Engelssturm - Michael (eBook)

Band 4 - Roman
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2015 | 1. Auflage
336 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-13424-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Engelssturm - Michael -  Heather Killough-Walden
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Glamourös, aufregend, sexy - die Erzengel sind zurück!
Michael ist der sanftmütigste der vier Erzengel, die vor zweitausend Jahren auf die Erde kamen, um ihre Sternenengel zu suchen. Auf Michael ist immer Verlass, und er nutzt seine Zeit auf der Erde, um den Menschen zu helfen. Niemand - nicht einmal seine Brüder Uriel, Gabriel und Azrael - ahnt, wie sehr es Michael quält, als Einziger seine große Liebe noch nicht gefunden zu haben. Als er der schönen Rhiannon begegnet, scheint sich sein Schicksal endlich zu erfüllen, doch dann fällt Rhiannon Michaels Todfeind in die Hände ...

Heather Killough-Walden wurde in Kalifornien geboren und studierte unter anderem Religionswissenschaften und Archäologie, bevor sie beschloss, sich ganz dem Schreiben zu widmen. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Texas.

 

Prolog

 

Der Central Park war natürlich der berühmteste Park von New York. Theoretisch konnte Sam auch jeden anderen Park auf der Welt gemeint haben, aber weil Michael in New York lebte und der Vergewaltiger hier sein Unwesen trieb, musste es wohl der Central Park sein.

Sag ihm, er soll im Park spazieren gehen. Das hatte ­Samael Azrael aufgetragen, als sie den Pakt geschlossen hatten, der Michael seiner Heilkraft beraubte. Viele Leute behaupten, dort würden sie die Antworten finden, die sie suchen.

Am 1. Mai arbeiteten die Gärtner rund um die Uhr, stutzten Hecken und Bäume, düngten Blumenbeete und mähten Rasenflächen. Jetzt, am späten Nachmittag, tummelten sich unzählige Leute im Park – Familien mit Frisbees, junge Paare und Betrunkene. Im Schatten schliefen Junkies und waren hoffentlich nicht tot.

Michael stand neben einer Parkbank und schaute sich langsam um. Ein paar Schritte entfernt lockte ein Hotdog-­Kiosk mit dem Geruch von heißen Würstchen und Senf. Tauben pickten die Essensreste auf. Hin und wieder versuchte ein angeleinter Hund die Vögel zu verscheuchen.

Alles normal.

Aber die letzten zweitausend Jahre hatten den einstigen Krieger gelehrt, dass nichts so normal war, wie es aussah. Mit der Zeit würde sich das herausstellen.

Und so setzte sich der Beamte in Zivil vom New York Police Department auf die Bank, lehnte sich geduldig zurück und schlug die Füße übereinander.

Eine Stunde verstrich. Dann noch eine. Ein Mann setzte sich zu ihm und versuchte ihn anzumachen. Höflich lehnte Michael ab. Ein paar Frauen gingen vorbei und lächelten ihn an, eine Gruppe junger Mädchen wollte seine Aufmerksamkeit erregen, indem sie sich albern benahm. Aber die meisten Leute hielten sich von ihm fern. Er strahlte eine gewisse Aura aus. Intensiv, vielleicht ein bisschen beängstigend. Vermutlich merkten sie ihm an, dass er ein Cop war.

Oder sie spürten, dass er noch etwas mehr war.

Als die Nacht hereinbrach, gingen die Lampen an und warfen schwaches Licht auf die Wege. Insekten umschwirrten die Glühbirnen, mit jeder Stunde wurden es mehr. Allmählich verschwanden die Leute, die Art der Besucher des Parks änderte sich. Die Familien kehrten heim, Liebespaare rückten näher zusammen, und einige verschwanden im Gebüsch.

Aus braunen Papiertüten tauchten Schnapsflaschen auf. Feuerzeuge flackerten im Dunkel. Wie Michael wusste, würden sie nicht nur Zigaretten anzünden.

Dafür müsste sich der Polizist in ihm interessieren. Aber da er seit Generationen inmitten der Menschen lebte, kannte er ihre Leiden und verstand das Bedürfnis, dem Elend zu entfliehen. Jeder hatte das Recht, sein Leben etwas erträglicher zu gestalten. Nur wenn dadurch anderen geschadet wurde, mischte er sich ein.

