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Der Zugnomade

Beobachtungen eines Bahnreisenden
Buch | Hardcover
208 Seiten
2012 | 1., 2012
nardelli verlag
978-3-9814616-1-9 (ISBN)
18,95 inkl. MwSt
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Irgendwann hatte Tobias Wassermann vom Büro-Umräumen genug. Spätestens nach vier Wochen würde es ihm ja doch wieder zu eng werden. Also verlegte er sein Büro kurzerhand in den Zug. Seither lebt und arbeitet er tagsüber im ICE. Was er dabei erlebt, schildert Wassermann mit dem entspannten Tonfall eines Reisenden, den nichts mehr überraschen und der alles lässig mit einem Augenzwinkern kommentieren kann; Reportagen aus dem Zugabteil über Menschen, die Bahn, kleine Kuriositäten und große Hinder- und Ärgernisse - unterhaltsam, menschelnd, lesenswert; ein Buch über eine besondere Art zu arbeiten und über den Reiz eines nach wie vor wundervollen Verkehrsmittels: den Zug.
Wenn einer eine Zugreise tut, dann kann er was hören, sehen und erleben: Irgendwann hatte Tobias Wassermann vom ständigen Büro-Umräumen genug. Spätestens nach vier Wochen würde es ihm ja doch wieder zu eng darin werden. Also löste der selbstständige IT-Berater das Büro kurzerhand auf - und verlegte es in den Zug. Seither lebt und arbeitet er tagsüber im ICE. Schließlich lassen sich EDV-Systeme auch von unterwegs betreuen.
In seinem Buch schildert Wassermann seine Erlebnisse im Zug - mit dem routinierten Blick fürs das etwas andere Detail, dem entspannten Tonfall eines Reisenden, den nichts mehr überraschen kann und der auf alles vorbereitet ist und der alles lässig mit einem Augenzwinkern kommentieren kann. Es sind Episoden aus dem Leben eines Bahn-Reisenden, Reportagen aus dem Zugabteil über Menschen, über die Bahn als Verkehrsmittel an sich, kleine Kuriositäten und große Hinder- und Ärgernisse - unterhaltsam, sympathisch, menschelnd, lesenswert. Eine ganz besondere Menschensammlung. Herzerfrischende und erhellende Blicke in den ICE und aus dem Zugfenster: in die Natur am Rande der Gleise und in die Bahnhöfe; ein Buch über eine ganz besondere Art zu arbeiten und über den Reiz eines nach wie vor wundervollen Verkehrsmittels: den Zug.

Tobias Wassermann, Jahrgang 1982, selbständiger IT-Berater, entwirft und entwickelt primär Systeme zur Automatisierung von Datenprozessen im Web-Umfeld. Er hat seinen Hang zur Bahnreise vor wenigen Jahren entdeckt, und nun zieht es ihn regelmäßig in dieses Verkehrsmittel; auf seiner Liste stehen bereits mehrere veröffentlichte Fachbücher. Er wohnt in der tiefsten bayrischen Provinz zwischen Nürnberg und Bayreuth, ist verheiratet und hat eine Tochter.

Für mich ist der Weg das Ziel. Sofern es nicht zu einem Lounge-Besuch reicht, mache ich einen direkten Umlauf. Ich steige aus einem Zug aus und gleich in den nächsten ein. Das mag man für verrückt halten, eine Meinung, die ich durchaus teilen kann - normal ist das jedenfalls nicht. Allerdings bin ja nicht unterwegs, um anzukommen. Zwischen Umstiegen und Rückfahrten sitze ich somit im Zug und arbeite - meistens. Ab und zu lese ich auch nur, oder schaue aus dem Fenster. Dabei kann ich dann verschiedenen Gedanken nachhängen und auch meine To-Do-Liste gedanklich neu sortieren, was dann durchaus auch wieder eine Form der Arbeit ist. Doch das Ganze bedarf natürlich auch einiger Rahmenbedingungen, die stimmen müssen, sonst klappt es einfach mit dem Arbeiten im Zug nicht so recht. Einige dieser Bedingungen sind sehr allgemein und kommen wahrscheinlich dem Einen oder Anderen bekannt vor oder sind zumindest gut nachvollziehbar, andere hingegen sind sehr persönlich und fallen dann unter "Vorlieben" oder "Macken". Für mich muss es etwa ein Fernzug sein - am liebsten dann auch noch ein ICE. In Regionalzügen kann ich schlichtweg nicht arbeiten, selbst wenn es dort (wie in modernen Bauarten nicht unüblich) Tische gibt: Aus Gründen, die ich noch nicht mal richtig festmachen kann, wird das dort einfach nichts. Vielleicht liegt dies an der vergleichsweise unruhigen Fahrten (Fernverkehrstrassen sind nun mal kurvenärmer angelegt), oder an den häufigeren Halten … Als IT-Berater im Bereich Software mache ich durchaus etwas, was man mobil und am Notebook tun kann. Auch was die Tageszeit angeht, bin ich relativ schmerzfrei: Tagsüber hat man durchaus einen schönen Blick nach draußen. Auch in der Dunkelheit nehme ich gerne "meinen" mobilen Arbeitsplatz ein, hier konzentriere ich mich zur zwischenzeitlichen Ablenkung mehr auf das Geschehen im Zug. Apropos Ablenkung: Unterwegs bin ich wesentlich effektiver als an einem festen Arbeitsplatz – auch wenn ich einen solchen durchaus habe. Das bedeutet aber nicht, dass ich vom Ein- bis zum Aussteigen durchgehend in wildem Tempo auf der Tastatur herumhacke. Ganz im Gegenteil, im Zug kann ich - da ich weniger "Störungen" unterlegen bin - ruhiger arbeiten und dabei auch noch relaxen. Insgesamt ist der Arbeitsplatz Zug für mich immer noch etwas Besonderes - auch wenn ich mich inzwischen dran gewöhnt habe, er übt weiterhin eine große Faszination aus und hat seinen Charme behalten - im Gegensatz zu einem umgeräumten Schreibtisch.

