Flammenzeit (eBook)

Roman

(Autor)

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2015 | 1. Auflage
399 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7325-0720-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Flammenzeit -  David Weber
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Der Pionierplanet Sphinx steht in Flammen. Das Feuer bedroht vor allem eine neu entdeckte außerirdische Spezies: die Baumkatzen. Diese sind nicht nur hochintelligent, sondern auch telepathisch begabt und in der Lage, sich mit bestimmten Menschen zu verbinden - Menschen wie Stephanie Harrington.
Dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist, kann Stephanie über die Verbindung zu ihrem Baumkatzenfreund Löwenherz spüren, aber das Ausmaß der Katastrophe kann sie nur erahnen. Gemeinsam mit ihren Freunden stellen sich Stephanie und Löwenherz einem schweren Kampf. Denn es gibt Menschen, die den Zustand des Planeten für ihren persönlichen Vorteil nutzen wollen, um das einzige Hindernis aus dem Weg zu räumen, das dem Erwerb von noch mehr Land und Macht auf Sphinx im Wege steht: die einheimischen Baumkatzen.

»Keiner schreibt bessere Space Opera als David Weber!« PUBLISHERS WEEKLY

Die großartige Vorgeschichte zur Erfolgsserie Honor Harrington von Bestseller-Autor David Weber - für Fans und Neueinsteiger!

Band 1: Begegnung auf Sphinx
Band 2: Flammenzeit
Band 3: Krieg der Baumkatzen





<p>David Weber ist ein Phänomen: Ungeheuer produktiv (er hat zahlreiche Fantasy- und Science-Fiction-Romane geschrieben), erlangte er Popularität mit der Honor-Harrington-Reihe, die inzwischen nicht nur in den USA zu den bestverkauften SF-Serien zählt. David Weber wird gerne mit C. S. Forester verglichen, aber auch mit Autoren wie Heinlein und Asimov. Er lebt heute mit seiner Familie in South Carolina.</p>

1


Klettert-flinks Zwei-Bein tat es schon wieder: Sie heckte etwas aus – etwas, was sie nicht tun sollte.

Zumindest daran ließen die Gefühle, die sich in ihrem Geistesleuchten wie Wellen an einem Strand brachen, keinen Zweifel. Ebenso zweifelsfrei war sie sich bewusst, dass Vater und Mutter, die zugleich auch die Ältesten ihres Clans waren, alles andere als gutheißen würden, was sie vorhatte. Aber Todesrachen-Verderb besaß großes Talent darin, Regeln zu beugen, und sie war sich sicher: Auf sie wartete jede Menge Spaß.

Ihr Freund Licht-im-Schatten war weniger begeistert. (Möglich, dass er in der Zwei-Bein-Sprache ›Karl‹ hieß – falls tatsächlich diese einzelne Silbe, also nichts als diese eine kurze Lautfolge, mit der man sich in der Regel an ihn wandte, ein echter Name war, nicht etwa eine andere Art von Anrede.) Licht-im-Schattens Geistesleuchten zu deuten fiel Klettert-flink nicht so leicht wie bei Todesrachen-Verderb, aber Grundlegendes war auch bei ihm gut zu spüren: Im Augenblick herrschten Entschlossenheit, wache Aufmerksamkeit und Besorgnis vor.

Angespannt beugte sich Klettert-flink vor, um von seinem Platz aus zu beobachten, wie das Flugding – der ›Flugwagen‹ – mit hoher Geschwindigkeit durch die Luft schoss. (›Flugwagen‹ war wieder so eine Zwei-Bein-Bezeichnung, die Klettert-flink verwirrte: Eigentlich bezeichnete die erste Silbe doch wohl eine Gerätschaft, mit der auf den Feldern gearbeitet wurde, und die beiden letzten Silben kamen auch in vielen anderen Lautverbindungen vor.) Der offenkundig mit Bedacht gewählte Pfad, mit dem sich das fliegende Zwei-Bein-Gefährt durch das Gewirr der Baumstämme im Wald schlängelte, war nur schwer vorherzusagen.

Was die Quelle für Todesrachen-Verderbs Erregung war, hätte Klettert-flink nicht zu erklären vermocht. Richtig, die Geschwindigkeit, mit der sie in dem Flugwagen ihrem Ziel entgegenrasten, war hoch, und das machte die plötzlichen Richtungswechsel, das rasche Auf und Ab, gerade deshalb zu einem Vergnügen. Dennoch schien der Flug allein Klettert-flink nicht Grund genug für Todesrachen-Verderbs Aufgeregtheit – jene Aufgeregtheit, die er über die Bande, die sie zueinander geknüpft hatten, in sich selbst verspürte.

