Schattensprung - Barbara Kühnlenz

Schattensprung

Buch | Softcover
308 Seiten
2012 | 2., Auflage
Verlagshaus el Gato
978-3-943596-09-0 (ISBN)
4,90 inkl. MwSt
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Berlin-Ost 1988

Der zeugungsunfähige Johannes Traugott zwingt seine Freundin Melanie mit seinem besten Freund, Andreas Chrysander, zu schlafen, um selbst Vater zu werden. Die Ereignisse der Wendezeit holen nicht nur Johannes und Melanie ein. Das als das Kind geboren wird, ist alles anders.

Barbara Kühnlenz - Autorin des Romans "Schattensprung" Noch unbekannt, aber mit einer Menge Potenzial Barbara Kühnlenz ist kein Newcomer im eigentlichen Sinn. Noch nicht einmal "bisher unveröffentlicht", darf ich sie hier nennen, denn das wäre gelogen. Unbekannt, bisher - das ist es wohl, was es am ehesten trifft. Aber allein ihr Werkverzeichnis zeigt, dass das beileibe nicht so bleiben muss! Außer ihren Romanen hat sie schon zahlreiche Kurzgeschichten geschrieben. Bisher unveröffentlichte Manuskripte schlummern genug in ihren Schubladen. Werfen wir doch gemeinsam einen Blick hinein: "Von Janusköpfen und Kippfiguren" - Roman (Verlagshaus Traumstunden el Gato, 2012) "Mutters Hände" - Roman (unveröffentlicht) Der bereits veröffentlichte Roman "Schattensprung" hat durchaus noch Geschwister! Ist kein verwöhntes Einzelkind und alleine schon daher lesenswert. Wer viel schreibt, entwickelt sich. Barbara Kühnlenz hat wirklich schon viel geschrieben. Anbei ein Blick auf ihre bereits veröffentlichten Werke: "Schattensprung" - Roman, 1. Auflage veröffentlicht im Traumstunden-Verlag Britta Modler & Andrea el Gato GbR 2. Auflage veröffentlicht Februar 2012 im Verlagshaus Traumstunden el Gato Kurzprosa: "Der Liebe Vielfalt" in der Anthologie "Verliebt in Berlin" allitera-verlag (eine von zehn besten Erzählungen im Berliner Wochenblatt-Kurzgeschichten-Wettbewerb) Kurzprosa: "Der schwarze Schwan" in der Anthologie: "Unser Bestes", Förderkreis Buch und Kunst, Gütersloh Und kommen dann - zwangsläufig, bei weiteren, bisher unveröffentlichten Manuskripten aus: "Die Lichtmalerin" - Roman Veröffentlichung geplant Verlagshaus Traumstunden Frühjahr 2013 "Umbrüche" - Anthologie (unveröffentlicht) "Alle Jahre wieder" Traumstunden Verlag Britta Modler & Andrea el Gato GbR, November 2011 Neben dem Schreiben widmet Barbara Kühnlenz sich der Fotografie - und hat auch da bereits etliche Porträts auf internationalen Ausstellungen vorzuweisen Der Mensch hinter dem Buch -wurde in Bad Frankenhausen/Thüringen geboren und wuchs in einem Ostteil Berlins auf. -machte 1962 Abitur -brachte sich selber ab dem 10. Lebensjahr das Fotografieren und das Schreiben von Kurzprosa bei -wäre am liebsten Fotografin geworden Doch die Eltern forderten einen seriösen Beruf, sie beugte sich diesem Wunsch und schloss ihr zweijähriges Fachschulstudium zur Krankenschwester mit Facharbeiterbrief und Staatsexamen ab. Die weitere berufliche Laufbahn zwischen 1964 und 1978 wechselte sie zwischen verschiedenen Tätigkeiten: Kurze Zeit im Klinikum Berlin - Buch als Krankenschwester tätig, Bildredakteurin beim DF der ehemaligen DDR, später teils als Laborantin und teils als Fotografin für wissenschaftliche Arbeiten im Bezirksblutspendeinstitut Berlin-Lichtenberg, nebenberuflich immer als freie Fotografin tätig Ab 1978 war sie nach der Geburt des Sohnes Hausfrau und Mutter, schrieb und las viel und blieb überdies als freie Fotografin tätig. Sofort nach der Wende nutze sie die Möglichkeit der Fernstudien: 1. Große Schule des Schreibens / Axel Andersson Akademie / Hamburg - Abschluss: Zertifikat 2. ILS -Fernakademie für Erwachsenqualifizierung/ Hamburg, Deutsch und Literatur - Abschluss: Diplom Weitere Daten: Schattensprung bei Amazon Buchrezension bei Amazon

