Dark Swan - Sturmtochter (eBook)

Sturmtochter
eBook Download: EPUB
2011 | 1. Auflage
369 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-8025-8710-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Dark Swan - Sturmtochter -  Richelle Mead
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Eugenie Markham ist eine mächtige Schamanin, die sich ihren Lebensunterhalt damit verdient, Geister und andere übernatürliche Geschöpfe zu bannen, die in die irdische Welt einbrechen. Sie erhält den Auftrag, ein junges Mädchen zu suchen, das vermutlich von Feen entführt wurde. Dazu muss sie selbst in die magische Welt der Feen reisen - ein nicht ganz ungefährliches Unterfangen. Unterstützung erhält sie von dem geheimnisvollen Gestaltwandler Kiyo, der ihr nach einer leidenschaftlichen Liebesnacht einfach nicht mehr aus dem Sinn will. In der Welt der Feen macht Eugenie außerdem eine Entdeckung, die alles in Frage stellt, was sie bislang zu wissen glaubte...



<p>Richelle Mead wurde in Michigan geboren. Sie hat Kunst, Religion und Englisch studiert. Nach dem Erfolg ihres Romans Succubus Blues hat sie mit Vampire Academy ihre erste Jugendbuchserie an den Start gebracht, mit der ihr auf Anhieb der Sprung auf die internationalen Bestsellerlisten gelang.</p>

Richelle Mead wurde in Michigan geboren. Sie hat Kunst, Religion und Englisch studiert. Nach dem Erfolg ihres Romans Succubus Blues hat sie mit Vampire Academy ihre erste Jugendbuchserie an den Start gebracht, mit der ihr auf Anhieb der Sprung auf die internationalen Bestsellerlisten gelang.

KAPITEL 1

Ich hatte schon Merkwürdigeres gesehen als einen Schuh, in dem es spukte, aber nicht oft.

Der Nike Pegasus stand harmlos im Arbeitszimmer auf dem Schreibtisch. Es war das Modell in den Farbtönen Grau, Weiß und Orange. Die Schnürsenkel waren gelockert, und an der Sohle klebte ein bisschen Erde. Es war der linke Schuh.

Und was mich betraf … tja, also ich trug unter meinem knielangen Mantel eine Glock 22 mit Projektilen, deren Stahlgehalt nicht mehr legal war. In der Manteltasche steckte ein Magazin mit Silberprojek­tilen. An meiner Hüfte lagen zwei Messerscheiden; darin befanden sich ein Athame – ein Ritualdolch – aus Silber und eines aus Eisen. Gleich daneben im Gürtel steckte ein Zauberstab aus handgeschnitzter Eiche, den ich wahrscheinlich lange genug mit Energiesteinen aufgeladen hatte, um den ganzen Schreibtisch in die Luft zu jagen, wenn ich wollte.

Zu behaupten, dass ich mir overdressed vorkam, wäre leicht untertrieben.

„Also dann.“ Ich bemühte mich um einen neutralen Tonfall. „Was bringt Sie auf die Idee, dass Ihr Schuh … ähm, besessen sein könnte?“

Brian Montgomery, ein Enddreißiger mit zurückweichendem Haaransatz, den er nicht wahrhaben wollte, musterte den Schuh nervös und befeuchtete die Lippen. „Er bringt mich beim Laufen immer zum Stolpern. Jedes Mal. Und er ist ständig woanders. Ich kriege es nicht mit, aber … ich ziehe sie zum Beispiel bei der Tür aus, und wenn ich sie dann wegräumen will, liegt er unterm Bett oder so. Und manchmal … manchmal fasse ich ihn an, und er fühlt sich kalt an … richtig kalt … wie …“ Er suchte nach einem Vergleich und wählte schließlich den abgegriffensten. „Wie Eis.“

Ich nickte und sah wieder zu dem Schuh, ohne etwas zu sagen.

„Hören Sie, Miss … Odile … oder wie auch immer. Ich bin kein Spinner. In diesem Schuh spukt es. Er ist böse. Sie müssen etwas unternehmen, ja? Ich bereite mich gerade auf einen Marathon vor, und bevor das hier losging, waren das meine Glücksschuhe. Und billig waren sie auch nicht. Ich hab da richtig was investiert.“

Für mich klang er sehr nach einem Spinner – und ich bin einiges gewöhnt. Aber wo ich schon einmal hier war, konnte eine kurze Überprüfung nicht schaden. Ich griff in die Manteltasche, in der keine Munition war, und zog mein Pendel hervor, ein schlichtes Silberkettchen mit einem kleinen Quarzkristall.

