Der Seelenbrecher (eBook)

Psychothriller | Psychologisch wie Die Therapie, klaustrophobisch wie Amokspiel, ausgefuchst wie Das Kind - Fitzek zieht alle Register seines Könnens | SPIEGEL-Bestseller
eBook Download: EPUB
2009 | 1. Auflage
368 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-55479-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Seelenbrecher -  Sebastian Fitzek
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Sebastian Fitzek auf Nervenkitzel-Kurs: Sein bisher härtester Psychothriller! Sie wurden nicht vergewaltigt. Nicht gefoltert. Nicht getötet. Ihnen geschah viel Schlimmeres ... Drei Frauen - alle jung, schön und lebenslustig - verschwinden spurlos. Nur eine Woche in den Fängen des Psychopathen, den die Presse den »Seelenbrecher« nennt, genügt: Als die Frauen wieder auftauchen, sind sie psychisch gebrochen - wie lebendig in ihrem Körper begraben. Kurz vor Weihnachten wird der Seelenbrecher wieder aktiv, ausgerechnet in einer psychiatrischen Luxusklinik. Ärzte und Patienten müssen entsetzt feststellen, dass man den Täter unerkannt eingeliefert hat, kurz bevor die Klinik durch einen Schneesturm völlig von der Außenwelt abgeschnitten wurde. In der Nacht des Grauens, die nun folgt, zeigt der Seelenbrecher, dass es kein Entkommen gibt ... Mit psychologischer Raffinesse und atemberaubender Spannung entführt Sebastian Fitzek seine Leser in die dunklen Abgründe der menschlichen Seele.

Sebastian Fitzek, geboren 1971 in Berlin, ist Deutschlands meistverkaufter Autor. Er studierte Jura, promovierte im Urheberrecht und arbeitete als Programmdirektor für verschiedene Radiostationen in Deutschland. Seit 2006 schreibt Fitzek Psychothriller, die allesamt zu Bestsellern wurden. Sein erster Roman 'Die Therapie' eroberte innerhalb kürzester Zeit die Bestsellerliste und wurde als bestes Krimidebüt für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert.   Fitzeks Bücher wurden bisher in 36 Sprachen übersetzt und weltweit über 19 Millionen Mal verkauft. Viele davon sind inzwischen erfolgreich verfilmt - so wurde 'Die Therapie' jüngst als sechsteilige Miniserie für Prime Video produziert und stieg sofort auf Platz 1 der meistgesehenen deutschsprachigen Sendungen ein. Zudem ist Sebastian Fitzek ist für seine spektakulären Buchvorstellungen bekannt, die er als Shows inszeniert. 2017 wurde er als erster deutscher Autor mit dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur ausgezeichnet. Er ist Preisstifter des Viktor Crime Awards und engagiert sich als Schirmherr für den Bundesverband 'Das frühgeborene Kind' e.V. Sebastian Fitzek lebt mit seiner Familie in Berlin.   www.sebastianfitzek.de www.facebook.de/sebastianfitzek.de Insta @sebastianfitzek    

Sebastian Fitzek, geboren 1971 in Berlin, ist Deutschlands meistverkaufter Autor. Er studierte Jura, promovierte im Urheberrecht und arbeitete als Programmdirektor für verschiedene Radiostationen in Deutschland. Seit 2006 schreibt Fitzek Psychothriller, die allesamt zu Bestsellern wurden. Sein erster Roman "Die Therapie" eroberte innerhalb kürzester Zeit die Bestsellerliste und wurde als bestes Krimidebüt für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert.   Fitzeks Bücher wurden bisher in 36 Sprachen übersetzt und weltweit über 19 Millionen Mal verkauft. Viele davon sind inzwischen erfolgreich verfilmt – so wurde "Die Therapie" jüngst als sechsteilige Miniserie für Prime Video produziert und stieg sofort auf Platz 1 der meistgesehenen deutschsprachigen Sendungen ein. Zudem ist Sebastian Fitzek ist für seine spektakulären Buchvorstellungen bekannt, die er als Shows inszeniert. 2017 wurde er als erster deutscher Autor mit dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur ausgezeichnet. Er ist Preisstifter des Viktor Crime Awards und engagiert sich als Schirmherr für den Bundesverband "Das frühgeborene Kind" e.V. Sebastian Fitzek lebt mit seiner Familie in Berlin.   www.sebastianfitzek.de www.facebook.de/sebastianfitzek.de Insta @sebastianfitzek    

