Mutter schon durch einige Krisen und weitaus weniger glamouröse Zeiten manövriert, und so schuldete ich ihm einfach den Gefallen, tapfer mit seinem Entschluss umzugehen. Leicht fiel mir das nicht. Ich liebte England nämlich und ganz besonders mein Manchester.

Mit der prallen Sonne, die hier an durchschnittlich 325 Tagen im Jahr schien, konnte ich überhaupt nichts anfangen. Andauernd wurde mir schwindlig vor Hitze und meine anfänglichen Hautprobleme entpuppten sich schnell als eine Allergie gegen Sonnenschutzmittel. Gegen alle. Mir blieb also die Wahl zwischen ungeschützt und verbrannt oder eingecremt und hoffnungslos verpickelt, Juckreiz inklusive – und so lief ich ständig mit hochrotem Kopf durch die Gegend. Meine von Natur aus blasse britische Haut wehrte sich schlichtweg gegen die Sonne, was sollte ich tun?

Mein älterer Bruder Jason hatte mit der Umstellung keinerlei Probleme. Gesegnet mit den Genen unserer Mum – unempfindliche Haut und dunkelbraunes Haar – fieberte er dem Umzug nach Kalifornien förmlich entgegen.

Sosehr ich mich auch bemühte, ich empfand nicht einmal den Hauch von Jasons Begeisterung, als wir in den Vereinigten Staaten von Amerika ankamen. Ich vermisste alles, was mein ehemaliges Zuhause ausgemacht hatte: Meine Freunde, meine Schule, das Wetter und vor allem Jane, unsere liebe Haushälterin, die sich so lange um uns Kinder gekümmert hatte. Sie wollte England nicht verlassen, nicht einmal für uns. Dad hätte das ganze Unterfangen daraufhin beinahe wieder abgeblasen, aber mit Jason im Nacken und den verlockenden Verträgen am Haken entschloss er sich schließlich doch zu gehen.

Mein erster Tag in den USA verlief niederschmetternd.

In einer Limousine, angemietet durch die neue Produktionsfirma meines Vaters, chauffierte uns ein älterer Mann namens Sam vom Flughafen zu unserem neuen Haus. L. A. selbst war … nun ja, in meinen Augen charmelos und unspektakulär. Protzig anmutende Palmenalleen und Parks, die mich an die Grünanlagen von Disneyland erinnerten, wechselten sich in anderen Stadtteilen ab mit breiten, teils stark beschädigten Straßen und Gebäuden mit flachen Dächern und abblätterndem Putz.

Am Rande der kalifornischen Stadt säumten ordentlich gepflasterte Gehwege die Straßen. Die Häuser dieser Gegend schienen aus ihren akkurat angelegten Vorgärten zu wachsen und erinnerten mich an das nostalgische Puppenhaus meiner Oma, mit dem ich als Kind nie hatte spielen dürfen.

»Nur ansehen, nicht anfassen!«, hörte ich ihre lange schon verstummte Stimme noch einmal, während Sam die Limousine über hellgraue Straßen lenkte. Ja, genauso wirkten diese Häuser auf mich. Bloß nicht anfassen!

Und so ging es weiter: die riesigen HOLLYWOOD-Buchstaben, die Palmen in der Mitte der Straße, die getrimmten Laubbäume auf den Gehwegen, die Brücken, die in der Realität noch viel gewaltiger wirkten als auf dem Fernsehbildschirm. Hier war rein gar nichts vertraut. Bestimmt lebten zu 99,9 Prozent Snobs in diesen protzigen Häusern, und ich würde mich mit Händen und Füßen dagegen wehren, eines Tages zu ihnen zu gehören, so viel stand fest.

Ich musste einfach nur die Highschool hinter mich bringen, dann konnte ich fürs Studium zurück nach England gehen.

Jason dagegen flippte neben mir vollkommen aus. Mein Bruder – laut Ausweis zwei volle Jahre älter als ich – klebte förmlich an dem getönten Seitenfenster der Limousine und wusste vor lauter Begeisterung gar nicht mehr, wohin mit sich.

Nach einer knappen Stunde Fahrtzeit fuhr Sam durch ein schmiedeeisernes Tor, dessen Flügel er per Knopfdruck öffnete. Weiße Steinchen der gigantischen Auffahrt knirschten unter den Reifen, bevor der Wagen endlich hielt und Jay beim Anblick unseres neuen Hauses aufjubelte. Genervt hievte ich mich aus dem Ledersitz und warf die Tür hinter mir zu. Keine Sekunde länger hätte ich es neben diesem Spinner ausgehalten.

 

Das Haus war genial, zugegeben, aber weder der riesige Garten mit Pool noch mein 25 qm großes Zimmer mit eigenem Bad konnten mich lange trösten. Wie gerne hätte ich diesen Raum mit all seinen hellen Möbeln gegen mein deutlich kleineres, schlichtes Zimmer in Manchester zurückgetauscht. Dad gegenüber tat ich so, als wäre alles wunderbar. Ich versuchte wirklich, jedes Detail zu würdigen: die cremefarbenen Vorhänge, die dezente Bettwäsche und die weiß gebeizten Holzmöbel. Groß, hell, freundlich, einladend. Es war wirklich perfekt und absolut nach meinem Geschmack. Eigentlich.

Langsam legte sich ein Lächeln über das Gesicht meines Vaters, doch es war eines der traurigen Art. »Emily, es ist nicht für immer, versprochen.«

Seine Worte klangen so entschuldigend, dass ich nicht wagte, ihn anzusehen, aus Angst, sofort...

Erscheint lt. Verlag 14.1.2015
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte All Age Fantasy • dunkles Geheimnis • Geschwister • Liebe • Los Angeles • Umzug
ISBN-10 3-426-43340-0 / 3426433400
ISBN-13 978-3-426-43340-9 / 9783426433409
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