Vampire Academy - Schattenträume (eBook)

(Autor)

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2011 | 1. Aufl. 2011
384 Seiten
Lyx.digital (Verlag)
978-3-8025-8809-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Vampire Academy - Schattenträume - Richelle Mead
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Es ist Frühling an der Vampirakademie, und Rose Hathaway steht kurz davor, ihren Abschluss zu machen. Doch seit sie zum ersten Mal einen Strigoi im Kampf getötet hat, wird Rose von düsteren Gedanken und merkwürdigen Visionen geplagt. Währenddessen zieht neues Unheil herauf: Lissa hat wieder begonnen, mit ihrer Magie zu experimentieren, und ihr einstiger Widersacher Victor Dashkov ist möglicherweise auf freiem Fuß. Rose und Dimitri kommen sich wieder näher, die verbotene Leidenschaft zwischen beiden flammt unvermindert auf. Bis eine tödliche Bedrohung Rose vor die wohl schwerste Wahl ihres Lebens stellt.



<p><strong>Richelle Mead</strong> hat Kunst, Religion und Englisch studiert. Alles begann mit Geschichten über Einhörner und Zauberer, die sie schon als kleines Kind schrieb. Dem Erfolg ihres ersten Romans <strong>SUCCUBUS BLUES</strong> schloss sich die Roman-Serie <strong>VAMPIRE ACADEMY</strong> an. Damit gelang ihr auf Anhieb der Sprung auf die amerikanische und die <strong>SPIEGEL</strong>-Bestsellerliste.</p>

Richelle Mead wurde in Michigan geboren. Sie hat Kunst, Religion und Englisch studiert. Nach dem Erfolg ihres Romans Succubus Blues hat sie mit Vampire Academy ihre erste Jugendbuchserie an den Start gebracht, mit der ihr auf Anhieb der Sprung auf die internationalen Bestsellerlisten gelang.

1

Seine Fingerspitzen glitten über meinen Rücken, und obwohl sie dabei kaum Druck ausübten, sandten sie doch Schockwellen über mein Fleisch. Langsam, so langsam bewegten sich seine Hände über meine Haut, dann meinen Bauch entlang – und blieben schließlich auf den Kurven meiner Hüften liegen. Unterhalb meines Ohres spürte ich seine Lippen … auf meinem Hals, gefolgt von einem weiteren Kuss knapp darunter, dann noch einem und noch einem …

Seine Lippen bewegten sich von meinem Hals zu meiner Wange und fanden schließlich meinen Mund. Wir küssten uns und umschlangen einander fester. Mein Blut brannte, ich fühlte mich in diesem Augenblick lebendiger als je zuvor. Ich liebte ihn, liebte Christian so sehr

Christian?

Oh nein.

Irgendein vernünftiger Teil in meinem Selbst begriff sofort, was da geschah und – oje, dieser Teil war vielleicht angeödet! Der Rest von mir lebte jedoch immer noch in dieser Begegnung weiter und erfuhr sie, als sei ich diejenige, die berührt und geküsst wurde. Dieser Teil von mir konnte sich nicht befreien. Ich war zu sehr mit Lissa verschmolzen, und im Grunde geschah dies wirklich mir.

Nein, sagte ich streng und meinte mich selbst. Es ist doch nicht real – nicht für dich. Also verschwinde von dort.

Aber wie konnte ich auf Logik hören, wenn jeder Nerv meines Körpers in Flammen stand?

Du bist nicht sie. Das ist nicht dein Kopf. Also verschwinde.

Seine Lippen. Im Augenblick gab es nichts auf der Welt, außer seinen Lippen.

Es ist nicht er. Verschwinde.

Die Küsse waren die gleichen, es schien mir ganz genau so, wie ich es mit ihm erlebt hatte …

Nein, es ist nicht Dimitri. Verschwinde!

Dimitris Name wirkte wie kaltes Wasser, das mich im Gesicht traf. Ich kehrte aus Lissas Kopf in meine Wirklichkeit zurück.

Mit einem Erstickungsgefühl setzte ich mich im Bett auf und versuchte, die Decken wegzutreten, schaffte es im Wesentlichen aber nur, meine Beine noch weiter zu verheddern. Mein Herz schlug heftig, und ich versuchte tief durchzuatmen, um mich zu beruhigen.

