Um Mitternacht

Roman

**** 3 Bewertungen

(Autor)

Buch | Hardcover
392 Seiten
2015
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-42477-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Um Mitternacht - Augusto Cruz
22,95 inkl. MwSt

Der ehemalige FBI-Agent Scott McKenzie wird von einem wohlhabenden Sammler beauftragt, die einzige verbliebene Kopie des berühmten Stummfilms Um Mitternacht zu finden. Es heißt, dass dieser Vampirstreifen aus den zwanziger Jahren seiner gesamten Besetzung zum Verhängnis wurde, weil unter den Schauspielern echte Vampire waren, dass sämtliche Kinos, in denen der Film vorgeführt wurde, abbrannten und dass all jene, die sich ernsthaft für den Klassiker interessierten, spurlos verschwanden. McKenzie aber will von einem Fluch nichts wissen und begibt sich auf eine Suche, die ihn zunächst in den Norden Mexikos führt - und von da an immer verworrener und bizarrer wird.

Um Mitternacht ist ein fulminantes Roadmovie und eine fesselnd erzählte Hommage an die Schönheiten und Abgründe bewegter Bilder. Und die Geschichte einer abenteuerlichen Ermittlung, die sich in den Grenzgebieten der Wirklichkeit bewegt.

Augusto Cruz, geboren 1971, stammt aus dem mexikanischen Tampico. Sein Geschichtslehrer war der Subcomandante Marcos, in Los Angeles hat er szenisches Schreiben gelernt und sich im Fernstudium zum Privatdetektiv ausbilden lassen. Cruz lebt heute wieder in seiner Heimatstadt und betreibt dort zusammen mit seinem Bruder eine Bäckerei. Um Mitternacht ist sein international viel beachtetes Debüt.

»Eine mitreißende Spannungsgeschichte, nicht nur für die Filmliebhaber.« El País

»Eine mitreißende Spannungsgeschichte, nicht nur für die Filmliebhaber.«

»Ein Roman zwischen blitzschnellem Hard-boiled und wuchtiger Pulp Fiction.«

»Der Geschichte dieses verschollenen Films widmet sich der mexikanische Schriftsteller Augusto Cruz in seinem spannenden und mitreißenden Debütroman.«

»Einen wilden Mix hat Cruz da angerührt, aus Zutaten wie Kolportage, Hommage und Roadmovie. Sehr erfrischend.«

»Augusto Cruz lädt Fans des alten Hollywoods, sowie Noir- und Pulpliebhaber zu einer grandiosen und völlig bizarren Odyssee ein. Ein Trip, der definitiv ins Blut geht. ... Unbedingt lesen! Ein ganz besonderes Werk!«

»Kaum ein anderer Autor sorgt für so fesselnde Unterhaltung wie Augusto Cruz. Seine Romane darf man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen, denn in diesen steckt Lesegenuss pur.«

»Cruz hat einen rasanten Thriller geschaffen, dessen Stil stimmig und dessen Sujet spannend ist.«

»Großes Kopfkino«

Erscheint lt. Verlag 6.7.2015
Übersetzer Christian Hansen
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Original-Titel Londres después de medianoche
Maße 130 x 205 mm
Gewicht 465 g
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Kino • Mexiko • Roadmovie • Road-Novel • Roman • Stummfilm • Vampir
ISBN-10 3-518-42477-7 / 3518424777
ISBN-13 978-3-518-42477-3 / 9783518424773
Zustand Neuware
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3 Gute Zutaten, aber leider kein gutes Ergebnis

von (Mainz), am 10.08.2015

Die Idee hinter dem Roman hat mich fasziniert: ein verschollener Film aus der Stummfilmzeit soll durch einen Ex-FBI Beamten wiedergefunden werden. Um es ein bisschen mystischer zu machen, wird erzählt, dass alle die mit dem Film zu tun hatten, gestorben sind oder von einem anderen Unglück heimgesucht wurden. Dazu kommt das es diesen Film wirklich gibt und er bis heute als verschollen gilt. Da hat man also schon einmal gute Zutaten für einen unterhaltsamen Roman: ein wahres Schicksal, ein vom Schicksal gebeutelter FBI-Beamte, ein bisschen Mystik und ein interessantes Objekt der Begierde. Nun fehlt nur noch eine gekonnte Umsetzung und die ist trotz dieser Zutaten nicht so gut gelungen.