Ich schob einen Finger durch die Kette und hielt die Hand flach über den Schuh, sammelte mich und ließ den Kristall frei hängen. Einen Moment später begann er langsam von selbst zu kreisen.

„Hölle und Verdammnis“, fluchte ich leise und steckte das Pendel wieder ein. Da war irgendwas. Ich wandte mich zu Montgomery um und machte einen auf knallhart. Das erwartete die Kundschaft. „Vielleicht wäre es am besten, Sie verließen kurz das Zimmer, Sir. Zu Ihrer eigenen Sicherheit.“

Das stimmte nur zum Teil. Vor allem nervte es einfach, wenn Kunden dabei waren. Sie stellten dumme Fragen und neigten zu noch düm­meren Handlungen, und oft brachten sie damit nicht sich in Gefahr, sondern mich.

Er hatte keine Einwände. Kaum war die Tür zu, da holte ich ein Marmeladenglas mit Salz aus meiner Umhängetasche und streute auf dem Fußboden einen großen Kreis aus. Ich trat hinein, warf den Schuh in die Mitte und rief mit dem Silberathame die vier Himmelsrichtungen an. Der Kreis wirkte unverändert, aber ich spürte ein leichtes Auflodern von Kraft, was bedeutete, dass wir jetzt in ihm eingeschlossen waren.

Ich unterdrückte ein Gähnen und zog meinen Zauberstab, ohne das Silberathame wieder wegzustecken. Die Fahrt nach Las Cruces hatte vier Stunden gedauert, und nach der kurzen Nacht war sie mir doppelt so lang vorgekommen. Ich sandte ein bisschen Willen in den Zauberstab, klopfte damit gegen den Schuh und sagte mit Singsangstimme:

„Komm heraus, komm heraus, wer du auch seist.“

Einen Moment lang war es still, dann fauchte eine hohe Männerstimme: „Hau ab, Schlampe.“

Na super. Ein Schuh mit Kampfgeist. „Wieso? Hast du etwa was Besseres vor?“

„Auf jeden Fall etwas Besseres, als meine Zeit mit einer Sterblichen zu vergeuden.“

Ich grinste. „In einem Schuh? Sei nicht albern. Ich meine, ist mir nicht neu, dass manche gern auf Ghettogangster machen, aber findest du nicht, dass du ein bisschen übertreibst? Der Schuh ist nicht mal neu. Da hättest du echt was Besseres auftun können.“

Der Kerl in dem Schuh klang nicht bedrohlich, sondern einfach nur gereizt, verärgert über die Störung. „Ich mache einen auf Gangster? Glaubst du denn, ich weiß nicht, wer du bist, Eugenie Markham? Odile Dark Swan bist du. Eine Blutsverräterin. Ein Mischling. Eine Attentäterin. Eine Mörderin.“ Das letzte Wort spie er förmlich aus. „Du bist unter deinesgleichen ebenso allein wie unter meinesgleichen. Ein blutdurstiger Schatten. Du tust alles, Hauptsache, jemand bezahlt anständig dafür. Das macht dich nicht bloß zu einer Söldnerin. Das macht dich zu einer Hure.“

Ich setzte eine gelangweilte Miene auf. Mit solchen Schimpfworten hatte man mich schon des Öfteren belegt. Allerdings ohne mich dabei mit meinem richtigen Namen anzusprechen, das war neu – und durchaus beunruhigend. Was ich mir natürlich nicht anmerken ließ.

„Hast du jetzt genug rumgewinselt? Weil ich mir nämlich nicht end­los anhören kann, wie du Zeit schindest.“

„Wirst du denn nicht pro Stunde bezahlt?“, fragte er giftig.

„Ich nehme eine Pauschale.“

„Oh.“

Ich verdrehte die Augen und hielt wieder den Zauberstab an den Schuh. Diesmal verwendete ich meinen ganzen Willen darauf, schöpfte dabei Kraft sowohl aus meiner körperlichen Verfassung als auch aus der mich umgebenden Energie. „Schluss jetzt mit den Spielchen. Wenn du freiwillig rauskommst, brauche ich dir nicht wehzutun. Komm raus.“

Diesem Befehl konnte er nicht standhalten. Der Schuh fing an zu beben, Rauch strömte hervor. Du lieber Gott. Hoffentlich fackelte ich ihn nicht gerade ab. Das würde Montgomery gar nicht gefallen.

