Begegnung auf Sphinx (eBook)

Roman

(Autor)

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2015 | 1. Auflage
414 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-8387-5948-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Begegnung auf Sphinx -  David Weber
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Der Pionierplanet Sphinx wird von einem Dieb heimgesucht - und Stephanie Harrington ist fest entschlossen, ihn zu fassen. Auf ihrer Jagd nach dem Täter macht sie allerdings eine weitaus größere Entdeckung: eine sechsbeinige Baumkatze! Augenblicklich freundet sie sich mit dem Tier an. Doch Stephanies Fund und ihre erstmalige Verbindung mit einer Baumkatze bringen eine Flut von Gefahren mit sich. Eine Reihe hochrangiger Feinde möchte, dass der Planet Sphinx vollständig in menschlicher Hand bleibt - selbst wenn dies die Ausrottung einer anders denkenden Spezies bedeutet.

»Brillant! Brillant! Brillant! Unvergleichlich großartig!« ANNE MCCAFFREY

Die großartige Vorgeschichte zur Erfolgsserie Honor Harrington von Bestseller-Autor David Weber - für Fans und Neueinsteiger!

Band 1: Begegnung auf Sphinx
Band 2: Flammenzeit
Band 3: Krieg der Baumkatzen





<p>David Weber ist ein Phänomen: Ungeheuer produktiv (er hat zahlreiche Fantasy- und Science-Fiction-Romane geschrieben), erlangte er Popularität mit der Honor-Harrington-Reihe, die inzwischen nicht nur in den USA zu den bestverkauften SF-Serien zählt. David Weber wird gerne mit C. S. Forester verglichen, aber auch mit Autoren wie Heinlein und Asimov. Er lebt heute mit seiner Familie in South Carolina.</p>

1


»Es ist mir ernst damit, Stephanie!«, sagte Richard Harrington mit Nachdruck. »Du wirst nicht noch einmal in den Wald gehen, ohne dass deine Mutter oder ich dabei sind. Haben wir uns verstanden, junge Dame?«

»Ach, Daaaaddy …«, versuchte es Stephanie, verstummte jedoch sofort, als ihr Vater die Arme vor der Brust verschränkte. Kein gutes Zeichen. Dann begann er auch noch rhythmisch mit dem Fuß zu tappen, und ihr sank das Herz. Nein, das lief nicht gut. Die Reaktion ihres Vaters zeigte: Es war keine Sternstunde ihres … nennen wir es: Verhandlungsgeschicks. Das passte ihr nicht – ebenso wenig wie das Verbot, das sie unbedingt hatte verhindern wollen, nun aber ausgesprochen war. Sie war fast zwölf T-Jahre alt, ein helles Köpfchen, Einzelkind und eine Tochter. Das verschaffte ihr natürlich gewisse Vorteile. Kaum dass sie hatte sprechen können, hatte sie ihren Vater auch schon um den kleinen Finger zu wickeln gewusst. Ihre Mutter dagegen war schon immer ein härterer Brocken gewesen. Leider neigte der Vater dazu, völlig skrupellos jegliche Nachsichtigkeit über Bord zu werfen, wenn es die Situation seiner Meinung nach verlangte.

So wie jetzt.

»Wir brauchen gar nicht weiter darüber zu reden«, sagte er mit unheilverkündender Ruhe. »Nur weil du noch keine Hexapumas oder Gipfelbären gesehen hast, heißt das noch lange nicht, dass es da draußen keine gibt

»Aber ich habe den ganzen Winter lang drinnen gesessen, ohne etwas unternehmen zu können«, wandte sie ein. Geflissentlich unterdrückte sie einen Anflug von schlechtem Gewissen, als sie sich an Schneeballschlachten, Ausflüge auf Langlaufski und Schlittenfahrten, an in den Schnee gebaute Höhlen und diverse andere Ablenkungen erinnerte. »Ich will nach draußen und mich umsehen!«

»Das weiß ich ja, meine Süße«, sagte der Vater sanfter und verwuschelte ihr den braunen Lockenschopf. »Aber da draußen ist es gefährlich. Du weißt genau, dass wir nicht mehr auf Meyerdahl sind.« Stephanie schloss die Augen und bemühte sich nach Kräften auszusehen, als habe man ihr soeben das Herz gebrochen. Es reichte, um Schuldgefühle in Richard Harrington wachzurufen: Diesen letzten Satz hätte er sich besser verkniffen. »Wenn du etwas unternehmen willst, warum fährst du dann nicht heute Nachmittag mit Mom nach Twin Forks?«

