Nacht der Hexen (eBook)

Bitten: Women of the Otherworld 3
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2009 | 1. Auflage
528 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-55563-7 (ISBN)

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Nacht der Hexen -  Kelley Armstrong
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Nacht der Hexen - Teil 3 der großen Mysterythriller-Serie! Paige Winterbourne ist Webdesignerin, Vormund der 13-jährigen Savannah und nebenbei das nicht unumstrittene Oberhaupt eines Hexenzirkels. Ihr ruhiges Leben gerät aus den Fugen, als sich Savannahs lang verschollener Vater wieder meldet und auffallendes Interesse an seiner Tochter bekundet - Oder vielmehr an deren magischen Fähigkeiten... Kelley Armstrongs 'Women of the Otherworld' - Die packende Vorlage zur sexy Mysteryserie 'Bitten'. Lies jetzt weiter! Alle Bände der Otherworld-Serie: Band 1 Die Nacht der Wölfin Band 2 Rückkehr der Wölfin Band 3 Nacht der Hexen Band 4 Pakt der Hexen Band 5 Nacht der Geister Band 6 Blut der Wölfin Band 7 Lockruf der Toten Band 8 Nacht der Dämonin Band 9 Biss der Wölfin

Kelley Armstrong wurde 1968 in Sudbury, Kanada, als älteste von vier Geschwistern geboren. Sie studierte Psychologie an der University of Western Ontario und Informatik am Fanshawe College. Weil sie schon als Kind schreiben wollte, wandte Armstrong sich bereits vor Abschluss des Informatik-Studiums der Schriftstellerei zu. Ihre erste Geschichte 'Bitten' wurde 1999 verkauft und 2001 veröffentlicht. Nach diesem Erfolg schrieb sie weitere sechs Bücher und eine Anzahl von Kurzgeschichten der 'Women of the Otherworld'-Serie, die alle zu New York Times-Bestsellern wurden. Seit 2002 ist Armstrong hauptberuflich Schriftstellerin. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Ontario. Mit ihren magischen Thrillern und insbesondere der Werwölfin Elena hat sie ein ganzes Genre begründet.

Kelley Armstrong wurde 1968 in Sudbury, Kanada, als älteste von vier Geschwistern geboren. Sie studierte Psychologie an der University of Western Ontario und Informatik am Fanshawe College. Weil sie schon als Kind schreiben wollte, wandte Armstrong sich bereits vor Abschluss des Informatik-Studiums der Schriftstellerei zu. Ihre erste Geschichte "Bitten" wurde 1999 verkauft und 2001 veröffentlicht. Nach diesem Erfolg schrieb sie weitere sechs Bücher und eine Anzahl von Kurzgeschichten der "Women of the Otherworld"-Serie, die alle zu New York Times-Bestsellern wurden. Seit 2002 ist Armstrong hauptberuflich Schriftstellerin. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Ontario. Mit ihren magischen Thrillern und insbesondere der Werwölfin Elena hat sie ein ganzes Genre begründet.

Verflixt, verhext, verkorkst


Ich hatte es mir mit den Ältesten verdorben. Wieder mal.

Ich hatte ihre Geduld schon mein ganzes Leben lang auf die Probe gestellt, und jetzt war ich dreiundzwanzig – kein frühreifes Kind und auch kein rebellischer Teenager mehr –, und allmählich gingen ihnen die Entschuldigungen für mich aus.

»Irgendwas müssen wir im Hinblick auf Savannah unternehmen.« Die Lautstellung des Telefons verlieh Victoria Aldens Stimme einen gar nicht unpassenden weinerlichen Ton.

»Mhm.« Meine Finger flogen über die Tastatur, während ich die nächste Codezeile eingab.

»Ich höre jemanden tippen«, sagte Victoria. »Tippst du gerade, Paige?«

»Terminsache. Neue Funktionen für die Website von Springfield Legal Services. In zwei Tagen fällig. Und die Uhr läuft. Sieh mal, können wir später drüber reden? Ich komme nächste Woche zum Zirkeltreffen, und –«

»Nächste Woche?! Ich hab das Gefühl, du nimmst das nicht sonderlich ernst, Paige. Nimm den Hörer ab, hör auf zu arbeiten und rede mit mir. Wo hast du eigentlich diese Manieren her? Von deiner Mutter jedenfalls nicht, Friede ihrer Seele.«

Ich nahm den Hörer ab, klemmte ihn mir zwischen Schulter und Ohr und versuchte leise zu tippen.

»Es geht um Savannah«, sagte Victoria.

Als ob das nicht jedes Mal der Fall war. Das war einer der wenigen Vorteile, die ich von meiner Vormundschaft über die dreizehnjährige Savannah Levine hatte – meine eigenen Eskapaden wirkten harmlos neben ihren.