Der Rauch wallte empor und verdichtete sich zu einer großen, dunklen Gestalt, die bestimmt einen halben Meter größer war als ich. Wegen seiner schlauen Sprüche hatte ich eher mit so etwas wie einem vorlauten Weihnachtselfen gerechnet. Stattdessen ähnelte dieser Bursche oben herum einem Muskelprotz, während sein Unterkörper etwas von einem Mini-Zyklon hatte. Der Rauch verfestigte sich zu ledriger grauschwarzer Haut, und bis ich begriff, was ich da vor mir hatte, blieb mir kaum noch Zeit zu reagieren. Ich vertauschte den Zauberstab mit der Pistole und öffnete gleichzeitig die Trommel der Pistole. Der Dämon stürzte sich auf mich, und ich rollte innerhalb der Grenzen des Kreises außerhalb seiner Reichweite.

Ein Ker. Ein männlicher Ker – äußerst ungewöhnlich. Ich hatte mit irgendeinem Elfenwesen gerechnet, für das Stahlprojektile erforderlich gewesen wären, oder mit einem Gespenst, bei dem man Schusswaffen völlig vergessen konnte. Keres waren alte Todesdämonen, die ursprünglich in Kanopenkrüge – in denen die alten Ägypter ihre Toten beisetzten – eingeschlossen worden waren. Als die Krüge im Laufe der Zeit verfielen, tendierten die Keres dazu, sich neue Behausungen zu suchen. Sie waren in dieser Welt nicht mehr allzu zahlreich, und gleich würde es noch einen weniger geben.

Er stieß auf mich herab, und ich kerbte ihn ordentlich mit dem Silberathame. Ich führte es mit der rechten Hand, an der ich ein Armband aus Onyx und Obsidian trug. Schon allein diese Steine setzten einem Todesdämon ordentlich zu, auch ohne Messer. Und richtig, er fauchte schmerzerfüllt und zögerte einen Moment. Ich nutzte die Verschnaufpause, um das Magazin mit den Silberprojektilen herauszuholen.

Ich schaffte es nicht ganz, weil er mit einem dieser massigen Arme nach mir schlug und ich gegen die Umgrenzung des Kreises krachte. Sie mochte vielleicht durchsichtig sein, aber sie fühlte sich an, als wäre sie aus Ziegelsteinen gemauert. Das war der Nachteil, wenn ich einen Geist in einen Kreis sperrte; ich war dann mit eingesperrt. Mein Kopf und die linke Schulter bekamen das meiste ab, und der Schmerz durchschoss mich in kleinen Attacken. Der Ker war anscheinend sehr mit sich zufrieden, wie es bei übertrieben selbstbewussten Bösewichten ja öfter der Fall ist.

„Du bist so stark, wie sie sagen, aber es war dumm von dir, mich austreiben zu wollen. Du hättest mich besser in Ruhe gelassen.“ Seine Stimme war jetzt tiefer, fast schon heiser.

Ich schüttelte den Kopf, sowohl zur Verneinung als auch, um die Benommenheit loszuwerden. „Ist doch nicht dein Schuh.“

Ich konnte dieses gottverdammte Magazin immer noch nicht einschieben. Nicht jetzt, wo er mich jeden Moment erneut angreifen konnte und ich beide Hände voll hatte. Eine der Waffen fallen zu lassen war einfach zu riskant.

Er griff nach mir, und ich stach erneut zu. Die Wunden waren klein, aber das Athame war wie Gift. Es würde ihn auslaugen – wenn ich es schaffte, so lange am Leben zu bleiben. Ich hieb noch einmal nach ihm, aber er rechnete damit und packte mein Handgelenk. Er verdrehte es mir, sodass ich das Athame mit einem Aufschrei fallen lassen musste. Hoffentlich war nichts gebrochen. Mit einem selbstgefälligen Grinsen packte er mich bei den Schultern und hob...

Erscheint lt. Verlag 9.6.2011
Reihe/Serie Dark-Swan-Reihe
Dark-Swan-Reihe
Übersetzer Frank Böhmert
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Dark Swan: Storm Born
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bloodlines • Elfen • Fantasy Bücher • Gestaltwandler • Romantic Fantasy • Romantische Fantasy • Schamane • Urban Fantasy • Vampire Academy
ISBN-10 3-8025-8710-3 / 3802587103
ISBN-13 978-3-8025-8710-8 / 9783802587108
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