Bei diesem Gedanken runzelte er die Stirn. Vor langer Zeit war er an der Spitze eines Engelsheers dahingeflogen. Das Schwert hatte einen Abdruck in seiner Handfläche hinterlassen – unsichtbar, aber sehr tief, und der diktierte seine Handlungsweise als Cop und als Mann. Er war ein Verteidiger, ein Krieger. Aber auch ein Heiler. Doch derzeit besaß Azrael die magische Fähigkeit Michaels, Wunden zu heilen. Noch immer war sie nicht zu ihm, Michael, zurückgekehrt, was zweifellos an Samaels hinterhältigen, mysteriösen Machenschaften lag. Wer wusste schon, was der Gefallene so trieb? Michael erkannte nur, wie schmerzlich er diesen Teil seines Wesens vermisste, und er hoffte, er würde ihn vorerst nicht brauchen.

Nach einem tiefen Atemzug stand er auf. Die Hände in den Taschen seiner Lederjacke folgte er einem der Wege, hielt Augen und Ohren offen. Die Nacht wurde dunkler, die Schatten tiefer, das Laub ringsum raschelte leiser. In der immer deutlicheren Stille erklangen Michaels Schritte in den Stiefeln hart und einsam. Eine kühle Brise ließ seinen Nacken prickeln. Geistesabwesend klappte er seinen Kragen hoch.

Hinter ihm regte sich etwas, er spürte eine Veränderung in der Luft, und er fuhr herum. Aber der Weg war dunkel und leer. Sanft bewegte der Nachtwind einen Weidenzweig. Sonst rührte sich nichts.

Zu seiner Rechten blitzte etwas Blaues auf, und er wandte sich in diese Richtung. Wieder nichts Ungewöhnliches, nur ein kleiner Teich hinter einer Wiese, der den Mond reflektierte.

Aber irgendetwas stimmte da nicht.

Die abrupte Veränderung der Nacht ließ seine Haut kribbeln. Als hätte etwas darauf gewartet zu atmen und würde jetzt Luft holen, seine Lungen mit magischer Energie füllen. Er spürte Blicke, die ihn fixierten, hörte beinahe das Zischen zwischen scharfen Zähnen ausgestoßenen Atems. In seinen Adern schien das Blut zu blubbern und erinnerte ihn an seinen Kampf mit dem blauen Drachen vor zwei Wochen.

Ringsum frischte der Wind auf, am eben noch klaren Himmel grollte Donner, und Michael schaute zu wirbelnden Wolken empor. Die Bäume neigten sich im Sturm, ihre Blätter zitterten und tanzten. Aus einer Baumgruppe stieg ein schwarzer Vogelschwarm auf, verließ den Park und suchte sich eine ruhigere Gegend.

Und dann, so unerwartet und heftig, dass es Michael unvorbereitet traf, schlug etwas Hartes seitlich gegen seinen Brustkorb. Er roch schwachen Parfümduft, sah etwas Rotes aufblitzen, schwankte und fand sein Gleichgewicht wieder. Irritiert wandte er sich seinem Angreifer zu.

Ich hatte recht, dachte er. Doch es war nur ein flüchtiger, wirrer Gedanke. Da stand ein großer Mann in einer schwarzen Lederjacke voll unzähliger Saphire und Aquamarine – ein blauer Drache.

Aber zwischen dem Drachen und Michael stand noch jemand. Eine Frau mit einem Körperbau, der auf stundenlanges tägliches Training hinwies. Ihr langes, gewelltes rotes Haar erweckte den Eindruck, sie wäre soeben dem Meer entstiegen. Vom Sturm gepeitscht, flog es umher. Sie trug schwarze Jeans, ein schwarzes T-Shirt und schwarze Stiefel.

Ihr Gesicht sah er nicht, weil sie ihm den Rücken kehrte. Aber ihre Haltung wirkte herausfordernd, und sie hatte die Arme ausgestreckt, als wollte sie etwas Böses abwehren.

Michaels Gedanken überschlugen sich. Beunruhigende Gedanken. Offenbar hatte die Frau ihn beiseitegeschoben, um ihn vor diesem »Mann« zu schützen, den sie für gefährlich hielt. Aber wieso wusste sie das? Er war nicht so groß wie Michael. Und Michael war bewaffnet, und alles an ihm deutete auf einen verdeckten Ermittler hin.