Der Anfang des Roman bis ca. Seite 150 fand ich durchaus gelungen. Ich mochte den etwas sachlichen Schreibstil des Roman, den schnöden etwas undurchsichtigen Protagonisten und die vielen Hintergrundinformationen zu Film und FBI. Von mir aus hätte es in diesem sachlichen Stil weitergehen können, aber aus irgendwelchen Gründen verliert sich der Autor danach in einem Gemisch von Realität und Mystik. Genau wie sein Protagonist ist mir als Leser nicht mehr klar was echt ist, zu abstrus wird die Geschichte. Für mich einfach zu hanebüchend. Dadurch verlor ich den Bezug zu den Charakteren und der Geschichte. Am Ende waren sie mir fast egal und das fand ich schade. Das lag aber nicht nur and er abstrusen Geschichte sondern auch am Ermittler Scott McKenzie, der wenig menschlich wirkte. Nur wenig erfuhr der Leser über ihn und trotz der traurigen Details aus seinem Leben ist er mir nicht ans Herz gewachsen.

Dazu kommt noch der umständliche Schreibstil des Autors. Er liebt Schachtelsätze, nicht nur bei Beschreibungen, sondern auch bei Dialogen. Das macht die Gespräche und auch Charaktere noch realitätsferner. Was für mich persönlich sehr verwirrend war und sehr den Lesefluss gestört hat, war, dass die Dialoge nicht gekennzeichnet waren. So wusste ich oft nicht, wann ein Dialog beginnt, wann die andere Person etwas sagt und so weiter. Auch Absätze mag der Autor nicht, na immerhin schreibt er so sehr papiersparend.

Insgesamt ist der Roman von der Thematik sehr interessant. Ich habe einiges über alte Filme und deren Szene erfahren und über die Person J. Edgar Hoover, über die ich jetzt mehr erfahren möchte, aber der Roman hat mich leider nicht überzeugt.

4 gute Unterhaltung

von , am 29.07.2015

Die Storyline ist fantastisch. Mir gefällt die Geschichte des Buches sehr. Sie ist abwechslungsreich und wirklich sehr spannend. Gerade diese Spannung wertet das Buch enorm auf. Das Cover zeigt überhaupt nicht wie gut dieses Buch ist. Wenn es nämlich nach dem Cover gehen würde hätte ich dieses Buch gar nicht angesehen und das wäre eine Schande gewesen.

Die Charaktere sind ganz gut beschrieben, allerdings würde ich an dieser Stelle noch Luft nach oben sehen. Man hätte sie noch etwas tiefgründiger beschreiben können. Aber insgesamt wirkt der Protagonistin sympathisch auf mich.

Der Schreibstil ist gelungen. Das Roadmovie bekommt durch den treffenden Schreibstil genau die richtige Form und trägt auch zum Spannungsaufbau gut bei.

Dieses Buch ist wirklich interessant. Man erfährt neben der Handlung noch so einige tolle Dinge über die Gründung des FBI und die Stummfilmzeit. Das sind zum Teil Fakten, die ich noch gar nicht wusste. Dieses Buch bildet also auf gewissen Gebieten auch noch weiter.

Ich habe dieses Buch gerne gelesen und würde es auch weiterempfehlen.

4 Eine Psychedelische Hommage an die Gruselstummfilme – aber nur eingeschränkt empfehlenswert!

von (L.), am 21.07.2015

Zum Inhalt:
Scott McKenzie, ehemaliger FBI-Agent und Vertrauter von J. Edgar Hoover, wird von Forrest J. Ackerman, einem exzentrischen Sammler von Film- und Science-Fiction-Memorabilien, angeheuert, um eine Kopie des seit Jahrzehnten verschollenen Stummfilmes „Um Mitternacht“ zu suchen. Doch um diesen Film, der als erster amerikanischer Vampirfilm gilt, ranken sich unzählige mystische Legenden. Viele Sammler haben vor McKenzie probiert, eine Kopie dieses Films zu finden. Doch bislang hatte anscheinend niemand Erfolg auf dieser schicksalhaften Suche, die McKenzie auf eine surreale Odyssee führt…

Meine Meinung:
Es ist ein außergewöhnliches wie gleichsam spannendes Grundthema, dass sich Autor Augusto Cruz für seinen Roman ausgesucht hat. Er basiert auf dem tatsächlich ungeklärten Schicksal des Films „Um Mitternacht“ des US-amerikanischen Regisseurs Tod Browning von 1927 sowie auf realen Personen, wie z.B. Forrest J. Ackerman (1916 – 2008 / „Mr. Science Fiction“ / US-amerikanischer Herausgeber, Verfasser und Verleger von Science-Fiction-Literatur), dem Stummfilm-Star Lon Chaney (1883 – 1930 / „der Mann mit den 1.000 Gesichtern“ / u.a. „Quasimodo“, „Das Phantom der Oper“) und der heutzutage weitgehend unbekannten Stummfilm-Schauspielerin Edna Tichenor (1901 – 1965). Ohne dass ich es wirklich beurteilen könnte, erscheinen mir die dem Roman zu Grunde liegenden Fakten sehr gut recherchiert zu sein.

