Teuflisches Begehren (eBook)

Eves dritter Fall

(Autor)

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2015 | 1. Auflage
416 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-15280-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Teuflisches Begehren -  Sylvia Day
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Eine atemberaubend schöne Dämonenjägerin und zwei sexy Brüder - so heiß war der Kampf zwischen Gut und Böse noch nie
In Eves Privatleben geht es drunter und drüber: Abel ist verliebt in sie, sie fühlt sich zu Abel hingezogen, doch ihr Herz gehört Cain, der - seit er zum Erzengel befördert wurde - für niemanden mehr Liebe empfinden kann außer für Gott. Zwar kann auch er der verführerischen Eve nicht widerstehen, doch sie will mehr als nur körperliche Leidenschaft. Als ob das noch nicht genug wäre, gerät Eve auch beruflich in Turbulenzen ...



Die Nummer-1-Bestsellerautorin Sylvia Day stand mit ihrem Werk an der Spitze der New York Times-Bestsellerliste sowie 28 internationaler Listen. Sie hat über 20 preisgekrönte Romane geschrieben, die in mehr als 40 Sprachen übersetzt wurden. Weltweit werden ihre Romane millionenfach verkauft.

1

Mit zusammengebissenen Zähnen sah Evangeline Hollis zu, wie ein Kappa-Dämon ihrer Mutter breit lächelnd Yakisoba servierte – gebratene japanische Nudeln. Eve schätzte das Verhältnis von Sterblichen und Dämonen beim jährlichen Obon-Festival der Orange County Buddhist Church auf fünfzig zu fünfzig.

Nach drei Monaten mit dem Kainsmal und ihrem neuen »Job« als himmlische Kautionsjägerin hatte sich Eve mit der Tatsache abgefunden, dass sich Höllenwesen unentdeckt unter die Sterblichen mischten. Was sie jedoch erstaunte, war die schiere Masse an ex-japanischen Dämonen, die zum Spielen auf das Festival gekommen war. Das schienen doch ungewöhnlich viele.

»Möchtest du welche?«, fragte ihre Mutter und hielt ihr den Teller hin. Miyoko führte seit dreißig Jahren ein zumeist typisch amerikanisches Leben in den Vereinigten Staaten. Sie war amerikanische Staatsbürgerin und konvertierte Baptistin, und ihr Mann, Darrel Hollis, war ein waschechter Südstaatenspross aus Alabama. Trotzdem hing Miyoko an ihren Wurzeln und bemühte sich, bei ihren beiden Töchtern die japanische Kultur lebendig zu halten.

Eve schüttelte den Kopf. »Ich will Yakidango

»Ich auch. Die gibt’s da drüben.« Miyoko ging voraus.

Das Festival fand auf dem eingezäunten Parkplatz des Tempels statt. Rechts war eine große Sporthalle, links waren der Tempel und die Schulgebäude. Der Parkplatz war klein, dennoch stand hier eine Vielzahl von Imbiss- und Spielbuden. Eine Taiko-Trommel war auf einem Yagura-Turm aufgestellt, und auf der kleinen Bühne davor sollten später Bon-Odori-Tänzer auftreten. Kinder spielten um Preise, die von lebenden Goldfischen bis hin zu Plüschtieren reichten. Die Erwachsenen betrachteten die Auslagen mit billigem Schmuck und selbst gemachten Desserts.

Das Wetter in Südkalifornien war perfekt wie immer: laue fünfundzwanzig Grad mit reichlich Sonne und sehr wenigen Wolken. Eve richtete ihre Sonnenbrille, genoss die Sonne, die ihre Haut küsste, und atmete die Aromen ihrer Lieblingsgerichte ein.

Auf einmal wehte ihr mit der Nachmittagsbrise ein fauliger Gestank entgegen und machte den seltenen Moment des Friedens zunichte.

Der ätzende Geruch verrottender Seele war unverwechselbar. Er siedelte zwischen Gammelfleisch und frischen Fäkalien, und Eve wunderte sich nach wie vor, dass Ungezeichnete – Sterbliche ohne das Kainsmal – ihn nicht rochen. Sie drehte sich nach der Quelle um.

