Girl Online (eBook)

Band 1

(Autor)

eBook Download: EPUB
2015
448 Seiten
cbj (Verlag)
978-3-641-15593-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Girl Online - Zoe Sugg
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Unter dem Namen Girl Online schreibt die 15-jährige Penny einen Blog über die täglichen Dramen in der Schule. Über Jungs, über ihre verrückte Familie - und über die Panikattacken, die sie seit einiger Zeit immer wieder bekommt. Außer ihrem besten Freund Elliot weiß niemand, wer die Autorin dieses Blogs ist, dessen Fangemeinde immer größer wird. Im wirklichen Leben sinkt Pennys Fangemeinde dagegen nach einem megapeinlichen Auftritt in der Schule weit unter Null. Da kommt ein Auftrag der Eltern in New York gerade recht. Penny darf mitkommen und trifft den hinreißenden Noah, der Gitarre spielt und in den sie sich sofort verliebt. Die beiden verbringen Weihnachten und ein unvergessliches Silvester zusammen. Doch erst als sie wieder nach Hause kommt, erfährt Penny, dass Noah ihr nicht alles erzählt hat ...

Mit Leseprobe zu Band 2



Zoe Sugg begann ihre Karriere 2009 in den Social Media und eroberte die Onlinewelt im Sturm. Auf ihren Kanälen bei Instagram und YouTube hat sie es auf 25 Millionen Follower gebracht und nutzt ihre Plattform regelmäßig, um wichtige Themen wie psychische Gesundheit und Cybermobbing zu diskutieren. Inzwischen hat sie einen Buchclub gegründet. Zoes erster Roman »Girl Online« schaffte es auf Anhieb auf die New-York-Times-Bestseller-Liste, die »Girl Online«-Bücher sind weltweit ein großer Erfolg.

Kapitel 1

Heute

Hey, Penny, wusstest du, dass Shakespeares Kinder angeblich weder lesen noch schreiben konnten?

Ich schaue auf die Nachricht von Elliot und seufze. Seit ich bei der Kostümprobe zu Romeo und Julia bin (drei Stunden meines Lebens, die ich nie mehr zurückbekomme), hat Elliot mich mit Hunderten SMS zum Thema Shakespeare bombardiert. Er sollte das machen, damit ich mich nicht so langweilte, aber mal im Ernst, gibt es wirklich irgendjemanden, der wissen möchte, dass Shakespeare 1564 getauft wurde? Oder dass er sieben Geschwister hatte?

»Penny, könntest du mal ein Foto von Julia machen, wie sie sich aus dem Wohnwagen lehnt?«

Ich schnappe mir meine Kamera und nicke Mr. Beaconsfield zu. »Klar, Sir.«

Mr. Beaconsfield leitet die Theatergruppe der Elften. Er ist einer dieser Lehrer, die gern »mit den Kids auf Augenhöhe« sind – mit gegelten Haaren und »Nennt mich Jeff«. Er ist auch der Grund dafür, dass unsere Version von Romeo und Julia in einem Getto von Brooklyn spielt und Julia sich nicht über eine Balkonbrüstung beugt, sondern aus einem heruntergekommenen Wohnwagen lehnt. Meine BFIS (Best Friend in School) Megan findet Mr. Beaconsfield toll, kein Wunder, schließlich gibt er ihr auch immer die weibliche Hauptrolle. Ich persönlich finde ihn ja ein bisschen gruselig. Lehrer sollten einfach nicht die ganze Zeit mit Teenagern abhängen. Sie sollten Textstellen in Büchern anstreichen und sich Gedanken wegen der Schulaufsichtsbehörde machen oder was sie im Lehrerzimmer sonst noch so tun.

Ich steige die Stufen an der Seite der Bühne hoch und gehe unterhalb von Megan in die Hocke. Sie trägt eine Baseballkappe mit dem Aufdruck SWAG und um den Hals eine dicke falsche Goldkette mit einem noch dickeren, natürlich ebenfalls falschen goldenen Dollarzeichen. Nie im Leben würde sie sich sonst in diesem Outfit irgendwo blicken lassen. Daran sieht man, wie toll sie Mr. Beaconsfield findet. Ich will gerade schon ein Bild machen, als Megan zu mir herunterzischt: »Pass bloß auf, dass mein Pickel nicht drauf ist.«

»Was?«, flüstere ich zurück.

