Der Jahrhundertsturm (Jahrhundertsturm-Serie 1)

***** 3 Bewertungen

(Autor)

Buch | Softcover
1056 Seiten
2015 | 5. Auflage
Ullstein Taschenbuch Verlag
978-3-548-28664-8 (ISBN)
12,99 inkl. MwSt

1840: Der Jahrhundertsturm beginnt.

Alvin von Briest ist ein echter Preuße. Er fühlt sich den alten Traditionen seines Heimatlandes verpflichtet, auch wenn es ihm nicht immer leicht fällt. Auf Rat seines Freundes Otto von Bismarck entscheidet er sich sogar für eine Militärlaufbahn. Ganz anders sein Freund Paul Baermann. Paul stammt aus dem Münchner Bürgertum und ist ein Mann des Fortschritts. Seine einzige Liebe gilt der Eisenbahn. Bis er in Paris Louise Ferrand kennenlernt, die ihn mit ihrer Schönheit verzaubert. Doch Louise ist schon einem anderen versprochen - seinem besten Freund. Sie heiratet Alvin von Briest, der sie vor Hunger und Tod gerettet hat. Ihr Herz aber gehört Paul. Während in Berlin Barrikaden gebaut werden, die Industrialisierung ihren Lauf nimmt und sich Deutschland schließlich unter Bismarck eint, müssen Alvin, Paul und Louise in einem Jahrhundert der Gegensätze ihren Weg finden.

Berlin, Paris, München: die große historische Saga zur Bismarckzeit!

Richard Dübell, geboren 1962, lebt mit der Liebe seines Lebens in Landshut. Er zählt zu den beliebtesten deutschsprachigen Autoren historischer Romane, schreibt aber auch Krimis. Seine Bücher standen mehrfach auf der Spiegels-Bestsellerliste und wurden in vierzehn Sprachen übersetzt. Er ist Kulturpreisträger seiner Heimatstadt.

Erscheint lt. Verlag 6.2.2015
Reihe/Serie Jahrhundertsturm-Serie ; 1
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 120 x 187 mm
Gewicht 628 g
Themenwelt Literatur Historische Romane
Schlagworte 1848 • 1871 • Berlin • Bismarck, Otto von • Eisenbahn • Fortschritt • Historische Romane/Erzählungen • Industrialisierung • Ken Follett • München • Paris • Preußen • Reichsgründung • Revolution • Sabine Ebert • Sturz der Titanen • Tradition • Zug
ISBN-10 3-548-28664-X / 354828664X
ISBN-13 978-3-548-28664-8 / 9783548286648
Zustand Neuware
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5 genial

von (Herrsching), am 18.01.2016

„Der Jahrhundertsturm“ von Richard Dübell beginnt im Jahr 1840 und erzählt über 30 Jahre aus dem Leben dreier Hauptdarsteller inmitten der großen gesellschaftlichen Veränderungen in weiten Teilen Europas aber vor allem in Deutschland und Frankreich. Die Franzosen läuten mit ihrer Revolution den Umbruch ein, der wie ein Feuer bald auch auf die Nachbarländer übergreift. Die alten hierarchischen Strukturen werden über den Haufen geworfen, das Volk verlangt nach seinem Recht. Und die Industrialisierung schreitet mit großen Schritten voran und verändert die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen gravierend. Auch die Akteure dieses Roman bekommen das zu spüren und sind ein Spiegel ihrer Zeit.