»Weil Twin Forks absolut hohl ist, Daddy.« Verzweiflung und unterdrückte Wut schwangen in Stephanies Antwort mit – ein taktischer Fehler, wie sie ganz genau wusste. Selbst Eltern wie ihre, die alles in allem ganz erträglich waren, schalteten bei zu viel Widerspruch auf stur. Aber bitte jetzt mal ehrlich: Im Umkreis von Besitz Harrington verdiente Twin Forks zwar am ehesten die Bezeichnung ›Ortschaft‹, aber es war ein Kaff. Bestenfalls lebten fünfzig Familien dort – und die meisten Gleichaltrigen waren in Stephanies Augen nur eines: reine Zeitverschwendung. Von denen interessierte sich keiner für Xenobotanik oder Biosystematik. Im Gegenteil: Sie verbrachten ihre Freizeit mit dem jämmerlichen Versuch, sich ›Kuscheltiere‹ zu fangen – ganz egal, wie sehr dieser Versuch den ›Kuscheltieren‹ in spe schadete. Stephanie wusste genau, dass jeder Versuch, einen dieser Zorks für ihre Erkundungszüge zu rekrutieren, eher früher als später zu einem Wortgefecht oder sogar zu Handgreiflichkeiten bis hin zu einem blauen Auge führen würde. Meine Schuld aber, dachte sie düster, wär’s nicht! Ausgerechnet in dem Moment, wo sie in das Jugendprogramm der Forstbehörde aufgenommen worden war, mussten ihre Eltern sie ja unbedingt von Meyerdahl verschleppen. Dort wäre sie jetzt schon als Praktikantin auf ihrer ersten Exkursion, ganz sicher! Stephanie trug jedenfalls nicht die Schuld daran, dass es anders gekommen war. Wäre es da nicht moralische Pflicht ihrer Eltern, ihr die Erkundung zumindest der eigenen Ländereien in der neuen Heimat zu erlauben?!

»Twin Forks ist nicht absolut hohl«, widersprach ihr Vater energisch.

»Doch«, erwiderte sie mit vorgeschobener Unterlippe, und Richard Harrington holte tief Luft.

»Hör mal«, sagte er nach kurzem Schweigen, »ich weiß ja, dass du all deine Freunde auf Meyerdahl zurücklassen musstest. Ich weiß auch, wie sehr du dich auf das Praktikum bei der Forstbehörde gefreut hast. Aber Meyerdahl ist seit mehr als tausend Jahren besiedelt, Steph – Sphinx dagegen nicht.«

»Das weiß ich, Dad«, erwiderte sie und versuchte dabei ebenso sachlich und vernünftig zu klingen wie ihr Vater. Dieses erste ›Daddy!‹ war ein echter Fehler gewesen, das wusste sie – ein Fehler, den sie auf keinen Fall wiederholen würde. Sein Verbot, die unmittelbare Umgebung des Elternhauses zu verlassen, hatte sie allerdings völlig überrascht. »Aber ich hatte doch mein UniLink dabei! Ich hätte jederzeit um Hilfe rufen können, und ich bin auf jeden Fall schlau genug, den nächsten Baum hochzuklettern, sobald mich was fressen will! Wäre da was auf mich zugekommen, hätte ich in fünfzehn Metern Höhe auf einem Ast gesessen und darauf gewartet, dass Mom oder du mein Funkfeuer anpeilen, versprochen!«

»Klar … wenn du es rechtzeitig bemerkst«, meinte ihr Vater grimmig. »Aber Sphinx ist nicht so vernetzt wie Meyerdahl. Wir haben noch überhaupt keine Ahnung, was dort draußen alles lebt! Es werden noch Jahrzehnte vergehen, bis man auch nur eine grobe Vorstellung davon haben wird, was es da alles an Tierarten gibt! Und alle UniLinks der Welt bringen mich nicht rechtzeitig in den Flugwagen, wenn du plötzlich doch einem Hexapuma oder einem Gipfelbär gegenüberstehst!«

Stephanie setzte schon zu einer Erwiderung an, doch dann stockte sie. Unrecht hat er ja nicht, gestand sie sich widerwillig ein, allerdings ohne schon bereit zu sein, sich in das scheinbar Unvermeidliche zu fügen. Aber ein fünf Meter langer Hexapuma konnte einem schon den Tag verderben – und viel besser waren die Gipfelbären auch nicht. Nicht von der Hand zu weisen war auch, dass man bisher praktisch nichts über die Tier- und Pflanzenwelt im unberührten Urwald von Sphinx wusste. Aber genau darum ging es hier ja – deswegen wollte sie ja endlich hinein in den Urwald!

