Jedermann

Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes. Erneuert von Hugo von Hofmannsthal

(Autor)

Heinz Rölleke (Herausgeber)

Buch | Softcover
108 Seiten
1991 | 13. Auflage
Fischer Taschenbuch (Verlag)
978-3-596-10871-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Jedermann - Hugo von Hofmannsthal
14,99 inkl. MwSt
Dieses Mysterienspiel entstand in den Jahren 1903 bis 1911. Den "Jedermann"-Stoff, der das Thema von der Hinfälligkeit der irdischen Besitztümer und der Heilsnotwendigkeit der Buße mit der Parabel vom Freund in der Not verbindet, fand Hofmannsthal (1874-1929) in einer englischen Schauspielbearbeitung. Auch eine dramatische Gestaltung aus dem 12. Jahrhundert ist überliefert. Hofmannsthal benutzte die mittelalterlichen und barocken Vorstellungen vom Wandel der Menschen miteinander und vor Gottes Angesicht, um die Grundfrage nach dem Sinn des menschlichen Auftrages in der Welt zu stellen. Uraufgeführt 1911 in Berlin unter der Regie von Max Reinhardt wurde dieses Stück vor allem durch die Salzburger Festspiele, in deren Programm es einen festen Platz hat, berühmt.

'Jedermann' ist neben dem 'Rosenkavalier' Hugo von Hofmannsthals populärstes Werk. Millionen haben 'Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes' auf dem Domplatz von Salzburg und anderswo gesehen, Hunderttausende das Stück gelesen. Mit diesem Werk hat sich der Wunsch des Dichters nach Volkstümlichkeit erfüllt: nach dem »Spiel vor der Menge«, nach einer Kunst, die das Trennende von Gesellschaftsklassen und Bildungsstufen aufhebt und zu allen spricht. Diese ernste Volkstümlichkeit ist weder künstlich noch naiv. Wie immer bei Hofmannsthal eröffnen sich auch hier Perspektiven der Weltliteratur: Jedermann kommt von weit her. Als Vorlage diente eine alte englische »Moralität«, die neben einer niederländischen und einer niederdeutschen Version überliefert ist.Hofmannsthal hat mehr angestrebt als bloße Erbauung. In einer Zeit scheinbar unangefochtenen Wohlstandes spürte er Fragwürdigkeiten und Bedrohungen des bestehenden; in der Gestalt und Funktion des Mammon werden Gesellschaftskritik, ja antikapitalistische Kritik deutlich. Und fürs lebende Theater hat Hofmannsthal das alte Spiel erneuert: Max Reinhardt regte seine Kunst an und realisierte sie. 1911 hat er 'Jedermann' in Berlin im Zirkus Schumann uraufgeführt. Seine Verwirklichung fand das Werk in Salzburg. 1920 wurde es dort zum ersten Mal vor der Fassade des Doms gespielt, vor ihren steinernen Figuren, zu denen sich die Figuren der Darsteller gesellten. Hofmannsthal und Reinhardt fügten eine ganze, unvergleichliche Stadt, ihre Architektur, ihre Glocken, ihre Luft, ins Kunstwerk für alle ein.

Hugo von Hofmannsthal, 1874 in Wien geboren, gewann mit seinen Gedichten und Dramen schon in jungen Jahren hohes Ansehen. Nach der Jahrhundertwende wandte sich Hofmannsthal vom Ästhetizismus ab und begann eine intensive Auseinandersetzung mit der europäischen Literaturtradition. Mit seinen Dramen, u.a. »Jedermann«, und seinen Opernlibretti für Richard Strauss, u.a. »Der Rosenkavalier« und »Ariadne auf Naxos«, wurde er weltberühmt. Er starb 1929 in Rodaun bei Wien.

Erscheint lt. Verlag 1.11.1991
Reihe/Serie Theater / Regie im Theater
Sprache deutsch
Maße 125 x 190 mm
Gewicht 112 g
Themenwelt Literatur Klassiker / Moderne Klassiker
Literatur Lyrik / Dramatik Dramatik / Theater
Schlagworte Belletristik • Christentum • Glaube • Gott • Mammon • Salzburger Festspiele • S.Fischer Verlag • Teufel • Theater • Theaterstück • Tod • Welttheater
ISBN-10 3-596-10871-3 / 3596108713
ISBN-13 978-3-596-10871-8 / 9783596108718
Zustand Neuware
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