Das Atlantis-Virus (eBook)

Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2015 | 1. Auflage
528 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-15409-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Atlantis-Virus -  A. G. Riddle
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Das tödliche Erbe von Atlantis
Einst starteten die Bewohner von Atlantis ein genetisches Evolutionsexperiment ... Heute ist unsere Welt eine andere ... Seit 78 Tagen breitet sich die pandemische Atlantis-Seuche mit rasender Geschwindigkeit aus, hervorgerufen durch den mysteriösen Immari-Geheimbund ... Millionen von Menschen sterben ... Die verdeckte Organisation Clocktower versucht im Kampf gegen Immari, das Geheimnis um Atlantis zu lüften ... Auf Malta wird ein Steinsarg aus uralter Vorzeit entdeckt ... Der Schatz von Atlantis kann die Menschheit retten - oder ihren Untergang beschwören ...

A.G. Riddle wuchs in North Carolina auf. Zehn Jahre lang hat er diverse Internetfirmen gegründet und geleitet, bevor er sich aus dem Geschäft zurückzog. Seitdem widmet sich Riddle seiner wahren Leidenschaft: dem Schreiben. Riddle lebt in Parkland, Florida.

PROLOG

70000 Jahre in der Vergangenheit

Auf dem Gebiet des heutigen Somalia

Die Forscherin schlug die Augen auf und schüttelte den Kopf, um die Benommenheit loszuwerden. Das Schiff hatte den Aufweckprozess beschleunigt. Warum? Normalerweise schritt er langsamer voran, es sei denn … Als der dichte Nebel in der Röhre sich ein wenig lichtete, sah sie das rote Blinklicht an der Wand – ein Alarm.

Die Röhre öffnete sich, und die hereinströmende kalte Luft brannte auf ihrer Haut und vertrieb die letzten Nebelfetzen. Die Forscherin trat auf den eisigen Metallboden hinaus und schwankte zum Steuerpult. Grün und weiß funkelnde Lichtbögen schossen aus der Konsole empor und umschlossen ihre Hand wie ein Glühwürmchenschwarm. Sie wackelte mit den Fingern, und die Anzeige an der Wand reagierte. Ja – der auf zehntausend Jahre programmierte Schlaf hatte fünfhundert Jahre zu früh geendet. Sie warf erst einen Blick auf die beiden leeren Röhren hinter sich, dann auf die letzte Röhre, in der sich ihr Partner befand. Der Aufweckprozess lief bereits. Sie bewegte schnell die Finger über die Konsole, um ihn aufzuhalten, aber es war zu spät.

Zischend öffnete sich die Röhre. »Was ist passiert?«

»Ich weiß nicht genau.«

Sie rief eine Weltkarte und eine Reihe von Tabellen auf. »Es gibt einen Bevölkerungsalarm. Vielleicht droht die Ausrottung.«

»Ursache?«

Sie scrollte die Karte zu einer kleinen Insel, die von einer gewaltigen schwarzen Rauchwolke umgeben war. »Ein Supervulkan in der Nähe des Äquators. Die Erdtemperatur ist rapide gesunken.«

»Betroffene Subspezies?«, fragte ihr Partner, während er aus der Röhre stieg und ungelenk zum Steuerpult kam.

»Nur eine. 8472. Auf dem Zentralkontinent.«

»Das ist eine Enttäuschung«, sagte er. »Sie war äußerst vielversprechend.«

»Ja, allerdings.« Die Forscherin ließ das Pult los und konnte sich jetzt allein auf den Beinen halten. »Das würde ich mir gern ansehen.«

Ihr Partner bedachte sie mit einem fragenden Blick.

»Nur, um ein paar Proben zu nehmen.«

Vier Stunden später hatten die Forscher das riesige Schiff halb um den kleinen Planeten gesteuert. In der Dekontaminationskammer schloss die Frau die letzten Schnallen ihres Raumanzugs, befestigte den Helm und wartete darauf, dass sich die Tür öffnete.

Sie schaltete den Lautsprecher im Helm ein. »Tonprobe.«

»Ton funktioniert«, sagte ihr Partner. »Videoübertragung auch. Bereit zum Aussteigen.«

Die Tür glitt auf und gab den Blick auf einen weißen Sandstrand frei. Zehn Meter oberhalb der Brandung begann eine dicke Ascheschicht, die sich bis zu einem felsigen Bergrücken erstreckte.