Ehe sein Zwei-Bein diese neue Leidenschaft zu fliegen gepackt hatte, hatten sie sich üblicherweise mit einem zusammenklappbaren Flugding in die Lüfte begeben. Abhängig vom Wind hatte sich dieses Gefährt noch sehr viel sprunghafter bewegt. Und trotzdem war Todesrachen-Verderb nie derart aufgeregt gewesen, wenn sie das Windgefährt steuerte, außer vielleicht, wenn das Wetter ganz besonders schlecht gewesen war.

Mit einer gewissen Wehmut dachte der Baumkater an das Windgefährt zurück. Er zog es dem Flugwagen, mit dem sie sich jetzt fortbewegten, tatsächlich vor. Zu spüren, wie ihm der Wind durchs Fell fuhr, war ein Vergnügen, und jeder Luftzug trug aufschlussreiche und anregende Duftspuren mit sich. Außerdem kam Klettert-flink das Windgefährt irgendwie schneller vor; das allerdings war nur ein Gefühl. Denn die Erfahrung hatte bereits gezeigt, dass der Flugwagen Entfernungen schneller überwand als das Windgefährt. Aber wenn man den Wind nicht spürte, war das Erleben von Geschwindigkeit nur noch halb so intensiv.

Mit dieser Sehnsucht im Herzen legte Klettert-flink die ihm verbliebene Echthand auf Todesrachen-Verderbs Schulter und deutete mit der linken Handpfote auf die durchsichtigen Seitenteile des ansonsten geschlossenen Flugwagendachs. Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, dass sich diese durchsichtigen Partien öffnen ließen. Allerdings hatte er bislang noch nicht herausgefunden, wie er das selbst bewerkstelligen könnte.

Um seiner Bitte Nachdruck zu verleihen, stieß er einen leisen Laut aus, halb Flehen, halb Unmutsäußerung. Mit der Zeit hatte ihm der Umgang mit Todesrachen-Verderb und ihrer Sippe gezeigt, wie viel Wert die Zwei-Beine Mundlauten zumaßen. Die Leute verließen sich ja ganz auf die Geistesstimme und nutzten Laute und Gesten nur, um zu unterstreichen, was sie andere auf diesem Wege wissen lassen wollten. Bei den Zwei-Beinen, fremd auf der Welt der Leute, war es genau anders herum: Sie verständigten sich mit vielschichtigen, beziehungsreichen Mundlauten, ergänzt von einer verwirrenden Mannigfaltigkeit an Gesten. Gestik und Mimik schienen, obwohl gleich, je nach Umstand oder Lage etwas völlig anderes zu bedeuten und durften beziehungsweise mussten daher vernachlässigt werden.

Klettert-flink bemitleidete die Zwei-Beine deswegen, denn an sich war ihr Geistesleuchten warm und hell. Dass selbst enge Freunde wie Todesrachen-Verderb und Licht-im-Schatten es nicht miteinander zu teilen vermochten, fand er schade.

»Bliek!«, wiederholte er. Als Todesrachen-Verderb ihm keinerlei Aufmerksamkeit schenkte, fuhr er die Krallen aus und schlug mit ihnen gegen den hinteren, durchsichtigen Teil des Flugwagendachs – es klang wie Hagel, der auf Fels traf. »Bliek, bliek!«

Er spürte, wie Todesrachen-Verderb erst den Atem ausstieß und dann kicherte. Daraufhin tippte er erneut gegen die durchsichtige Partie – nur für den Fall, dass sein Zwei-Bein nicht mitbekommen haben sollte, worum es ihm ging.

»Bliek!«

»Bliek!« Tapptapp. »Bliek, bliek!«

Behutsam löste Stephanie eine Hand vom Steuerknüppel. Sofort geriet der Flugwagen bedenklich ins Schlingern.

»Die Hände bleiben am Steuer!«, blaffte Karl Zivonik sie an. »Stephanie, verdammt, ich gehe wirklich schon genug Risiken ein, wo ich dich ohne Flugschein an den Steuerknüppel lasse! Willst du, dass wir abstürzen und meine Fluglizenz einkassiert wird?«

»’tschuldigung«, antwortete Stephanie ungewöhnlich kleinlaut. Sie wusste sehr genau, welches Risiko Karl gerade einging. Wenn man herausfände, dass er sie hatte fliegen lassen, wäre der Einzug seines Flugscheins noch die geringste seiner Strafen. »Löwenherz möchte, dass ich das Fenster öffne. Und da wir ziemlich niedrig fliegen und auch nicht sonderlich schnell sind, dachte ich, das wäre okay.«

Sie konnte nicht sehen, ob Karl die Augen verdrehte, vermutete es aber wegen des genervten Seufzers, den er von sich gab, ehe er sich direkt an die Baumkatze wandte.

