Star Wars? Kenobi (eBook)

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2015 | 1. Auflage
560 Seiten
Blanvalet (Verlag)
978-3-641-14916-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Star Wars? Kenobi -  John Jackson Miller
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Bei den Einheimischen des rauen Wüstenplaneten Tatooine gilt Ben als Einzelgänger und Außenseiter. Da eskaliert der Streit zwischen den Stadtbewohnern und einem Stamm von Sandleuten. Plötzlich findet er sich mitten in einem Kampf wieder, der seine eigentliche Mission auf dem Wüstenplaneten gefährdet. Ben - oder besser Jedi-Meister Obi-Wan Kenobi, Held der Klonkriege und Verräter des Imperiums - bleibt nichts anderes übrig, als sich mit unwahrscheinlichen Verbündeten unter den Einheimischen zusammenzutun, um in der Wüste Tatooines für Gerechtigkeit zu sorgen. Selbst, wenn er dabei seine Tarnung als Einsiedler aufs Spiel setzen muss!

John Jackson Miller, geboren 1968, ist ein US-amerikanischer Autor und Publizist. Da er seit jeher selbst Comics sammelte, machte er sein Hobby zum Beruf und arbeitete als Redakteur bei einem Comicmagazin. Später veröffentlichte er auch eigene Comics. Von Miller stammt die Comicadaption des Films Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels. Inzwischen hat er sich auch als Autor von diversen Star-Wars-Romanen einen Namen gemacht.

Prolog

»Sie sollten jetzt wirklich nach Hause gehen, Sir.«

Wyle Ulbreck erwachte und blickte in sein leeres Glas. »Was sagst du da?«

Der grünhäutige Schankwirt gab dem Menschen einen Klaps auf die Schulter. »Ich sagte, es ist Zeit, dass Sie nach Hause gehen, Master Ulbreck. Sie hatten genug.«

»Das meine ich nicht«, erwiderte Ulbreck, während er sich den Schlaf aus den blutunterlaufenen Augen rieb. »Du hast mich ›Sir‹ genannt.« Er musterte den Wirt argwöhnisch. »Bist du echt – oder ein Droide

Sein Gegenüber seufzte und zog die Schultern hoch. »Dieses Thema schon wieder? Ich habe es Ihnen vorhin bereits erklärt. Meine Augen sind groß und rot, weil ich ein Duros bin. Ich habe Sie so genannt, weil ich höflich bin. Und ich bin höflich, weil ich kein alter Feuchtfarmer bin, der nach all den Jahren draußen in der Wüste den Verstand …«

»Weißt du«, unterbrach ihn der Mann mit dem weißen Bart, »ich mache nämlich keine Geschäfte mit Droiden. Droiden sind Diebe, und zwar allesamt.«

»Warum sollte ein Droide stehlen?«

»Um die Beute anderen Droiden zu geben«, erklärte Ulbreck, dann schüttelte er den Kopf. Offensichtlich war der Wirt ein Trottel.

»Was sollte …«, setzte der Duros an. »Ach, schon gut«, brach er dann ab, während er nach der Flasche griff und das Glas des alten Farmers füllte. »Ich werde nicht mehr versuchen, mit Ihnen zu reden. Trinken Sie.«

Genau das tat Ulbreck auch.

Soweit es ihn betraf, gab es nur ein Problem in der Galaxis: die Leute. Die Leute und die Droiden. Gut, das waren zwei Dinge – aber andererseits, wäre es nicht falsch, die Probleme der Galaxis auf eine Sache begrenzen zu wollen? Das war doch nicht fair, oder? Jedenfalls empfand der alte Mensch normalerweise so, sogar wenn er nüchtern war. Während seiner sechzig Jahre als Feuchtfarmer hatte Ulbreck zahllose Theorien über das Leben aufgestellt. Doch da er einen Großteil der frühen Jahre allein gearbeitet hatte – seltsam, dass selbst die Farmhelfer einen Bogen um ihn machten –, hatten sich diese Gedanken aufgetürmt, ohne ausgesprochen worden zu sein.

Doch dafür gab es schließlich Besuche in der Stadt: Das waren für Ulbreck die Gelegenheiten, die Weisheit eines Lebens mit anderen zu teilen. Jedenfalls, wenn er nicht gerade von diabolischen Droiden ausgeraubt wurde, die vorgaben, sie wären grüne Schankwirte.