»Hör mir zu, Stephanie«, sagte ihr Vater schließlich. »Ich weiß ja, dass Twin Forks im Vergleich zu Hollister nichts Besonderes ist, aber mehr habe ich dir nicht zu bieten. Du weißt doch, dass der Ort wächst. Man spricht sogar davon, im nächsten Frühling einen eigenen Shuttlelandeplatz zu bauen.«

Stephanie gelang es – irgendwie –, nicht die Augen zu verdrehen. Twin Forks im Vergleich mit Hollister ›nichts Besonderes‹ zu nennen, war dieselbe Kategorie Untertreibung wie die Behauptung, gelegentlich schneie es auf Sphinx ein wenig. Angesichts des endlos langen, sich ewig hinziehenden Jahres auf Sphinx wäre Stephanie im nächsten Frühling schon siebzehn T-Jahre alt. Bei ihrer Ankunft war sie fast zehneinhalb gewesen; gerade rechtzeitig zum ersten Schnee waren sie hier eingetroffen. Und dann hatte es fünfzehn T-Monate lang nicht mehr zu schneien aufgehört!

»Es tut mir leid«, sagte der Vater, als hätte er ihre Gedanken gelesen. »Es tut mir leid, dass Twin Forks nicht besonders aufregend ist. Es tut mir leid, dass du Meyerdahl nicht verlassen wolltest, und es tut mir leid, dass ich dir nicht erlauben kann, auf eigene Faust durch den Wald zu streifen. Aber so ist es nun einmal, meine Süße. Und nun …«, er blickte ihr tief in die braunen Augen, »versprich mir, dass du tust, worum deine Mom und ich dich bitten.«

Mürrisch stapfte Stephanie durch den Morast hinüber zu dem Pavillon. Wie einfach alles auf Sphinx hatte auch er ein auffällig steiles Dach. Stephanie seufzte tief, während sie sich auf der kleinen Treppe niederließ und dabei an den Grund dafür dachte.

An den Schnee. Selbst hier, so dicht am Äquator von Sphinx, maß man den jährlichen Schneefall in Metern. In vielen Metern!, dachte sie düster. Häuser mussten steile Dächer haben, damit sie nicht unter dem Gewicht des gefrorenen Wassers einstürzten – zumal die Schwerkraft des Planeten um ein Drittel höher lag als auf Alterde. Nicht dass Stephanie jemals Alterde besucht hätte – oder irgendeine andere Welt, die vom Rest der Menschheit nicht als ›Hochschwerkraftplanet‹ klassifiziert war.

Erneut seufzte sie ihr Elend heraus und wünschte sich, ihre Urur-undsoweiter-großeltern hätten sich nicht freiwillig für die Erste Meyerdahl-Welle gemeldet. Kurz nach ihrem achten Geburtstag hatten ihre Eltern sie beiseite genommen und ihr genau erklärt, was das eigentlich bedeutete. Das Wort ›Dschinn‹ hatte Stephanie damals schon gekannt, obwohl sie nicht wusste, dass es streng genommen auch auf sie zutraf. Damals ging sie erst seit vier T-Jahren zur Schule, und in Geschichte waren sie noch nicht beim Letzten Krieg von Alterde angelangt. Deshalb wusste Stephanie nicht, weshalb manche Menschen schon auf die bloße Erwähnung gezielter Veränderungen des menschlichen Erbguts so heftig reagierten – und dass diese Leute deswegen den Begriff ›Dschinn‹ als eines der schlimmsten Schimpfworte ansahen, die das Standardenglisch zu bieten hatte.

Mittlerweile wusste sie es – und hielt noch immer jeden, der so dachte, für albern. Natürlich waren die Biowaffen und Supersoldaten im Letzten Krieg der blanke Horror gewesen. Aber das lag doch nun schon mehr als fünfhundert T-Jahre zurück – und mit den Leuten aus den Ersten Wellen von Meyerdahl oder Quelhollow hatte der Letzte Krieg nicht das Geringste zu tun. Stephanie war...

Erscheint lt. Verlag 15.1.2015
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel A Beautiful Friendship
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte All • Apokalypse • Avatar • Big Bang Theory • Drachenreiter • Dystopie • Fantasy • futuristisch • Heinlein • Heliosphäre • heliosphere • High Tech • Manticore • Marsianer • Post Apokalypse • R2D2 • Raumkampf • Raumschiff • Science Fantasy • Sciencefiction • Science Fiction • science fiction bücher • Science Fiction Romane • Science Fiction Romane; Zukunft • Sci Fi • SciFi • SF • Space Opera • Star Wars • Technology • Timothy Zahn • Utopie • Weltall • Weltraum • Weltraumoper • Zukunft
ISBN-10 3-8387-5948-6 / 3838759486
ISBN-13 978-3-8387-5948-7 / 9783838759487
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