Arbeit und Struktur
Seiten
2013
Rowohlt Berlin (Verlag)
978-3-87134-781-8 (ISBN)
Rowohlt Berlin (Verlag)
978-3-87134-781-8 (ISBN)
Im Februar 2010 erhielt Wolfgang Herrndorf die Diagnose: bösartiger Hirntumor (Glioblastom) – nicht therapierbar, aussichtslos.
Er beschloss, die ihm verbleibende Zeit mit Arbeit zu füllen. Arbeiten gegen die Verzweiflung. Arbeiten, um der Existenz Struktur zu geben. Sein Schreiben beschleunigte sich rapide. Bereits im Herbst 2010 erschien Tschick: ein unfassbarer Erfolg (über 1 Million verkaufte Exemplare, Deutscher Jugendliteraturpreis), ein Jahr später der Roman Sand (Preis der Leipziger Buchmesse 2012).
Im September 2010 machte er sein digitales Tagebuch als Blog öffentlich: Arbeit und Struktur. «Zusammen bilden diese unwahrscheinlichen drei eine literarische Trilogie, wie sie die deutsche Literatur seit Jahrzehnten nicht gesehen hat.» (Jan Küveler, Die Welt)
»Dann Telefonat mit einem mir unbekannten, älteren Mann in Westdeutschland. Noch am Tag der Histologie war Holm abends auf einer Party mit dem Journalisten T. ins Gespräch gekommen, dessen Vater ebenfalls ein Glioblastom hat und noch immer lebt, zehn Jahre nach der OP. Wenn ich wolle, könne er mir die Nummer besorgen. Es ist vor allem dieses Gespräch mit einem Unbekannten, das mich aufrichtet.
Ich erfahre: T. hat als einer der Ersten in Deutschland Temodal bekommen. Und es ist schon dreizehn Jahre her. Seitdem kein Rezidiv. Seine Ärzte rieten nach der OP, sich noch ein schönes Jahr zu machen, vielleicht eine Reise zu unternehmen, irgendwas, was er schon immer habe machen wollen, und mit niemandem zu sprechen.
Er fing sofort wieder an zu arbeiten. Informierte alle Leute, dass ihm jetzt die Haare ausgingen, sich sonst aber nichts ändere und alles weiterliefe wie bisher, keine Rücksicht, bitte. Er ist Richter. Und wenn mein Entschluss, was ich machen wollte, nicht schon vorher festgestanden hätte, dann hätte er nach diesem Telefonat festgestanden: Arbeit. Arbeit und Struktur.«
Er beschloss, die ihm verbleibende Zeit mit Arbeit zu füllen. Arbeiten gegen die Verzweiflung. Arbeiten, um der Existenz Struktur zu geben. Sein Schreiben beschleunigte sich rapide. Bereits im Herbst 2010 erschien Tschick: ein unfassbarer Erfolg (über 1 Million verkaufte Exemplare, Deutscher Jugendliteraturpreis), ein Jahr später der Roman Sand (Preis der Leipziger Buchmesse 2012).
Im September 2010 machte er sein digitales Tagebuch als Blog öffentlich: Arbeit und Struktur. «Zusammen bilden diese unwahrscheinlichen drei eine literarische Trilogie, wie sie die deutsche Literatur seit Jahrzehnten nicht gesehen hat.» (Jan Küveler, Die Welt)
»Dann Telefonat mit einem mir unbekannten, älteren Mann in Westdeutschland. Noch am Tag der Histologie war Holm abends auf einer Party mit dem Journalisten T. ins Gespräch gekommen, dessen Vater ebenfalls ein Glioblastom hat und noch immer lebt, zehn Jahre nach der OP. Wenn ich wolle, könne er mir die Nummer besorgen. Es ist vor allem dieses Gespräch mit einem Unbekannten, das mich aufrichtet.
Ich erfahre: T. hat als einer der Ersten in Deutschland Temodal bekommen. Und es ist schon dreizehn Jahre her. Seitdem kein Rezidiv. Seine Ärzte rieten nach der OP, sich noch ein schönes Jahr zu machen, vielleicht eine Reise zu unternehmen, irgendwas, was er schon immer habe machen wollen, und mit niemandem zu sprechen.
Er fing sofort wieder an zu arbeiten. Informierte alle Leute, dass ihm jetzt die Haare ausgingen, sich sonst aber nichts ändere und alles weiterliefe wie bisher, keine Rücksicht, bitte. Er ist Richter. Und wenn mein Entschluss, was ich machen wollte, nicht schon vorher festgestanden hätte, dann hätte er nach diesem Telefonat festgestanden: Arbeit. Arbeit und Struktur.«
Wolfgang Herrndorf, 1965 in Hamburg geboren, hat Malerei studiert und unter anderem für die «Titanic» gezeichnet. 2002 erschien sein Debütroman «In Plüschgewittern», 2007 der Erzählband «Diesseits des Van-Allen-Gürtels» und 2010 der Roman «Tschick», der zum Überraschungserfolg des Jahres avancierte. Wolfgang Herrndorf wurde u.a. mit dem Deutschen Erzählerpreis (2008), dem Brentano-Preis (2011), dem Deutschen Jugendliteraturpreis (2011), dem Hans-Fallada-Preis und dem Leipziger Buchpreis (2012) ausgezeichnet. Wolfgang Herrndorf starb am 26. August 2013.
Erscheint lt. Verlag | 6.12.2013 |
---|---|
Reihe/Serie | Belletristik RB ; 781 |
Zusatzinfo | Zahlr. s/w Abb. |
Sprache | deutsch |
Maße | 125 x 205 mm |
Gewicht | 586 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Literatur ► Biografien / Erfahrungsberichte |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | Blog • Krankheit • tschick |
ISBN-10 | 3-87134-781-7 / 3871347817 |
ISBN-13 | 978-3-87134-781-8 / 9783871347818 |
Zustand | Neuware |
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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