Ein allzu braves Mädchen

Roman

(Autor)

Buch | Softcover
176 Seiten
2014 | 7. Auflage
Piper (Verlag)
978-3-492-30486-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ein allzu braves Mädchen - Andrea Sawatzki
12,00 inkl. MwSt
lt;p>Ihre roten Haare leuchten zwischen dem Grün der Bäume. Verstört und mit bloßen Füßen findet man die junge Frau in einem Waldstück. Ihr anfängliches Misstrauen den Psychiatern gegenüber weicht erst ganz allmählich dem Bedürfnis, ihre Geschichte zu erzählen. Eine Geschichte, die wirklich niemanden kalt lässt. Aber entspricht das, was sie erlebt zu haben glaubt, auch der Wahrheit?

Andrea Sawatzki, geboren 1963, gehört zu den bekanntesten deutschen Film- und Fernsehschauspielerinnen. Nach ihrem SPIEGEL-Bestseller »Ein allzu braves Mädchen« erschien die turbulente Weihnachtskomödie »Tief durchatmen, die Familie kommt«. Mit »Von Erholung war nie die Rede«, »Ihr seid natürlich eingeladen«, »Andere machen das beruflich« und »Woanders ist es auch nicht ruhiger« veröffentlichte sie mittlerweile vier weitere Bücher um die Familie Bundschuh. Alle fünf Bände wurden mit Andrea Sawatzki, Axel Milberg und anderen für das ZDF verfilmt. Andrea Sawatzki lebt mit ihrem Mann, dem Schauspieler und Autor Christian Berkel, ihren gemeinsamen zwei Söhnen und einem Hund in Berlin.

»Dramatisch und berührend.« OÖ Nachrichtenn (A) 20140823

»Dramatisch und berührend.«

»Andrea Sawatzkis erster Roman geht unter die Haut. (...) Bewegend, tragisch und schockierend.«

»Bewegend, tragisch und schockierend zugleich.«

»Sawatzki hat ein Gespür für feine psychologische Zwischentöne.«

»Ein verstörendes Buch. Ein Krimi, bei dem sich so langsam aus den zögerlichen Schilderungen einer verstörten jungen Frau das düstere Szenario einer schrecklichen Kindheit ergibt, einer Kindheit, die zu Mord, ja zu Morden führt. Absolut lesenswert.«

»Andrea Sawatzki hat dieses "Seelen-Drama" intelligent konstruiert: mit viel Raum für feine, bisweilen schmerzhafte Zwischentöne, ausgeprägtem Gespür für die Verletzlichkeit der menschlichen Seele und vor allem ohne oberlehrerhaften Duktus. Der Spannungsknoten löst sich erst auf der letzten Seite auf. Ein Debüt, das neugierig macht auf mehr.«

»Sprachlich dicht, psychologisch tiefschürfend und von einem eigenartigen Sog.«

»Ein Krimi und abgrundtiefes psychologisches Porträt zugleich.«

»Eine Psychostudie? Ein Krimi? Beides, wie sich im Verlauf von nur rund 170 Seiten zeigt.«

»Das Buch überzeugt mit reifer Sprache in episodenhaften Kurzkapiteln. Sawatzki hat die Herausforderung als Autorin mit Bravour gemeistert.«

»Die Schauspielerin hat die Herausforderung als Autorin mit Bravour gemeistert.«

»Psychologisches Gespür, die Fähigkeit, atmosphärische Schauplätze zu erschaffen und eine präzise Figurenzeichnung sind die Essenz dieses Romans, der zwischen Krimi und psychologischem Porträt angesiedelt ist.«

»Die Geschichte lässt niemanden kalt - wie alles, was Andrea Sawatzki präsentiert.«

»Fesselndes Debüt: Ein bewegendes, hochspannendes Leseerlebnis.«

»Der erste Roman der beliebten Schauspielerin geht unter die Haut.«

»Andrea Sawatzki beweist in ihrem ersten Roman großes psychologisches Talent. Ein Buch, bei dem es schwer fällt, es wieder aus der Hand zu legen. Spannend - schockierend - ergreifend!«