Heute, 10.14 Uhr – Sehr viel später, viele Jahre nach der Angst


Und, meine Damen und Herren, was sagen Sie zu dieser Einführung? Eine Frau wacht aus einem Alptraum auf und befindet sich sofort im nächsten. Interessant, oder?«

Der Professor stand von der langgestreckten Eichenholztafel auf und sah in die verstörten Gesichter seiner Studenten.

Erst jetzt fiel ihm auf, dass seine Zuhörer sich heute Morgen mehr Mühe mit ihrer Kleiderauswahl gegeben hatten als er selbst. Er hatte wie immer blind irgendeinen zerknitterten Anzug aus seinem Kleiderschrank gegriffen. Der Verkäufer hatte ihn damals zu dem sündhaft teuren Kauf überredet, weil der dunkle Zweireiher angeblich so hervorragend mit der Farbe seiner schwarzen Haare harmoniere, die er seinerzeit in einem lächerlichen Anflug postpubertärer Rebellion noch etwas länger trug.

Wenn er heute, viele Jahre später, wieder etwas kaufen wollte, was zu seiner Frisur passte, müsste der Anzug aschgrau sein, lichte Stellen haben und auf dem Rücken ein Loch wie eine Mönchstonsur aufweisen.

»Was sagen Sie?«

Er spürte ein brennendes Ziehen in seinem Meniskus, als er unvernünftigerweise einen Schritt zur Seite trat. Nur sechs hatten sich freiwillig gemeldet. Vier Frauen, zwei Männer. Typisch. Bei derartigen Versuchen waren die Frauen immer in der Überzahl. Entweder weil sie mutiger waren oder weil sie noch dringender das Geld benötigten, das er in dem Aushang am Schwarzen Brett für die Teilnahme an diesem psychiatrischen Experiment ausgelobt hatte.

»Entschuldigen Sie, habe ich das richtig verstanden?«

Linke Seite, zweiter Platz. Der Professor sah auf die Liste vor sich, um den Namen des Probanden zu ermitteln, der sich gerade zu Wort gemeldet hatte: Florian Wessel, 3. Semester.

Der Student hatte beim Lesen der Einführung einen perfekt gespitzten Bleistift über den Zeilen schweben lassen. Eine kleine, halbmondförmige Narbe unter dem rechten Auge deutete auf seine Mitgliedschaft in einer schlagenden Verbindung. Jetzt legte er das Schreibgerät zwischen die Seiten und schlug die Akte zu. »Das hier soll ein medizinisches Behandlungsprotokoll sein?«

»In der Tat.« Der Professor gab dem jungen Mann mit einem gutmütigen Lächeln zu verstehen, dass er seine Verwunderung gut nachvollziehen konnte. Sie war sozusagen Bestandteil des Experiments.

»Lötkolben? Folter? Polizei? Mit Verlaub, aber das liest sich eher wie der Beginn eines Thrillers und nicht wie eine Patientenakte.«

Mit Verlaub? Es war lange her, dass er diese antiquierte Phrase gehört hatte. Der Professor fragte sich, ob der streng gescheitelte Student immer so redete oder ob es nur die melancholische Patina ihres ungewöhnlichen Aufenthaltsorts war, die auf seinen Sprachgebrauch abfärbte. Er wusste, dass die schreckliche Geschichte des Gebäudes einige von der Teilnahme abgeschreckt hatte. Zweihundert Euro hin, zweihundert Euro her.

Aber genau darin lag ja der Reiz. Das Experiment genau hier durchzuführen und nicht woanders. Es gab für den Test keinen besseren Ort, auch wenn es im ganzen Komplex nach Schimmel roch und es so kalt war, dass sie kurzfristig überlegt hatten, ob sie nicht den Kamin von dem Müll befreien und in Gang setzen sollten. Immerhin war heute der dreiundzwanzigste Dezember, und die Temperaturen lagen deutlich unter dem Gefrierpunkt. Schließlich hatten sie zwei Ölradiatoren gemietet, die den hohen Raum jedoch nur unzureichend aufheizten.