»Was hat sie jetzt wieder angestellt?« Ich rief das Verzeichnis der Dateien mit Javascript-Funktionen auf. Ich war mir sicher, dass ich letztes Jahr schon mal eine Funktion für dies hier geschrieben hatte. Und – Himmeldonnerwetter, wenn ich sie jetzt auch noch wiederfinden könnte.

»Ja, ich habe gestern Abend also mit Grace geredet, und sie hat sich Sorgen gemacht wegen etwas, das Savannah Brittany erzählt hat. Nun hat Grace zugegeben, dass Brittany die Details auch missverstanden haben könnte, was ich durchaus für möglich halte. Dies ist etwas, das den Neophytinnen im Zirkel gar nicht zugänglich sein sollte, also wäre ich wirklich schockiert, wenn Brittany tatsächlich das verstanden hätte, was Savannah angeblich gesagt hat. Es sieht so aus –« Victoria unterbrach sich und sog scharf den Atem ein, als machte es ihr Kummer, weitersprechen zu müssen. »Es sieht so aus, als hätte Brittany Schwierigkeiten mit ein paar Mädchen an ihrer Schule, und Savannah hat angeboten, ihr… ihr beim Zubereiten eines Tranks zu helfen, der diesen Mädchen die Teilnahme am Schulball unmöglich machen würde.«

»Mhm.« Ah, da war ja die Funktion. Ein halber Tag Schreiberei gespart. »Und dann?«

»Was soll das heißen, ›und dann‹? Savannah hat Brittany angeboten, ihr beizubringen, wie man diese Mädchen krank macht!«

»Sie ist dreizehn. In ihrem Alter hätte ich eine Menge Leute gern krank gemacht.«

»Aber du hast es nicht getan, oder?«

»Nur weil ich die Formeln nicht gekannt habe. Was wahrscheinlich auch gut so war, sonst wären hier herum ein paar ernsthafte Epidemien ausgebrochen.«

»Siehst du?«, sagte Victoria. »Das ist genau das, wovon ich rede. Die Einstellung, die du mitbringst –«

»Ich dachte, wir reden über Savannahs Einstellung.«

»Da. Genau das. Ich versuche, dir eine ernste Angelegenheit nahe zu bringen, und du tust es mit irgendwelchen Sprüchen ab. Mit so einer lässigen Einstellung wirst du nie Zirkeloberhaupt.«

Ich unterdrückte das Bedürfnis, sie daran zu erinnern, dass ich seit dem Tod meiner Mutter das Zirkeloberhaupt war. Hätte ich es getan, hätte sie mich ihrerseits daran »erinnert«, dass ich dieses Amt nur dem Namen nach innehatte, und die Unterhaltung wäre im Handumdrehen nicht mehr lediglich gereizt, sondern offen unangenehm geworden.

»Savannah fällt in meine Verantwortung«, sagte ich. »Die Ältesten haben das vollkommen klargestellt.«

»Mit gutem Grund.«

»Weil ihre Mutter schwarze Magie praktiziert hat. Oje, oje. Richtig beängstigend. Weißt du was? Das einzige Beängstigende an Savannah ist, wie schnell sie aus ihren Kleidern rauswächst. Sie ist ein Kind – ein ganz gewöhnlicher aufsässiger Teenager –, keine schwarze Hexe. Sie hat Brit erzählt, sie könnte ihr einen Trank machen. Na so was. Zehn zu eins kann sie’s nicht mal. Entweder hat sie angegeben, oder sie hat uns schocken wollen. Teenager machen das nämlich.«

»Du verteidigst sie auch noch.«

»Natürlich verteidige ich sie. Sonst tut’s ja keiner. Das arme Mädchen hat letzten Sommer die Hölle durchgemacht. Bevor meine Mutter gestorben ist, hat sie mich noch gebeten, mich um Savannah zu kümmern –«

»Das hat dir diese Frau jedenfalls erzählt.«

»Diese Frau ist eine Freundin von mir. Du glaubst nicht, dass meine Mutter mich gebeten hätte, Savannah aufzunehmen? Selbstverständlich hätte sie’s getan. Das ist nämlich unser Job – unsere Schwestern zu beschützen.«

»Nicht, wenn das Risiko besteht, dass wir uns dabei selbst in Gefahr bringen.«

»Seit wann ist es wichtiger –«

»Ich habe keine Zeit, um mit dir zu streiten, Paige. Entweder du redest mit Savannah, oder ich mache es.«

Klick.

Ich knallte den Hörer auf das Gerät und stelzte aus meinem Büro, wobei ich all das vor mich hinmurmelte, das ich gern zu Victoria gesagt hätte. Ich wusste, wann ich den Mund halten musste, obwohl Wissen und Tun manchmal zwei sehr unterschiedliche Dinge waren. Meine Mutter war die Diplomatin gewesen. Sie hatte Jahre darauf verwendet, eine einzige kleine Änderung in den Gesetzen des Zirkels zu bewirken, hatte alle gesträubten Federn geglättet und ihre Sache mit einem Lächeln vertreten.

