Max Herrmann-Neisse - Max Herrmann-Neisse

Max Herrmann-Neisse

Ein deutscher Dichter bin ich einst gewesen

(Autor)

Thomas Neumann, Martina Mann (Sprecher)

Alban Berg (Komponist)

Audio-CD
12 Seiten | Ausstattung: Softcover
2012
kaleidophon (Verlag)
978-3-9810808-8-9 (ISBN)
14,95 inkl. MwSt
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Max Herrmann-Neisse der Außenseiter, der Heimatlose. In George Grosz fand der Dichter einen Gleichgesinnten, einen Weggefährten und lebenslangen Freund. Was George Grosz gezeichnet hat Max Herrmann hat es geschrieben. Der große Maler hat dem kleinen Mann mit dem Kainsmal auf dem Rücken in die Seele geblickt und mit seinem Gemälde ein Denkmal gesetzt. Im Rahmen einer inszenierten Bildbesprechung wird es zum akustischen Porträt.
„Wann wird sich denn endlich jemand finden, der die Gedichte dieses großen Lyrikers druckt?“ fragte sich der Kritikerpapst Alfred Kerr im Berlin der zwanziger Jahre mit einem Seitenhieb auf die Herren Verleger. Schon zu Lebzeiten ging es dem Dichter Max Herrmann-Neisse (1886 – 1941), über dessen Verse Stefan Zweig sagte, sie seien „die schönsten vielleicht, die seit Heinrich Heine im Exil geschrieben wurden“, kaum viel besser als heute. Nach dem tragischen Tod der Eltern, hatte es den kleinen buckligen Mann aus dem schlesischen Neisse nach Berlin verschlagen. Gemeinsam mit seiner schönen Frau Leni Herrmann-Gebek versuchte der „hoffnungslos unpraktische Provinziale“ in der pulsierenden Metropole und im Berliner Literaturbetrieb Fuß zu fassen. Er lernte den Maler George Grosz kennen. Wesensverwandte waren sie. Freunde wurden sie und verbrachten „eine dolle Zeit“ in der quirligen und lasterhaften Hauptstadt der Weimarer Republik. Für viele Maler, Bildhauer und Fotografen wurde Max Herrmann-Neisse aufgrund seiner grotesken Gestalt zu einem begehrten Modell. Er avancierte zur Stilikone des Expressionismus. Auch als Autor machte er sich einen Namen, und bald gehörte auch Macke, wie er von seinen Freunden genannt wurde, zur Künstler- und Literatenszene. Doch seine „schattenlose Glückseligkeit“ war nicht von Dauer. Wenige Tage nach dem Reichstagsbrand floh er gemeinsam mit Leni über Paris und Zürich nach London. Als Nichtjude hätte er Deutschland nicht verlassen müssen, doch dieses Land, das sich nach Hitlers Machtergreifung in ein „Tollhaus“ verwandelt hatte, war nicht mehr das Land in dem er leben wollte. Im englischen Exil schrieb er verzweifelt gegen seine Sehnsucht nach der verlorenen Heimat, die Einsamkeit und seine Sprachlosigkeit in der Fremde an. Am 8. April 1941 verstummte der Dichter in London für immer.
Vor dem Hintergrund der lebenslangen Freundschaft zwischen Max Herrmann-Neisse und George Grosz entwirft ein Museums-Guide im Rahmen einer inszenierten Bildbetrachtung des 1925 entstandenen Porträts von Max Herrmann-Neisse das Lebensbild des Dichters. In Briefen und Selbstzeugnissen, Lyrik und Prosa kommt der Dichter selbst, in O-Tönen aus Interviews und Vorträgen der kleine Kreis derer, die etwas zu seinem Leben und Werk zu sagen haben, zu Wort.
Thomas Neumann als Max Herrmann-Neisse zwischen innerer Einkehr und Zwiesprache mit einem imaginären Gegenüber. Martina Mann als Kunsthistorikerin und Erzählerin. Untermalt von Musikpassagen aus Alban Bergs „Lyrischer Suite“, entsteht ein multiperspektivisches Panorama, ein akustisch gerahmtes Zeitgemälde.

WOJCIECH KUNICKI (geb. 1955), Prof. Dr., Germanist und Übersetzer, ist seit 1993 Leiter des Lehrstuhls für Geschichte der deutschen Literatur bis 1848 am Germanistischen Institut der Universität Wrocaw/ Breslau. Kunicki übersetzte u. a. Thomas Mann, Ernst Jünger, Reinhart Kosellek und Georg Simmel.

Erscheint lt. Verlag 9.8.2012
Co-Autor Beata Giblak, Wojciech Kunicki, Sibylle Schönborn, Gregor Streim, Jochen Strobel, Klaus Völker
Mitarbeit Anpassung von: Susanne Kittelberger, Robert Fischer
Arrangiert: Robert Fischer
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 135 x 125 mm
Gewicht 62 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Lyrik / Gedichte
Schlagworte Biographie • Exil • George Grosz • Herrmann-Neiße, Max • Hörbuch; Biografien/Erinnerungen • Kunst • Lyrik • Nazionalsozialismus • Weimarer Republik
ISBN-10 3-9810808-8-2 / 3981080882
ISBN-13 978-3-9810808-8-9 / 9783981080889
Zustand Neuware
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