Jenseits der Erde (eBook)

Roman - Odyssey 4

(Autor)

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2015 | 1. Auflage
528 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-15278-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Jenseits der Erde -  Evan Currie
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Die letzte Schlacht beginnt
Die feindlichen Drasin haben die Erde angegriffen und eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Die Odyssey, einst der ganze Stolz der Raumflotte der Erde, liegt in Trümmern. Obwohl ihr Captain Eric Weston einen Großteil seiner Crew verloren hat, ist er entschlossen, die Drasin zurückzuschlagen, bevor diese die Erde endgültig zerstören. Zum Glück haben die Menschen mittlerweile Verbündete im All: Die Priminae schicken all ihre verfügbaren Truppen zur Erde, um den Menschen zu helfen, und es beginnt die alles entscheidende Schlacht um das Schicksal des Blauen Planeten ...

Evan Currie hat sich bereits in zahlreichen Beschäftigungen versucht, unter anderem als Hummerfischer und in der IT-Branche, doch das Schreiben war schon immer seine größte Leidenschaft. Sein Science-Fiction-Epos 'In die Dunkelheit', der Auftakt einer mehrbändigen Saga, wurde als Neuentdeckung des Jahres gefeiert.

 

PROLOG

Bezirk Manhattan,

New York – fünf Minuten

nach Invasionsbeginn

Es ist Zeit.

Die Stimme war wie ein vom Wind herangetragenes Wispern, und dann verlor sie sich wieder im Lärm der zerfallenden Gebäude, im Staub und Schmutz und in den Schreien der Menschen und dem Heulen der Sirenen. Die Stadt war wie ein lebendiges Wesen, das schwer verwundet war und nun seinen Schmerz und Zorn hinausschrie. Da musste ein Flüstern zwangsläufig ungehört verhallen.

Der Tag hatte eigentlich ganz normal begonnen, trotz der Ankündigung, dass das Militär weltweit in Alarmbereitschaft versetzt worden war. Mit dieser Normalität war es vorbei, als dünne Feuerschweife am Himmel erschienen und ihn in gespenstischem Schweigen durchkreuzten, sodass sie der Aufmerksamkeit von Millionen Menschen entgingen – bis es schließlich zu spät war. Viele von denen, die sie sahen, erstarrten förmlich zur Salzsäule und blickten wie hypnotisiert auf die feurigen Bahnen. Andere brachen in Hysterie aus.

Eines dieser Himmelsphänomene schlug am Stadtrand ein, und ein Gebäude zerfiel in Schutt und Staub. Ein weiteres traf den größten Wolkenkratzer der Skyline. Alle hörten, wie sich die Trümmer über die Straßen verteilten. Bei dem Geschrei, das daraufhin einsetzte, bewahrten trotzdem manche die Ruhe, beobachteten den Himmel und sahen, wie immer mehr Feuerstrahlen das Firmament durchzuckten, durch die Wolken stießen und auf ihre Stadt zuschossen.

Dann sahen sie, dass noch etwas anderes explosionsartig aus den Wolken hervorbrach; und das war der Moment, in dem sich die Welt für viele Menschen schlagartig veränderte.

Es war eine Silhouette, die auf der ganzen Welt wohlbekannt war. Feuer loderte aus klaffenden Löchern in der stahlblauen Hülle, als die NACS Odyssey über der Ostküste in den Horizontalflug überging und auf fünfzehntausend Fuß das Feuer eröffnete.

Jeder Schuss war wie ein Hammerschlag der Götter im Himmel – in Dutzenden von Wolkenkratzern und kleineren Gebäuden zersplitterten die Fensterscheiben, als das große Schiff träge über die Stadt hinwegflog. Auf jeden Donnerhall gab es eine Explosion am Himmel, als einer der tödlichen Feuerschweife explodierte.

Die Odyssey war jedoch nicht für Atmosphärenflüge konstruiert, und der Feind griff zudem aus überhöhter Position an. Feurige Bahnen der Zerstörung rasten auf das weltbekannte Flaggschiff der Konföderation zu, das bei jedem Treffer seiner Hülle erschüttert wurde. Die Odyssey kippte leicht nach Backbord ab, ging in den Sturzflug und stürzte schließlich, einen Feuerschweif hinter sich her ziehend, in den Long Island Sound.