Eigentlich war Droiden der Zutritt zu Junix’ Kneipe verboten – das stand jedenfalls auf dem uralten Schild vor dem Eingang der Bar in Anchorhead. Wer immer Junix gewesen sein mochte, er war schon lange tot und unter dem Sand von Tatooine begraben, doch seine Kneipe hatte überlebt: eine nur spärlich erhellte Spelunke, wo der Zigarra-Rauch kaum den Gestank der Farmer überdecken konnte, die den ganzen Tag in der Wüste geschuftet hatten. Ulbreck kam nur selten hierher, da er für gewöhnlich eine Oasen-Bar in der Nähe seiner Farm bevorzugte. Aber da er schon einmal in Anchorhead war, um einen Verkäufer von Evaporatorteilen zu besuchen, hatte er hier einen Zwischenstopp eingelegt, um seine Feldflasche aufzufüllen.

Jetzt, ein halbes Dutzend Lum-Biere später, begann Ulbreck, an sein Zuhause zu denken. Seine Frau wartete dort auf ihn, und er wusste, dass er sich besser auf den Weg machen sollte. Andererseits: Seine Frau wartete dort auf ihn, und das war Grund genug hierzubleiben. Er und Magda hatten heute Morgen einen schrecklichen Streit wegen ihres Streits vom Vorabend gehabt, worum auch immer es dabei gegangen war. Ulbreck konnte sich nicht mehr erinnern, und er war glücklich darüber.

Doch er war ein wichtiger Mann, und die vielen Leute, die für ihn arbeiteten, würden ihn bis auf das letzte Hemd ausrauben, wenn er zu lange fortblieb. Durch einen Schleier blickte er auf das Chrono an der Wand. Dort standen Zahlen, ein paar von ihnen auf dem Kopf, wie es schien. Und sie tanzten. Ulbreck verzog das Gesicht. Er hatte nicht viel fürs Tanzen übrig. Mit surrenden Ohren rutschte er von seinem Barhocker, entschlossen, diesen Zahlen zu sagen, was er von ihnen hielt.

In diesem Moment wurde er vom Boden angegriffen. Schnell und hinterhältig sprang er Ulbreck an, offenbar in der Absicht, ihm ins Gesicht zu schlagen, wenn er nicht hinsah.

Beinahe hätte er damit Erfolg gehabt, wäre da nicht eine Hand gewesen, die Ulbreck auffing.

»Vorsicht«, sagte der Besitzer der Hand.

»Ich kenne dich nicht«, brummte Ulbreck.

»Ja«, erwiderte der bärtige Mensch, während er dem alten Farmer zurück auf seinen Hocker half. Anschließend entfernte er sich ein paar Schritte, um die Aufmerksamkeit des Wirts zu erregen.

Wie Ulbreck nun sehen konnte, hatte der in Braun gekleidete Mann etwas in der Hand – eine Art Bündel. Erschrocken blickte der Farmer sich nach seinem eigenen Bündel um, in der Furcht, es könnte ihm gestohlen worden sein; dann fiel ihm ein, dass er nie ein Bündel gehabt hatte.

»Das ist keine Kinderkrippe«, erklärte der Wirt dem Fremden, auch wenn Ulbreck die Gründe dafür schleierhaft blieben.

»Ich brauche nur eine Wegbeschreibung«, sagte der Mensch mit der Kapuze.

Der alte Farmer konnte viele Wege beschreiben. Er hatte lange genug auf Tatooine gelebt, um zahlreiche Orte zu besuchen, und auch wenn er die meisten von ihnen hasste und nie wieder dorthin zurückkehren wollte, rühmte er sich doch damit, die besten Abkürzungen zu diesen Plätzen zu kennen. Er war sicher, dass er dem Fremden besser den Weg weisen konnte als dieser Droide, der behauptete, ein Duros zu sein; also stand er auf, um sich einzumischen.

Diesmal konnte er sich selbst an der Theke festhalten.