Die Zeiten hatten sich verändert. Vor einer Weile hatten mich Lissas Albträume aus dem Schlaf gerissen. Jetzt tat es ihr Sexleben. Zu sagen, das sei ein kleiner Unterschied, wäre eine Untertreibung. Tatsächlich hatte ich langsam den Bogen raus, ihre romantischen Zwischenspiele auszublenden – zumindest wenn ich wach war. Diesmal hatten mich Lissa und Christian jedoch kalt erwischt. Im Schlaf war meine Verteidigung nicht aktiv und ließ starke Gefühle durch das psychische Band, das mich mit meiner besten Freundin verband. Das wäre kein Problem gewesen, wenn die beiden lediglich wie normale Leute im Bett gelegen hätten – und mit „im Bett liegen“ meine ich „schlafend“.

„Gott“, murmelte ich, richtete mich auf und schwang die Beine über die Bettkante. Meine Stimme wurde von einem Gähnen gedämpft. Hätten Lissa und Christian nicht ernsthaft die Hände voneinander lassen können, bis normale Menschen normalerweise aufstanden?

Aber schlimmer als der Umstand, dass ich geweckt worden war, war die Art, wie ich noch immer empfand. Natürlich, nichts von all dem Gefummel hatte wirklich etwas mit mir zu tun gehabt. Es war ja nicht meine Haut, die berührt worden war, es waren auch nicht meine Lippen, die geküsst worden waren. Trotzdem schien mein Körper den Verlust dieser Gefühle zu empfinden. Es war sehr lange her, seit ich mich in einer solchen Situation befunden hatte. Mein ganzer Körper schmerzte und fühlte sich heiß an. Es war idiotisch, aber plötzlich wünschte ich mir verzweifelt, jemand berührte mich – oder hielte mich auch nur im Arm. Aber definitiv nicht Christian. Die Erinnerung an seine Lippen auf meinen … blitzte in meinem Kopf auf: wie sie sich angefühlt hatten und dass mein schlafendes Ich so fest davon überzeugt gewesen war, dass es Dimitri war, der mich küsste.

Ich stand mit zittrigen Beinen auf und fühlte mich rastlos und … nun, auch traurig. Traurig und leer. Da ich das Bedürfnis hatte, meine merkwürdige Stimmung mit Bewegung zu vertreiben, zog ich einen Bademantel und die Pantoffeln an und verließ mein Zimmer, um zum Bad weiter hinten im Flur zu gehen. Ich spritzte mir kaltes Wasser ins Gesicht und starrte in den Spiegel. Das Bild, das mir entgegenblickte, zeigte wirres Haar und blutunterlaufene Augen. Ich sah aus, als hätte ich zu wenig geschlafen. Aber ich wollte nicht wieder ins Bett zurück. Ich wollte es nicht jetzt schon riskieren, wieder einzuschlafen. Ich brauchte etwas, das mich richtig wach machte und die Eindrücke vertrieb, die sich mir so lebhaft mitgeteilt hatten.

Ich verließ das Bad und wandte mich dem Treppenhaus zu, um die Stufen leichtfüßig hinunterzugehen. Im Erdgeschoss meines Wohnheims war alles still und leise. Es war schon fast Mittag – für Vampire die Mitte ihrer Nacht. An einer Tür blieb ich stehen und ließ aus der Deckung des breiten Türrahmens den Blick über die Eingangshalle gleiten. Sie war leer, bis auf den gähnenden Moroi am Empfangstisch. Er blätterte halbherzig in einer Zeitschrift, sein Bewusstsein hing offensichtlich an einem seidenen Faden. Er erreichte das Ende der Zeitschrift und gähnte wieder. Dann wandte er sich auf seinem Drehstuhl um, warf die Zeitschrift auf einen Tisch hinter sich und griff nach etwas, bei dem es sich um eine andere Lektüre handeln musste.

Während er mir den Rücken zukehrte, flitzte ich an ihm vorbei in Richtung der Doppeltüren, die ins Freie führten. Mit einem stummen Gebet, dass die Türen nicht quietschen mögen, öffnete ich vorsichtig eine von ihnen einen Spaltbreit, gerade weit genug also, um hindurchzuschlüpfen. Sobald ich draußen war, schob ich die Tür so sanft wie möglich wieder zu. Kein Geräusch. Der Mann konnte höchstens einen Luftzug gespürt haben. Ich kam mir wie ein Ninja vor, als ich in das Licht des Tages hinaustrat.

Kalter Wind schlug mir ins Gesicht, aber dies war genau das, was ich brauchte. Unbelaubte Äste schwankten im Wind und kratzten wie Fingernägel über die steinernen Mauern des Wohnheims. Die Sonne lugte zwischen bleifarbenen Wolken hervor. Ich blinzelte ins Licht, zog meinen Bademantel fester um mich und bog um die nächste Ecke des Gebäudes. Dort ging es zur Turnhalle, ein Weg, der etwas windgeschützt war. Der allgegenwärtige Schneematsch durchnässte mir langsam die Pantoffeln, doch das kümmerte mich nicht.

