Gedichte
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Das Echo auf diese Gedichte ist im Niederländischen immer sehr stark gewesen, und faßt man die Einschätzungen zusammen, so ist ein rebellischer Vitalismus wohl das Hauptmerkmal dieser Poesie, der zugleich eine große thematische und formale Vielfalt zugeschrieben wird. Die literarische Moderne, Eliot und Pound, die Mythen der europäischen Tradition - das ist das Material dieser Gedichte. Der vorliegende Band, der die Texte nebeneinander in der Originalfassung und der Übertragung präsentiert, ist eine Auswahl aus dem lyrischen ?uvre von Claus, mit dem Autor zusammen getroffen. Ein kenntnisreiches Nachwort gibt einen Überblick über die Entwicklung der Claus schen Lyrik und ihre Bedeutung in der niederländischen Gegenwartsliteratur.
Hugo Claus (1929–2008) gilt als der bedeutendste belgische Nachkriegsautor niederländischer Sprache. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in einem katholischen Internat; danach lebte er mehrere Jahre u.a. in Rom, Amsterdam und in den USA. In Paris schloss er sich der Künstlergruppe »Cobra« an, bevor er 1947 mit seinem Gedichtband debütierte. Claus trat auch als Drehbuchautor, Übersetzer (etwa von Georg Büchner und Dylan Thomas), Dramatiker, Maler, Film- und Fernsehregisseur in Erscheinung. Sein Werk umfasst über 150 Buchveröffentlichungen, wurde vielfach ausgezeichnet (u.a. mit dem Preis der Niederländischen Literatur und dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung) und in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt.
Ohne Form eines Prozesses
I
Wir wissen alle seit Jahrhunderten,
daß der Mond nur mit einem Draht festhängt
am Himmel, an der Hölle oder am Nichts.
Daß die blaue Farbe der Nacht,
die dick in den Straßen hängt,
euch wie ein blaues Kleid umschließt,
wenn ihr heutabend heimkehrt,
späte Faulenzer, Theater- und Vortragsbesucher,
Nachtritter, lebende Menschen,
und daß die Nacht in Kürze weggewaschen wird
wie billige blaue Tinte nach Jahren,
und daß dann die rosa, bleiche Haut
des Himmels, der Hölle oder des Nichts,
hindurchschimmert und nicht mehr verblaßt,
das rosa Nichts vor allem wie das weiche, salzige Geschlecht
eines Mädchens,
und daß danach Himmel und Hölle und Nichts
austrocknen, verschimmeln und vergehn
wie alte Liebschaften, schlechte Gewohnheiten,
Tripper, treue Hausmöbel und die
Bunker von vor Vierzehn-Achtzehn sterben müssen
ohne jemandes Hilfe, in einer Ecke, auf einem Sandstein
sterben müssen wie alte, kluge Krabben.
Zonder Vorm Van Proces
I
Wij weten het allen sinds eeuwen
dat de maan maar met een ijzerdraad vasthangt
aan de hemel, aan de hel, of aan her niets.
Dat de blauwe verf van de nacht
die dik tussen de straten hangt
u zal omsluiten als een blauw kleed
als gij vanavond naar huis zult keren,
late luiaards schouwburg-en voordrachtmensen,
nachtridders, levenden,
en dat de nacht zal weggewassen worden binnenkort
als goedkope blauwe inkt na jaren
en dat daarna het roze, bleke vel van
de hemel, van de hel, of van het niets
zal doorschijnen en niet meer verbleken,
het roze niets vooral als de zachte, zouten sekse
van een meisje,
en dat daarna hemel en hel en niets
zullen opdrogen, beschimmelen en vergaan
zoals oude liefdes, slechte gewoonten,
druipers, trouwe huismeubelen en de
bunkers van vóór veertien-achttien moeten sterven,
zonder de hulp van iemand, in een hoek, op een zandsteen
als oude, slimme krabben moeten sterven.
Nachwort | Hugo Brems |
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Übersetzer | Maria Csollyany, Waltraud Hüsmert |
Sprache | deutsch |
Maße | 151 x 225 mm |
Gewicht | 441 g |
Einbandart | Pappe |
Themenwelt | Literatur ► Zweisprachige Ausgaben |
Schlagworte | 20. Jahrhundert • belgischer Schriftsteller • flämische Literatur • Flandern • Leipziger Buchpreis • Lyrik • Lyriker • Lyrik/Gedichte • Niederländische Literatur • Niederländisch; Zweisprachige Lektüre • Zweisprachige Ausgabe |
ISBN-10 | 3-608-93496-0 / 3608934960 |
ISBN-13 | 978-3-608-93496-0 / 9783608934960 |
Zustand | Neuware |
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