Prolog Strahlen der Morgensonne dringen schemenhaft durch eine leck gewehte Dunstglocke. Windstöße kreiseln bisweilen Laub zu Spiralen auf. Auf dem Grund eines frisch ausgeschachteten Grabes quirlt eine Hand voll Blätter mit jeder Bö himmelwärts, aber die Kraft des Windes genügt nicht, um sie in die Freiheit zu tragen. Gegenüber senken Bestatter einen Kindersarg, weiß lackiert und um die Kanten herum mit Goldleisten verziert, in das Bett zur Ewigkeit. Ein Mann und eine Frau begleiten mit Ihren Blicken sein Sinken in die Tiefe. Dabei weint die Frau lautlos. Ihre Tränen fallen auf die Blüte einer dunkelroten Rose. Als der weiße Sarg auf dem Erdboden ruht, streckt die Frau ihre Hand mit der Blume weit über den Grubenrand und gibt die Rose frei. Gleichzeitig bewegt sie ihre Lippen, aber nicht einmal der Mann hinter ihr versteht ihre Worte. Bedächtig, als könne sie auf diese Weise das Unvermeidbare doch noch abwenden, lässt sie nacheinander drei Hände voll Erde durch ihre Finger gleiten. Die Rose mahnt wie ein blutgetränktes Mal zu ihr hinauf. Jäh stumpft der in sich gekehrte, wehmütige Gesichtsausdruck der Trauernden ab, denn der frisch ausgeschachteten Grube auf der gegenüberliegenden Seite nähert sich eine in Zweierreihen formierte Gruppe in schwarzer Lederkleidung und Springerstiefeln. Die Gesamtheit ihrer kahlen Köpfe ähnelt mit Haut überzogenen, polierten, bösartigen Tumoren, die im Takt der Schritte auf und ab schwingen. Als die Träger den Sarg mit einem Gebinde aus Edelweiß vor der frisch ausgeschachteten Grube abgesetzt haben, schimmern goldgeprägten Wörter zu der Trauernden hinüber. Aber sie beachtet weder die glänzenden Schleifen noch die zum obszönen Gruß ausgestreckten, rechten Arme der dort Versammelten. Während die Bestatter auf den Kindersarg Erde hinab schaufeln und mehr und mehr die Sicht auf die Blutrose verhüllt wird, blickt die Frau hinab, als wolle sie den Anblick in ihr Gedächtnis einbrennen. Anklagend schlagen die Erdschollen auf und brennen sich in das Gewissen der Trauernden. Nachdem die Grube aufgefüllt ist, formen die Bestatter Erdschollen zu einem länglichen Hügel darüber. Dabei arbeiten sie so schnell, als ob sie mit diesem Wall den weißen Sarg mit der Rose vor der bedrohlichen Trauergesellschaft auf der anderen Seite schützen wollten. Zeitgleich rühmt ein Redner die Tat seines toten Kameraden und gelobt, ihm nachzueifern. Die übrigen wiederholen das Gelöbnis. Die Frau verflucht innerlich den dort Bestatteten, dessen Namen sie und ihr totes Kind tragen und wünscht, seine Seele möge über die Ewigkeit hinaus im Höllenfeuer brennen. Mehr kann sie für ihren dahingegangenen Sohn nicht tun. Den Mann, der unterdessen dicht an sie herangetreten ist, gewahrt sie erst, als er ihre Hand ergreift und sie durch eine Märzsonne mitnimmt, die inzwischen die Dunstglocke aufgelöst hat und deren Wärme nun zu spüren ist.

Erscheint lt. Verlag 22.3.2012
Sprache deutsch
Maße 130 x 190 mm
Gewicht 246 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Literatur Historische Romane
Schlagworte Berlin • Drama • Liebesroman • Wende DDR
ISBN-10 3-943596-09-5 / 3943596095
ISBN-13 978-3-943596-09-0 / 9783943596090
Zustand Neuware
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