World of Warcraft: Der Untergang der Aspekte (eBook)

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2014 | 1. Auflage
400 Seiten
Panini (Verlag)
978-3-8332-2884-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

World of Warcraft: Der Untergang der Aspekte -  Richard A. Knaak
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DAS ZEITALTER DER DRACHEN IST VORÜBER ... und Azeroths uralte Wächter tragen schwer an der Aufgabe, eine neue Bestimmung zu finden. Vor allem Kalecgos, der jüngste der ehemaligen Drachenaspekte, leidet sehr unter diesem Umstand. Wie soll er - oder überhaupt einer seiner Art - noch etwas bewirken, jetzt, da die Aspekte ihrer unermesslichen Kräfte beraubt wurden? Die Antwort darauf liegt tief in der Vergangenheit verborgen, in einer Zeit, in der wilde Bestien - die sogenannten Protodrachen - den Himmel beherrschten. Mithilfe eines mysteriösen Artefakts, das im Herzen Nordends gefunden wurde, gelingt es Kalecgos, einen Blick in jene gewalttätige Epoche zu werfen und Zeuge der schockierenden Geschichte der ursprünglichen fünf Aspekte zu werden: Alexstrasza, Ysera, Malygos, Neltharion und Nozdormu. In ihrer urtümlichsten Form mussten sich die zukünftigen Beschützer Azeroths gegen eine blutrünstige Kreatur namens Galakrond behaupten, die die Existenz ihrer ganzen Art bedrohte. Doch stellten sich diese einfachen Protodrachen einem derart übermächtigen Gegner wirklich allein oder wurden sie durch eine Macht von außerhalb unterstützt? Wurden ihnen ihre legendären Kräfte einfach so verliehen oder mussten sie sich diese erst durch Blut verdienen? Kalecgos' Entdeckungen werden alles radikal verändern, was er je zu wissen glaubte über den Untewrgang der Aspekte.

PROLOG

DIE AUFGABE DER ASPEKTE

Matt Burns

Ich habe einen der meinen getötet.

Der Gedanke traf Nozdormu den Zeitlosen in dem Augenblick, in dem er den leblosen bronzenen Drachen erblickte. Zirion war zu einer Hülle geschrumpft, die nur noch der Hälfte seiner ursprünglichen Größe entsprach. Verletzungen bedeckten seinen Körper vom Kopf bis zum Schwanz. Anstelle von Blut floss goldener Sand aus seinen Wunden. Endlose Ströme, über denen geisterhafte Bilder seines Lebens schimmerten – eines Lebens, das noch nicht gelebt worden war. Seine Zukunft entströmte ihm.

Nozdormu eilte über einen der verlassenen Gipfel des Hyjal, um an Zirions Seite zu gelangen, während die sonnenfarbenen Schuppen des Zeitlosen jeden Augenblick der Geschichte widerspiegelten. Während er sich über den sterbenden Drachen beugte, überkam ihn eine Welle der Hilflosigkeit. Ein undurchdringlicher Schleier hatte sich über die Pfade der Zeit gelegt, ein Schleier, den nicht einmal er, der Aspekt des bronzenen Drachenschwarms und der Wächter der Zeit, durchdringen konnte. Die Vergangenheit und die Zukunft – Dinge, die er einst klar hatte sehen können – erschienen nun verworren.

„Wo sind die anderen?“ Nozdormu wandte seinen gewaltigen Kopf Tick zu, die sich in der Nähe befand. Der getreue Drache hatte Zirion vom Hort des bronzenen Drachenschwarms in den Höhlen der Zeit so schnell wie möglich auf seinem Rücken herbeigetragen – ein Unterfangen, das nur durch den verkümmerten Zustand seines Passagiers möglich gewesen war.

Ticks atmete noch immer schwer nach den Strapazen: „Er ist alleine zurückgekehrt.“

„Wie kann das sein?“, fauchte Nozdormu missmutig. „Ich habe zwölf von ihnen in die Vergangenheit entsandt. Zwölf!

Er hatte seinen Agenten den Auftrag erteilt, den beunruhigenden Zustand der Pfade der Zeit zu untersuchen, doch nun wurde er das Gefühl nicht los, sie bloß in ihren Tod geschickt zu haben. Nach ihrer Rückkehr in die Gegenwart hätten die Drachen den Zeitlosen auf der Spitze des Hyjal treffen sollen, genau zur Mittagsstunde. Es war bereits weit nach Mittag, als Tick, die er nicht in die Pfade der Zeit entsandt hatte, eingetroffen war, mit Zirion auf ihrem Rücken.

