Literatur und Moral. (eBook)
582 Seiten
Duncker & Humblot GmbH (Verlag)
978-3-428-53660-3 (ISBN)
Prof. em. Dr. Volker Kapp, 1992-2005 Lehrstuhl für romanische Philologie an der Universität Kiel. Promotion: Poesie und Eros. Die fünf Grossen Oden von Paul Claudel (München, 1972), Habilitation: Télémaque de Fénelon. La signification d'une ?uvre littéraire à la fin du siècle classique (Tübingen - Paris, 1982; ausgezeichnet mit dem Straßburgpreis der Stiftung FVS). Zahlreiche Publikationen zur französischen und italienischen Literatur des 16.-20. Jahrhunderts, Rhetorik, Übersetzungswissenschaft. Dr. Dorothea Scholl lehrt als apl. Prof. am Romanischen Seminar und am Zentrum für Nordamerikastudien der Universität Kiel. Promotion: »Moyse sauvé«: Poétique et originalité de l'idylle héroïque de Saint-Amant (Paris - Seattle - Tübingen, 1995), Habilitation: Von den »Grottesken« zum Grotesken. Die Konstituierung einer Poetik des Grotesken in der italienischen Renaissance (Münster, 2004). Publikationen zur französischen, frankokanadischen, frankokaribischen und italienischen Literatur des 16.-21. Jahrhunderts.
Inhalt 6
Dorothea Scholl: Einleitung: Literatur zwischen Ethik und Ästhetik in der Tradition der europäischen Moralistik 10
Louis Van Delft: Morale/Ethique 20
Illustration 1 22
Illustration 2 24
Illustration 3 25
Conclusions 27
Werner Theobald: Camus und das Problem der Werte 30
Francis Goyet: Abito et magnanimità dans le Courtisan de Castiglione : l'incivilité de la vertu 38
I. Les cinq occurrences d'abito au sens philosophique d'habitus 39
II. La magnanimité : grandeur et visibilité de la vertu 53
Jean Balsamo: L'invention d'un moraliste : Montaigne 66
Du philosophe moral au moraliste 69
Analyse des passions et célébration de la vertu 80
La constitution éditoriale d'une »Sagesse« 84
Lecture fragmentée 85
Sélection de maximes 86
Morceaux choisis 87
Les Essais sur les rayons des bibliothèques 89
Josiane Rieu: Les résonances ignatiennes de la »pure indifférence« chez Montaigne 96
L'indifférence en perspective 98
Méthode et objectif des Exercices et des Essais 104
Dialogue et direction spirituelle 114
Sylvia Brockstieger: Spielarten moralistischer Prosa im 16. Jahrhundert – Die Rezeption Antoniode Guevaras in München und Straßburg 124
I. Vorüberlegungen 124
II. Antonio de Guevaras Werk in München und Straßburg 126
III. Spielarten moralistischer Prosa bei Guevara – Albertinus – Graß – Hunger 129
IV. Drucker, Übersetzer und ihre Programme 132
V. Moralistisches Sprachspiel in Fischarts Ehzuchtbüchlin 135
Rainer Zaiser: Intertextualität und moralistische Reflexion im epischen Diskurs: Tassos Replik auf Dantes Gesang des Odysseus in der Gerusalemme liberata 142
Cornelia Rémi: Moralistische Lektürepotentiale in der deutschsprachigen Literatur der frühen Neuzeit 158
I. Gibt es im 17. Jahrhundert eine deutschsprachige Moralistik? 158
II. Monotone Fallstudien und gelehrtes Gespräch – Zincgrefs Facetiae Pennalium 160
III. Exempla und geselliges Gespräch – Apophthegmata und Schauplätze 164
IV. Weltfülle und salomonische Dialoge – Logaus Epigramme 170
Rüdiger Ahrens: Die Anfänge der Moralistik in England: Francis Bacon und die Folgen 176