»Das Rückfenster«, sagte er zu Löwenherz und deutete darauf, um keine Zweifel aufkommen zu lassen. »Stephanie wird schon genug abgelenkt. Da kann sie es wirklich nicht gebrauchen, wenn du ihr ständig über die Schulter schaust oder der Wind ihr die Haare ins Gesicht bläst!«

Was Stephanie – unter anderem – besonders für Karl einnahm war, dass er zu den wenigen Menschen gehörte, die Löwenherz direkt ansprachen, ganz so, als wäre der Baumkater intelligent genug, alles zu verstehen. Die meisten Menschen nämlich machten sich diese Mühe erst gar nicht oder schlugen jenen zuckersüßen Ton an, der üblicherweise für Kleinkinder reserviert war – oder für Schoßtierchen. Noch unangenehmer waren ihr die Hand voll Zeitgenossen, die zu glauben schienen, wenn sie nur besonders langsam sprächen und einfache Wörter und Sätze benutzten, würde die Baumkatze das Gesagte schon begreifen.

Möglicherweise war das sogar tatsächlich die beste Vorgehensweise. Dass Stephanie dieses Verhalten dennoch so viel nerviger fand als Babysprache lag – so vermutete sie selbst – einfach nur daran, dass den Langsam- und Einfachsprechern in Wirklichkeit gar nicht an einer konsequenten und wissenschaftlichen Herangehensweise gelegen war.

Karl betätigte eine Taste, und das linke hintere Fenster glitt nach unten. Wieder schlingerte der Flugwagen leicht. Stephanie wollte die unerwünschte Bewegung mit einer leichten Steuerknüppeljustierung abfangen, tat aber zu viel des Guten. Löwenherz war daran nicht ganz unschuldig, denn er war von ihrer Schulter geglitten, und das plötzliche Fehlen des Gewichts hatte Stephanie aus der Balance gebracht.

»Steph!« Karl brauchte nur diese einzelne Silbe, um gleichzeitig zu protestieren und seiner ›Schülerin‹ einen Rüffel zu verpassen.

»’tschuldigung«, wiederholte Stephanie.

Mit einem raschen Blick erfasste sie die Kontrollanzeigen auf der Steuerkonsole: Richtungs- und Kraftstofffüllanzeiger, Höhen- und Motortemperaturmesser. Es gab so viel, worüber man als Pilotin den Überblick behalten musste. Wenn sie mit dem Drachenflieger einen Unfall baute, bedeutete das verbogene oder gebrochene Verstrebungen und zerrissene Bespannung (und wenn sie nicht sehr aufpasste, auch eine Stephanie mit gebrochenen Armen, Beinen oder Rippen – daran erinnerte sie sich noch lebhaft). Beim Flugwagen hingegen hatten Fehler deutlich unschönere Folgen, denn hier wurde teure Technik verbeult oder sogar geschrottet.

Was es noch schlimmer machte: Der Flugwagen gehörte Karl nicht einmal. Mit sechzehn T-Jahren träumte er natürlich davon, bald seinen ersten eigenen Wagen zu besitzen. Bereitwillig hätte er auch jederzeit eingestanden, bereits auf einen kleinen Gebrauchten zu sparen. Aber dieser Wagen hier war nur ›sein‹ Wagen, weil er als Ranger auf Probe im Sphinxianischen Forstdienst seinen Arbeitsplatz erreichen musste. Seine Eltern erlaubten ihm die Flugwagennutzung, weil sie auf diese Weise viel Zeit sparten, die sie ansonsten damit verbracht hätten, Karl von Thunder River aus hin- und herzufliegen. Immerhin lag Thunder River fast eintausend Kilometer weit entfernt, und jeder Hin- wie Rückflug beanspruchte selbst bei dem Tempo, das ein Flugwagen vorlegen konnte, mehrere Stunden. Von dieser Abmachung profitierten also beide Seiten gleichermaßen.

Da Stephanie und Karl die einzigen Ranger auf Probe im Forstdienst waren, wurden sie regelmäßig als Team zur Arbeit eingeteilt. Auf diese Weise brauchte nur ein Ranger Zeit in ihre Ausbildung...

Erscheint lt. Verlag 13.8.2015
Co-Autor Jane Lindskold
Übersetzer Ulf Ritgen
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Fire Season
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte All • Apokalypse • Avatar • Big Bang Theory • Drachen • Drachenreiter • Dystopie • Fantasy • futuristisch • heliosphere • High Tech • Marsianer • Postapokalypse • Post Apokalypse • R2D2 • Raumkampf • Raumschiff • Raumschiffe • Science Fantasy • Science Fiction • Science Fiction Romane • Sci Fi • SciFi • Star Wars • Technology • Timothy Zahn • Utopie • Weltall • Weltraum • Weltraumabenteuer • Weltraumoper • Zukunft
ISBN-10 3-7325-0720-3 / 3732507203
ISBN-13 978-3-7325-0720-7 / 9783732507207
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