»Sie sagen, es liest sich wie ein Thriller?«, wiederholte der Professor. »Nun, damit liegen Sie gar nicht so falsch.«

Er presste seine Handflächen in spitzer Gebetshaltung zusammen und roch an seinen verschrumpelten Fingerspitzen. Sie erinnerten ihn an die groben Hände seines Großvaters. Doch der hatte, im Gegensatz zu ihm, sein Leben lang im Freien arbeiten müssen.

»Der Arzt, in dessen Praxisnachlass man das Dokument gefunden hat, das Sie gerade in Händen halten, war einer meiner Kollegen, ein Psychiater. Viktor Larenz. Sein Name dürfte Ihnen im Laufe Ihres Studiums bereits begegnet sein.«

»Larenz? Ist der nicht tot?«, wollte ein Student wissen, der sich erst gestern für den Versuch angemeldet hatte.

Der Professor sah wieder auf die Liste und identifizierte den Mann mit den schwarzgefärbten Haaren als Patrick Hayden. Er und seine Freundin Lydia saßen dicht nebeneinander. Die Lücke zwischen ihren Körpern war so schmal, dass man selbst mit Zahnseide nur schwer dazwischengekommen wäre, was vor allem auf Patricks Initiative zurückzuführen war. Wann immer Lydia sich etwas mehr Bewegungsfreiheit verschaffen wollte, legte er den Arm noch fester um ihre Schultern und zog sie besitzergreifend wieder an sich zurück. Er trug ein Sportsweatshirt mit dem intelligenten Aufdruck »Jesus liebt dich«. Knapp darunter stand kaum leserlich: »Jeder andere denkt, du bist ein Arschloch.« Patrick hatte es schon einmal getragen, als er zu ihm gekommen war, um sich über eine schlechte Klausurnote zu beschweren.

»Viktor Larenz tut hier nichts zur Sache«, winkte der Professor ab. »Seine Geschichte ist für den Test heute Abend nicht von Relevanz.«

»Und worum geht es dann?«, wollte Patrick wissen. Er schlug die Beine unter dem Tisch zusammen. Die Schnürsenkel seiner Lederstiefel waren nicht zugebunden, damit die professionell zerrissene Jeans nicht einfach so über die umgeklappte Lasche fallen konnte. Sonst würde ja niemand das Designerlabel am Knöchel sehen.

Der Professor musste lächeln. Offene Schuhe, zerrissene Hosen, blasphemische Sweatshirts. Irgendjemand in der Modeindustrie musste es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Alpträume seiner konservativen Eltern zu Geld zu machen.

»Nun, Sie müssen wissen …« Er setzte sich wieder an seinen Platz am Kopfende der Tafel und öffnete eine zerschlissene Ledertasche, die so aussah, als würde sie von einem Haustier als Kratzbaum benutzt.

»Das, was Sie gerade gelesen haben, ist wirklich geschehen. Die Handakten, die ich Ihnen ausgeteilt habe, sind nur einfache Kopien eines wahren Tatsachenberichts.« Der Professor zog ein altes Taschenbuch hervor. »Das hier ist das Original.« Er stellte den dünnen Band auf den Tisch.

Der Seelenbrecher stand in roten Lettern auf dem grünlichen Einband. Darüber zog das schemenhafte Bild eines Mannes die Aufmerksamkeit auf sich, der durch einen nebelartigen Schneesturm in ein dunkles Gebäude zu flüchten schien.

»Lassen Sie sich von der äußeren Form nicht täuschen. Es wirkt auf den ersten Blick wie ein herkömmlicher Roman. Aber es steckt sehr viel mehr dahinter.«

Er ließ die etwa dreihundert Seiten des Buches von hinten nach vorne durch seine Finger fächern.

»Viele glauben, dieses Protokoll stamme aus der Feder eines seiner Patienten. Larenz hat früher viele Künstler behandelt, darunter auch Schriftsteller.« Der Professor blinzelte. Dann fügte er leise hinzu: »Es gibt aber auch eine andere Theorie.«

Alle Studenten sahen ihn aufmerksam an.