Ihr Blick verharrte auf einer hübschen Asiatin ihr gegenüber in dem Budengang. Eine Yuki-Onna – ein japanischer Schneedämon. Das weibliche Höllenwesen trug einen weißen Kimono mit zarter Sukura-Stickerei, und das Kennzeichen auf ihrem Wangenknochen ähnelte einem Tribal-Tattoo. Genau genommen wies die Zeichnung den Dämonenrang aus und war für Sterbliche unsichtbar. Wie das Kainsmal auf Eves Arm entsprachen auch die Kennzeichen der Dämonen in etwa Militärabzeichen. Alle Höllenwesen hatten sie, und sie verrieten sowohl die Spezies der Verdammten als auch deren Rang in der Höllenhierarchie.

Entgegen landläufiger Meinung unter den Theologen deutete das »Zeichen des Ungeheuers« nicht etwa den Beginn der Apokalypse an, sondern war Symbol eines seit Jahrhunderten existierenden Kastensystems.

Eves Zeichen begann erst zu kribbeln, dann zu brennen. Der Einsatzbefehl.

Jetzt?, fragte sie im Geiste und schlug einen genervten Ton an. Sie war eine Gezeichnete, eine von Tausenden »Sündern« weltweit, die verpflichtet worden waren, im göttlichen Auftrag Dämonen zu vernichten. Von ihr wurde erwartet, auf Kommando zu töten, doch ihre Mutter war bei ihr, und sie befanden sich auf dem Tempelgelände!

Tut mir leid, Babe. Reed Abel klang alles andere als zerknirscht. Du bist zur richtigen Zeit am falschen Ort. Deine Nummer leuchtet auf, und du bist am nächsten dran.

Mit der Leier kommst du mir schon die ganze Woche, konterte sie. Und ich nehme es dir nicht mehr ab.

Sie hatte täglich einen Dämon erledigt – an manchen Tagen auch zwei –, und das schon seit einer ganzen Weile. Und sie fand, dass ihr in diesem Mörderjob mehr als nur freie Sonntage zustehen sollten. Wieso bin ich immer am nächsten dran?

Weil du Katastrophen magnetisch anziehst?

Und du bist echt der Brüller.

Reed – alias der bibelbekannte Abel – war ein Mal’akh, ein Engel. Er war außerdem Teamleiter, was hieß, dass er einer kleinen Gruppe Gezeichneter ihre Aufträge zuwies. Letztlich war es fast dasselbe wie Zielfahndung. Die sieben Erzengel auf der Erde fungierten als Kautionsbürgen, Reed war ein Disponent, und Eve war eine Kautionsjägerin. Für die meisten Gezeichneten war es ein gut geöltes System, doch zu behaupten, bei Eve würde ein bisschen Sand im Getriebe knirschen, wäre noch maßlos untertrieben.

Wie sieht es mit Dinner heute Abend aus?

Nach der Bemerkung? Ganz schön dreist.

Ich koche.

Eve folgte ihrer Mom und behielt ihr Zielobjekt im Blick. Wenn ich bis dahin noch lebe, klar.

Im Hinterkopf hörte und fühlte sie Alec Cain – Reeds Bruder –, der ein verärgertes Knurren ausstieß. Alec war Eves Mentor. Der einst berüchtigte Cain war neuerdings ein Erzengel. Eve und Alec blickten auf eine längere Geschichte zurück, die vor zehn Jahren begann, als Eve ihm ihre Unschuld schenkte. Nun jedoch hatte ihn seine Stellung als Erzengel der Fähigkeit beraubt, eine emotionale Bindung zu irgendwem außer Gott einzugehen. Trotzdem hielt er an Eve fest.

Was ist bedeutungsvoller?, hatte er sie gefragt. Wenn dich jemand begehrt, weil er nicht anders kann? Weil seine Hormone oder irgendeine chemische Reaktion in seinem Gehirn ihn zu dir treibt? Oder wenn er dich will, weil er sich dazu entscheidet? Weil er die bewusste Entscheidung trifft, dich zu begehren?

Eve wusste es nicht, deshalb trieb sie einfach mit den Geschehnissen mit, während sie versuchte, sich über alles klar zu werden.

Auf jeden Fall war sie wahnsinnig, mitten in den ältesten und schwersten Fall von Geschwisterrivalität zu stolpern, vor allem, seit sie drei ein einzigartiges Band verknüpfte, das den freien Gedankenfluss zwischen ihnen erlaubte. Eve fragte sich oft, warum sie mit dem Feuer spielte, und die einzige Antwort, die ihr darauf einfallen wollte, war, dass sie schlicht nicht anders konnte.