Zum einen ist da als Vertreter der damaligen Oberschicht Alwin von Briest, der als enterbter zweiter Sohn seinen Weg in der Militärlaufbahn sucht und die preußischen Tugenden vertritt. Zum anderen sein Freund Paul Baermann der aus bürgerlichen Verhältnissen in München kommt, Ingenieur wird und sich seiner großen Leidenschaft, dem Eisenbahnbau, widmet. Zwischen ihnen die Französin, Luise Ferrand, die in Paris mit ihrer Mutter einen harten Kampf gegen Hunger und Verwahrlosung kämpft bevor sie den beiden jungen Männern den Kopf verdreht aber nur einen heiraten kann.
Der Roman schöpft aus dem Vollen. Auf knackigen 1056 Seiten breitet er eine raffiniert mit den geschichtlichen Ereignissen verwobene Geschichte von Liebe und Freundschaft vor dem interessierten Leser aus. Dabei scheut er nicht davor zurück prominente Persönlichkeiten, wie z.B. Otto von Bismarck als wichtige Nebendarsteller in die Handlung mit einzubinden und zum Fortschreiten der Geschichte beitragen zu lassen. Die politische Entwicklung Deutschlands wird sehr gut nacherzählt und ist keine Zeile langweilig oder zuviel. Spannend auch der Ausbau der Eisenbahnstrecke, der mich bisweilen durchaus an den großen Eisenbahnbau in Nordamerika erinnert hat.

Dübell spielt seine Stärken routiniert aus. Er versteht es, mitreißend und mit humorvollem Unterton zu erzählen. Er gibt seinen Darstellern glaubwürdige Charaktere, versäumt es auch nicht, seine Nebendarsteller ausführlich in Szene zu setzen. Man merkt dem Roman die gründliche Recherche an ohne dass das Vermitteln dieses Wissens aufgesetzt wirkt oder anstrengend zu lesen wäre. Er schreckt auch nicht vor den großen Gefühlen zurück, allerdings wohltuend frei von Kitsch.

Das Buch war das reine Lesevergnügen und ich kann nur darum bitten, sich nicht von den über 1000 Seiten schrecken zu lassen. Keine Seite war hier zuviel. Ich bin und bleibe ein Dübell-Fan.

4 Das 19. Jahrhundert verpackt in eine spannende Geschichte

von (Hessen), am 28.03.2015

1840 - 1871, dreißig Jahre, in denen sich vieles verändert. Richard Dübell erzählt die fiktive Geschichte von Alvin von Briest, Luise Ferrand und Paul Baermann eingebettet in die Umbrüche des 19. Jahrhunderts. Immer mit dabei: Otto von Bismarck, der die Geschichte Preußens und Deutschlands verändern wird. Aber auch die Technik wird das Land umwälzen: durch die Eisenbahn und die Telegraphie werden Entfernungen schrumpfen.

Das Buch ist ein echter Wälzer, über 1000 Seiten, engbedruckt auf dünnen Papier, ansonsten hätte es den Umfang anscheinend gesprengt. Eine echte Herausforderung. Aber kurzweilig zu lesen, weil eine Dreiecksgeschichte mitten in die Geschichte Deutschlands gepackt worden ist. Viele historischen Ereignisse werden mit den Protagonisten verknüpft, so erfahren wir nicht nur etwas über das Schicksalsjahr 1848, der Schlacht an den Düppeler Schanzen im deutsch-dänischen Krieg, der Schlacht von Königsgrätz, der Emser Depesche und dem deutsch-französischem Krieg 1870/1871, sondern auch von dem Leben im 19. Jahrhundert.

Dübell erzählt anschaulich, die Protagonisten werden lebendig, sein Schreibstil ist flüssig und spannend.
Die Protagonsiten spiegeln die Zeit wieder: der ostpreußische Junger Alvin, der Soldat wird, der Münchner Paul, der von der Eisenbahn begeistert ist und der sich aus einfachen Verhältnissen aufmacht um die Technik des Eisenbahnbaues zu erlernen und der adlige Französin Luise, die einst bessere Tage erlebt hat, aber durch die Spielsucht ihres Vaters in den finanziellen Abgrund gerrissen wird. Sie alle vereint die Liebe. Eine schwierige Konstellation, denn beide Männer lieben Luise und Luise kann sich zwischen beiden Männern nicht entscheiden.