Ja, es war ein typischer, elender Wintertag in Montana, aber auch darum ging es nicht. Die frische Luft vertrieb meine Schläfrigkeit und die Überreste der virtuellen Liebesszene. Außerdem hielt sie mich in meinem eigenen Kopf fest. Es war besser, mich auf die Kälte in meinem Körper zu konzentrieren, als mich daran zu erinnern, wie es sich angefühlt hatte, Christians Hände auf meiner Haut zu spüren. Als ich dort stand und eine Baumgruppe anstarrte, ohne sie wirklich zu sehen, war ich überrascht, eine Spur von Ärger über Lissa und Christian zu empfinden. Es musste doch schön sein, dachte ich voller Bitterkeit, tun zu können, was zur Hölle man tun wollte. Lissa hatte häufig bemerkt, dass sie wünschte, sie könne meinen Geist und meine Erfahrungen spüren, so wie ich ihre spüren konnte. Die Wahrheit war: Sie hatte keine Ahnung, wie viel Glück sie hatte. Sie hatte keine Ahnung, wie es war, wenn die Gedanken eines anderen in die eigenen einbrachen, die Erfahrungen eines anderen die eigenen aufwühlten. Sie wusste nicht, wie es war, das perfekte Liebesleben eines anderen zu durchleben, wenn das eigene Liebesleben gar nicht existent war. Sie verstand nicht, wie es sich anfühlte, von einer Liebe erfüllt zu sein, die so stark war, dass einem die Brust schmerzte – einer Liebe, die man nur fühlen, aber nicht ausdrücken konnte. Ich hatte erfahren, dass aufgestaute Liebe große Ähnlichkeit mit dem Gefühl von aufgestauter Wut hatte. Sie fraß einen von innen auf, bis man schreien oder nach etwas treten wollte.

Nein, Lissa verstand nichts von alledem. Sie brauchte es auch nicht. Sie konnte ihre eigenen romantischen Affären haben, ohne daran denken zu müssen, was sie mir damit antat.

Ich bemerkte, dass ich wieder schwerer atmete, diesmal vor Zorn. Die Gereiztheit über Lissas und Christians spätnächtliche Knutscherei war verflogen. An ihre Stelle waren Wut und Eifersucht getreten, Gefühle, geboren aus dem, was ich nicht haben konnte, und dem, was ihr so mühelos zufiel. Ich versuchte mein Bestes, diese Gefühle wegzudrängen und zu ersticken; ich wollte meiner besten Freundin gegenüber nicht so empfinden.

„Schlafwandeln Sie?“, erklang eine Stimme hinter mir.

Ich fuhr erschrocken herum. Dimitri beobachtete mich, und er wirkte dabei ebenso erheitert wie neugierig. Das passte: Während ich wegen Problemen in meinem benachteiligten...

Erscheint lt. Verlag 21.10.2011
Reihe/Serie Vampire-Academy-Reihe
Vampire-Academy-Reihe
Vampire-Academy-Reihe
Übersetzer Michaela Link
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Shadow Kiss
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bestsellerautorin • Beziehung • Bittersweet • Bloodlines • Booktok • Clan • Dämonen • Dreiecksgeschichte • Familie • Fantasy • Fantasyliteratur • Fantasyroman • Fantasy Romance • Frauenroman • Frauenromane • Freundinnen • Freundschaft • Gefährte • Gefühl • Gefühle • Geheimnis • Geheimnisse • Geliebte • Gesicht • Gestaltwandler • Happy End • Herzschmerz • High School • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesgeschichten • Liebesroman • Liebesromane • Liebesroman modern • Lovestory • Magie • Magier • Missoula • Montana • Nordamerika • Paper Princess • Paranormal • Romance • Romantic • Romantik • romantisch • Romantische • Romantische Fantasy • Romanze • Schatten • Spannung • Spokane • Strigoi • Übersinnlich • Übersinnliche • Übersinnliches • Urban Fantasy • USA • Vampir • Vampire • Vampire Academy • Vampire Diaries • Vampirroman • Vampirromane • Wächter • Washington • Weihnachten • Werwolf • Werwölfe • zeitgenössisch
ISBN-10 3-8025-8809-6 / 3802588096
ISBN-13 978-3-8025-8809-9 / 9783802588099
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