Die Forscherin blickte zu dem dunklen ascheverhüllten Himmel auf. Irgendwann würde die Asche herabsinken und das Sonnenlicht zurückkehren, aber dann wäre es zu spät für viele Bewohner des Planeten, auch für die Subspezies 8472.

Die Forscherin stapfte den Bergrücken hinauf und sah zurück zu dem schwarzen Schiff, das wie ein überdimensionierter gestrandeter Wal am Ufer lag. Die Welt war dunkel und still wie viele der noch unbewohnten Planeten, die sie erforscht hatte.

»Die letzten Lebenszeichen wurden gleich hinter dem Höhenzug erfasst, halte dich bei fünfundzwanzig Grad.«

»Verstanden.« Die Forscherin drehte sich ein wenig nach rechts und schlug ein schärferes Tempo an.

Vor sich sah sie eine große Höhle, deren felsige Umgebung unter einer noch dickeren Ascheschicht lag als der Strand. Sie ging langsamer weiter. Ihre Stiefel glitten auf den aschebedeckten Steinen aus.

Kurz bevor sie die Höhlenöffnung erreichte, spürte sie etwas anderes unter ihren Sohlen. Fleisch und Knochen. Ein Bein. Sie trat einen Schritt zurück und wartete, bis das Display in ihrem Helm sich scharf gestellt hatte.

»Siehst du das?«, fragte sie.

»Ja, ich schalte den optischen Verstärker an.«

Die Umgebung war jetzt klar zu erkennen. Dutzende von Leichen lagen übereinander, bis hinauf zum Eingang der Höhle. Die ausgemergelten schwarzen Körper schienen mit den darunter liegenden Steinen verschmolzen, und die Ascheschicht darüber bildete Höcker und Knoten, die an die überirdischen Wurzeln eines riesigen Baums erinnerten.

Zur Überraschung der Forscherin waren die Leichen unversehrt. »Bemerkenswert. Keine Anzeichen von Kannibalismus. Die Überlebenden kannten sich. Vielleicht gehörten sie zu einem Stamm mit einem gemeinsamen Moralkodex. Vermutlich sind sie zum Meer gezogen, um Schutz und Nahrung zu suchen.«

Ihr Kollege schaltete das Display auf Infrarot, damit sie sich vergewissern konnte, dass alle tot waren. Seine unausgesprochene Aufforderung war eindeutig: Halte dich nicht länger damit auf.

Sie bückte sich und holte einen kleinen Zylinder hervor. »Ich nehme eine Probe.« Sie hielt den Zylinder an die nächste Leiche und wartete, bis er eine DNS-Probe eingesammelt hatte, dann stand sie auf und sagte in formellem Tonfall: »Alpha Lander, Expeditions-Logbuch, offizieller Eintrag: Vorläufige Untersuchungen bestätigen, dass Subspezies 8472 vom Aussterben bedroht ist. Vermutete Ursache ist der Ausbruch eines Supervulkans und der daraus resultierende vulkanische Winter. Die Spezies entwickelte sich etwa 130000 hiesige Jahre vor diesem Eintrag. Versuche, Probe von letztem bekannten Überlebenden einzusammeln.«

Sie wandte sich um und ging in die Höhle. Die Lampen an beiden Seiten des Helms blitzten auf und beleuchteten das Innere. Körper lagen aneinandergeschmiegt an den Wänden. Das Infrarotdisplay zeigte keine Lebenszeichen. Die Forscherin schritt tiefer in die Höhle hinein. Nach einigen Metern gab es keine Toten mehr. Sie sah zu Boden. Spuren. Waren sie frisch? Sie ging weiter.

Auf ihrem Helmdisplay leuchtete ein schwacher, purpurroter Fleck vor der Steinwand auf. Lebenszeichen. Als sie um eine Biegung ging, vergrößerte sich der Fleck zu einem gelb, orange, blau und grün schimmerndem Bild. Ein Überlebender.

Die Forscherin tippte schnell auf die Bedienelemente an ihren Handflächen und schaltete auf die normale Ansicht. Es war ein weibliches Exemplar. Ihre dunkle Haut spannte sich über den unnatürlich vorstehenden Rippen, als würde sie beim nächsten flachen Atemzug zerreißen. Der Unterleib hingegen war nicht so eingesunken, wie die Forscherin es erwartet hätte. Sie schaltete wieder das Infrarotbild an, und ihr Verdacht bestätigte sich. Das Weibchen war schwanger.