Auch wenn manche Sachen konstruiert wirken, blieb die Geschichte doch immer spannend und vor allem informativ.
Am Ende des Buches gibt es noch ein interessantes Nachwort des Autors, in dem er viele geschichtlichen Ereignisse noch mal beschreibt.

5 Der Jahrhundertsturm

von , am 06.02.2015

Der Jahrhundertsturm, von Richard Dübell

Cover:
Ein sehr schönes Titelbild.
Die in sepia gehaltenen Farbtöne und die Dampflock in der Winterlandschaft, lassen schon erahnen, dass es um eine melodramatische, historische Geschichte geht.

Inhalt:
Das Buch spannt seinen Bogen von 1840 bis 1871.
Es beginnt im Deutschland das im Umbruch begriffen ist. Eine Generation zwischen Technik und Tradition wächst heran.
Die Gegensätze werden deutlich im Leben von Alvin von Briest, einem preußischen Junker und Paul Baermann, einem Mann aus dem Volk der sich dem technischen Fortschritt verschrieben hat.
Das Schicksal führt beide zusammen und lässt sie zu allerbesten Freunden werden.
Dann kommt noch Loise Ferrand ins Spiel, eine junge Französin, die aus guten Verhältnissen stammt und doch ganz tief fällt.
Und wieder greift das Schicksal ein. Alvin und Paul sind dazu bestimmt Louise vor einem noch schlimmeren Leben zu retten. Und beide verlieben sich rettungslos in sie und auch Louise verliebt sich in beide und ihr Herz kann sich für keinen von beiden entscheiden.
Und das in einer Zeit in der Frankreich und Preußen auf einen Krieg zusteuern.
Dann kommt noch Lily ins Spiel. Pauls Schwester, die ihren Bruder insgeheim hasst und für alle ihre Probleme verantwortlich macht. Als sie sich in Otto von Bismark verliebt und von diesem fallen gelassen wird, macht sie eine Kehrtwende und wird zum „Schreckgespenst“.

Meine Meinung.
Richard Dübel brilliert hier wieder mit seiner wunderbaren Schreibweise.
Sehr gekonnt werden die Lebensläufe sehr unterschiedlicher Personen (Gesellschaftsstand, Nationalität etc.) zusammengeführt, kreuzen sich, entwirren sich, entfernen sich wieder um dann doch wieder zusammen zu kommen. Das Schicksal schlägt wundersame Kapriolen.
Es werden sehr geschickt Sympathien und Antipathien aufgebaut.
Ich kann mit den Protagonisten leben, leiden, hoffen und bangen.
Die Worte sind sehr bewusst gesetzt und machen die jeweilige Kulisse ganz exakt in meinem Kopf greifbar und nah, auch die Geräusche und Empfindungen die in der Luft liegen. Sei es beim Spaziergang an der Seine in Paris, oder bei dem beklemmenden Moment (Angst) auf dem Alexanderplatz in Berlin, kurz bevor die Soldaten den Aufstand niederschlagen.
Sehr gekonnt sind immer mal wieder die entsprechenden Dialekte eingebaut, die das ganze so authentisch machen.
Im Buch werden alle Emotionen bedient. Es geht um Liebe und Freundschaft, um Intrigen und Manipulationen, um Krieg und Revolution, um Fortschritt und Technik.
Das Ganze ist so spannend geschrieben, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. Trotz der vielen Seiten tritt zu keinem Augenblick Langeweile auf, der Spannungsbogen bleibt von der ersten bis zur letzen Seite konstant.

Autor:
Richard Dübell, geboren 1962, lebt mit seiner Familie bei Landshut.
Als Autor von historischen Romanen stürmt er seit Jahren die Bestsellerlisten und legt nun mit -Der Jahrhundertsturm- einen großes Epos zur deutschen Geschichte im neunzehnten Jahrhundert vor.

Mein Fazit:
Ich habe jede der rund 1000 Seiten genossen. Dieses Buch ist ein echter Pageturner. Von mir 5 Sterne und eine absolute Kaufempfehlung.
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