»Eine Minderheit ist der Meinung, Viktor Larenz selbst habe das hier zu Papier gebracht.«

»Aber wieso?«

Diesmal hatte sich Lydia zu Wort gemeldet. Das Mädchen mit den dunkelblonden Haaren und dem mausgrauen Rollkragenpulli war seine beste Studentin. Was sie an dem unrasierten Langzeitstudenten neben sich anziehend fand, konnte er sich nicht erklären. Ebenso wenig begriff er, warum man ihr trotz Einserabitur ein Stipendium verwehrt hatte.

»Dieser Larenz hat seine Aufzeichnungen zu einem Thriller umgedichtet? Warum sollte er sich diese unglaubliche Mühe machen?«

»Das gilt es heute Abend herauszufinden. Das ist das Ziel des Experiments.«

Der Professor machte sich eine Notiz auf dem Schreibblock neben der Teilnehmerliste und sprach dann die Frauengruppe zu seiner Rechten an, die noch kein einziges Wort gesagt hatte.

»Wenn Sie zweifeln, dann habe ich dafür volles Verständnis, meine Damen.«

Eine Rothaarige hob den Kopf, die anderen beiden starrten weiter auf die Akte vor ihnen.

»Sie alle hier können es sich gerne noch einmal überlegen. Der eigentliche Versuch hat noch nicht begonnen. Sie können abbrechen und jetzt nach Hause gehen. Noch ist Zeit.«

Die Frauen nickten unschlüssig.

Florian beugte sich nach vorne, dann fuhr er sich nervös mit dem Zeigefinger über die Haarnarbe seines Seitenscheitels.

»Aber was ist dann mit den zweihundert Euro?«, fragte er.

»Die gibt es nur bei aktiver Teilnahme. Und auch nur dann, wenn Sie sich an den vorgeschriebenen Ablauf halten, wie er im Aushang beschrieben war. Sie müssen die gesamte Akte lesen und dürfen dabei nur wenige kurze Pausen machen.«

»Und danach? Was passiert, wenn wir durch sind?«

»Auch das ist Teil des Versuchs.«

Der Psychiater bückte sich erneut und tauchte dann mit einem kleinen Stapel Formulare wieder auf, die das Wappen der Privatuniversität schmückte.

»Alle, die bleiben, bitte ich, das hier zu unterschreiben.«

Er teilte die Einverständniserklärungen aus, mit denen die Probanden die Universität von jeder Haftung für etwaige psychosomatische Schäden freisprachen, die in dem Zusammenhang mit der freiwilligen Teilnahme an dem Versuch entstehen könnten.

Florian Wessel nahm das Blatt entgegen, hielt es gegen das Licht und schüttelte beim Anblick des Wasserzeichens der Medizinischen Fakultät energisch den Kopf. »Das ist mir zu heikel.«

Er zog seinen Bleistift wieder aus der Akte, griff sich seinen Rucksack und stand auf.

»Ich glaube, ich weiß, worauf das hier hinausläuft. Und wenn es das ist, was ich vermute, dann habe ich davor viel zu große...

Erscheint lt. Verlag 2.10.2009
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Amnesie • bestseller bücher thriller • bücher über serienmörder • deutsche thriller autoren • eingeschlossen • Fitzek Bücher • fitzek bücher reihenfolge • Gedächtnisverlust • Grunewald • Hypnose • katatonisch • Krankenhaus Krimis/Thriller • Luxusklinik • Privatklinik • Psychiater • Psychiatrie • Psychopath • psycho Thriller • Psychothriller • Psychothriller bücher • Psychothriller Deutschland • Psychothriller Romane • Ralph Haberland • Rätsel • Schneesturm • Sebastian Fitzek • Sebastian Fitzek Bestseller • Sebastian Fitzek Psychothriller • Serienkiller • Serienmörder • Serienmörder Buch • Sophia Dorn • spannende Bücher • Thriller Berlin • Thriller Bestseller • Thriller deutsche Autoren • Thriller Deutschland • thriller fitzek • Thriller Medizin • Todesschlaf
ISBN-10 3-426-55479-8 / 3426554798
ISBN-13 978-3-426-55479-1 / 9783426554791
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