Die Forscherin griff nach einem weiteren Probenzylinder, hielt jedoch abrupt inne. Hinter sich hörte sie ein Geräusch – schwere Schritte, als schlurfte jemand über den Fels.

Sie drehte gerade rechtzeitig den Kopf, um ein riesiges Männchen in die enge Höhle stapfen zu sehen. Das Exemplar war fast um zwanzig Prozent größer als die anderen Männchen, die sie gesehen hatte, und auch breitschultriger. Der Stammesführer? Seine Rippen standen grotesk hervor, noch schlimmer als bei dem Weibchen. Er hob einen Arm, um seine Augen vor dem Licht aus ihrem Helm abzuschirmen. Dann schwankte er auf sie zu. Er hielt etwas in der Hand. Sie griff nach ihrem Betäubungsstab und wich zurück, weg von dem Weibchen, aber das Männchen kam näher. Die Forscherin schaltete den Stab ein, doch kurz bevor das Männchen sie erreichte, drehte es ab und brach an der Wand neben dem Weibchen zusammen. Es reichte seiner Gefährtin den Gegenstand in seiner Hand – ein von Adern durchzogener, halb verrotteter Fleischklumpen. Sie biss gierig hinein, und das Männchen ließ den Kopf gegen die Wand sinken und schloss die Augen.

Die Forscherin versuchte, ruhig zu atmen.

Die Stimme ihres Partners erklang scharf und drängend in ihrem Helm. »Alpha Lander eins, ich registriere anormale Vitalfunktionen. Bist du in Gefahr?«

Sie tippte hektisch auf ihre Handfläche und schaltete die Sensoren und die Videoübertragung des Anzugs aus. »Negativ, Lander zwei.« Sie zögerte. »Wahrscheinlich eine Störung im Anzug. Fahre fort, Proben vom letzten bekannten Überlebenden der Subspezies 8472 einzuholen.«

Sie zog den Zylinder hervor, kniete sich neben das Männchen und drückte ihn in seine rechte Armbeuge. Als sie den Überlebenden berührte, hob er den anderen Arm. Er legte ihr die Hand auf den Unterarm und drückte ihn sanft; zu mehr schien der sterbende Mann nicht fähig. Neben ihm hatte die Frau ihre Mahlzeit aus verrottetem Fleisch beendet, vermutlich ihre letzte, und sah aus nahezu leblosen Augen zu.

Der Zylinder bestätigte mit einem Piepsen die erfolgreiche Probenentnahme, aber auch nach dem zweiten Ton zog die Forscherin ihn nicht zurück. Sie saß wie versteinert da. Etwas geschah mit ihr. Die Hand des Männchens glitt von ihrem Unterarm, und sein Kopf rollte nach hinten gegen die Wand. Ehe sie sich bewusst wurde, was sie tat, hatte sie ihn hochgehoben, sich über die eine und das Weibchen über die andere Schulter gelegt. Das Exoskelett trug das Gewicht leicht, aber sobald sie die Höhle verlassen hatte, war es schwierig, auf dem aschebedeckten Felshang das Gleichgewicht zu halten.

Zehn Minuten später überquerte sie den Strand, und die Türen des Schiffs öffneten sich. Im Inneren legte sie die beiden auf zwei Rollbahren, stieg schnell aus ihrem Anzug und schob die Überlebenden in einen Operationsraum. Sie warf einen Blick über die Schulter, dann konzentrierte sie sich auf den Computer. Nachdem sie einige Simulationen durchgeführt hatte, gab sie die Algorithmen ein.

Hinter ihr ertönte eine Stimme. »Was machst du da?«

Sie wirbelte erschrocken herum. Sie hatte nicht...

Erscheint lt. Verlag 10.8.2015
Reihe/Serie Die Atlantis-Trilogie
Übersetzer Marcel Häußler
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel The Atlantis Plague: A Thriller (The Origin Mystery, Book 2)
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Abenteuer • action • Clive Cussler • eBooks • Evolution • Pandemie • Pandemie, Evolution, Abenteuer, Clive Cussler, Action • Thriller
ISBN-10 3-641-15409-X / 364115409X
ISBN-13 978-3-641-15409-7 / 9783641154097
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