I. Moralistik als hybride Gattung 176
II. Die moralistische Pioniertat von Francis Bacon 180
III. Bacons Nachwirkungen 183
IV. Weitere affine Formen der Moralistik: »Character Books«, religiöse Meditationen 186
V. Das gesellschaftliche Ideal des »gentleman« 188
VI. Die Verdienste des Francis Bacon 190
Jüri Talvet: Can Philosophy Do Without Morals? Creative Humanism in the European Renaissance and the Spanish Baroque 192
European creative humanists, from Dante Alighieri to Michel de Montaigne 193
Creative humanism in Spanish Baroque literature 198
Oskar Roth: Die Einschätzung kollektiver Urteilsinstanzen (le monde – la cour) in der frühen französischen Moralistik 206
I. 206
II. 212
III. 215
IV. 221
Bernhard Teuber: Sor Juana Inés de la Cruz als Moralistin. Eigenliebe und Genuss zwischen Anthropologie und Theologie 228
Christoph Strosetzki: Gracián als Skeptiker 246
I. Einführung 246
II. Prinzipielle Schwierigkeiten der Erkenntnis 249
1. Einheit und Vielfalt 249
2. Funktionalisierung der Erkenntnis 251
3. Sicherheit der Wahrheit 253
4. Erkennen ist Kommunizieren 253
III. Erkennen 255
1. Das Ich 253
2. Die Welt 258
IV. Umgang mit anderen 259
1. Wahr-erfolgreich 259
2. Von den anderen nicht erkannt werden, aber die anderen erkennen 259
V. Informieren und Erziehen 261
1. Andrenio – Critilo 261
2. sabio – vulgo 264
Friedrich Vollhardt: Naturrecht und Moralistik im 17. und 18. Jahrhundert 268
Patrick Müller: Shaftesbury: Moralist oder Moralphilosoph? 278
I. Der Moralistikbegriff: eine internationale und interdisziplinäre Einordnung 278
II. Moralistik in den Characteristicks 281
III. Moralistik und philosophische Form 286
IV. Der Zusammenhang von Ethik und Ästhetik 287
V. Moralist oder Moralphilosoph? 289
Gábor Tüskés: Moralistik und Erzählkunst im Exil. Kelemen Mikes: Briefe aus der Türkei 292
I. Biographischer Kontext, historische Rahmenbedingungen und ideengeschichtliche Voraussetzungen 296
II. Erzählstrategien 302
III. Weltbild und moralisches Wertesystem 314
Lutz-Henning Pietsch: Die anthropologische Charakteristik der Spätaufklärung und die moralistische Tradition: Johann Georg Zimmermann – Johann Kämpf – Johann Caspar Lavater 326
I. 330
II. 332
III. 336
Jörg Robert: Eine Analytik der Selbstliebe – Schiller und die Moralistik 340
I. Egoismus und Autarkie – Schiller, Kant und die moralistische Tradition 340
II. Schiller und die Moralistik – Perspektiven 346
III. »Eine Verwechslung der Wesen« – Liebe und Selbstliebe in den Philosophischen Briefen 349
V. Narzissmus als Autor-Poetik – Der Reinwald-Brief als Poetik der Selbstliebe 354
Stefan Keppler-Tasaki: »keine Sentenzen weiter!« Goethe und die französische Moralistik 360
I. Moralistik-Kritik in Deutschland und in Rameau’s Neffe 360
II. Der Abbé in Wilhelm Meisters Lehrjahren 364
III. Aufzeichnungen in Italien, Maximen und Reflexionen 367
»Stefanie Lethbridge: Masters of common life« – Moralistik im Tatler und Spectator 378
I. The Tatler und The Spectator Genese, Verbreitung, Einfluss 378
II. Elemente der Moralistik im Tatler und Spectator 381
III. Weiterentwicklung der Moralistik im Tatler und Spectator 389
IV. Schluss 392
Ralph Häfner: Die Klugheit der Adler im Prozeß der Zivilisation: Friedrich Schlegel und Nicolas Chamfort 394
