Liedertagebuch I/II

Werke der Jahre 1846-1847. Erster Band
Buch | Hardcover
448 Seiten
2001
Wallstein Verlag
978-3-89244-451-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Liedertagebuch I/II - Friedrich Rückert, Hans Wollschläger
59,00 inkl. MwSt
Rückerts »Liedertagebuch« aus dem Nachlaß - das größte Poesiewerk des 19. Jahrhunderts - wird in dieser Ausgabe erstmals gedruckt.Von Enttäuschungen und Mißerfolgen entkräftet, erbat Friedrich Rückert im Jahr 1846 vom König Friedrich Wilhelm IV. die Entpflichtung von seiner orientalistischen Professur in Berlin. In ländlicher Isolation stellte er schrittweise seinen Weltverkehr ein - und seine Publikationen, dies jedoch bei fortdauernder Produktion. Erstmals bekamen seine Tagespoesien programmatisch die Aufschrift »Altersverse«. Heute bilden Rückerts »kleine Gedichte« aus dem Nachlaß - es wurden fast 10 000 in 20 Jahren - das größte Poesie-Werk des 19. Jahrhunderts: ein Protokoll zuletzt einer ganzen Epoche und ihres Vergehens. »Liedertagebuch« war sein Ausdruck dafür; es wurde ein unvergleichliches Abbild einer menschlichen Tragödie. »Ging' es nach mir«, schrieb Felix Dahn, der nach Rückerts Tod die Manuskripte durchsah, »so wird der ganze Nachlaß gedruckt...nichts ist geringfügig.«Fast alle Texte erscheinen nun - nach 135 Jahren - erstmals im Druck. Der editorische Bericht enthält die Entstehungsgeschichte und die Darstellung sämtlicher Quellen.Zur »Schweinfurter Edition«:In einer von der Rückert-Gesellschaft initiierten und sorgfältig edierten Ausgabe wird unter der Herausgeberschaft Hans Wollschlägers und Rudolf Kreutners Rückerts Hauptwerk nun wieder zugänglich gemacht.Preis bei Abnahme der ganzen Reihe: EUR (D) 49,-; EUR (A) 50,40

Rudolf Kreutner, geb. 1954, von 1987 bis 2018 Kustos des Schweinfurter Rückertnachlasses und gemeinsam mit Hans Wollschläger († 2007) Mitbegründer der Rückert-Edition.

Friedrich Rückert (1788-1866) galt seinerzeit als der bedeutendste Lyriker deutscher Sprache. Als Gelehrter und Übersetzer nah- und fernöstlicher Lyrik hat er der deutschen Sprache »einen Schatz geschenkt, den keine andere Sprache besitzt«. (Annemarie Schimmel)

Hans Wollschläger (1935-2007) war Übersetzer (u. a. James Joyce »Ulysses«), Schriftsteller, Historiker, Religionskritiker, Rhetor, Essayist und Literaturhistoriker. Er erhielt neben vielen anderen Auszeichnungen 1982 den erstmals vergebenen Arno-Schmidt-Preis. Posthum wurde ihm 2007 der August-Graf-von-Platen-Preis der Stadt Ansbach verliehen.

Als ich von der Sommerhitz' erkrankte,
Hofft' ich Beßrung von des Herbstes Kühle;
Und nun setzt mir zu die Winterkälte,
Daß ich nach des Frühlings Wärmen seufze.

Wie genesen soll ein armer Kranker,
Fieberkranker zwischen Frost und Hitze,
Kühlung hier und Wärme dort vermissend!

Sollen wir, von innen und von außen,
Zwischen einem Äußersten und anderm
Immer schwankend, nie zur rechten Mitte,
Ich und du, geliebte Welt, uns finden?

Ist der Winter winterlicher worden,
Nordischer der Norden,
Daß an dieser Bäche Borden
Sonst die Welt so öd' und so beklommen
Mir nicht vorgekommen?
Oder ist die Glut verglommen,
Die sonst auf der Welt aus dem Gemüte
Ihre Funken sprühte,
Daß mir auch der Winter blühte!
(aus dem "Liedertagebuch")

Erscheint lt. Verlag 1.11.2001
Reihe/Serie Friedrich Rückerts Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Schweinfurter Edition
Verlagsort Göttingen
Sprache deutsch
Maße 120 x 190 mm
Gewicht 545 g
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Lyrik / Gedichte
Schlagworte Edition • Hardcover, Softcover / Belletristik/Lyrik • HC/Belletristik/Lyrik • Lyrik/Gedichte • Tagespoesien • Werkausgabe
ISBN-10 3-89244-451-X / 389244451X
ISBN-13 978-3-89244-451-0 / 9783892444510
Zustand Neuware
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