Das war erst der Anfang.

Kurz darauf wimmelte es am Himmel von Kampfflugzeugen, die dem Feuer von oben alles entgegensetzten, was sie aufzubieten vermochten. Weil sie jedoch in Unterzahl waren, war es unvermeidlich, dass einige der herabstürzenden Objekte auf der Erde aufschlugen und Tod und Zerstörung brachten.

Das war dann auch der Zeitpunkt, an dem dieser schockierende Albtraum für viele Menschen surreale Züge annahm: Aus den Kratern stieg der schiere Horror empor, und New York verwandelte sich in ein Schlachtfeld, wie die Welt es noch nie gesehen hatte.

In den Wirren des Gefechts – und während die Nationalgarde in die Stadt einrückte, um die örtliche Polizei zu unterstützen – bemerkten nur wenige, dass die Odyssey beim Aufprall aufs Wasser auseinandergebrochen war und sich ihre Trümmer weiträumig über das Areal verteilt hatten. Einige Stücke waren übers Wasser gehüpft und in die Häuserreihen am Ufer eingeschlagen, wo sie schwere Verwüstungen verursachten. Andere Bruchstücke wurden vom Wasser abgebremst und versanken im Sund.

Die beiden großen zylindrischen Habitatsektionen der Odyssey waren abgerissen und hüpften nun rotierend über die Wasseroberfläche. Eine traf in Eastchester Bay auf Land und schlug eine Schneise der Verwüstung durch Queens. Die andere bewegte sich auf einer spiralförmigen Bahn gen Westen. Sie kam mit einer spektakulären Wasserfontäne unmittelbar nördlich von Roosevelt Island auf, bevor sie durch einen Straßenzug mit Bürogebäuden walzte und schließlich im Central Park zum Stehen kam.

Aufwachen.

Auch dieses Flüstern ging inmitten des Chaos, des Staubs und des Schutts unter, die wie ein schwerer Sandsturm über die Stadt hinwegrollten. Diese Walze planierte alles, was sich ihr in den Weg stellte. Die Stadt taumelte von einem Schock in den nächsten. Aber es war eine Stadt, die Erfahrung mit Katastrophen hatte, und langsam, aber zielstrebig wurden Gegenmaßnahmen getroffen.

Das Bug- und das Kommandohabitat der Odyssey kamen an der Westseite des Central Park zum Stillstand und verharrten auf einer wackeligen Unterlage aus umgestürzten Bäumen und platt gewalzten Autos. Das Heulen von Sirenen und der Nachhall der Einschläge durchdrangen die Stille, die sich über das Areal legte. Die überlebenden Augenzeugen des Absturzes starrten schockiert auf den durchlöcherten, verschrammten und verbeulten Zylinder, der einmal zum größten jemals von Menschenhand erbauten Raumschiff gehört hatte.

Im Innern des Moduls regte sich nichts.

Aufwachen! Los, aufwachen!

Eric Stanton Weston erwachte keuchend und nach Luft schnappend aus einem Albtraum, in dem er nach einem explosionsartigen Druckverlust in seinem Schiff eingesperrt gewesen war. Er schlug im ersten Moment unkoordiniert mit Armen und Beinen um sich, vermochte sich aber keinen Zoll zu bewegen. Und dann begriff er auch, woran das lag.

Er war noch immer an der Kommandantenkonsole angeschnallt, die nun anscheinend an der Decke hing. Dort baumelte er für eine Weile, kopfüber und verwirrt, und versuchte zu erfassen, was geschehen war und was im Moment geschah.

Wo bin ich? Eric vermochte keinen klaren Gedanken zu fassen. Er fühlte sich, als ob er von einem überschweren Dampfhammer in den Boden gerammt worden wäre, oder als ob er seinen Jäger in den Acker eines armen Bauern gebohrt hätte.

Er blinzelte und ließ den Blick schweifen, während er die Erinnerung allmählich zurückerlangte. Und dann wurde er sich bewusst, wie richtig er mit dieser letzten Vermutung doch gelegen hatte.