„Was habt Ihr gesehen, Zirion?“, fragte Nozdormu, während er begann, Zauber zu wirken, die das Entströmen des Sands der Zeit rückgängig machen sollten.

„Ich fürchte, er hat nicht mehr die Kraft zu sprechen“, wandte Tick ein.

Der Zeitlose hörte sie kaum. Das Unmögliche geschah: Seine Magie zeigte keine Wirkung. Sein Vorhaben war vorhergesehen worden und wurde durch ein gleichermaßen mächtiges Zauberwerk reflektiert. Es existierte nur ein einziges Lebewesen, das über den Weitblick und die Fertigkeit verfügte, den bronzefarbenen Aspekt im Reich der Zeit zu übertreffen …

„Direkt nachdem er aus den Pfaden der Zeit zurückgekehrt ist“, berichtete Tick zögerlich weiter, „hat er erzählt, was er gesehen hat. Egal, wohin er und die anderen in der Geschichte zu reisen versuchten, sie tauchten immer wieder am gleichen Punkt in der Zukunft auf … Zur Stunde des Zwielichts.“

Nozdormu senkte den Kopf und kniff die Augen zu. Es war genauso, wie er es befürchtet hatte. Die Stränge der Zeit waren vereinigt und in Richtung der Apokalypse gerissen worden. In dieser grauen und leblosen Zukunft würde selbst der Zeitlose sein Ende finden. Zumindest glaubte er das. Vor undenklichen Zeiten, als der Titan Aman’Thul ihm die Herrschaft über die Zeit verliehen hatte, hatte Nozdormu darüber hinaus auch das Wissen über seinen eigenen Tod erlangt.

„Wer trägt die Verantwortung für seine Wunden?“ Der Zeitlose kannte die Antwort bereits und doch hoffte er mit aller Inbrunst, dass er sich irrte … dass das, was er gesehen hatte, nur eine Anomalität gewesen war.

„Es war der ewige Drachenschwarm und sein … Anführer.“ Tick wagte es nicht, Nozdormu in die Augen zu sehen.

Ich habe einen der meinen getötet. Die erdrückenden Worte hallten durch den Kopf des Aspekts.

Einst hatte er geglaubt, dass der ewige Schwarm lediglich das Symptom einer fehlgeleiteten Zeitlinie wäre. Und doch, so unvorstellbar es auch schien, hatte er erfahren müssen, dass er und seine bronzenen Drachen in der Zukunft ihre heilige Pflicht – die Integrität der Zeit zu schützen – aufgeben und daran arbeiten würden, sie zu untergraben.

Nozdormu ließ die Geschehnisse der letzten Wochen noch einmal Revue passieren, während er sich bemühte, seinen Ärger unter Kontrolle zu halten. Er war bis vor Kurzem in den Pfaden der Zeit gefangen gewesen, bis der Sterbliche Thrall ihn an die erste Lektion erinnert hatte: Dass es sehr viel wichtiger war, im Hier und Jetzt zu leben, als in der Vergangenheit oder der Zukunft zu verweilen. Der bronzene Aspekt war seiner Gefangenschaft mit einem neu gefundenen Verständnis der Zeit entkommen … nur um sich dann seinen finstersten Ängsten gegenüberfinden zu müssen.

„Vergebt mir“, flüsterte Nozdormu Zirion zu, obwohl er nicht wusste, ob sein geliebter Diener ihn überhaupt noch sehen oder hören konnte. Der verletzte Bronzedrache hob den Kopf, als Zeichen des Verstehens. Er sah von einer Seite zur anderen, bis seine trüben und traurigen Augen Nozdormus Blick trafen.

„Vergebt mir“, wiederholte der Zeitlose. Zirions Maul weitete sich und sein Körper erzitterte. Fast wirkte es so, als würde er lachen, doch Nozdormu erkannte schnell, dass der andere Drache schluchzte.

Als der letzte Rest seiner Zukunft aus Zirions Körper rann, nutzte dieser, was ihm noch an Kraft verblieben war, um sich von Nozdormu wegzustoßen, seine Augen erfüllt mit Entsetzen.

* * *

Über den Hyjal erklangen die Geräusche von Feierlichkeiten.

Nach einer Reihe von Rückschlägen hatten die Drachenaspekte Alexstrasza, Ysera, Nozdormu und Kalecgos ihre Magie mit der der Schamanen des Irdenen Rings und der Druiden des Zirkels des Cenarius verbunden, um den uralten Weltenbaum Nordrassil zu heilen. Vor Kurzem war darüber hinaus die Kunde verbreitet worden, dass Ragnaros – der Elementarfürst des Feuers, dessen Günstlinge versucht hatten, Nordrassil niederzubrennen – durch die Hand Sterblicher gefallen war.