Misstrauisch blickte er zu dem Glas auf dem Tresen zurück. »Mit dem Bier stimmt was nicht«, wandte er sich an den Wirt. »Du … du hast …«

Der Neuankömmling schob sich vorsichtig dazwischen. »Sie wollen sagen, dass das Bier verwässert ist?«

Der Wirt blickte den Gast mit der Kapuzenrobe an und schmunzelte. »Sicher, wir benutzen die kostbarste Flüssigkeit auf Tatooine, um unser Bier zu panschen. So sparen wir wahnsinnig viele Credits.«

»Das habe ich nicht gemeint«, entgegnete Ulbreck. Er versuchte sich zu konzentrieren. »Du hast was in das Bier gemischt, um mich zu betäuben. Damit du mein Geld nehmen kannst. Ich kenne euch Stadttypen.«

Der Schankwirt schüttelte seinen kahlen Kopf und warf einen Blick über die Schulter zu seiner ebenso kahlen Frau, die am Spülbecken Gläser wusch. »Wir können dichtmachen, Yoona. Man ist uns auf die Schliche gekommen.« Er wandte sich wieder zu dem kapuzenverhüllten Fremden um. »Seit Jahren haben wir die Leichen unserer Kunden im Hinterzimmer gestapelt – aber ich schätze, damit ist es jetzt vorbei.«

»Ich werde es niemandem verraten«, erwiderte der Neuankömmling mit einem Lächeln. »Falls Sie mir im Gegenzug eine Wegbeschreibung geben können. Und ein Glas blaue Milch, sofern Sie welche haben.«

Ulbreck wunderte sich gerade, worum es bei diesem Wortwechsel wohl gegangen war, als das Gesicht des Wirts einen besorgten Ausdruck annahm. Der alte Farmer drehte sich um und sah mehrere junge Menschen durch den Eingang treten. Selbst seine getrübten Augen erkannten in dem fluchenden und lachenden Haufen eine Bande betrunkener Unruhestifter.

Die beiden Mittzwanziger waren die Geschwister Gault, Mullen und Veeka, die nichtsnutzigen Sprösslinge von Ulbrecks größtem Rivalen aus dem Westen, Orrin Gault. Ihre Spießgesellen durften natürlich auch nicht fehlen: Zedd Grobbo, der große Schläger, der mehr stemmen konnte als ein Verladedroide; und, knapp halb so groß wie er, der junge Jabe Calwell, Sohn eines Nachbarn von Ulbreck.

»Schaff den Jungen hier raus«, rief der Wirt, als er den Jugendlichen hinter den anderen sah. »Ich hab’s gerade einem anderen erklärt: Die Kinderkrippe ist zwei Häuser weiter.«

Nach diesen Worten hörte der Farmer hämische Pfiffe aus den Reihen der Raufbolde – und ihm fiel auf, dass sein Wohltäter sich von den Störenfrieden abwandte, sodass sie sein Bündel nicht sehen konnten. Veeka Gault schob sich an Ulbreck vorbei und griff nach einer Flasche hinter der Theke, aber anstatt zu bezahlen, bedachte sie den Duros nur mit einer obszönen Geste.

Ihre Freunde hatten sich derweil ein wehrloses Opfer gesucht: Yoona, die Frau des Wirts. Zedd packte die nervöse Duros, die gerade ein Tablett mit leeren Krügen auf den Armen trug, und wirbelte sie zum Spaß um die eigene Achse, sodass die Gläser in alle Richtungen davonflogen. Eines von ihnen traf den Kopf eines struppigen Gastes, der an einem nahen Tisch saß.

Der Wookiee richtete sich zu voller Größe auf, um lautstark seinen Unmut kundzutun. Ulbreck hatte schon die letzten Generationen der Gaults nicht ausstehen können, und er wollte sich die Gelegenheit nicht nehmen lassen, auch dieser jüngsten die Meinung zu sagen. Also stolperte er zu einem Tisch in der Nähe der Gruppe hinüber, bereit, ihnen den Kopf zu waschen. Doch der Wookiee hatte natürlich das Vorrecht, außerdem kippte der Tisch, an den er sich lehnte, ohnehin um, also beschloss er, sich die Sache erst mal vom Boden aus anzusehen. Er hörte ein raschelndes Geräusch und nahm aus den Augenwinkeln wahr, wie die Frau des Wirts sich neben ihm zusammenkauerte.

Der Wookiee verpasste Zedd einen Schlag mit dem Handrücken und beförderte ihn damit quer durch...

Erscheint lt. Verlag 17.8.2015
Übersetzer Andreas Kasprzak
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Star Wars™ Kenobi
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte eBooks • Einsiedler • Fantasy • Gerechtigkeit • Jedi • Macht • Science Fiction • Space Opera • Star Wars • Star Wars Legends • Star Wars, Star Wars™ • Star Wars™ • Tatooine • Wüstenplanet
ISBN-10 3-641-14916-9 / 3641149169
ISBN-13 978-3-641-14916-1 / 9783641149161
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