Jetzt war sie fort. Ermordet; neun Monate war es her. Neun Monate, drei Wochen und zwei Tage. Mein Hirn führte die Rechnung ungefragt durch und riss dabei den Deckel von dem fest verschlossenen Quell des Kummers. Ich klappte ihn hastig wieder zu. Sie hätte das nicht gewollt.

Ich bin aus einem einzigen Grund auf die Welt gekommen. Im Alter von zweiundfünfzig Jahren, nach einem Leben, in dem sie zu viel zu tun gehabt hatte, um an Kinder zu denken, hatte meine Mutter sich im Zirkel umgesehen und keine brauchbare Nachfolgerin gefunden. Also suchte sie sich einen geeigneten »Spender« und empfing mit Hilfe von Magie mich. Eine Tochter, geboren und erzogen für die Aufgabe, den Zirkel zu führen. Jetzt, nachdem sie nicht mehr da war, musste ich ihr Andenken ehren, indem ich diese Bestimmung erfüllte, und ich würde es tun, ob es den Ältesten nun gefiel oder nicht.

 

Ich ließ meinen Computer stehen. Victorias Anruf hatte jedes Interesse am Programmieren verfliegen lassen. Wenn ich in diese Stimmung geriet, musste ich etwas tun, das mich daran erinnerte, wer ich war und was ich erreichen wollte. Und das bedeutete, meine Formeln zu üben – nicht die vom Zirkel abgesegneten Formeln, sondern die Magie, die der Zirkel verbietet.

Im Schlafzimmer schlug ich den Teppich zurück, schloss die Klappe des Geheimfachs unter den Dielen auf und zerrte einen Rucksack heraus. Dann beugte ich mich nach unten, griff tiefer in das Loch hinein, schob einen versteckten Riegel zurück, öffnete ein zweites Abteil und holte zwei Bücher heraus. Meine geheimen Grimorien. Ich steckte die Bücher in die Tasche und machte mich auf den Weg zur Hintertür.

Ich zog mir gerade die Sandalen an, als der Knauf der vorderen Tür sich drehte. Ich sah auf die Uhr. Drei Uhr nachmittags. Savannah kam erst um drei Viertel vier aus der Schule; deshalb hatte ich ja geglaubt, noch fast eine Stunde Zeit zum Üben zu haben, bevor ich ihr den nachmittäglichen Imbiss hinstellen musste. Ja, Savannah war eigentlich zu alt für das Schulschluss-Ritual mit Milch und Keksen, aber ich führte es unweigerlich Tag für Tag durch. Seien wir doch ehrlich, mit meinen dreiundzwanzig Jahren war ich nicht gerade überragend gut qualifiziert dafür, den Mutterersatz für einen Teenager abzugeben; für sie da zu sein, wenn sie aus der Schule kam, war immerhin eine Sache, die ich tun konnte.

»Was ist passiert?«, fragte ich, während ich in den Flur lief. »Alles in Ordnung?«

Savannah tat ein paar Schritte rückwärts, als fürchtete sie, ich könnte etwas Übereiltes tun – sie in den Arm nehmen zum Beispiel. »Lehrerkonferenz heute. Nachmittag frei. Weißt du noch?«

»Hast du’s mir denn erzählt?«

Sie rieb sich die Nase und erwog, ob sie mit der Lüge durchkommen würde. »Hab’s vergessen. Aber ich hätte Bescheid gesagt, wenn ich ein Handy hätte.«

»Du kriegst ein Handy, wenn du die Gebühren bezahlen kannst.«

»Aber ich bin zu jung, um einen Job zu finden!«

»Dann bist du also zu jung für ein Handy.«

Altbekannte Diskussion. Wir beherrschten unseren Text und wichen nie von ihm ab. Das ist immerhin ein Vorteil der Tatsache, dass ich nur zehn Jahre älter bin als Savannah – ich erinnere mich noch daran, dass ich die gleichen Manöver bei meiner Mom ausprobiert habe, und so weiß ich auch, wie man damit umgeht. Die Routine weiterführen. Keinerlei Ermüdungserscheinungen erkennen lassen. Irgendwann würde sie es aufgeben… nicht, dass ich das damals getan hätte.

Savannah spähte über meine Schulter zu meinem Rucksack hin – etwas, das ihr nicht weiter schwer fiel, denn sie ist fünf Zentimeter größer als ich mit meinen eins achtundfünfzig. Fünf Zentimeter größer und ungefähr fünfzehn Kilo leichter. Ich könnte den Gewichtsunterschied damit erklären, dass Savannah wirklich sehr dünn ist,...

Erscheint lt. Verlag 8.10.2009
Reihe/Serie Die Otherworld-Reihe
Übersetzer Christine Gaspard
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bitten • Charmed • Hexen • Mystery • Mysterythriller • Otherworld • Übernatürliches • Urban Fantasy
ISBN-10 3-426-55563-8 / 3426555638
ISBN-13 978-3-426-55563-7 / 9783426555637
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