Und doch, dort wo Ysera die Erwachte in der Zuflucht des Cenarius am Fuße des Weltenbaums stand, war der Jubel nicht mehr als ein entferntes Flüstern. Der Aspekt des grünen Drachenschwarms vernahm nur die Geschichte einer Tragödie.

Sie war mit den anderen Aspekten zusammengekommen, um über ihre weiteren Schritte gegen Todesschwinge zu beraten, den wahnsinnigen Anführer des schwarzen Drachenschwarms, der die Verantwortung für die Zerschlagung der Welt während des Kataklysmus trug. Obwohl die Verteidiger Azeroths erst vor Kurzem auf dem Hyjal und in anderen Regionen triumphiert hatten, schmiedete der gemarterte Aspekt selbst jetzt noch neue Pläne, die Stunde des Zwielichts herbeizuführen. Solange er atmete, würde er niemals ruhen, bis er seine finsteren Vorhaben ausgeführt hatte.

Aber anstatt über Strategien zu sprechen, hatte Nozdormu von Zirions Tod und dem neusten Angriff des ewigen Drachenschwarms auf die Pfade der Zeit berichtet. Falten zogen sich über das ansonsten ebene Gesicht des Hochelfen. Genau wie seine Geschwister hatte auch er seine sterbliche Gestalt angenommen, etwas, was die Aspekte immer taten, wenn sie sich in der Nähe der kurzlebigen Völker befanden, die um Nordrassil herum weilten.

„Es war meine Magie, die ihn getötet hat … Ich habe ihn getötet“, murmelte Nozdormu. Ysera blickte beklommen vor sich hin. Trotz der entsetzlichen Notlage des Zeitlosen gelang es ihr nicht, darüber hinwegzusehen, wie alles um sie herum weit entfernt wirkte. Sie schwebte zwischen der wachen Welt und der der Träume, ohne Halt, weder in der einen noch in der anderen Welt.

„Ich muss zum Treffpunkt zurückkehren“. Der bronzene Aspekt rang unruhig die Hände und bewegte sich voller Ungeduld. „Meine anderen Agenten können noch immer zurückkehren, doch ich weiß es nicht mit Sicherheit. Ich kann nur hoffen.“

Während Nozdormu sich zum Gehen abwandte, suchte Ysera verzweifelt nach Worten des Trostes. Er hatte sich ganz eindeutig in sein Schicksal ergeben. Aman’Thul hatte ihm den Auftrag erteilt, die Reinheit der Zeit zu gewährleisten, unabhängig davon, welche grauenvollen Ereignisse stattgefunden hatten oder stattfinden würden. In mancher Hinsicht erschien die Aufgabe des Zeitlosen Ysera nicht richtig, aber es war nicht an ihr, seine Pflichten in Frage zu stellen.

Was soll man einem Lebewesen sagen, das alles tun würde, um die Drachen seines Schwarms zu beschützen, aber das sich jetzt selbst verantwortlich macht für den Tod eines von ihnen?, grübelte sie. In ihrem Kopf herrschte ein Sturm aus zersplitterten Gedanken. Es war, als würde sie in einer riesigen Bibliothek stehen, durch die ein Orkan tobte. Seiten, übersprudelnd mit Ideen und Bildern, wirbelten vor ihren Augen vorbei, doch sie waren alle Teil unterschiedlicher Bücher.

Bevor der Erwachten irgendetwas Angemessenes in den Sinn kam, war Nozdormu bereits fort. Eine gespenstische Stille folgte. Die Nachtelfen, die den druidischen Zufluchtsort normalerweise bewohnten, waren so freundlich gewesen, ihn den Aspekten für ihre Treffen zu überlassen, aber durch die Abwesenheit von geschäftigem Leben fühlte sich der Ort kalt und leer an.

„Ob der ewige Schwarm nun mit...

Erscheint lt. Verlag 14.5.2014
Reihe/Serie World of Warcraft
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Allianz • Azeroth • Blizzard • Brennende Legion • Durotar • Fantasy • Geschichte • Horde • Jaina Proudmoore • Kalimdor • Lore • MMORPG • Orks • Roma • Story • Thrall • Videogame • Videospiel • Warcraft • World of Warcraft • Wow
ISBN-10 3-8332-2884-9 / 3833228849
ISBN-13 978-3-8332-2884-1 / 9783833228841
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