"Für mich ist der Weg das Ziel. Sofern es nicht zu einem Lounge-Besuch reicht, mache ich einen direkten Umlauf. Ich steige aus einem Zug aus und gleich in den nächsten ein. Das mag man für verrückt halten, eine Meinung, die ich durchaus teilen kann - normal ist das jedenfalls nicht. Allerdings bin ja nicht unterweg, um anzukommen. Zwischen Umstiegen und Rückfahrten sitze ich somit im Zug und arbeite - meistens. Ab und zu lese ich auch nur, oder schaue aus dem Fenster. Dabei kann ich dann verschiedenen Gedanken nachhängen und auch meine Aufgaben-Liste gedanklich neu sortieren, was dann durchaus auch wieder eine Form der Arbeit ist. Doch das Ganze bedarf natürlich auch einiger Rahmenbedingungen, die stimmen müssen, sonst klappt es einfach mit dem Arbeiten im Zug nicht so recht. Einige dieser Bedingungen sind sehr allgemein und kommen wahrscheinlich dem Einen oder Anderen bekannt vor oder sind zumindest gut nachvollziehbar, andere hingegen sind sehr persönlich und fallen dann unter 'Vorlieben' oder 'Macken'.
Für mich muss es etwa ein Fernzug sein - am liebsten dann auch noch ein ICE. In Regionalzügen kann ich schlichtweg nicht arbeiten, selbst wenn es dort (wie in modernen Bauarten nicht unüblich) Tische gibt: Aus Gründen, die ich noch nicht mal richtig festmachen kann, wird das dort einfach nichts. Vielleicht liegt dies an der vergleichsweise unruhigen Fahrten (Fernverkehrstrassen sind nun mal kurvenärmer angelegt), oder an den häufigeren Halten -
Als IT-Berater im Bereich Software mache ich durchaus etwas, was man mobil und am Notebook tun kann. Auch was die Tageszeit angeht, bin ich relativ schmerzfrei: Tagsüber hat man durchaus einen schönen Blick nach draußen. Doch auch in der Dunkelheit nehme ich gerne 'meinen' mobilen Arbeitsplatz ein, hier konzentriere ich mich zur zwischenzeitlichen Ablenkung mehr auf das Geschehen im Zug.
Apropos Ablenkung: Unterwegs bin ich wesentlich effektiver als an einem festen Arbeitsplatz - auch wenn ich einen solchen durchaus habe. Das bedeutet aber nicht, dass ich vom Ein- bis zum Aussteigen durchgehend in wildem Tempo auf der Tastatur herumhacke. Ganz im Gegenteil, im Zug kann ich - da ich weniger 'Störungen' unterlegen bin - ruhiger arbeiten und dabei auch noch relaxen.
Insgesamt ist der Arbeitsplatz Zug für mich immer noch etwas Besonderes - auch wenn ich mich inzwischen dran gewöhnt habe, er übt weiterhin eine große Faszination aus und hat seinen Charme behalten - im Gegensatz zu einem umgeräumten Schreibtisch ..."

Sprache deutsch
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Briefe / Tagebücher
Schlagworte Biografisch • Eisenbahn; Berichte/Erinnerungen • Intercity Express (ICE) • Reisen, Gesellschaft, Zug, ICE, Bahn, Fahrgast, Beruf, Berufswelt, Arbeitswelt, Büro, Arbeit • Reisen, Gesellschaft, Zug, ICE, Bahn, Fahrgast, Berufs, Berufswelt, Büro, Arbeit
ISBN-10 3-9814616-1-4 / 3981461614
ISBN-13 978-3-9814616-1-9 / 9783981461619
Zustand Neuware
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