Ernst Wiechert im Gespräch (eBook)

Begegnungen und Einblicke in sein Werk
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2010
309 Seiten
De Gruyter (Verlag)
978-3-11-023775-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ernst Wiechert im Gespräch -
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The East Prussian (Masurian) author Ernst Wiechert (1887?1950), whose opposition against injustice and terror resulted in his internment in a concentration camp in 1938, is well-known as the author of ?Der Totenwald' [Forest of the Dead], an account of conditions in Buchenwald. He was one of the most popular novelists in the 20th century, and his books attained best-seller status. The essays in this volume discuss aspects of his life and also of his work, which reflects the atmosphere and experiences typical of the last century.



Leonore Krenzlin, Berlin; Klaus Weigelt, Regensburg.

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Leonore Krenzlin, Berlin; Klaus Weigelt, Regensburg.

Vorwort 6
Inhalt 8
I. Zeit und Zeitgenossen 10
Ernst Wiechert in der Gegenwart 12
Thomas Mann und Ernst Wiechert 24
Ernst Wiecherts Verhältnis zu Schriftstellerkollegen seiner Zeit 44
Abschied vom Hufengymnasium 68
Katholisches an Ernst Wiechert? 96
Clemens August Graf von Galen und Ernst Wiechert – Augenzeugen ihrer Zeit 104
Ernst Wiechert und seine Illustratoren 120
II. Einblicke in Wiecherts Werk 138
Geisterreigen und Masurenschwermut 140
Leseproben aus Der Buchenhügel 154
Mahnung zur Menschlichkeit 164
Respektverweigerung und Entwurf einer Gegenwelt 176
Väter bei Ernst Wiechert 194
Das Kind in Ernst Wiecherts Novellen 236
Das Bild des Lehrers im Werk Ernst Wiecherts 248
Leiden und Erlösung in den Werken Ernst Wiecherts :Offenbarung und Eingang in eine andere Welt 278
Autorenverzeichnis 308

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"Der Band enthält viel Neues, auch für den Kenner der Werke Ernst Wiecherts, viel Überraschendes und Aufschlußreiches. Die Aufsätze unterstreichen nicht nur die Tatsache, daß Ernst Wiechert auch heute noch im Gespräch ist, sondern auch seine ungebrochene Aktualität [...]."
Joachim Hensel in Stiftung Ostdeutscher Kulturrat OKR 1307/2011

Katholisches an Ernst Wiechert? (S. 87-88)


Jürgen Fangmeier


Die Entscheidung, dieses Frage zum Thema der Erörterung zu wählen, hat folgende Hintergründe: Guido Reiner äußerte 1995 in Mülheim die Vermutung, dass der alte Ernst Wiechert eigentlich nicht mehr evangelisch, sondern eher katholisch gewesen sei. Zum anderen ist die Rolle, die Jesu Mutter Maria bei Ernst Wiechert und für den Dichter spielt, bemerkenswert. Als ökumenisch offener evangelischer Theologe bin ich bestrebt, das Thema ganz sachlich anzugehen und niemandes religiöse Gefühle zu verletzen.

Dass Ernst Wiechert seinem Herkommen nach ein evangelischer Masure ist, wird von niemandem bezweifelt. Aber Katholizismus ist ihm von Hause her auch bekannt: Das katholische Ermland liegt nicht weit entfernt und polnisch-katholisches Leben auch nicht. In den Jerominkindern ist Frau Marthe „wie eine Katholische“. Sie wirkt als solche etwas fremd; der Dichter scheint nicht bemüht, sie dem Leser als quasi „Katholische“ besonders lieb zu machen.

Es gibt über Ernst Wiechert eine Arbeit des katholischen Theologen Heinrich Fries. Darin findet sich nicht die Spur der Behauptung, Wiechert stehe dem Katholizismus nahe. Eher findet Fries, bei aller Wertschätzung des Dichters, etwas Anti-Theologisches bei Wiechert. Auch in Guido Reiners Schrifttum über den Dichter ist mir (bis jetzt) nicht begegnet, dass er ihn als katholisierend empfindet. Da ist der Tenor: Wiechert „war immer ein unabhängiger Mensch. Er wollte weder parteipolitisch noch kirchlich gebunden sein“. Dabei wäre ja Hinwendung des Dichters zur katholischen Kirche nicht ohne Beispiel gewesen, wenn man an Gertrud von Le Fort, Reinhold Schneider und Werner Bergengruen denkt. Aber das war doch bei Wiechert nicht der Fall. Und dass er zur katholischen Amtskirche mehr Affinität entwickelt hätte als zur evangelischen, ist kaum vorstellbar und ohne Anhalt.
In der Novelle „Das Männlein“ wird der seltsame Knabe Jodokus auch vonder Kirche ausgegrenzt, und es ist die katholische. Und in „Der reiche Mann und der arme Lazarus“ (1945) schreibt Wiechert: „Kardinäle werden auf den Totenfeldern von Dachau zuerst ein katholisches Kloster errichten und dann erst den Witwen und Waisen der Opfer zu helfen versuchen.“ Im „Brief an einen jungen Dichter“ schreibt Wiechert, dass es „nur eine unsichtbare Kirche gibt“, nachdem er kurz zuvor dem gut evangelischen Matthias Claudius Reverenz erwiesen hat. In einem kurzen Lebensabriss von 1932 hatte er schreiben können: „nun gehe ich in keine Kirche mehr, weil jede Kirche zu klein ist“, wobei die Begründung ja ein theologischer Satz ist! Wie wenig der Glaube von dieser seiner Negation betroffen ist, zeigen zum Beispiel der Kutscher Christoph und der Jude Jakob in der Missa sine nomine.

Erscheint lt. Verlag 31.8.2010
Reihe/Serie Schriften der Internationalen Ernst-Wiechert-Gesellschaft
Schriften der Internationalen Ernst-Wiechert-Gesellschaft
Zusatzinfo 6 b/w ill.
Verlagsort Berlin/Boston
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Essays / Feuilleton
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Anglistik / Amerikanistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Germanistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte Wiechert, Ernst
ISBN-10 3-11-023775-X / 311023775X
ISBN-13 978-3-11-023775-7 / 9783110237757
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