Es ist faszinierend zu lesen, wie der Autor diese Fakten und reellen Charaktere zu einer fiktiven Story verwebt und daraus seine Geschichte entspinnt. Diese beginnt relativ unspektakulär mit einem sehr ausführlichen Gespräch zwischen Scott McKenzie und Forrest J. Ackerman, als dieser ihm seinen Auftrag und seine Motivation erläutert. Im Folgenden begibt sich McKenzie auf die Suche nach dem Film, die ihn einem Puzzle gleich von einem Anhaltspunkt zum nächsten führt. Dabei trifft er auf eine Menge sehr schräger und teilweise zwielichtiger Charaktere, wird immer weiter hineingesogen in das mysteriöse Schicksal des Filmes „Um Mitternacht“ und derer, die damit zu tun hatten. Schritt für Schritt wird diese Suche immer merkwürdiger. Sind es Anfangs noch leicht gruselige Grundelemente, wie beispielsweise spontan erlöschende Kerzen oder auch unerklärliche Geräusche flatternder Flügel, steigert sich die Atmosphäre dieser Geschichte immer mehr ins Ungewisse, die Grenzen zwischen Realität und vielleicht fieberhafte Wahnvorstellung (so habe ich es zumindest empfunden) verwischen dabei zusehends. Die Handlung, die Orte und die Geschehnisse werden immer surrealer und „verschwommener“. So kämpft sich McKenzie beispielsweise durch den mexikanischen Dschungel bis zu einem merkwürdigen Schloss („Las Pozas“ – das sollte man mal googeln!) mit mystischen Skulpturen, gebaut von einem Engländer, verwaltet von einer ehemaligen israelischen Soldatin. Surreal genug? Oder ein Flashmob, bei dem auf offener Straße mit Hämmern auf einen langsam dahinziehenden Werbedino eingedroschen wird. Dies sind nur zwei, durchaus gegensätzliche, Beispiele für die merkwürdigen Begebenheiten in diesem Roman.

Es ist eine schon fast psychedelische Story, die sicherlich nicht jedem gefallen wird, auf die man sich bewusst einlassen muss. Wenn man dies aber tut, kann sie durchaus einen faszinierenden Sog auf den Leser entfalten. Auch spielen m. E. die „Leseumstände“ bei diesem Buch eine große Rolle. Ich glaube nicht, dass diese Geschichte im Urlaub am Strand bei 30 Grad und Wellenrauschen funktioniert. Wenn sie aber abends, bei dämmriger Atmosphäre und einem draußen tobenden Gewitter gelesen wird, sollte das sehr gut passen.

Die Art, wie Augusto Cruz diesen Roman konzipiert und geschrieben hat, empfinde ich als Hommage an die Gruselklassiker der Stummfilmzeit, die damals mit vergleichsweise einfachen Effekten dem Publikum eine Gänsehaut beschert haben. Für mich ist somit der durchaus gewöhnungsbedürftige, seltsam distanzierte Schreibstil ein passendes Mittel zum Zweck. Dass die mysteriösen Voynich-Manusktipte gegen Ende am Rande erwähnt worden sind, hat mich aufhorchen lassen. Hat da der Autor etwa schon den Stoff für seinen nächsten Roman vor Augen?

Was mich persönlich allerdings sehr gestört hat, ist die fehlende „Struktur“ des Textes, die schon beim Umblättern meistens ein Gefühl der Monotonie erzeugt hat. Gänzlich fehlende Anführungszeichen zum Kenntlichmachen von Kommunikation und sehr, sehr spärliche Nutzung von Absätzen (teilweise sind ganze Doppelseiten ohne jegliche Absätze im Block gedruckt) haben mir das Lesen doch sehr erschwert. Das hätte man durchaus Lesefreundlicher gestalten können.

FAZIT:
Keine einfache Lektüre und sicherlich nicht jedermanns Sache. Man muss sich auf diese Geschichte und den Schreibstil des Autors einlassen wollen und es braucht durchaus auch ein Stück Durchhaltevermögen. Dann aber kann man sich von dieser surrealen Odyssee durchaus in seinen Bann ziehen lassen.
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