Amazon(en)

Haben Sie schon einmal ein Buch aus dem Amazon-Marketplace gekauft und dabei den Hinweis bekommen, dass das gewünschte Buch nicht in Ihr Land versendet wird?
Amazon(en) erzählt eine wahre Geschichte zweier Frauen, die durch den Kauf eines Buch eines intensiven E-Mail-Austausch über ihr Leben führen.

04. März: Anfangs konnte ich alles nehmen, wie es war, akzeptierte das nächtlich geschlossene Fenster und die verriegelten Rollläden, die verschlossene Wohnungstür, schlief im Schlafsack (Ich habe nur eine Decke im Winter und das war ihm zu eng. Die Decke hat Übergröße.) – dachte nicht nach. Wieder einmal stürzte ich mich voll rein, öffnete mich 100 %, genoss das Leben mit L., wurde verehrt und auf Händen getragen: Ich konnte meine „elegante“ Seite – Frau – leben. Er, 46 Jahre, stilvoll, elegant, allein und ohne Kinder.
Wo aber war das Kind in mir? Mein Inneres Kind? Wieso gab ich meine persönlichen Freuden und Vorlieben auf? Lesen, meditieren, draußen sein – ich kam mir vor, als wäre nicht nur mein Arm in Gips, sondern mein ganzes Ich. Ich blockierte mich selbst, war unleidlich bei der Arbeit, träumte von der glanzvollen Zukunft, die er mir versprach – mit Haus am Genfer See, Boot,... Bis ich nach fünf Wochen am Sonntagmorgen aufwachte, mich eingesperrt fühlte, ohne Energie und Luft zum Atmen – die Rollläden waren zu. Ohne Unterlass trommelte der Regen aufs Dach, eine Welle des Schlafes überkam mich. Ich wollte schlafen. Ich wollte die Nacht erleben. Ich hatte Angst vor den Erfahrungen. Angst, Angst, Angst.

Nein, es ist nicht die Angst zu verlieren. Ich weiß, dass ich nicht verlieren kann, was ich nicht besitze, nicht besitzen will und doch anstrebe. Angst zu versagen. Angst allein zu sein. Angst zu wenig zu geben. Angst die Zügel zu locker zu lassen. Angst zu schnell zu sein... ANGST VOR MIR. Warum habe ich Angst vor der, die ich sein könnte, wenn ich das akzeptiere?