Volker Kapp: Chateaubriand als Aphoristiker und Moralist.Ein intertextueller Bezug auf Montaigne im Selbstporträt der Mémoires d’Outre-Tombe (XXX,11) und dessen Bedeutung für die Sicht von Chateaubriand als Memorialisten 404
I. Die Problematik von (moralistischer) Maxime und Historiographie 406
II. Das Verhältnis von Moralistik und rhetorischer Kultur 410
III. Chateaubriands rhetorische Kultur und deren Gemeinsamkeiten mit Montaigne 414
IV. Chateaubriand als Moralist im Kapitel XXX, 11 der Mémoires d’Outre-Tombe 417
Thomas Richter: Moralistik in frührepublikanischen Erziehungsschriften 424
I. 424
II. 427
III. 431
IV. 435
Kurt Müller: Moralistik im Dienst einer utilitaristischen Ethik: Benjamin Franklins Autobiography 438
Franklin und die Tradition der europäischen Moralistik 439
»The Art of Virtue«: Franklins Projekt der moralischen Selbsterziehung des Einzelnen 443
»[...] an united Party for Virtue«: Franklins Bemühungen zur Förderung einer republikanischen Kommunikationskultur 449
Die Idee religiöser Toleranz im Kontext eines republikanischen Gemeinwesens 453
Clemens Spahr: Der aphoristische Stil des amerikanischen Transzendentalismus 458
Cornelia Wild: Jenseits von Gut und Böse. Baudelaire und die Moralistik 470
I. Regime der Leidenschaften: Wettstreit mit den Moralisten 472
II. Goût du travail: Umgang mit sich selbst 479
III. Passionierte Leidenschaft. Moralistik und Modernität 483
Urs Heftrich: Böse Götter: Zur Theologie der Bosheit bei Osip Mandel’štam, Vladimír Holan und Zbigniew Herbert 488
I. 491
II. 496
III. 504
Joseph Jurt: Georges Bernanos: Welche zentralen Werte? 518
Stefan Knödler: Die Sprache des verlorenen Postens – Ernst Jüngers Rivarol 524
Markus Fauser: Elias Canettis Der Ohrenzeuge – Wiederkehr der Moralistik? 540
I. Ambivalenz der Tradition 541
II. Wiederkehr der Moralistik als ›Aufzeichnung‹ und Sprach-Figur: Joubert und Aubrey 544
III. Moralist im Zeitalter der Perversion? 550
IV. Probleme einer Wiederkehr der Moralistik 555
Dorothea Scholl: Moralistik und Komik 558
I. »un stile comique et privé« et »une sagesse gaye et civile«: Montaigne 562
II. Konkurrierende Moralkonzepte im 17. Jahrhundert 565
III. Gesellschaftssatire, sympathetische Heiterkeit und Ambivalenz des Komischen 568
IV. »Ridendo dicere verum quid vetat« 571
V. Der Satiriker als Misanthrop: Boileau 573
VI. Groteske Karikaturen und Physiognomik 575
VII. Weisheit, Witz und »Gedanken von der Art, welche Gedanken macht« 577
VIII. Unfreiwillige Komik 580
IX. Schlussbemerkung 582
Erscheint lt. Verlag | 28.10.2011 |
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Reihe/Serie | Schriften zur Literaturwissenschaft |
Mitarbeit |
Stellvertretende Herausgeber: Georg Braungart, Bernd Engler |
Zusatzinfo | Abb.; 582 S. |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Lyrik / Dramatik ► Lyrik / Gedichte |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Literaturwissenschaft | |
Schlagworte | Europäische Moralistik • Literaturwissenschaft • Totalitarismus /Moral |
ISBN-10 | 3-428-53660-6 / 3428536606 |
ISBN-13 | 978-3-428-53660-3 / 9783428536603 |
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