»Mein Gott, ich bin verletzt«, nuschelte er, leckte sich die Lippen und spie ein Stück Helmvisier aus. Bruchsicher – dass ich nicht lache.

Langsam streckte er die Arme aus und klaubte die Splitter des gläsernen Visiers aus seinem Gesicht. Dann nahm er den Helm ab und ließ ihn auf die Decke unter sich fallen.

Langsam kehrte er in die Realität zurück, und bruchstückhafte Erinnerungen an die Ereignisse, die ihn in seine momentane missliche Lage gebracht hatten, drangen mit quälender Deutlichkeit zu ihm durch. Seine Kopfschmerzen fühlten sich an, als ob jemand seinen Schädel von innen mit einer Spitzhacke bearbeitete, und es gelang ihm auch nicht, die verschwommene Sicht mit einem Blinzeln zu klären.

Eric war zwar kein Arzt, aber er kannte dennoch die Symptome einer Gehirnerschütterung. Im schlimmsten Fall würde er medizinische Hilfe benötigen; wenn er aber berücksichtigte, dass er eigentlich gar nicht damit gerechnet hatte, überhaupt wieder aufzuwachen, musste er gestehen, dass es ihm doch nicht so schlecht ging.

Verdammte Scheiße. Kann man wirklich nicht anders sagen.

Hier konnte er jedenfalls nicht bleiben – das stand schon mal fest. Und er hatte auch keine Ahnung, wo er überhaupt gelandet … abgestürzt war. Er durfte also nicht mit Hilfe rechnen.

Zumal die Welt jetzt wahrscheinlich genug mit sich selbst beschäftigt sein dürfte. Ich werde mir selbst helfen müssen.

Eric blickte nach oben – oder wohl eher nach unten – und vermochte kaum die Decke der Brücke zu erkennen, die sich etwa einen Meter unterhalb seines Kopfs befand. Ja, das ist wirklich eine verdammte Scheiße.

Er holte Luft, schloss die Augen und schlug dann auf den Schnellverschluss der Sicherheitsgurte.

Eric stürzte drei Meter in die Tiefe, wobei er sich wie eine Katze krümmte, und prallte dann in einer unbeholfenen Rolle gegen die Decke, wobei ihm ein stechender Schmerz durch den ganzen Körper und den Kopf fuhr. Er kam vor dem länglichen Gehäuse einer erloschenen Lampe zum Liegen und wartete, bis der Schmerz wieder etwas nachließ.

Als man mich damals angeschossen hat, hab ich mich besser gefühlt, sagte er sich grimmig. Dann schluchzte er leise und betete, dass die Kopfschmerzen endlich aufhörten.

Eric wusste nicht, wie lange er dort gelegen hatte, doch nach einer Weile ließ der Schmerz so weit nach, dass er zumindest erträglich wurde. Er kniete sich hin und zog sich zur Tür hinüber: Sie war natürlich verriegelt, und ohne Elektrizität würde sie auch nicht so leicht zu öffnen sein.

Was gibt’s sonst noch Neues?

Unter Schmerzen stand Eric auf. Er musste den Arm ausstrecken, um die Bedientafel zu erreichen, die sich normalerweise nur etwas mehr als einen Meter über dem Boden befand. Schließlich gelang es ihm, den Entriegelungshebel zu fassen zu bekommen. Er zog fest daran und öffnete die Tür einen Spaltbreit – weit genug, um die Hände in die Lücke zu stecken und die Tür weiter zu öffnen, bis er hindurchpasste. Eric verließ die Brücke und betrat den dahinterliegenden Gang, wo er sich erst einmal orientieren musste.

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Erscheint lt. Verlag 14.4.2015
Reihe/Serie Odyssey
Übersetzer Martin Gilbert
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Out of the Black - Odyssey One Book 4
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte eBooks • Evan Currie • Military SF • Military SF, Evan Currie, Space Opera, Odyssey • odyssey • Space Opera
ISBN-10 3-641-15278-X / 364115278X
ISBN-13 978-3-641-15278-9 / 9783641152789
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