Aber das Frühstück morgen findet bei mir statt, insistierte Alec mürrisch.

One-Eyed Jacks? Keiner bereitete sie so zu wie Alec: geröstete Brotscheiben mit einem Loch in der Mitte, in die ein Spiegelei eingelassen war – buttrig, knusprig und mit Sirup serviert. Und die herausgeschnittenen Brotkreise toastete er, bestreute sie mit Zimt und Zucker und reichte sie dazu. Köstlich!

Ganz wie du wünschst, Angel.

Es stand außer Frage, dass Reed zum Frühstück nicht mehr da wäre, denn die Tatsache, dass Eve mit zwei Männern zugleich ausging, bedeutete, dass sie alle drei die Nacht allein schliefen.

Die Yuki-Onna entschuldigte sich bei ihrem gut aussehenden Begleiter und bewegte sich auf die Sporthalle zu. Wegen ihres eng gewickelten Kimonos und der Geta-Holzschuhe an den Füßen konnte sie nur winzige Schritte machen. Da war Eve kleidungstechnisch schon mal im Vorteil. Ihre Stretch-Caprihose und das gerippte Trägertop schränkten ihre Bewegungsfreiheit kein bisschen ein. Ihre Army-Jungle-Boots waren atmungsaktiv und funktional. Ja, sie war für jeden Spaß bereit. Was nicht hieß, dass sie den auch wollte.

»Ich muss mir die Hände waschen«, sagte Eve zu ihrer Mutter, wohl wissend, dass Miyoko, ihres Zeichens Krankenschwester, diesen Wunsch nach Reinlichkeit nur befürworten würde.

»Ich habe antibakterielles Gel dabei.«

Eve rümpfte die Nase. »Iih, von dem Zeug werden meine Hände ganz klebrig!«

»Ach, du stellst dich nur an! Wie viele Dangos willst du?«

»Drei Stäbchen.«

Die Reismehlklöße wurden auf langen Holzstäbchen gegrillt und mit süßem Sirup überzogen. Eve hatte sie schon als Kind geliebt und genoss sie viel zu selten, was sie jetzt erst recht sauer machte. Sollte diese Dämonin ihr den Appetit verderben, würde sie dafür in der Hölle schmoren. Ernsthaft!

Eve drückte ihrer Mutter einen Zwanzig-Dollar-Schein in die Hand und folgte ihrem Zielobjekt.

Sie überholte die Dämonin und betrat die Sporthalle, in der Picknicktische aufgestellt waren, damit sich die Leute zum Essen setzen konnten. Lachen, Unterhaltungen auf Englisch und Japanisch sowie das Geklimper vom Essgeschirr Dutzender Festivalbesucher hallten durch den großen Raum. Sterbliche mengten sich in heiterer Ahnungslosigkeit unter Höllenwesen, wohingegen Eve jedes von ihnen auf Anhieb ausmachte. Diese wussten ebenso genau, was Eve war, und beäugten sie mit misstrauischer Verachtung. Das Kainsmal an ihrem Oberarm wie auch ihr Geruch verrieten sie. Während die Höllenwesen für Eve faulig stanken, roch Eve für sie ekelhaft süßlich. Eigentlich war es lächerlich, denn Gezeichnete waren alles andere als süß. Eher waren sie verbittert.

Eve presste sich an die Wand und beobachtete durch die getönten Glastüren, wie sich die Yuki-Onna näherte. Von ihrer Warte aus konnte Eve sehen, dass die Füße der Dämonin knapp über dem Boden schwebten. Eve wich langsam zurück um die Ecke, damit sie außer Sichtweite blieb. An der...

Erscheint lt. Verlag 8.9.2015
Reihe/Serie Eve-Serie
Übersetzer Sabine Schilasky
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Eve of Chaos - A Marked Novel
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Dämonen • eBooks • Fantasy • Marked • Marked, Paranormal Romance, Sylvia Day, Dämonen • Paranormal Romance • Romantasy • Sylvia Day
ISBN-10 3-641-15280-1 / 3641152801
ISBN-13 978-3-641-15280-2 / 9783641152802
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