Und wieso bildete sie sich ein, sie wäre eher als Michael imstande, den Fremden zu bekämpfen? Wofür hielt sie sich?

Das verwirrte ihn am meisten. Wer war sie?

Obwohl er sie nur von hinten sah, erschien sie ihm seltsam vertraut. Ihr Anblick faszinierte ihn, beschwor ein altes Versprechen herauf, Äonen einer vergeblichen Suche. Wonach? Irgendetwas in ihm wusste, was es war. Aber es würde eine Weile dauern, bis er es klar erkannte. Und dazu fehlte ihm die Zeit.

Michael wollte gerade vorstürmen, um den Drachen selbst zu attackieren, da schlug das Biest in dem unglaublich rasanten Tempo seiner Rasse zu.

Aber das Monster hatte es gar nicht auf Michael abge­sehen, sondern auf die Frau. Es schaute ihn nicht einmal an. Offenbar war es dem Drachen von Anfang an nur um sie gegangen.

Blitze erfüllten die Luft ringsum, und Michael wurde von einer dritten Partei angegriffen – so brutal, dass er durch die Luft geschleudert wurde und nach ein paar Metern gegen einen Lampenpfosten prallte. Ächzend verbog sich das Metall. Die Glühbirne knisterte und flackerte. Kurz bevor sie erlosch, sah Michael die rothaarige Frau einem Rückhandschlag ausweichen, dann trat sie den Drachen in die Brust.

Nachdem das Licht ausgegangen war, stand Michael auf. In der Finsternis hörte er die Geräusche eines grausigen Kampfes, ein Ächzen und Zischen und dumpfe Schläge. Kaum hatte er sich aufgerichtet, wurde er erneut attackiert. Die kalte Berührung, der plötzliche Frost in der Luft, der eisige Gestank des Atems wiesen den Angreifer als Phantom aus. Früher waren Phantome nur von den Mächtigsten in der übernatürlichen Welt angeheuert worden – Elitekiller, schwierig zu beauftragen, fast unbezahlbar. Aber neuerdings schienen sie scharenweise aus ihren Schlupflöchern aufzutauchen und arbeiteten sowohl mit ihresgleichen als auch mit anderen übernatürlichen Wesen zusammen.

In Gregoris Auftrag? Steckte er auch hinter diesem Anschlag?

Mit einem kraftvollen Fausthieb schleuderte Michael das Phantom von sich und fragte sich, ob es mit dem Drachen unter einer Decke steckte.

Ging es ausschließlich um die Frau? Ein plötzlicher stechender Schmerz in seiner rechten Schulter unterbrach diese Gedanken. Aus seiner Brust ­ragte die Klaue eines zweiten Phantoms, Raureif verkrustete die Ränder des zerfetzten Hemds und der Haut um die offene Wunde. Er biss die Zähne zusammen, unterdrückte einen Schmerzensschrei und versuchte seinem Gegner den Arm zu brechen. Aber das Phantom verwandelte sich in körperloses Nichts, ehe er richtig zupacken konnte.

Zu seiner Linken öffnete sich das Dunkel der Nacht, ein drittes Phantom pirschte sich heran. Dann materialisierte sich ein vierter Widersacher, eine Koboldgestalt starrte Michael mit Katzenaugen an – ein Icaraner, ein Magie-Egel, zweifellos von der geballten Magie herbeigelockt.

Wenn sich in Michaels Schicksal nicht bald eine Wende vollzog, würde das Biest die Mahlzeit seines Lebens ge­nießen.

Knapp fünfzig Meter entfernt schlugen jetzt Blitze in den Boden und ließen Michael die Ohren klingen. Schwindelgefühle...

Erscheint lt. Verlag 9.2.2015
Reihe/Serie Engelssturm-Reihe
Übersetzer Sabine Schilasky
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Warrior's Angel - Lost Angels Book 4
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte eBooks • Engel • Engel, Paranormal Romance, J. R. Ward, Liebe, Engelssturm • Engelssturm • Erotik • Fantasy • J. R. Ward • Liebe • Liebesromane • Paranormal Romance • Romantasy
ISBN-10 3-641-13424-2 / 3641134242
ISBN-13 978-3-641-13424-2 / 9783641134242
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