»Eine Geschichte, die wirklich niemanden kaltlässt...«

MONTAGSie hatte sich in ein nahe gelegenes Wäldchen geflüchtet und kauerte unter den tief hängenden Ästen einer Tanne. Die Arme um ihren Oberkörper geschlungen, wiegte sie sich sanft vor und zurück, als wolle sie sich selbst festhalten. Um nicht auseinanderzubrechen.
Obwohl es kalt war, fror sie nicht, sie war empfindungslos. Der Regen hatte ihr Haar durchnässt, Tropfen perlten über ihr blasses Gesicht und rannen an ihrem Hals hinab.
Dumpf starrte sie auf das Muster der Tannennadeln zu ihren Füßen, und ihre Gedanken verloren sich in Bildern und Geschichten, die sie daraus ersann. Der Blick ihrer hellblauen Augen war starr, aber ihre Lippen umspielte ein leises Lächeln. Beides schien nicht recht zusammenzupassen, was ihrem Gesicht einen Ausdruck unendlichen Verlorenseins verlieh. Und doch fühlte sie sich wie befreit. Als hätte sie eine Last, die jahrelang schwer auf ihren Schultern gelegen hatte, endlich abgeworfen.
Die beiden Jungen streiften lachend durch das dichte Wäldchen auf der Suche nach einem geeigneten Ort zum Versteckspielen, und ihre hellen Stimmen schienen an den knorrigen Stämmen der alten Bäume abzuperlen und tief in das große Schweigen einzusinken, das den Wald erfüllte. Sie sprachen lauter als nötig, um die bösen Geister fernzuhalten, und knufften sich gegenseitig, als sich im tief hängenden Grün einer Tanne vor ihnen etwas bewegte. Sie verstummten, dann fassten sie sich in der Vorfreude auf eine spannende Entdeckung an den Armen und schoben sich langsam näher an die Tanne heran. Neugier und Furcht hielten sich die Waage. Sie mussten sich bemühen, das hysterische Kichern zu unterdrücken, das an ihren Kehlen zupfte. Sacht bewegte sich etwas zwischen den Bäumen, schien sanft hin- und herzuwiegen, und ein Ton, hoch und metallisch, ließ die Jungen erschauern. Aber die Neugier war schließlich stärker als die Angst, also pirschten sie nah aneinandergedrängt weiter und bogen endlich ein paar Zweige zur Seite, um sehen zu können, was sich dahinter verbarg.
Der Schrei, den sie ausstießen, war ohrenbetäubend. Dann rannten sie los.
Den beiden Polizisten, die kurze Zeit später in dem Wäldchen erschienen, bot sich ein merkwürdiger Anblick: Vor ihnen hockte, den Oberkörper tief vornübergebeugt, eine junge Frau. Sie trug ein grünes Paillettenkleid und hohe schwarze Lederstiefel, die strähnigen Haare schimmerten rötlich, und ihr Gesicht war dreckverkrustet. Ihre Hände und die nackten Beine waren voller Erde. Sie hielt ihre Knie umschlungen und sang leise vor sich hin. Die Beamten sprachen sie mehrere Male vergeblich an, es schien, als sei die Frau nicht bei Sinnen und habe sich forttragen lassen in eine fremde Welt.
Plötzlich aber hob sie den Blick und sah die Polizisten von unten an. Ihre Augen waren von einem eisigen Blau, und ein kalter Schauer überlief die Männer, als die junge Frau plötzlich die Zähne fletschte und ein kaum wahrnehmbares Knurren von sich gab. Dann kicherte sie leise und senkte den Blick wieder.
Über Funk forderten die Beamten einen Wagen an, weil ihnen die Begegnung nicht geheuer war, und als der eine Viertelstunde später endlich eintraf, packten sie die Frau und trugen sie in das bereitstehende Polizeifahrzeug. Sie leistete keinen Widerstand und brach ihr Schweigen nicht.
Außer ihrer Kleidung trug die junge Frau nichts bei sich. Da man ihr keine Auskunft über ihren Namen oder Wohnort entlocken konnte und sie einen stark verwirrten Eindruck machte, wurde sie sehr bald in die Psychiatrie überführt.
Man hatte sie eingeschlossen. Ihr Zimmer war klein und überhitzt. Es gab nur ein Bett, ein Waschbecken und eine Toilette. Unter dem Fenster standen noch ein Tischchen und ein Stuhl. Wenn sie sich auf den Stuhl stellte, konnte sie aus dem Fenster blicken.
Eine Pflegerin hatte sie gewaschen und ihr einen Overall gegeben. Jetzt saß die junge Frau auf dem Bett und hatte die Arme fest um den Oberkörper geschlungen.
Das angebotene E

Erscheint lt. Verlag 11.8.2014
Verlagsort München
Sprache deutsch
Maße 120 x 187 mm
Gewicht 168 g
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Alter Mann • Andrea Sawatzki • Junge Frau • Mord • Psychiatrie • Therapie • Waffe • Wald
ISBN-10 3-492-30486-9 / 3492304869
ISBN-13 978-3-492-30486-3 / 9783492304863
Zustand Neuware
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