»Der Pickel neben meiner Nase. Pass auf, dass der später nicht auf dem Foto ist.«

»Oh. Klar.« Ich rücke ein Stück zur Seite und zoome. Das indirekte Licht ist nicht optimal, aber wenigstens sieht man so den Pickel nicht. Ich mache das Foto, dann drehe ich mich um, um die Bühne wieder zu verlassen. Dabei werfe ich einen raschen Blick in den Zuschauerraum. Abgesehen von Mr. Beaconsfield und den beiden Regieassistentinnen sind alle Plätze leer. Ich seufze erleichtert auf. Zu behaupten, ich hätte es nicht so mit Menschenansammlungen, wäre ungefähr so, als würde man sagen, Justin Bieber hätte es nicht so mit Paparazzi. Ich weiß wirklich nicht, wie Menschen auf einer Bühne auftreten können. Ich muss nur ein paar Sekunden da oben sein, um ein Foto zu schießen, und mir wird schon ganz flau im Magen.

»Hey, danke, Pen«, sagt Mr. Beaconsfield, während ich mich beeile, die Stufen runterzukommen. Das ist noch eine von diesen Sachen, die an ihm extrem peinlich sind – dass er uns alle mit Spitznamen anspricht. Ich meine, im Ernst! Es ist okay, wenn meine Familie das macht, aber doch nicht meine Lehrer!

Ich habe gerade wieder meine sichere Zuflucht neben der Bühne erreicht, da plingt mein Handy schon wieder.

Oh mein Gott, Julia wurde zu Shakespeares Zeiten von einem Mann gespielt! Das musst du Ollie erzählen – würde gern sein Gesicht dabei sehen! :)

Ich schaue zu Ollie hinauf, der wiederum gerade zu Megan hinaufschaut.

»Doch still, was schimmert durch das Fenster dort?«, sagt er mit dem schlimmsten New Yorker Akzent aller Zeiten.

Ich kann einen Seufzer nicht unterdrücken. Obwohl Ollie noch schlimmer kostümiert ist als Megan – er wirkt wie eine Kreuzung aus dem Studiogast der unsäglichen Jeremy Kyle Show und Snoop Dogg. Trotzdem schafft er es irgendwie, süß auszusehen.

Elliot hasst Ollie. Er hält ihn für total eitel und nennt ihn ein wandelndes Selfie. Dabei muss man fairerweise sagen, dass er ihn gar nicht richtig kennt. Elliot besucht eine Privatschule in Hove, und Ollie hat er nur die paar Male gesehen, wenn wir ihm am Strand oder in der Stadt zufällig über den Weg gelaufen sind.

»Sollte Penny nicht auch ein Foto von mir in dieser Szene machen?«, fragt Ollie, als er endlich am Ende seines Texts angekommen ist. Er spricht immer noch mit diesem nachgemachten amerikanischen Akzent – den er sich, schon seit er die Rolle bekommen hat, dauerhaft zugelegt hat. Anscheinend tun das alle Spitzenschauspieler. Das nennt man Method Acting.

»Na klar, Ollz«, sagt Nennt-mich-Jeff. »Pen?«

Ich lege mein Handy weg und eile wieder die Stufen hinauf.

»Aber sieh zu, dass du mich von meiner Schokoladenseite aufnimmst!«, flüstert Ollie mir unter seiner Kappe hervor zu. Auf seiner steht STUD in Glitzerbuchstaben.

»Sicher«, antworte ich. »Äh, welche war das noch mal?«

Ollie schaut mich an, als wäre ich verrückt.

»Es ist nur so schwer zu sehen«, flüstere ich, und mein Gesicht färbt sich dunkelrot.

Ollie schaut immer noch finster.

»Weil sie für mich beide gut aussehen«, sage ich schon ein bisschen verzweifelt. Oh mein Gott! Was ist bloß los mit mir?! Ich kann Elliot fast schon vor Entsetzen kreischen hören. Zum Glück beginnt Ollie jetzt zu grinsen. Dadurch sieht er wirklich jungenhaft und überhaupt nicht mehr so unnahbar aus.

»Es ist die rechte Seite«, sagt er und dreht sich wieder mit dem Gesicht zum Wohnwagen.

»Ist das – äh – von dir aus oder von mir gesehen?«, frage ich nur zur Sicherheit.

»Mach schon, Pen. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!«, ruft Mr. Beaconsfield.

»Natürlich von mir aus gesehen«, zischt Ollie und sieht mich schon wieder an, als sei ich verrückt.

Sogar Megan wirft mir jetzt einen bösen Blick zu. Mein Gesicht glüht. Ich mache das Foto. Dabei spare ich mir all meine üblichen Vorbereitungen, kontrolliere weder das Licht noch den Winkel noch sonst irgendwas – ich drücke einfach nur den Auslöser und stolpere sofort davon.

Als die Probe endlich zu Ende ist – und ich von Elliot erfahren habe, dass Shakespeare mit gerade mal achtzehn geheiratet hat und insgesamt 38 Theaterstücke geschrieben hat –, macht sich eine Gruppe von uns für Milchshakes und Pommes zu »JB’s Diner« auf.

Sobald wir an der Promenade sind, gesellt sich Ollie an meine Seite. »Wie geht’s denn so?«, fragt er in seinem falschen New Yorker Slang.

»Ähm, okay, danke«, sage ich und merke, wie sich meine Zunge auf der Stelle verknotet. Nachdem er sein Romeo-Gangster-Kostüm ausgezogen hat, sieht er sogar noch besser aus. Die blonde Surfer-Frisur ist perfekt verstrubbelt, seine blauen Augen glitzern wie das Meer in der Wintersonne. Um ehrlich zu sein, ich bin mir nicht ganz sicher, ob er mein Typ ist – vielleicht ein bisschen zu sehr Boygroup trifft den perfekten Sportler –, aber es ist für mich so ungewohnt, die ungeteilte Aufmerksamkeit des Schulschwarms zu bekommen, dass ich gar nicht anders kann, als verlegen zu sein.

»Ich habe mich gefragt …«, fängt er an und grinst auf mich runter.

Sofort meldet sich meine innere Stimme, um den Satz zu vollenden: … was du wohl in deiner Freizeit so machst? Warum du mir vorher noch nie so richtig aufgefallen bist? Ob du gerne mal mit mir ausgehen möchtest?

»… ob ich wohl mal einen Blick auf das Foto werfen könnte, dass du von mir gemacht hast? Nur um sicherzugehen, dass ich okay aussehe.«

»Oh – äh – klar. Ja, okay. Ich zeig’s dir, wenn wir bei ›JB’s‹ sind.« In genau diesem Moment trete ich in ein Loch. Okay, kein großes Loch, in dem ich praktisch verschwinde, aber ich bleibe mit dem Fuß darin hängen und stolpere nach vorn. Das sieht in etwa so attraktiv und elegant aus wie eine Betrunkene am Samstagabend.

Das ist etwas, was ich an meiner Heimatstadt Brighton hasse. Sie scheint voller Löcher zu sein, die nur existieren, damit ich reinstolpere! Ich fange mich wieder und zum Glück scheint Ollie es gar nicht zu bemerken.

Als wir bei »JB’s« sind, schiebt sich Ollie in der Sitznische sofort neben mich. Ich sehe, wie Megan die Augenbrauen hochzieht, und habe sofort das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben. Megan ist sehr gut darin, mir dieses Gefühl zu geben. Ich wende mich ab und studiere intensiv die Weihnachtsdekoration in dem Diner – die rot-grünen Glitzergirlanden und den mechanischen Weihnachtsmann, der jedes Mal »Ho,ho,ho!« ruft, wenn jemand an ihm vorbeigeht. Die Weihnachtszeit ist mir eindeutig die liebste Zeit im Jahr. Irgendwie hat sie immer so etwas Beruhigendes. Nach ein paar Augenblicken richte ich meine Aufmerksamkeit wieder auf unseren Tisch. Zum Glück ist Megan inzwischen in ihr Handy vertieft.

Meine Finger zucken, als mir ein Einfall für ein Blog-Posting in den Sinn kommt.

Manchmal kommt es mir vor, als sei die Schule ein einziges langes Theaterstück, in dem wir dauernd die uns zugedachten Rollen spielen müssen. In unserem Stück über das wirkliche Leben sollte Ollie nicht neben mir sitzen, sondern neben Megan. Die beiden daten sich nicht oder so, aber sie stehen eindeutig auf derselben Sprosse der sozialen Leiter. Und Megan tritt nie in irgendwelche Löcher. Sie scheint einfach durchs Leben zu gleiten, eine einzige glänzend kastanienbraune Mähne mit Schmollmund. Die Zwillinge...

Erscheint lt. Verlag 23.2.2015
Reihe/Serie Die Girl Online-Reihe
Die Girl Online-Reihe
Übersetzer Henriette Zeltner-Shane
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Girl online
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 12 • Blog & Blogger • Blog & Blogger • Brighton • eBooks • Jugendbuch • Jugendbücher • Jugendbuch, Zoella, Youtube-Star, Youtube, Liebeskomödie, Bridget Jones, New York, Blog & Blogger, Brighton, Panikattacken • Jugendbuch, Zoella, Youtube-Star, Youtube, Liebeskomödie, New-York-Times-Bestseller, New York, Blog & Blogger, Brighton, Panikattacken • Liebeskomödie • Mädchen • New York • New-York-Times-Bestseller • Panikattacken • Young Adult • youtube • Youtube-Star • Zoella
ISBN-10 3-641-15593-2 / 3641155932
ISBN-13 978-3-641-15593-3 / 9783641155933
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